Träum süß stirb schnell. Marianne Rauch

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Träum süß stirb schnell - Marianne Rauch

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Ausdünstungen, fühlte sich dabei vollkommen leer im Kopf. In diesem Moment war er nur noch Körper. Und dieser Körper bebte erneut vor Erregung.

      „Sag mal, meine Schöne.“

       Was will er? Hat er noch nicht genug?

      „Ja?“

      Nichts Gutes ahnend, hob Annabell den Kopf und blickte ihn im Schein des Kerzenlichts an.

       Ich muss ihn loswerden! So schnell wie möglich, genug Spaß für heute!

      „Der Morgen graut, so lang bist du noch nie bei mir geblieben. Deine Frau wird dich vermissen.“

      „Sprich nicht von meiner Frau, du kleine Hure!“

      Mit vor Zorn sprühenden Augen starrte er sie verächtlich an. Für ein paar Sekunden nur, dann packte ihn wieder dieses wohlige Kribbeln, welches erneut sein Blut in seine Lenden schießen ließ.

      „Schläft dein kleines Engelchen?“

       Nein!

      Ruckartig löste sich Annabell von ihm.

       Nicht mein Kind! Nicht mein kleines, unschuldiges Kind!

      „Mein kleines Engelchen schläft und ist für dich tabu!“

      Entschlossen richtete sich Annabell auf, warf energisch ihre Haare in den Nacken.

      „Du rührst sie nicht an! Nimm mich, wenn du noch nicht genug hast!“

      Er jedoch lachte nur herablassend.

      „Was regst du dich so auf? Ich lege was drauf, Püppchen. Ich tu ihr doch nichts!“

      Er wedelte mit einigen Geldscheinen direkt vor Annabells Nase. Seine scheinbare Macht genoss er mit vollen Zügen. Sie versuchte, den Freier zu locken.

      „Ich gebe dir alles, was du willst! Brauchst du noch mehr?“

      „Stell dich nicht so an. Ich will sie nur in den Arm nehmen! Wer weiß, vielleicht fasse ich sie auch an. Ich verspreche dir, mehr mache ich nicht mit ihr.“

      Nicht für eine Sekunde vertraute Annabell diesem schmierigen Kerl. Er bezahlte für ihre Dienstleistung, nicht für ihr Vertrauen.

      „Hast du denn noch immer nicht genug?“

      Ein Schauer lief über ihren Rücken.

      „Bleib liegen, mein süßer Kavalier. Ich verwöhne dich, massiere deinen kleinen Freund. Ich werde dich noch mal so richtig glücklich machen.“

      Annabell lachte, ein gequältes Lachen, wobei ihre Brüste auf und ab wippten. Er sollte sie anfassen, seine Lust an ihrem Körper abreagieren.

      Gelangweilt schob der Mann Annabell zur Seite.

      „Stell dich nicht so an! Sie soll dem Onkel nur gute Nacht sagen. Weiter nichts! Es wird ihr gut tun, wenn ich sie in meine Arme schließe.“

      Annabell wurde klar, dass sie das dreckige Spiel mitspielen musste. Wenn sie überhaupt noch mit dem Geld rechnen wollte, blieb ihr nichts anderes übrig, als Yakido aus dem Schlaf zu holen. In ihrem Kopf hämmerte nur ein Gedanke: Ich bringe ihn um!

      Hass funkelte in ihren Augen, während sie sich darauf konzentrierte, die Situation unter Kontrolle zu behalten.

       Dieses Ungeheuer! Perverses Miststück! Hat nur seinen Schwanz im Kopf!

       Ich bringe ihn um! Wenn dieses Schwein ihr etwas antut! So wahr mir Gott helfe, ich bringe ihn um!

      Annabell erhob sich. Sie warf sich ihr Negligé über, bevor sie leise Yakidos Zimmer betrat.

      Das Flurlicht fiel auf das schlafende Mädchen. Da lag sie, ihren alten Teddy im Arm, die Bettdecke bis über beide Ohren gezogen. Annabells Herz klopfte wild, der pochende Rhythmus raubte ihr fast den Verstand.

      Nur eines war jetzt wichtig: Yakido!

      Vorsichtig setzte sie sich auf den Bettrand und strich zärtlich über die Haare des schlafenden Kindes. Sanft begann sie, an Yakidos kleinem Kopf zu rütteln.

      „Mama?“

      Yakido blickte sie verschlafen an.

      „Was ist?“

      „Komm, mein Engelchen, komm. Ein netter Onkel ist bei mir im Zimmer. Und er hat große Sehnsucht nach dir.“

      Sie schluckte, ehe sie weiter sprach.

      „Er möchte dich gern kennen lernen, dich begrüßen und dich in den Arm nehmen.“

      „In den Arm nehmen? Warum, der Onkel ist doch ein fremder Onkel?“

      „Ja, er ist ein fremder Onkel. Deshalb möchte er dich ja kennen lernen.“

      „Ach so.“

      Die Kleine rieb sich die Augen und wurde neugierig.

      „Wie sieht er denn aus?“

      „Das wirst du sehen, wenn du zu uns herüber kommst. Der Onkel wünscht sich, dass du ganz lieb zu ihm bist. Er will auch ganz lieb zu dir sein.“

      „Ich bin doch lieb, oder Mama?“

      „Ja, mein Engelchen, du bist immer lieb.“

      Annabell schluckte die Tränen herunter, die sich ihren Weg bahnen wollten.

      „Komm, und sei ganz lieb. Du musst auch keine Angst haben, der Onkel will dich ein wenig streicheln. Und wenn er dir an dein kleines Röschen fasst, dann lass ihn anfassen. Es dauert nicht lange, es geht vorüber.“

      Annabell zog die Bettdecke zur Seite und nahm Yakido an die Hand.

      „Darf ich ihn mitnehmen?“, fragte das Mädchen.

      Dabei klemmte sie ihren alten, schäbigen Teddy unter den Arm.

      „Natürlich, mein Engelchen.“

      Mutter und Tochter betraten das Zimmer. Der Besucher lag auf dem Bett. Schweißgeruch hing in der Luft, es roch nach Wodka und Sperma.

      „Wie heißt du denn, Onkel?“

      „Sag einfach Onkel, mein süßes kleines Engelchen. Komm zu mir, Püppchen.“

      Das Mädchen blickte ihre Mutter verunsichert an. Yakido vermochte den Mann nicht richtig zu erkennen, sie sah nur schemenhaft einen nackten Körper, der seine Arme nach ihr ausstreckte. Die Art, wie er mit ihr sprach, flößte dem Kind Angst ein.

      „Bella, hol noch Wodka! Ich bin gerade in guter Stimmung. Und mach dir keine Sorgen, dein Töchterchen wird mir Gesellschaft leisten. Ich passe gut auf sie auf!“

      Da war es wieder, dieses dreckige, diabolische Lachen.

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