Intimsphäre. Inga Heliana

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Intimsphäre - Inga Heliana

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ich in meinem ganzen Leben noch keine Frau verführt. Natürlich hatte ich mit Iris schon verschiedentlich einen Dreier hingelegt, aber da hatten die Männer überhaupt keine Ahnung, wie sich zwei Lesben verhielten, und Iris und ich hatten sie anfangs nur am Rande. In erster Linie ging es uns um den Spaß, den wir dabei hatten. Und um die Kohle, die dabei rausschaute! Immerhin waren Iris und ich stocknormal. Wir standen beide auf Männer und hatten mit Frauen wenig im Sinn. Und jetzt sollte ich auf einmal etwas bringen, was wirklich Hand und Fuß hatte.

      „Wie heißt denn deine Freundin?“, fragte ich. „Undine“, antwortete Carlo, „sie ist in deinem Alter.“ Auf einmal war er zum Du übergegangen. Ich war erleichtert. Wenigstens keine antiquarische Dame. Es gibt tatsächlich Männer, die auf Omas stehen. Einige Male hatte ich das schon erlebt auf meinen Streifzügen. Nee, mit einer alten Dame konnte ich nie dienen. Da hätte ich auch meine Schwierigkeiten gehabt, mich ihrem „Garten Eden“ liebevoll zu nähern. Nicht mal mit Augen zu!

      Carlo zahlte, nachdem wir unseren Kaffee getrunken hatten, und drückte mir heimlich drei Blaue in die Hand. Also wirklich, sehr großzügig. Da musste ich allerdings eine dolle Nummer aufs Parkett legen. Jetzt konnte ich mich meinerseits nicht lumpen lassen. Also, auf ins Gefecht!

      Undine bewohnte ganz in der Nähe in einem Neubau ein gemütliches Einzimmer-Appartement mit abgeschlossener kleiner Küche und großem Badezimmer; das Wohnzimmer sehr geräumig und geschmackvoll eingerichtet. Sie war eine faszinierend schöne Frau. Mit ihrem schwarzen Pagenkopf und fein geschnittenen Gesichtszügen sah sie aus wie eine Madonna. Wenn sie lachte, blitzten dir blendend weiße Zähne entgegen. Ihre schrägen, grün schillernden Katzenaugen nahmen dich auf den ersten Blick seltsam gefangen. Sie war ein ganzes Stück größer als ihr verheirateter Liebhaber. Ich schätzte sie auf 1,75. Ihr schlanker, geschmeidiger Körper strahlte ungeahnte Sinnlichkeit aus. Ich hatte selten eine Frau mit dieser unglaublichen Ausstrahlung erlebt. Du hast das Gefühl, die Sonne geht auf. Es ging dir einfach durch und durch.

      Mit großer Herzlichkeit wurden wir von der Dame des Hauses empfangen. Es war mir gerade so, als würde ich diese Frau schon lange kennen. Der Funke sprang sofort über. Carlo küsste sie zwinkernd auf den Mund. Wie kam dieses mausgraue, unscheinbare Männchen nur zu dieser faszinierenden Frau? Na, vielleicht waren es seine Kröten, mit der er diese Frau eingefangen hatte. Im Grunde konnte es mir auch egal sein.

      Unsere Gastgeberin köpfte sofort eine eisgekühlte Flasche Champagner. Sekt wäre mir lieber gewesen, den vertrug ich wesentlich besser als schweren Champagner, den ich gar nicht gewöhnt war. Aus erlesenen Kristallschalen schlürften wir diesen köstlichen Tropfen, währenddessen Carlo Undine vorflunkerte, er hätte mich in einem Café aufgetan. Ich musste gestehen, Carlo Erzählung klang sehr glaubhaft und überzeugend. Er war ein guter Redner. Wahrscheinlich hatte er mit seiner Redekunst auch einmal Undine in seinen Bann gezogen. Und Carlo konnte unglaublich charmant sein. Außerdem war er ein Kavalier der alten Schule – aber auch nur so lange, bis ich anfing, vollkommen aus der Rolle zu fallen. Jedoch bestimmt nicht beabsichtigt.

      Kehren wir also zurück zu Undine, die sich gerade neben mich setzte. Das Spiel begann. Sanft fuhr sie mit ihren weichen Lippen wie spielerisch über mein Gesicht, meinen Hals entlang. Mit der einen Hand zog sie mich enger an sich, währenddessen sie mit der anderen mein Knie tätschelte. Ganz langsam begann sie dann, meinen engen Rock ein wenig hochzuschieben und drängte ihre Hand fordernd zwischen meine Schenkel. Carlo hatte es sich zwischenzeitlich in einem Sessel bequem gemacht. Seine Augen waren groß wie Wagenräder und genauso schmierig.

      Schnell wendete ich mich Undine zu, um nicht in ein Gelächter auszubrechen. Jetzt war Ernst angesagt und ich musste meinen Part spielen. Langsam schwanden mir bei Undines Streicheleinheiten die Sinne. Der Champagner, den sie uns beiden nebenbei fleißig nachschenkte, tat ein Übriges. Zum ersten Mal in meinem Leben verspürte ich ein körperliches Verlangen gegenüber einer Frau. Voller Sinnlichkeit presste Undine ihren üppigen Busen an mich und rief damit ungeahnte Gefühle und Sehnsüchte in mir wach. Ich war ganz von der Rolle. Bisher glaubte ich immer, mit Frauen sexuell nichts am Hut zu haben. Jedoch an diesem Abend wurde ich eines besseren belehrt.

      Nachdem ich meine Sinne wieder einigermaßen beisammenhatte, denn ich war hier nicht ausschließlich zu meinem Privatvergnügen, streichelte ich Undines endlos langen Beine. Sie trug schwarze dünne Nylons. Sehr sexy. Mit meinen Streicheleinheiten fing ich ganz unten an und berührte sie sehr sanft. So wie ein guter Liebhaber eben. In diesem Moment war ich nur mehr Mann. Ich fühlte mich nicht mehr als Frau. (Wie viele Seelen wohnen wohl in meiner Brust?) Undine schloss verzückt die Augen. Spiel oder Wirklichkeit, das war hier die Frage. Ganz zart und langsam wanderten meine Finger wie spielerisch ihre wohlgeformten Beine hinauf. Wollüstig spreizte Undine ihre Schenkel. Sie trug einen schwarzen verführerischen Strapsgürtel. Diese Frau war wirklich eine Sünde wert. Dafür hatte ich sogar in meinem beschwipsten Zustand noch einen klaren Blick. Unter ihrem schwarzroten Seidenslip lugten frech kleine schwarze Löckchen hervor. Das steigerte mein sinnliches Begehren noch um einiges.

      Mit einem hohen Bogen warf ich meine mühsam zurückgehaltene Beherrschung über Bord. Wie eine Verrückte versuchte ich, Undine die reizvolle, schwarze Bluse vom Leibe zu reißen. Sie prallte entsetzt zurück und das brachte mich wieder zur Besinnung. Sofort kam meine gute Kinderstube wieder durch. Endlich. Undines anfängliches Begehren hatte ich mit meinem dreisten Überfall sofort im Keim erstickt. Das wurde mir zum Glück noch bewusst, bevor ich mich weiter bei Undine daneben benahm. Dabei hatte ich mich doch so darauf gefreut, diese wunderbare Frau mit meiner Zunge zum Höhepunkt zu bringen. Den Kitzler ihres paradiesischen Garten Edens zu liebkosen! Ihre Gefühle wollte ich vollkommen durcheinanderwirbeln. Das hatte ich nun auch geschafft – allerdings ein bisschen anders, als ich mir das vorgestellt habe.

      Wie gut nur, dass ich schon so zeitig vollkommen aus der Rolle gefallen war. Vielleicht hätte ich mich sonst wie ein Vampir in das rosige Fleisch Undines festgebissen. So wie ich in Fahrt war, hätte ich der Ärmsten damit unter Garantie den Schock ihres Lebens versetzt. Ich war blau wie eine Haubitze. Zum ersten Mal verstieß ich gegen meine Prinzipien, mich nie bei einem oder mit einem Gast volllaufen zu lassen. Tja, das erste Mal ist immer das erste Mal!

      Es war mein Wunsch, dass Carlo doch noch irgendwie auf seine Kosten kam. Wenn schon nicht beim Zuschauen, dann eben als Opferlamm. Außerdem war ich spitz wie Nachbars Lumpi. Ich kannte mich selbst nicht mehr wieder! So überaus tobsüchtig hatte ich mich bisher noch gar nicht kennengelernt. Sicherlich hatte der ungewohnte Champagner mir meine Sinne vollkommen vernebelt. An diesem unseligen Abend lernte ich ganz neue Seiten an mir kennen.

      Ich schielte zu Carlo hinüber, der fassungslos über meinen Ausbruch mit heruntergelassener Hose in seinem Sessel saß. Oder hatte ihn der Schock zurückgeworfen? Er hat auf einmal so eine merkwürdige schiefe Haltung eingenommen. Auch hing sein Kinnladen so komisch runter. Wie dem auch sei. Mit einem hurtigen Satz war ich bei ihm. Er hatte nicht mehr Zeit, sich in Sicherheit zu bringen, noch seine Hose hochzuzerren. Selbst wenn, die hätte ich ihm schnell wieder heruntergerissen! Zu seinem Glück. So gab es nicht mehr viel zu zerreißen für mich. Mit wenigen geübten Griffen brachte ich seinen kleinen verhutzelten Pimmel zu stämmiger Größe. Manchmal war ich eben eine kleine Zauberin, auch dann, wenn ich einen intus hatte. Ich schnappte mir seinen besten Freund, haute ihm einen Pariser über und führte ihn in mein kleines Paradeis. Dann begann eine wilde Rammelei, dass die Fetzen nur so flogen. Auf einmal fing es mir an zu dämmern in meinem Champagnerbenebelten Hirn: Ich hatte abends Hühnerleber gegessen. Zu der damaligen Zeit hatte das immer eine phänomenale Wirkung bei mir. Heute Abend wurde Carlo abgeschlachtet im wahrsten Sinne des Wortes. Eigentlich geschah ihm das ganz recht, dem eingebildeten Möchtegern-Casanova. Der sollte erstmal trocken werden hinter den Ohren.

      Jedenfalls brannten bei meinem Frontalangriff nun seinerseits bei ihm sämtliche Sicherungen durch – aber bestimmt nicht vor lauter Begeisterung. Ein Wunder nur, dass der hitzige Zauberstab nicht schlappmachte! Vielleicht war er auch zu sehr aus der Fassung geraten, dass er gar nicht daran dachte, umzukippen. Undine saß da und ihre Heiterkeit

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