Beautiful Monster. Melody Adams

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Beautiful Monster - Melody Adams

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zu fliehen. Wenn ich die Tür schließe, dann kann es mir auf dem engen Raum nicht entfliehen.

      Meine Sicht ist von Tränen verschwommen, als ich mich vom Bett erhebe und langsam auf das Kaninchen zu gehe. Der Plan ist, es in das Badezimmer zu treiben. Klingt einfach genug, doch es kostet mich eine Ewigkeit, bis ich es endlich geschafft habe. Ohne Uhr ist es schwer einzuschätzen, doch ich würde sagen, dass ich ungefähr eine Stunde dafür gebraucht habe. Jetzt stehe ich hier mit dem Messer in der Hand im Badezimmer und starre auf das Kaninchen, welches sich in der Ecke bei der Toilette hingekauert hat. Es zittert. Mein Herz blutet bei dem Gedanken, was ich zu tun habe. Doch ich bin so hungrig. Und mein Willen zu überleben ist noch nicht gebrochen.

      „Sorry“, flüstere ich mit tränenerstickter Stimme.

      Mit der Tür fest verschlossen hat der arme Kerl keine Chance, mir für lange zu entkommen. Dennoch braucht es einige Anläufe, bis ich das Kaninchen bei den Ohren zu fassen bekomme. Es zappelt in meinem Griff und stößt verängstigte Laute aus. Die Tränen strömen mir nur so über das Gesicht, als ich das zitternde Tier mit einer Hand im Nacken am Platz halte und das Messer mit der anderen Hand zu seinem Hals bringe. Mit zusammengebissenen Zähnen ziehe ich die Klinge durch das Fell, doch ich habe nicht genug Druck ausgeübt und nur einen Kratzer bewirkt. Das Kaninchen schreit. Ich habe nie gedacht, dass Kaninchen schreien können. Schluchzend setze ich erneut an und diesmal übe ich genug Druck aus und Blut schwillt aus der klaffenden Wunde. Es erscheint mir wie eine Ewigkeit bis das Kaninchen aufhört zu zucken und ich heule die ganze Zeit. Als es endlich still vor mir in einer Blutlache liegt, die zu groß zu sein scheint, um zu einem einzelnen Kaninchen zu gehören, setze ich mich erschöpft auf den Boden, mit dem Rücken gegen die Toilette gelehnt. Das Messer liegt blutverschmiert neben mir und ich schwöre mir in diesem Moment, dass ich Tristan damit töten werde, sobald ich eine Chance bekomme. Doch für den Moment habe ich eine weitaus grausamere Sache damit zu tun. Ich muss das Kaninchen häuten. Ich habe so etwas nie zuvor gemacht, noch habe ich gesehen, wie es jemand anderer tut. Ich brauche unzählige Anläufe dafür, doch irgendwann liegt das einst weiße Fell in blutigen Fetzen auf dem Boden und ich mache mich daran, Kopf und Beine von dem geschlachteten Tier abzurennen. Erstens will ich weder den Kopf noch die Beine essen und zweitens kleben noch immer Fellreste daran. Als Nächstes weide ich das Tier aus. Ich weiß nicht, ob Tristan die Überreste entfernen wird, und ich will nicht, dass es anfängt zu stinken, also fasse ich den Plan, die Teile zusammen mit dem Fell zu verbrennen, ehe ich das Fleisch röste. Es wird stinken, doch ich habe wohl kaum eine andere Wahl. Ich hoffe nur, dass der Anzug im Kamin gut funktioniert und ich mich in dem kleinen Raum nicht ausräuchere.

      Ich habe die Überreste verbrannt und das Kaninchen an einem Drehspieß der sich im Kamin befindet geröstet. Seit einer Weile habe ich das Fleisch regelmäßig gedreht, und es riecht so aromatisch, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Ich denke, das Fleisch ist jetzt gut. Es tut mir noch immer in der Seele weh, dass ich das arme Kaninchen getötet habe, doch die einzig andere Alternative wäre gewesen, zu verhungern. Seufzend nehme ich den Spieß aus der Halterung und fluche, als ich mir die Finger verbrenne. Ich habe keinen Teller. Nichts worauf ich mein Essen legen könnte. Ich muss es wohl oder übel auf den Betonboden ablegen. Doch ich bin zu hungrig, um mir über Dreck auf meinem Essen Sorgen zu machen. Mit dem Messer schneide ich ein Stück von dem weißen Fleisch ab und schiebe es mir hungrig in den Mund. Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben etwas Köstlicheres gegessen.

       Kapitel 4

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       Tristan

       Normal, ordinary people do not think like a serial killer. They have no conception of what is going on in a killer’s mind, how he operates.

       -Richard Ramirez aka The Night Stalker-

      Madison ist stärker, als ich ihr zugetraut hätte. Die anderen Frauen haben sich mit dem Kaninchen viel zimperlicher angestellt, als sie. Madison hat einen starken Überlebensdrang. Sie ist eine Kämpferin und das macht das ganze Spiel so viel interessanter. Ja, sie hat die ganze Zeit geheult als sie das Kaninchen gejagt, getötet und gehäutet hat, doch sie hat es getan. Sie hat ihren ersten Test bestanden und ich kann es kaum erwarten, sie weiter zu testen. Wie viele von meinen sadistischen Spielen wird sie überstehen? Und wird sie versuchen, das Messer gegen mich einzusetzen? Ich grinse. Natürlich wird sie das. Eines der ersten Dinge, nachdem sie in meinem Verlies erwacht war, war eine Waffe zu suchen, mit der sie mich überwältigen kann. Sie hat mich mit dem Rohr attackiert. Jetzt hat sie ein Messer. Eine viel bessere Waffe als das Rohr. Sie wird es versuchen. Doch ich habe keine Zweifel, dass ich sie überwältigen und ihr das Messer abnehmen kann. Dann werde ich sie natürlich für den Versuch bestrafen. Ich werde sie mit meiner kleinen Tanzfläche bekannt machen. Oh! Das wird ein Spaß.

       Madison

      Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn man nach drei Tagen Hungern endlich wieder satt ist. Ich musste mich zwingen, langsam zu essen. Ich wollte nicht riskieren, dass ich alles wieder auskotze, nur weil ich meinen Magen überfordere. Doch jetzt sitze ich satt und zufrieden vor dem Feuer, welches langsam herunter brennt. Ich habe kein Holz mehr und ich weiß, wenn das Feuer aus ist, kommt die Kälte zurück. Ich will die Wärme nutzen, solange ich sie habe. Für eine Weile starre ich in die Flammen, ohne an etwas Bestimmtes zu denken. Zum ersten Mal seit ich in dieser Hölle aufgewacht bin, entspanne ich mich etwas. Ich weiß, dass Tristan zurückkommen wird. Dass er mir wehtun wird. Umso wichtiger ist es, dass ich friedliche Momente wie diesen auskoste und Kraft tanke. Denn Kraft werde ich brauchen, wenn ich überleben will, was mir bevorsteht. Ich brauche einen wachen Verstand, um meinen Peiniger auszutricksen, und einen starken Körper, um wegzustecken was immer er mir auftischt.

      Ich zucke zusammen, als ein Klicken erklingt. Ohne mich umzuwenden weiß ich, dass die Tür sich geöffnet hat. Tristan ist hier. Ich höre die Tür zu gehen, dann die Schritte meines Entführers, die sich mir nähern.

      „Wie idyllisch“, erklingt seine höhnische Stimme. „Soll ich dir eine Gitarre bringen, damit du ein paar Pfadfinderlieder singen kannst? Oh! Und Marshmallows, die du über dem Feuer rösten kannst.“

      Er steht jetzt direkt hinter mir, und Angst schnürt mir die Kehle zu, doch ich denke, ich schaffe es, mir meine Angst nicht anmerken zu lassen. Er ist ein Monster, das sich an der Angst seiner Opfer weidet. Wenn ich ihm dieses Vergnügen verwehre, und wenn es nur für einen Moment ist, dann erlange ich etwas von der Macht, der Kontrolle zurück, die er mir genommen hat. Es ist ein Sieg, wenn auch ein kleiner.

      „Du hast deinen Test sehr gut bestanden“, sagt er, sich hinter mich hockend.

      Er streicht meine Haare zur Seite und ich spüre seinen Atem auf meinem Nacken. Ich hasse meinen Körper dafür, dass er auf die Nähe dieses Monsters reagiert, doch ich kann nicht verbergen, dass meine Nippel sich verhärten. Ich kann nicht einmal die Ausrede benutzen, dass mir kalt ist, denn das Feuer gibt noch immer eine angenehme Wärme ab. Und die Nässe zwischen meinen Schenkel? Nun, zumindest kann Tristan das nicht sehen.

      „Ich rieche dich, Beautiful“, raunt er in mein Ohr, und ich schließe entsetzt die Augen. Oh mein Gott! Kann er meine Erregung wirklich riechen? „Du bist ein Puzzle für mich, Madison“, sagt Tristan leise und ich spüre seine Lippen an meinem Ohr, als er spricht. Ein Schauer geht durch meinen Leib.

      „Ein Puzzle?“, frage ich mit klopfendem Herzen.

      „Hmm-hmmm.“

      Tristans Hand legt sich auf meine Schulter, und er streicht langsam meinen Arm hinab. Mein Atem wird schwerer als seine

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