Bittersüßer Rakomelo. Joachim Koller

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Bittersüßer Rakomelo - Joachim Koller

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dem Glas in der Hand stand er auf und ging zum Tisch von Maria und Chin Lee.

      »Werte Dame, ein passenderes Getränk für eine Frau wie Dich«, sagte er höflich und stellte das Glas vor Maria auf den Tisch. Dabei registrierte er, dass Marias Handy ein Nokia Lumia 925 in einem edlen Silbergehäuse war.

      Verwundert blickte sie zu ihm auf. Chin Lee spannte sofort seine Muskeln an und fixierte Ryan.

      »Ganz ruhig, großer Mann. Es macht nicht den Anschein, als bräuchte diese Dame einen Bodyguard. Ich bin mir sicher, dass sie sehr gut alleine auf sich aufpassen kann.«

      »Danke für das ... Was habe ich hier bekommen?«, fragte Maria, immer noch verwundert nach.

      »Champagner Premier Cru, brut, sicherlich ist Dir der bekannt.«

      Ihre Körpersprache verriet ihm, dass sie neugierig geworden war.

      »Und was lässt Dich annehmen, dass ...«

      »Dass hier eine Frau sitzt, die weit über den üblichen Touristen steht, die ansonsten hier herumlaufen? Eine Frau, die nicht mit einem billigen Plagiat angeben will, sondern ein echtes, maßgeschneidertes Escada-Kleid trägt. Eine Gucci-Tasche, aus der letztjährigen Kollektion und eine echte Rolex am Handgelenk, im Wert eines Kleinwagens? Wobei ich sagen muss, Gold steht Dir nicht so gut.«

      »Die Uhr ist ein Geschenk meines Vaters«, unterbrach ihn Maria.

      »Dennoch würde ich meinen, zu einer hübschen, anspruchsvollen und besonderen Frau wie Dir passt ein Prunkstück aus Silber besser. Dezenter und eleganter, vielleicht mit Kristallbesetzung, so wie die kleinen Swarovski-Steine auf Deinem Kleid.«

      Maria starrte ihn mit offenem Mund an. Sie war sichtlich beeindruckt, wie Ryan sie ansprach und einschätzte.

      »Deine Uhr sieht auch recht ansehnlich aus.« Maria deutete auf Ryans Uhr.

      »Eine Breitling Navitimer. Nichts Besonderes. Wenn Du noch weiter reden willst, wäre es angebracht, mir einen Platz an Eurem Tisch anzubieten«, meinte Ryan leicht gelangweilt.

      Maria rutschte auf der Bank zur Seite und deutete neben sich.

      Chin Lee ließ ihn nicht aus den Augen und musterte ihn weiter argwöhnisch.

      »Ich heiße Ryan, und mit wem habe ich die Ehre?«

      »Maria. Mein Aufpasser hier ist Chin Lee. Du scheinst auch kein Kind armer Eltern zu sein.«

      Ryan lachte amüsiert auf.

      »Wenn Du es so nennen willst.«

      Chin Lee lehnte sich vor und fixierte ihn mit seinen dunklen Augen.

      »Du könntest uns ja Deinen ganzen Namen verraten ...«

      »Damit Du Dein tolles Handy zücken kannst und nachforschen kannst?«

      »Genau.«

      Ryan lachte dem misstrauischen Chinesen ins Gesicht und studierte seine Körpersprache. Diesen Mann zu überzeugen würde nicht leicht werden, dessen war er sich sicher.

      »Ich hoffe, Du hast einen guten Viren- und Spamschutz auf dem Handy.«

      »Nicht, dass es Dich etwas angehen würde, aber ja«, antwortete Chin Lee etwas gereizt.

      »Welches Programm?«, fragte Ryan weiter nach.

      »BIS Firewall für Handy, eine ...«

      Ryan lehnte sich zurück, blickte Chin Lee arrogant an und winkte Giannis an der Bar zu.

      »Noch eine Runde. Chin Lee, Du darfst auch etwas bestellen. Immerhin sorgst Du gerade dafür, dass mein Familienvermögen weiter wächst.«

      Maris und Chin Lee sahen ihn verständnislos an.

      »Such nach Bradly, Martin Bradly. Geschäftsführer von Bradly Internet Security, kurz BIS. Meine Familie hat dieses Unternehmen gegründet und es zum weltweiten Markführer in Sachen Internetsicherheit gemacht.«

      Sofort tippte Chin Lee auf seinem Smartphone herum.

      Ryan wandte sich wieder Maria zu.

      »Was verschlägt eine Frau wie Dich auf die Insel? Es muss doch unzählige bessere Orte geben, die besser zu Dir passen und angemessener wären.«

      »Mein Vater hat hier eine Villa und ich bin hier, um zusammen mit ihm unser neues Imperium aufzubauen. Und das wird sicher nicht in Griechenland sein.«

      Maria trank ihr Glas aus und blickte Ryan interessiert an. Dabei strich sie ihre Haare nach hinten und neigte den Kopf leicht zur Seite.

      Ich habe wohl Dein Interesse geweckt, dachte Ryan.

      »Aber dieselbe Frage kann ich Dir stellen. Wenn Du in meiner Liga mitspielst ...«

      Ryans herablassendes Lächeln ließ Maria verstummen.

      »Schönheit, glaub mir, meine Liga ist ... Ich würde behaupten, sehr weit über Dir. Wenn Dein Bodyguard fertig gelesen hat, wird er es Dir bestätigen.«

      Chin Lee blickte auf.

      »Martin Bradly hat einen Sohn, aber es gibt keine Bilder von ihm.«

      »Das ist korrekt, Chin Lee. Mein Vater ist einer der wenigen Menschen, der die Bedeutung und auch Gefahr des Internets erkannt hat. Nicht umsonst sind die BIS- Programme die besten auf dem Markt. Er hat einmal gesagt, es ist nahezu unmöglich, in der heutigen Zeit unbekannt im Netz zu bleiben. Aber gleichzeitig hat er den Beweis geliefert, dass es möglich ist. Weder von meiner Mutter noch von mir gibt es Bilder oder Privates im Netz. Kein Facebook, kein Twitter, keinen Blog. Er und seine Firma sind präsent, sein Privatleben ist tabu.«

      »Interessant. Aber das kann natürlich jeder behaupten«, war Chin Lees Meinung dazu.

      »Aber nicht jeder kann mit einem Wimpernschlag eine ganze Bar kaufen. Oder warum glaubst Du, gibt es hier in dieser kleinen Bar einen Champagner, der pro Flasche mehr als einen Monatslohn der Kellnerin kostet?«

      Besagte Kellnerin erschien gerade am Tisch. Die junge, attraktive Frau lächelte ihn mit ihrem breiten Mund an. Auf Griechisch erklärte Ryan ihr, dass sie noch drei Gläser vom speziellen Champagner bringen sollte.

      »Für einen Amerikaner sprichst Du sehr gut deutsch und auch noch griechisch«, fiel Maria auf.

      »Gut erkannt. Ich habe mehrere Privatschulen besucht, unter anderem in der Schweiz, Deutschland, Österreich und auch in den Staaten. Was meine Griechischkenntnisse betrifft ...« Er zog seine Geldbörse hervor. Als Ryan sie öffnete, war ein Bündel 100-Euro-Scheine zu erkennen. Ebenfalls gut zu erkennen waren zwei Kreditkarten, beide mit Platinstatus. Er zog eine kleine Karte hervor und reichte sie Chin Lee.

      »Gib diese Adresse ein.«

      Eine halbe Minute später riss Chin Lee die Augen überrascht auf.

      »Eine Abhandlung der griechischen Mythologie, Bezug nehmend auf wahre Geschehnisse und Vergleiche zur heutigen Gesellschaft in Amerika. Geschrieben von Ryan Bradly, Sohn des Milliardärs Martin

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