Love and Crime. Harley Barker

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Love and Crime - Harley Barker Love and Crime

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„Du hörst dich an, als würde ich von einem Date kommen.“

       „Ja, aber es ist genauso aufregend. Schließlich geht es hier um deinen Neuanfang in einer neuen Stadt. Je eher man die Jobfrage da geklärt hat, umso besser ist es. Es gibt schließlich noch andere wichtige Dinge, um die man sich kümmern muss.“

       Im Stillen muss ich ihr recht geben. Und ich wäre auch glücklicher, wenn ich es bereits wüsste, ob es klappt oder nicht.

       „Willst du erst die gute oder die schlechte Nachricht hören?“, sage ich also, bevor sie noch einen weiteren Versuch unternehmen kann, mehr aus mir herauszubekommen.

       „Es gibt eine schlechte Nachricht?“ Mit großen Augen sieht sie mich an.

       „Ja, die gibt es.“ Ich verziehe ein wenig das Gesicht.

       „Ich möchte erst die gute hören“, überlegt sie. „Danach kann ich die schlechte besser verdauen.“

       Mit kurzen Sätzen berichte ich ihr von dem Vorstellungsgespräch. Aufmerksam hört sie mir zu, auch wenn es da eigentlich gar nicht soviel zu berichten gibt. Und das bringt mich direkt zu meiner zweiten Geschichte. Ich berichte ihr einfach davon, der Vorteil ist, dass es nicht ihr Auto ist, das aufgebrochen wurde.

       Während ich ihr davon erzähle, sieht Katie mich so an, als würde sie davon ausgehen, dass ich einen Scherz mache. Jedes Wort, was meinen Mund verlässt, ist auch mein Ernst. Obwohl ich mir wünsche, dass es ein Scherz wäre.

       „Ach du scheiße“, entfährt es ihr, nachdem ich geendet habe. Geschockt schlägt sie die Hände vor das Gesicht und wendet sich nicht von mir ab. Ich sehe ihr an, dass sie keine Ahnung hat, was sie dazu sagen, beziehungsweise davon halten soll. Und mir geht es da nicht anders. Auch wenn ich es mittlerweile so weit verarbeitet habe, dass ich nicht mehr am Zittern bin, so geht es mir noch immer nah.

       „Ja, so kann man es wahrscheinlich auch ausdrücken“, überlege ich.

       „Und es hat keiner mitbekommen?“ Ungläubigkeit hat sich in ihre Stimme geschlichen. „Es konnte keiner einen Hinweis geben?“

       „Mein Dad und seine Kollegen haben mit ihnen gesprochen. Was herumgekommen ist, weiß ich aber nicht. Er hat mir nichts gesagt.“ Ich zucke mit den Schultern. So gebe ich ihr zu verstehen, dass ich mich auch nicht näher damit auseinandergesetzt habe. Schließlich bin ich keine Polizistin und ich habe keine Ahnung, wie viel sie mir sagen würden. Außerdem muss ich zugeben, dass ich vorhin auch keine sehr große Lust mehr hatte, mich damit zu beschäftigen.

       „Wow“, raunt Katie und geht neben mir her. Einige Sekunden ist sie ruhig. „Am helllichten Tag einen Wagen aufzubrechen zeugt von Mut. Alleine der Gedanke daran, dass man mich erwischen könnte, würde mich davon zurückschrecken lassen. Aber gut das keiner von uns auf so eine Idee kommen würde. Und noch besser ist es, dass du nicht in der Nähe warst. Ich bin mir sicher, dass du sonst versuchst hättest, ihn aufzuhalten.“ Kaum hat sie ausgesprochen bleibt sie neben ihrem Auto stehen und öffnet die Türen.

       „Mut oder Dummheit“, gehe ich auf den ersten Teil ihrer Aussage ein. „Es kommt darauf an, von welcher Seite man es sieht“, murmle ich so leise vor mir her, dass ich meine Worte selber kaum verstehen kann. Mein Blick wandert von rechts nach links und wieder zurück. Nach der Geschichte habe ich das Bedürfnis sicherzugehen, dass nicht irgendwo eine Gefahr lauert und nur auf ihre Chance wartet.

       Aber es ist nicht nur das. Ich habe das Gefühl, als würde man mich beobachten. Das hatte ich gestern bereits, jetzt ist es aber noch schlimmer. Ich kann es mir nicht genau erklären, zumal ich nicht weiß, wo es plötzlich herkommt. Doch ich habe es.

       Katie sagt nichts weiter, auch wenn ich mir sicher bin, dass es da noch die eine oder andere Frage gibt, die ihr auf der Zunge brennt. Zumindest gibt es da ein paar, die mich interessieren würden und ich bin mir sicher, dass es ihr da nicht anders geht. Doch meine Freundin behält sie für sich. Und ehrlich gesagt bin ich froh darüber.

       Während wir zu mir fahren erzählt Katie mir von ihrem Tag. Auf der Highschool hat sie aus der Not heraus in einem der vornehmsten Restaurants der Stadt als Kellnerin angefangen. Auf die Weise wollte sie ihre Familie finanziell unterstützen, die zu dem Zeitpunkt mit einigen Schicksalsschlägen leben musste. Und anstatt danach aufs College zu gehen ist sie dort geblieben. Ich muss zugeben, dass es für mich zu heikel gewesen wäre. Auch wenn ich nicht studiert habe, so habe ich wenigstens eine abgeschlossene Berufsausbildung, doch für meine Freundin hat es sich gelohnt. Seit dem letzten Jahr ist sie sogar die stellvertretende Managerin. Ich bin mir sogar sicher, dass sie einmal den Laden leiten wird.

       „Dein Job ist sicherlich nicht leicht“, stelle ich fest, nachdem sie von den ganzen Katastrophen berichtet hat, die ihren Tag bestimmt haben.

       „Nein, das ist er nicht. Aber ich mache ihn gerne und das ist die Hauptsache. Mehr ist für mich nicht wichtig.“ Katie stellt ihren Wagen an die freie Stelle, an der vorhin noch der von Monica stand. In den letzten Minuten hat meine Freundin es geschafft, mich abzulenken. Nun habe ich aber sofort wieder ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht besser auf ihren Wagen aufgepasst habe.

       „Ihr kommt genau richtig“, werden wir von Monica begrüßt, die durch die Küche wirbelt, als wir eintreten. Als sie mich entdeckt bleibt sie ruckartig stehen. Mit großen Schritten kommt sie auf mich zu und bleibt dicht vor mir stehen. Unerwartet schließt sie mich in ihre Arme. „Dein Dad hat schon angerufen und mir berichtet, was geschehen ist. Ich bin nur froh, dass er wenigstens so lange gewartet hat, bis du das Auto verlassen hast. Ich will mir überhaupt nicht ausmalen was alles hätte passieren können, wenn du noch in dem Auto gewesen wärst.“ Erneut drückt sie mich fest an sich. „Aber jetzt wollen wir uns nicht länger darüber unterhalten, sondern uns an die Arbeit machen. Sonst werden wir bestimmt nicht pünktlich fertig.“

       Kaum hat sie ausgesprochen, dreht sie sich bereits um und stellt sich wieder an die Arbeitsplatte, um Gemüse zu schneiden. Sie gibt mir nicht die Chance, noch mehr zu erklären. Deswegen ist es wahrscheinlich das Beste, wenn ich mich nicht weiter damit beschäftige. Es würde ja doch nichts an dem ändern, was geschehen ist.

       Die nächste Stunde bereiten wir verschiedene Salate zu. Als sie endlich fertig sind, sind es so viele, dass sie den gesamten Esstisch einnehmen, der nicht gerade das ist, was man als klein bezeichnen kann. Alleine das Bild reicht schon aus, um meine Vermutung zu bestätigen. Am Ende des Abends wird eine Menge übrig bleiben. Die Sachen werden nicht weggeschmissen. Alles wird aufgeteilt und Monica friert ihre Ration ein.

       „Lasst uns die Sachen rüberbringen. Ich bin mir sicher, dass du nach den letzten Stunden ein Bier gebrauchen kannst. So würde es mir auf jeden Fall gehen“, fordert Monica uns auf.

       „Oh ja“, seufze ich und greife nach zwei Schüsseln. Auch die anderen beiden bewaffnen sich, sodass wir uns zusammen auf den Weg machen können.

       Draußen versuche ich nicht so sehr auf meine Umgebung zu achten, sondern mich so zu verhalten, als wäre nichts geschehen. Ich bin mir sicher, wenn ich mir noch länger einen Kopf darüber mache, werde ich so schnell keine Ruhe finden. Und das ist, was ich überhaupt nicht gebrauchen kann. Schließlich muss ich in wenigen Tagen zum Probearbeiten. Und das ist wichtiger. Ich muss mich auch noch um eine Menge Papierkram kümmern.

       „Harley, da bist du ja“, werde ich von unserer Nachbarin Mary begrüßt. Mit einem strahlenden Lächeln betrachtet sie mich ausführlich. „Du siehst wunderschön aus. In dem letzten Jahr bist du eindeutig erwachsen geworden. Ach quatsch, was sage ich da? Du bist eine Dame geworden. Eine Dame, der die Männer sicherlich zu Füßen liegen.“

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