Passion between us. Sarah Glicker
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„Wir sind schon früher losgefahren. Wir haben gedacht, dass wir immerzu im Stau landen werden und wollten nicht erst heute Nacht ankommen. Man könnte auch sagen, dass wir selber überrascht darüber sind, dass wir schon hier sind.“ Mason zuckt mit den Schultern und vergräbt die Hände in den Hosentaschen.
„Ganz so war es nicht. Er ist davon ausgegangen. Ich habe gewusst, dass wir schnell hier sein werden“, ertönt in der nächsten Sekunde eine weitere männliche Stimme, die ich nicht zuordnen kann. Was ich aber sofort weiß ist, dass sie mir eine Gänsehaut über den Körper jagt. Außerdem sorgt sie dafür, dass mein Herz beginnt schneller zu schlagen und mein Mund trocken wird. Alles Reaktionen, die ich überhaupt nicht gebrauchen kann.
Im ersten Moment weiß ich nicht, wie ich darauf reagieren soll. Deswegen versuche ich mich wieder in den Griff zu bekommen. Erst als ich mir sicher bin, dass man es mir nicht sofort ansieht, hebe ich langsam meinen Kopf. Es dauert nicht lange, bis ich mir wünsche, dass ich genau das nicht getan hätte. Um genau zu sein wünsche ich mir sogar, dass ich einfach hochgegangen wäre, als ich die Chance dazu hatte.
Dafür ist es nun aber zu spät.
Mit geschmeidigen Bewegungen, die mich an ein Raubtier erinnern, kommt er auf mich zu und bleibt nur wenige Meter von mir entfernt stehen. Frech grinst er mich an. Doch das ist nicht das Einzige, was mir an ihm sofort auffällt. Um genau zu sein, ist es sein gesamtes Auftreten.
Er ist groß und muskulös. Sein schwarzes Shirt ist so eng, dass die Muskeln, die sich darunter befinden, einem sofort ins Auge fallen. Seine ebenfalls dunkle Jeans sitzt tief auf seinen Hüften, sodass man ein Stück seiner Boxershorts erkennen kann. Und seine Füße stecken in schweren Stiefeln.
Alleine dieser Anblick reicht schon aus, dass ich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Mein Mund öffnet sich sogar ein Stück, da es mir so vorkommt, als würde ich nicht genug Sauerstoff bekommen. Mir ist sehr wohl bewusst, dass mein Bruder direkt neben mir steht und ich es mir alleine deswegen schon verkneifen sollte, mich wie ein kleines Kind zu verhalten.
Doch ich kann es nicht. Auch dann nicht, als ich mir vor Augen halte, dass es sich bei ihm um einen Freund von Mason handelt.
Keiner von uns gibt einen Ton von sich. Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie Mason seinen Blick zwischen uns hin und her wandern lässt.
„Du musst Cady sein“, unterbricht sein Freund nun die Ruhe und kommt noch ein wenig näher. „Ich bin Jax.“ Kaum hat er ausgesprochen, streckt er seine Hand nach mir aus. „Aber meine Freunde nennen mich Dragon.“
Der Name passt zu ihm, denke ich.
Einen Moment betrachte ich sie, als würde ich abwägen wollen, ob ich das wirklich machen kann, oder nicht. Dann rufe ich mir aber in Erinnerung, dass wir die nächsten Wochen unter einem Dach verbringen werden. Da sollte ich mir wenigstens Mühe geben.
Also ergreife ich sie und versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie es mir gerade geht. Vor allem aber deswegen, weil ich es selber nicht weiß. Doch Mason hat mich schon in den unterschiedlichsten Situationen erlebt, sodass er wahrscheinlich genau weiß, was in mir vor sich geht. Und leider weiß er wahrscheinlich auch, dass Jax genau weiß, welche Wirkung er auf Frauen hat.
„Ja, das ist sie. Meine kleine Schwester. Also sei schön lieb zu ihr“, erklärt Mason, bevor ich ihn begrüßen kann. Ich war noch nie ein Fan davon, wenn jemand anderes für mich spricht. Jetzt mache ich gerne eine Ausnahme. Ich nutze die Zeit und will wieder zu mir zu kommen. Gelingen tut es mir nicht.
In meinem Kopf überschlagen sich die Gedanken, während ich versuche herauszufinden, wie ich aus dieser Situation wieder heraus kommen kann. Doch bevor ich einen Versuch unternehmen kann, um zu verschwinden, dringt das Klingeln eines Handys an mein Ohr.
„Das ist meins. Ich bin gleich wieder da“, verkündet Mason. Er hat noch nicht ausgesprochen, als er bereits mit einem Fuß das Wohnzimmer verlassen hat.
Ein wenig hilflos schaue ich ihm nach, bevor ich mich wieder auf Jax konzentriere, der sich nicht von mir abwendet.
„Mason hat mir schon einiges über dich erzählt“, beginnt Jax nun.
Unauffällig atme ich tief durch, ehe ich meinen Kopf hebe und in seine Augen schaue. Dunkel und gefährlich blitzen sie mich an. Doch da ist noch etwas anderes. Etwas, was wie Herausforderung aussieht.
„Wenn das so ist, kann ich wahrscheinlich nur hoffen, dass er die peinlichen Geschichten weggelassen hat.“ Ich bin froh, dass ich meine Stimme wieder gefunden habe. Gerade würde es nämlich nichts Peinlicheres geben, als stumm vor ihm zu stehen.
„Das ist mein Geheimnis“, antwortet er nur, nachdem er sich mir noch etwas genähert hat. Er lehnt sich noch ein Stück nach vorne, sodass nur ich ihn verstehen kann.
Seine Worte bewegen mich dazu, dass ich überlege, was Mason ihm von mir erzählt hat. Ich brauche nur einen Blick in sein Gesicht zu werfen um zu wissen, dass ich wirklich keine Chance habe, ihn dazu zu überreden, es mir zu sagen. Auf jeden Fall jetzt nicht.
„Dann hoffe ich, dass du eine Menge Spaß haben wirst“, erkläre ich.
Einen Moment sieht er mich ausdruckslos an. Ich habe keine Ahnung, was in seinem Kopf vor sich geht. Und das liegt nicht nur daran, weil ich ihn nicht kenne. Es ist viel eher die so, dass ich ihn nicht einschätzen kann.
Er will gerade den Mund aufmachen, als Mason wieder ins Wohnzimmer kommt. Erleichtert darüber atme ich tief durch.
„Wir werden eine Menge Spaß haben. Bis später.“ Ein letztes Mal zwinkert er mir zu. Erneut lehnt er sich so weit nach vorne, dass sich beinahe unsere Nasenspitzen berühren. Doch dann dreht er sich um und verschwindet so schnell, wie er gekommen ist.
Völlig perplex bleibe ich an Ort und Stelle stehen. Bei jedem anderen würde ich einen spitzen Kommentar von mir geben. Und auch jetzt liegen mir ein paar auf der Zunge. Dennoch schaffe ich es nicht, sie auszusprechen.
Von der ersten Sekunde an hat er es geschafft mich aus der Bahn zu ziehen. Und sein Verhalten mir gegenüber in den letzten Minuten hat es nicht besser gemacht. Obwohl ich nicht weiß, wie ich es bezeichnen soll. Deswegen brauche ich auch noch ein wenig, bis ich merke, dass er tatsächlich mit mir geflirtet hat.
Für das, was ihm wahrscheinlich durch den Kopf gegangen ist, muss er sich aber eine andere suchen, denke ich.
2
„Cady?“, höre ich Savannah laut von unten nach mir rufen.
Schnell werfe ich einen prüfenden Blick auf die große Uhr, die über dem Türrahmen hängt. Ich war so sehr in meine Gedanken versunken, dass ich gar nicht gehört habe, wie es geklingelt hat. Aber auch so hätte es mich nicht gewundert. Schließlich befindet sich mein Schlafzimmer am anderen Ende des Hauses und ich habe außerdem den Fernseher an. Da höre ich eigentlich nur etwas, wenn ich die Tür geöffnet habe.
„Ich bin oben“, erwidere ich laut.
Es dauert nicht lange, bis die Tür so schwungvoll geöffnet