Intimsphäre. Inga Heliana

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Intimsphäre - Inga Heliana

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eintrudele. Sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd und hatte auf die Schnelle gleich „zwei Pferdchen geritten.“ Beide Freier hatten sich als sehr unkompliziert und großzügig erwiesen. Sie war mit beiden auf den Parkplatz gefahren. Teilnahmsvoll hörte sich Iris meinen Bericht an und richtete mich dann mit ihrer einfühlsamen Art und ihrem Humor schnell wieder auf. Wir köpften sogar noch eine zweite Pulle Sekt und stießen auf unseren gar nicht so misslungenen Abend an. Es tat uns beiden sehr gut, dass wir uns mitteilen konnten. „Das nächste Mal musst du mich dafür trösten“, meinte Iris, als sie mich endlich wieder zum Lachen brachte. In jedem Fall waren wir uns einig, dass dieser Abend ein guter Start war. Dieser Einstieg in das horizontale Gewerbe animierte uns dazu, weiterzumachen.

      Der Sog des Mammons hatte Iris und mich schnell in seiner Gewalt. Das Geld, es war zu einfach und zu schnell verdient! Iris und ich versuchten aus jeder Situation das Beste zu machen, trotzdem wunderte ich mich immer wieder, mit welcher Kaltblütigkeit ich dieses Leben, das doch wirklich der Abschaum war, ertragen konnte. Dieses Leben am Rande der Gesellschaft, welches ich mir selbst ausgesucht hatte. Wie konnte ich mich in diesem Morast suhlen, ohne einen seelischen Schaden davon zu tragen? So manches Mal hatte ich den Eindruck, in meinem Körper wohnten zwei Seelen. Ich konnte es manchmal einfach nicht fassen. Es war wohl dieser Kick, der Reiz des Abenteuers und dieses Kribbeln im Bauch, das mich immer wieder losstiefeln ließ. Iris erging es nicht anders. Unseren Hass auf die Männer hatten wir zwischenzeitlich schon etwas eingedämmt, denn die Freier, die wir kennenlernten, waren eigentlich recht nett. Sie trugen keine Schuld an unserer Misere.

      In der Regel waren die Männer im Auto unkompliziert. Der Akt an sich ging meist sehr schnell über die Bühne. Die Männer, die ein Abenteuer im Auto suchen, haben in der Regel nicht viel Zeit -oder aber, sie wollen ihre Erektion möglichst schnell hinter sich bringen, um sich dann konzentriert wieder anderen Dingen zuzuwenden. Oft wartet auch jemand zu Hause auf sie.

      Eines Abends machte ich die Bekanntschaft eines stürmischen jungen Mannes, der es sehr eilig hatte, sein prall gefülltes Säckel bei mir auszuladen. Ich konnte ihn überreden, mit mir ins Hotel zu gehen, und hatte noch nicht einmal die Zimmertür hinter mir geschlossen, da packte mich der Typ auch schon und warf mich aufs Bett. Ich hatte zu tun, mich aus seiner Umklammerung zu lösen und erst einmal streng die Fronten zu klären. Ich war wirklich einiges gewohnt, aber so etwas Verrücktes war mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Den Liebeslohn hatte mir mein feuriger Galan bereits im Aufzug in den Ausschnitt gesteckt, danach wollte er mir gleich zwischen die Schenkel greifen. Aber so geht es nicht! Schließlich bin ich kein Stück Vieh, welches man nach Lust und Laune begrabbeln kann. Ich war echt von den Socken und hatte zu tun, Land zu gewinnen. Mir ahnte Schreckliches. Beim Tadeln riss er sich schon die Hose herunter und mir blieb gerade noch Zeit, ihm ein Regenmäntelchen überzustülpen. Ein kurzes Stößchen und der „Eierlikör“ fing zu strömen an. Ein letzter Seufzer und mein „Patient“ strahlte mich zufrieden an. Erst dann erzählte er mir, dass seine Frau für eine Woche verreist sei. Bereits sechs Tage hätte er enthaltsam gelebt. Es sei die Hölle für ihn gewesen. Er hatte dringend eine Frau gebraucht. So entschuldigte er zumindest sein Verhalten.

      „Weißt du“, erzählte er mir, „ich habe vor einem halben Jahr meine große Liebe geheiratet. Sie war es auch, die mich bis dahin sehr unbedarften Jüngling in das Zauberreich der Erotik eingeführt hat. Ich bin von zu Hause sehr streng erzogen worden. Bin auf dem Land aufgewachsen. Wir waren sechs Buben und mein Vater hielt uns allesamt schwer an der Kandare. Ich war bereits 24, als ich meine Frau kennengelernt habe. Sie war die Schwester eines Freundes und lebte schon damals in München, in der Großstadt. Wir gingen ein ganzes Jahr miteinander, bis wir dann geheiratet haben. Und erst von da ab begann die wirkliche Freiheit für mich. Ich bin noch immer ganz verrückt nach meinem Weiberl und begehre sie noch immer heiß und innig. Sie war mir wirklich eine sehr gute Lehrmeisterin.“

      Die Augen des jungen Mannes, ich will ihn Franz nennen, leuchteten, als er mir voller Begeisterung von seinem Weiberl erzählte. Ich musste bei seinen Erzählungen still in mich hineinschmunzeln. „Weißt du, dass ich mich den ganzen Tag darauf freue, abends wieder bei meiner Mausi sein zu können. Weißt du, ich arbeite in einem Herrenbekleidungsgeschäft als Verkäufer. Den Job habe ich durch Vermittlung von Marianne bekommen. Mir macht meine Arbeit viel Spaß, denn ich habe sehr nette Kollegen.“

      „Sage mal, wie kannst du dich denn da auf die Kunden konzentrieren, wenn du dauernd an dein Schatzerl denken musst?“, unterbrach ich Franz` Redefluss. „Och, das klappt sehr gut. Ich sehe in jedem Kunden mein Schatzerl und darum bin ich zu jedem besonders nett und berate ihn gut.“

      „Ist es dir denn da noch nicht passiert, dass du aus Versehen einem Kunden zum Abschied ein Busserl gegeben hast?“, fragte ich amüsiert.

      „Doch, einige Male wäre mir das beinahe schon passiert. Ich habe mich im letzten Moment gerade noch zurückreißen können. Jetzt passe ich besonders auf, dass mir das nicht tatsächlich einmal passiert.“

      Franz und ich mussten bei dem Gedanken beide sehr herzlich lachen. Weiter erzählte er mir, dass er am Anfang ihrer Ehe so verrückt nach seiner Mausi war, dass er es gar nicht erwarten konnte, abends wieder bei ihr zu sein. In den ersten zwei Monaten sei er wie ein Verdurstender nach Hause zu seinem Eheweib geeilt, hätte sich wie ein hungriger Wolf auf sie gestürzt und ihr noch im Flur seinen kleinen Freund (der in Wirklichkeit eine ganz beachtliche Größe aufwies) einverleibt. In den ersten Wochen nach der Hochzeit war seine Holde noch ganz begeistert von den stürmischen Liebesbezeugungen ihres Gatten gewesen. Jedoch, die Begeisterung verflüchtigte sich zusehends. Und eines Abends wollte sie von diesen feurigen Frontalangriffen nichts mehr wissen. „Glattweg von einem Tag zum anderen“, erzählte mir mein junger Freier enttäuscht. „Und jetzt ist sie für eine Woche zu ihren Eltern gefahren. Sie müsse wieder neue Energie auftanken“, hat sie gesagt.

      Ich musste herzlich lachen. Konnte ich doch seine Mausi gut verstehen. „Ich bewundere deine Frau, dass sie diese Spielchen überhaupt so lange mitgemacht hat. Ich hätte dich unter Garantie spätestens nach zwei Wochen schachmatt gesetzt, sodass dir ein für allemal diese Frontalangriffe vergangen wären. Ich hätte dich so blankgescheuert, dass dir das Mausen für die nächsten Wochen vergangen wäre. In dieser Zeit hättest du genug Zeit zum Nachdenken gehabt. Eine Frau möchte zärtlich erobert werden, aber nicht von einem wilden Eber halbwegs vergewaltigt werden.“ So redete ich damals meinem stürmischen Galan ins Gewissen, der mir mit großen Augen zuhörte. Ob er sich meine Worte zu Herzen genommen hat? Ich weiß es nicht. Ich habe jedenfalls nie mehr von ihm gehört.

      Es gibt Frauen, die es ab und zu ganz gerne haben, wenn der Gatterich sie ganz spontan (aber bitte nicht gerade dann, wenn sie beim Anrühren der Soße ist) streichelt und ihr mit seinen Berührungen zu verstehen gibt, dass er sie auf der Stelle voll und ganz genießen möchte. Also, meine lieben, verehrten, ach so naiven Ehemänner, die ihr alle kein Wässerchen trüben könnt und natürlich euch noch nie von einer Hure habt verwöhnen lassen, nehmt euch meine Worte zu Herzen! Und denkt daran: Eine Frau ist wie eine kostbare Blume, die ihre einzigartige Schönheit erst dann entfaltet, wenn man sie sehr einfühlsam und sorgfältig behandelt.

      Ein schneller Quickie zwischendurch kann Geist und Seele erquicken. Eine Ehefrau sollte es als ein Kompliment ansehen, wenn sie so von ihrem Mann begehrt wird. Allerdings sollte diese Art von Begehrlichkeit niemals zur Regel werden. Der Ehemann sollte dieses „Dessert“ nur ab und zu genießen. Das steigert die Lust für beide Partner. Die Waschmaschine im Bad, in der vielleicht gerade die Wäsche schleudert, bietet sich geradezu fantastisch für ein Liebesspiel an. Es wäre gut, wenn der Mann für eine weiche Unterlage sorgt, bevor er seiner Frau ritterlich auf die Waschmaschine hilft. Sie legt sich mit gespreizten Beinen vor ihn hin (sie kann ihm auch die Beine um den Hals schlingen) und ab geht die Post. Falls es mit der Körpergröße des Mannes hapert, kann er sich ein paar Bücher unterlegen. Am besten, diese Utensilien bereits einen Abend vorher zurechtlegen. Nicht, dass er dasteht und hüpfend versucht, seinen „Blumenstängel in die Blüte“ zu tauchen. Ich zumindest fände das nicht so lustig.

      Es

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