Intimsphäre. Inga Heliana

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Intimsphäre - Inga Heliana

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Aber das sind Ehefrauen in der großen Minderzahl. Auf Dauer geht so etwas einem Mann auch gewaltig auf den Keks. Vor allen Dingen dann, wenn sie sich nur für diese Spielarten beim Sex begeistern kann. Oder mit einem Mal ganz versessen auf diese Spielchen ist, nachdem sie nun schon einmal Blut geleckt hat. Man kann aber auch lustvoll nur mit Tüchern leicht fesseln und mit der Hand leicht den Popo verpatschen, vielleicht auch einmal zum Kochlöffel greifen. Aber bitte zart zupatschen! Das gilt vor allem bei der Dame des Hauses. Dem Partner eine Augenbinde anlegen und ihn zärtlich bis lustvoll verwöhnen, wenn er hilflos mit Tüchern ans Bett gefesselt da liegt, ist bestimmt eine faszinierende Erfahrung.

      Bei diesem Bericht fällt mir gerade ein, dass ich einmal einem Gast eine solche Tracht Prügel mit einem kompakten Kochlöffel verabreicht habe, dass er acht Tage nicht auf seinem Allerwertesten sitzen konnte. Dieser Mann befand sich in hoher leitender Position. (Das waren die meisten, die den Hintern versohlt haben wollten!) Mein verehrter Prügelknabe musste sich in diesen acht Tagen mit einem weichen Kissen behelfen. Seinen Mitarbeitern erzählte er etwas von einem Furunkel. Haha, das war ein schönes Furunkel! Aber er war selbst schuld. Hätte mich vor der Züchtigung ja nicht bitten brauchen, diesmal ein bisschen fester zuzuschlagen. So etwas lasse ich mir nämlich nicht zweimal sagen. Na, der Mann war bedient und vor jeder nachfolgenden Züchtigung sagt er nur das eine: „Bitte die zarte Methode anwenden!“ Ich habe es sehr bedauert, denn noch nie habe ich mit so viel Lust den Hintern eines Mannes mit dem Kochlöffel bearbeitet, noch dazu den Allerwertesten eines so hohen Herrn. In diesen Genuss kommt man schließlich nicht alle Tage.

      Zwischendurch mal mag vielleicht sogar die eine oder andere Frau von ihrem Partner etwas derber angepackt werden. Aber dann muss es sich aus der Stimmung heraus ergeben. Sie muss selbst lustvoll in Laune sein oder zumindest vorher in der Richtung stimuliert werden. Mit kleinen Zärtlichkeiten kann ein Mann eine Frau in diese Richtung lenken, wenn er sehr geduldig und liebevoll dabei vorgeht. (Das klappt jedoch nicht bei jeder Frau. Vorsicht ist also angesagt!) Ich spreche dabei die Männer an, die diesen harten Sex bevorzugen. Wie gesagt, spielerisch und mit sehr viel Einfühlungsvermögen kann ein Mann, vor allen Dingen, wenn ihm seine Ehefrau gefühlsmäßig sehr zugetan ist, sie in diese Richtung lenken. Doch bitte dabei nicht vorgehen wie ein wildgewordener Stier, sondern sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen an den Tag legen.

      Ich habe mich während meiner jahrelangen Bürotätigkeit mit vielen, sogar sehr hausbackenen Ehefrauen unterhalten. Und alle gaben zu, so ganz im Geheimen den Wunsch zu haben, einmal so richtig schön vergewaltigt zu werden. Es muss natürlich ein sehr gut aussehender, gut gebauter Mann sein, der sie einfach packt, ihr die Sachen vom Leibe reißt und ihr dann sein bestes Stück ins Paradeis stößt. Es müsste aber alles so schnell gehen, dass die Frau gar nicht so recht zum Denken käme. Davon träumten unglaublich viele verheiratete Frauen. Viele Ehemänner wären entsetzt, wenn sie die Fantasien ihrer Angetrauten kennen würden! Zumindest aber doch sehr überrascht. Ich war Letzteres nämlich auch. Mit solchen Frontalangriffen konnte ich selbst noch nie etwas anfangen. Nicht einmal in meiner Fantasie. Wie gesagt, es sind Wünsche und Träume sehr solider Ehefrauen. Und ich frage mich, warum käme für so etwas eigentlich nicht auch der eigene Ehemann infrage?

      Ich sehe mit Schrecken, ich schweife schon wieder vom eigentlichen Thema ab, und so will ich mich beeilen, wieder den Faden aufzunehmen. Ich möchte jetzt aber um Himmels willen den Ehemännern keinen Freibrief geben, zu glauben, dass ausgerechnet ihre eigene Frau nach so einer Vergewaltigung geradezu lechzt. Es kam ihm dann durchaus passieren, dass sie sich mit einem ordentlichen Tritt in sein Allerheiligstes revanchiert. Also, besser nicht darauf ankommen lassen, sondern erst einmal ganz schüchtern anklopfen und durch die Blume fragen. Haben wir uns da richtig verstanden, ihr hochverehrten Ehemänner?!

      Keine Frau wird zur Hure geboren. Sie kommt nicht auf die Welt, um den Männern zu dienen, sie zu bedienen. Sie kommt als ein reines, unschuldiges Wesen auf die Welt. Alles an ihr ist rein. Und dieses unschuldige Wesen wächst hinein ins pralle Leben: Elternhaus, Schule, Umwelt und die Freunde prägen ein Kind.

      Viele junge Mädchen, Schulmädchen noch, verkaufen ihren Körper, um ihr Taschengeld aufzubessern und sich schöne Klamotten zu kaufen. Oder weil sie rauschgiftsüchtig sind. Auch hier ist die Situation sehr traurig. Meist kommen diese Mädchen, wie auch Jungs, die ihre Dienste Freiern anbieten, aus einem durchaus intakten Elternhaus. Oft gehen in diesen Familien beide Elternteile arbeiten und haben zu wenig Zeit für die Kinder; Zeit, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Zeit, ihnen zuzuhören. Das finde ich ganz besonders traurig.

      Einmal hatte ich ein sehr amüsantes Erlebnis – amüsant allerdings nur für mich, für meinen Freier ganz bestimmt nicht. Hält da so ein toller Schlitten neben mir. Ich werfe kurz einen Blick in das Innere des Wagens und entdecke einen graumelierten, leger gekleideten, sympathischen Herrn. Er hatte, wie es üblicherweise die meisten Freier tun, das Fenster der Beifahrertüre heruntergekurbelt. „Guten Abend, schönes Fräulein“, höre ich da eine angenehme Stimme, „haben Sie nicht Lust, mir ein wenig Gesellschaft zu leisten?“

      „Guten Abend“, erwiderte ich freundlich den Gruß, indem ich nicht lange fackelte, gleich die Beifahrertüre aufriss und mich ins Auto hineinschwang. „Fahren Sie doch bitte ein Stückchen weiter, wo wir uns in Ruhe kurz unterhalten können“, lasse ich mein Sprüchlein los. Dabei lächele ich den Herrn gewinnend von der Seite an. Mit dieser Masche habe ich immer großen Erfolg. Der Kavalier biegt also in die nächste Seitenstraße ein, wo er kurz schräg einparkt. Abwartend sieht er mich an. „Ich nehme an, wir haben beide die gleichen Vorstellungen und Wünsche. Ich jedenfalls möchte Sie ganz lieb verwöhnen, Ihnen die Sterne vom Himmel holen.“ Der somit Angesprochene muss herzlich lachen. Ich brauche das Finanzielle nicht anzusprechen. Es liegt bereits unausgesprochen in der Luft. Es ist bereits alles gesagt.

      „Ich wäre schon glücklich, wenn du es schaffst, mir wenigstens einen Stern vom Himmel zu holen“, schmunzelte er. „Wenn es dir recht ist, fahren wir zu mir. Ich wohne in Grünwald. Ich bringe dich natürlich anschließend wieder zurück.“

      „Es ist mir recht“, schnurrte ich wie ein Kätzchen, indem ich in Gedanken bereits mit einem großzügigen Geschenk rechnete. Wenn ein Gast nicht fragt, was es kostet, ist er in der Regel sehr großzügig. Ich schnurrte nie ein Sprüchlein herunter, wie z. B.: „Geschlechtsverkehr ohne Ausziehen kostet ..., Französisch kostet ..., wenn du Sonderwünsche hast, kostet es extra.“ Ich habe einmal Filme gesehen, wie die Masche bei den Straßenmädchen ablief, und fand das sehr billig; es gefiel mir überhaupt nicht.

      Gesprochen wurde auf der Fahrt zu Hermann (so will ich ihn mal nennen) nur wenig – gerade wie ich in Stimmung bin oder das Gefühl habe, der Freier hat es gern, wenn ich ein bisschen drauflos plappere, dann pflegte ich schon ein wenig leichte Unterhaltung. Ich hatte bei Hermann das Gefühl, er genießt die Autofahrt lieber in der Stille, darum redete ich nicht so viel. Hermann hat eine warmherzige Ausstrahlung, nebenbei ist er eine sehr gepflegte, attraktive Erscheinung. Man sollte es nicht für möglich halten, was für betuchte und gepflegte Männer man sogar auf dem Straßenstrich kennenlernen kann! Bei Hermann konnte ich ganz unbesorgt sein. Er strahlte viel Vertrauen aus. „Der Mann ist tatsächlich eine Sünde wert und dafür werde ich auch noch bezahlt“, dachte ich so still für mich, als wir vor einem schmiedeeisernen Tor hielten. Das Grundstück schien immense Ausmaße zu haben, vor mir breitete sich ein wunderschöner Park aus. Mittendrin stand wie in einem Märchen eine Villa, im Jugendstil erbaut. Ich rieb mir die Augen. Ist das nun Traum oder Wirklichkeit? Es ist die Realität. Mein Begleiter rannte sogar um seinen Straßenkreuzer herum und riss die Beifahrertür auf. Na, so was. Ich war echt perplex. Er war mir sogar noch beim Aussteigen behilflich. Fast wäre ich gestolpert, so konfus war ich über so viel Aufmerksamkeit.

      Wir durchschritten einen mit edlen Antiquitäten eingerichteten Flur, als uns ein wunderschöner Schäferhund entgegen geschwänzelt kam. Stürmisch begrüßte er voller Freude sein Herrchen, dann beschnupperte er mich. Sein Herrchen rief Arco sofort zurück. Ich habe keine Angst vor Hunden, nicht einmal vor großen. Das Wohnzimmer war riesig, trotzdem voll heimeliger Atmosphäre.

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