Kirche im freien Fall. Cristina Fabry

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Kirche im freien Fall - Cristina Fabry страница 10

Автор:
Серия:
Издательство:
Kirche im freien Fall - Cristina Fabry

Скачать книгу

jetzt begann es sich Bahn zu brechen, wie der Keimling aus einem Samenkorn, der mit aller Kraft, die über ihm verdichtete, lehmige Erde durchbrach. Alle Weisheit und Erkenntnis dieser Welt schlummerte in ihm und nun erwachte sie, um sich schon bald in voller Pracht zu entfalten.

      Da! Verdammt. Dieses entsetzliche, schrille Geräusch, Inbegriff der Unterbrechung, seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Wer wollte denn jetzt etwas von ihm? Das konnte doch nur die wabernde Waltraud sein, die ihn mit einer überwürzten Pizza-Suppe verköstigen, bestechen, verführen oder einfach nur ihren überkochenden Gefühlen Ausdruck verleihen wollte. Er hatte bereits den unappetitlichen Geruch von Schweinehack und minderwertigem Schmelzkäse in der Nase, alles in ihm sträubte sich, die Tür zu öffnen, dennoch erhob er sich pflichtschuldig von seinem Stuhl und schritt schwerfällig zur Haustür.

      Durch das Fenster erblickte er einen Mann, der von der Haustür abgewandt auf die Straße blickte. Es würde nicht mehr lange dauern, dann ständen die Bettler vor seiner Tür und würden nebenbei telefonieren, wie es etliche bereits an der Supermarktkasse taten. Gereizt riss er die Haustür auf, doch bevor er ein barsches „Ja, bitte?“ hervorstoßen konnte, war der Mann schon in seiner Wohnung und zwei weitere, die direkt neben der Haustür gestanden hatten, kamen hinterher, schlossen die Tür, rangen ihn zu Boden. Sie rochen säuerlich, hielten ihm mit nach Nikotin stinkenden Fingern den Mund zu, dann hörte er das enervierende Geräusch von abgezogenem Reparaturband. Sie umwickelten seine Hand- und Fußgelenke damit und verschlossen ihm schließlich den Mund. Dann ließen sie ihn liegen und schwärmten aus. Idioten. Was gab es bei ihm schon groß zu holen? Die paar Kröten in der Diakonie-Kasse waren den Aufwand nicht wert. Er besaß keine Wertgegenstände wie Schmuck, Münzen oder handliche High-End-Geräte.

      Das Atmen fiel ihm schwer. Die Nasenschleimhäute waren leicht geschwollen, er bekam nicht genug Luft, sein Herz raste und überall im Haus hörte er Schranktüren klappern, das polternde Ausleeren von Schubladen, schwere Schritte.

      Irgendwann waren sie fertig. Sie verließen das Haus, wortlos, maskiert, bis sie ins Licht traten, ließen ihn liegen, schlossen die Haustür.

      Frauke fühlte sich endlich frei und war heilfroh, dass sie die folgende Zeit der weitestgehenden sozialen Isolation nicht mit ihrem dauermürrischen Ehemann verbringen musste, sie hatte den Kontakt komplett abgebrochen und spürte die heilsame Wirkung des Abstands sich täglich entfalten.

      Gemeindeglieder waren mit innerer Unruhe und verzweifelten Hamsterkäufen vollkommen ausgelastet. Ihren Pfarrer würden sie erst wieder brauchen, wenn die Ausgangssperre einsetzte.

      Das Gemeindeleben war praktisch zum Erliegen gekommen, darum hatte man auch im Presbyterium kaum etwas zu tun.

      Waltraud zerriss es das Herz, dass sie den Herrn Pfarrer nicht besuchen konnte. Sie wollte seine Gesundheit nicht gefährden und für ein Telefongespräch war sie nicht wortgewandt genug, hatte auch zu wenig Phantasie, um einen Grund für einen Anruf zu finden.

      Man fand ihn erst nach ein paar Tagen, als es mehreren aufgefallen war, dass er nicht ans Telefon ging und auch nicht mehr im Gemeindebüro gewesen war.

      Bestattet wurde er in aller Stille, mehr war nicht drin in der Krise, aber die Stille hatte er ja auch gewollt.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBBoC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDnfCPh HQtQ8L2V3d2CyzyBt7mRxnDsBwDjoK2/+EF8Nf8AQLX/AL+yf/FUeBP+RL07/df/ANDauir16VOL iebUqSUnqc7/AMIL4a/6Bi/9/ZP/AIqj/hBfDX/QMX/v7J/8VXRUVp7KJn7afc53/hBfDX/QMX/v 7J/8VR/wgvhr/oGL/wB/ZP8A4quioo9lEPbT7nO/8IL4a/6Bi/8Af2T/AOKo/wCEF8Nf9Axf+/sn /wAVXRUUeyiHtp9znf8AhBfDX/QMX/v7J/8AFUf8IL4a/wCgYv8A39k/+KroqKPZRD20+5zv/CC+ Gv8AoGL/AN/ZP/iqP+EF8Nf9Axf+/sn/AMVXRUUeyiHtp9znf+EF8Nf9Axf+/sn/AMVR/wAIL4a/ 6Bi/9/ZP/iq6Kij2UQ9tPuc7/wAIL4a/6Bi/9/ZP/iqP+EF8Nf8AQMX/AL+yf/FV0VFHsoh7afc5 3/hBfDX/AEDF/wC/sn/xVH/CC+Gv+gYv/f2T/wCKroqKPZRD20+5zv8Awgvhr/oGL/39k/8AiqP+ EF8Nf9Axf+/sn/xVdFRR7KIe2n3Od/4QXw1/0DF/7+yf/FUf8IL4a/6Bi/8Af2T/AOKroqKPZRD2 0+5zv/CC+Gv+gYv/AH9k/wDiqP8AhBfDX/QMX/

Скачать книгу