Love and Crime. Harley Barker
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„Das Problem ist nur, dass ich mich in allen Sachen wohlfühle“, gebe ich zurück.
„Ich würde eine Jeans und ein normales Shirt oder Top empfehlen. Und Sneaker.“ Mehr sagt sie nicht, sondern dreht sich um und verschwindet genauso schnell, wie sie gekommen ist.
Ja, ich muss zugeben, dass sie recht hat. Schließlich stehe ich in dem Beruf die meiste Zeit und laufe hin und her. Die Erfahrung habe ich bereits in der Ausbildung gemacht. Ich bin mir nicht sicher, ob es das richtige Outfit für ein Vorstellungsgespräch ist. Trotzdem greife ich nach einer Jeans und einem schwarzen Shirt mit V-Ausschnitt, die ich mir schnell überziehe. Schnell mache ich mich fertig, da ich bereits spät dran bin.
„Kann ich deinen Wagen nehmen?“, frage ich Monica, als ich wenig später die Küche betrete. „Ich werde ihn auch nicht lange brauchen, sondern direkt danach wieder herkommen. Es ist ja auch das Grillfest nachher.“
„Nimm ihn ruhig und lass dir Zeit. Ich brauche ihn heute nicht mehr. Für die Feier habe ich alles hier, was ich brauche. Und sollte doch was fehlen, werde ich dir einfach eine Nachricht schreiben, damit du es mitbringst.“ Monica zieht die Schlüssel aus ihrer Tasche und wirft sie mir zu. Mit der rechten Hand fange ich sie auf, lasse sie jedoch sofort wieder fallen.
„Verdammt“, fluche ich und betrachte meine Handinnenfläche. Die Spitze des Schlüssels hat sich mir ins Fleisch gebohrt und eine schmerzende Stelle hinterlassen.
„Das tut mir leid“, entschuldigt Monica sich sofort und kommt zu mir.
„Das braucht es nicht. Wo auch immer das Fettnäpfchen ist, ich trete hinein. Was das angeht, bin ich ziemlich zielsicher“, seufze ich. Das war schon immer so und ich habe die Befürchtung, dass sich das auch nicht mehr ändern wird. Es ist trotzdem nervig und ich wünsche mir, dass es nur einmal nicht so ist. Bis jetzt habe ich noch nichts ausgelassen.
„Keine Sorge, ich bin mir sicher, dass sie dich lieben werden und alles glatt laufen wird. Du hast keinen Grund um nervös zu werden.“ Aufmunternd sieht sie mich an. Ich hingegen versuche meine Nervosität so weit in den Griff zu bekommen, dass ich mich überhaupt hinters Steuer setzen kann, ohne einen Unfall zu bauen.
Außerdem gefällt es mir überhaupt nicht, dass ich es anscheinend nicht für mich behalten kann.
„Viel Glück“, wünscht sie mir noch, als sie an mir vorbeigeht und zwinkert mir zu.
Bevor ich es mir anders überlegen und alles abblasen kann, hebe ich sie auf und verschwinde.
Der Friseursalon befindet sich mitten in der Stadt in einer Gegend, in der es immer voll ist. Schnell finde ich einen freien Parkplatz direkt vor dem Laden, was aber wohl eher ein Glücksfall ist.
Ich bleibe vor dem Laden stehen und betrachte ihn. Von außen sieht er klein und gemütlich aus. Vor dem Laden und in den Schaufenstern befinden sich bunte Blumen, die einladend wirken und gute Laune verbreiten. Dazwischen wurden Bilder von unterschiedlichen Frisuren und Haarfarben in Szene gesetzt. Sie zeigen mir, dass es vielleicht ein kleiner Laden ist, aber die Angestellten dennoch wissen, was sie tun.
Der Anblick lässt mich noch nervöser werden. Schnell schiebe ich in den hintersten Teil meines Körpers und straffe die Schultern. Ohne mir weiter den Kopf zu zerbrechen, was ich eh schon genug getan habe, öffne ich die Tür und gehe hinein.
Im Inneren befindet sich mir gegenüber eine kleine Theke, auf der sich auch eine riesige Pflanze befindet, die beinahe den halben Platz einnimmt. Auf der anderen Hälfte steht ein Computer-Bildschirm und daneben eine Tastatur. Rechts neben der Tür befindet sich eine kleine Warteecke.
„Hi, willkommen bei Sally. Hast du einen Termin?“, werde ich von einer Blondine begrüßt, die mich glücklich anstrahlt. „Ich bin Hannah.“
„Hi, ich habe ein Vorstellungsgespräch bei …“, beginne ich. Doch noch bevor ich ausgesprochen habe, strahlt sie mich begeistert an.
„Du musst Harley sein“, ruft sie aus und kommt um den Tresen herum. Ihre Stimme ist so laut, dass sich ein paar der anderen Frauen kurz in unsere Richtung umdrehen. Noch im selben Augenblick konzentrieren sie sich aber wieder auf ihre Arbeit. „Du bist für das Vorstellungsgespräch hier. Unsere Chefin ist hinten und geht gerade die neuen Bestellungen durch.“ Sie dreht mir den Rücken zu und entfernt sich ein paar Schritte. Kurz bleibe ich stehen und frage mich, ob ich ihr folgen soll. Doch ich suche mir einen Weg vorbei an allen.
Hannah hält auf eine Tür zu, die sich im hinteren Bereich des Ladens befindet, wobei sie ein paar Worte mit anderen Frauen wechselt, von denen ich annehme, dass sie Kolleginnen sind. Ohne vorher anzuklopfen, öffnet sie die Tür, nachdem wir sie erreicht haben, und tritt in den Raum.
„Sally?“, ruft sie. Nachdem ich hinter ihr stehen geblieben bin, schaue ich mich suchend um. Gleichzeitig stelle ich fest, dass er größer ist, als ich es erwartet habe. Ich habe mit einem kleinen Abstellraum gerechnet, doch das ist er definitiv nicht. Er ist nicht sonderlich hell erleuchtet, aber genug, dass man alles erkennen kann. Überall stehen geöffnete Kartons und in der Mitte sitzt eine ältere Frau, die ein Klemmbrett in der Hand hat.
„Ja?“, fragt sie, notiert noch etwas und hebt den Kopf.
„Harley Barker ist hier“, eröffnet ihr Hannah und zeigt in meine Richtung.
„Ahh“, ruft sie aus und kommt zu uns. „Ich bin Sally. Mir gehört der Laden. Zurzeit bin ich nicht sehr oft hier, da es einige Probleme gibt, um die ich mich kümmern muss. Es läuft halt nicht immer alles so, wie man das gerne haben würde. Deswegen herrscht hier auch ein wenig Chaos.“
„Hi“, erwidere ich nur. Ich habe mit so ziemlich allem gerechnet. Aber nicht damit, dass alle hier anscheinend eher freundschaftlich miteinander umgehen. Auf jeden Fall macht es bis jetzt den Eindruck auf mich.
„Ich werde verschwinden.“ Schwungvoll dreht Hannah sich um und lässt uns alleine.
Ein wenig unbeholfen bleibe ich an Ort und Stelle stehen und schaue Sally zu, wie sie noch ein paar Dinge aufschreibt.
„Du hast ein beeindruckendes Abschlusszeugnis von deiner Ausbildung bekommen. Das hat mir imponiert“, erklärt sie und sich neben den nächsten Karton und inspiziert den Inhalt.
Kurz bin ich zu überrascht von ihrem Verhalten. Doch schnell finde ich meine Sprache wieder.
„Ja, ich habe als kleines Kind schon gerne andere frisiert. Damals mussten meine Puppen herhalten“, erkläre ich. „Und ich habe meinen Freundinnen die Haare gemacht.“
„Sowas erkennt man sofort. Du gehörst hier hin. Das wusste ich von dem Augenblick an, als ich deine Bewerbung gelesen habe. Daran besteht überhaupt kein Zweifel.“
Ihre Worte überraschen mich genauso sehr, wie die gesamte Situation, in der ich mich befinde. Es ist merkwürdig, sich darüber mit ihr zu unterhalten. In den letzten Jahren hatte ich das eine oder andere Vorstellungsgespräch, als ich mir einen Nebenjob gesucht habe oder auch meine Ausbildungsstelle. Und keines lief auch nur ansatzweise so ab, wie das hier. Deswegen macht sich die Frage in mir breit, ob man das hier überhaupt als ein Vorstellungsgespräch bezeichnen kann. Ein wenig kommt es mir eher so vor, als würde ich mich mit meiner Freundin unterhalten, die ich schon ewig nicht mehr gesprochen habe. Auch, wenn es hierbei ums