Kirsch und der Ring der Keltengöttin. Ursula Hass
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„Ist ja gut, Helen, ich weiß das jetzt und werde mich künftig in meinem Urlaub daran halten“, freute sich Kirsch sichtlich über die gelungene Überraschung.
„Wo ist denn Eugen?“, fragte Kirsch kurz in die Runde, wo sich auch die anderen Kollegen gerade eingefunden hatten.
„Eugen holt noch ein paar Brötchen für uns zum Kaffee, damit die Besprechung dann beginnen kann“, antwortete Helen.
„Aber erst schau ich mal die Post durch, hast du sie mir gerichtet?“, fragte Kirsch nach.
Und dann widmete sich Kirsch der Post, denn in den drei Wochen blieb doch einiges liegen. Helen hatte alles fein säuberlich sortiert, damit Kirsch es etwas leichter hatte beim Durchsehen und Durchblättern.
„Immer noch kein Fahndungserfolg? Ist Isa Burger ist immer noch auf der Flucht, wie ich sehe“, seufzte Kirsch laut vor sich hin.
„Hätte ich mir ja denken können, Isa Burger ist zu raffiniert, als dass sie den Kollegen ins Netz geht“, jammerte er dann leise weiter.
Auch Eva Zorn aus Hannover hatte einen Brief geschrieben und einen Artikel aus der Zeitschrift „Augenblick mal“ über Wiesenbach herausgeschnitten und mitgeschickt.
„Die Überschrift gefällt mir jetzt aber gar nicht“, kommentierte Kirsch den Artikel.
Wiesenbach hat seinen „Gift-Secco-Mord“ immer noch nicht ausgelöffelt, war zu lesen und auch Kommissar Kirsch wurde erwähnt. Nicht gerade vorteilhaft war auch das Geschriebene über ihn. Kommissar Kirsch rätselt noch immer, wo sich die Anführerin der Mordserie in Wiesenbach aufhält und auch der angekündigte „vierte Mann“, ihr anscheinender Kompagnon, konnte auch noch nicht gefasst worden. Dann wird noch ausführlich über die Morde in Wiesenbach berichtet.
Kirsch schnappte sich die Unterlagen und legte sie in die hinterste Ecke des Schrankes.
„Das ist jetzt Vergangenheit“, sagte er zu sich selbst und um seine Mundwinkel zuckte es nur so auf und ab, aber der Vollbart blieb ganz ruhig, er konnte nicht so hüpfen, wie der beliebte Schnauzer.
„Schauen wir in die Zukunft“, bemerkte Kirsch etwas steif, bevor er sich den heimatlichen Genüssen, seinem geliebten Kaffee und einem Croissant widmete.
Und als er die Zeitungen noch rasch durchblätterte, fielen ihm auch noch die Anzeigen mit der Bewerbung für den neuen Tourismusmanager und den Geschäftsführer der Winzergenossenschaft in die Augen.
„Da bin ich echt mal gespannt, wer sich da bewirbt“, meinte Kirsch mehr zu Helen, denn so ganz geheuer war es ihm nicht mit den Bewerbungen und er hoffte natürlich, dass sich alles zum Bessern für Wiesenbach finden würde.
„Helen und Eugen, wisst ihr schon, wie viel Bewerbungen eingegangen sind?“, fragte Kirsch nach.
„Nein, Chef, das hat Bürgermeister Wohlgemuth zur Chefsache erkoren und es ist sozusagen Geheimsache“, versicherten die beiden Assistenten und fügten noch an, dass auch schon die hiesigen Journalisten nachgefragt hatten, aber keine Antwort erhalten haben.
„Ja, ist auch mal besser so, erst mal sichten, nicht dass es so geht, wie in anderen Städten, wo die Bewerber zusagen und dann doch nicht kommen“, lächelte Kirsch etwas süffisant.
Nach der Aufregung mit dem „Gift-Secco“ muss wieder Ruhe in den Ort einkehren, da ist sich Kirsch mit seinen beiden Assistenten einig.
„Übrigens, der neue Polizeipräsident war auch schon da“, bemerkte Eugen, „er macht eigentlich einen ganz ordentlichen Eindruck. Er hatte uns auch schon einen Besuch abgestattet, da waren sie noch in Urlaub, Chef“, berichtete Eugen alles haarklein dem Kommissar.
„Viel hat er nicht gesagt, gut er wird sich erst einarbeiten müssen, aber ich finde ihn sehr charmant“, bemerkte Helen.
„Hoffentlich ist es nicht wieder ein Schwerenöter?“, sagte Kirsch leise. Und Eugen hielt ihm schon mal beflissen den Teil der Zeitung entgegen, in dem der neue Polizeipräsident abgebildet war.
„Gute Ausbildung“, murmelte Kirsch vor sich hin und war zufrieden, dass die Zeitungen nur Gutes über den Polizeipräsidenten berichtete.
„Gute Polizeischule, da bin ich mir fast sicher, dass er charakterlich stärker ist als unser alter Präsident, der schon mal gerne den Röcken nachgeschaut hat“, ereiferte sich Kirsch zu den beiden, die dazu nur nickten.
Ganz auf dem untersten Stapel lag noch eine Einladung, auf bestem „Büttenpapier“ geschrieben.
„Wir laden Sie und Ihre Gemahlin zu einer sommerlichen TEA-TIME in die Villa „Amalienburg“ am kommenden Sonntag um 16 Uhr ein. Über Ihren Besuch würden wir uns sehr freuen. U.A.w.g. (um Antwort wird gebeten) bis Mittwoch, 13. August.
„Da muss ich mal schnell bei meiner Moni anrufen und sie fragen, ob es terminlich auch bei ihr geht. Es könnte ja sein, dass die Orchideenfreunde ein Treffen haben“, murmelte Kirsch zu seinen Assistenten, die schon neugierig auf die Einladung schauten.
Dann telefonierte Kirsch mit seiner Frau.
„Moni, wir sind zur Tea-Time eingeladen worden in die Villa“, erzählte Kirsch seiner Gattin, die gleich schon mal nachfragte, was denn der Anlass zu dieser seltenen Einladung war.
„Du, das ist alles auf feinstem Büttenpapier geschrieben und auch ein Adelswappen ist auf dem Briefkopf vorhanden.“
„Hast du was vor, Moni, oder kann ich zusagen?“, wollte Kirsch eigentlich nur wissen.
Moni war mit dem Termin und der Einladung einverstanden und Kirsch konnte von ihr aus zusagen.
„Dann sage zu, ich weiß ja, dass du sehr neugierig auf den Keltenring bist“, sagte sie und war sehr erfreut, dass sie beide zu dieser Tea-Time eingeladen wurden.
„Was soll ich nur anziehen?“, meinte sie noch zu Kirsch, der nur die Augen aufschlug und leise vor sich hinmurmelte, „Frauen, Frauen, haben halt nur ihr Aussehen im Kopf“.
„Du wirst schon was finden, Moni“, meinte Kirsch dann etwas ungeduldig zu ihr, denn eigentlich wollte er schon dem Bürgermeister seinen Antrittsbesuch nach dem Urlaub machen.
„Helen und Eugen, ich geh jetzt noch schnell zum Bürgermeister und Helen ruf mal beim Büro vom Polizeipräsidenten an, dem muss ich ja auch noch meine Aufwartung machen“, bemerkte Kirsch nicht gerade gutgelaunt zu den beiden, denn solche Besuche schmeckten ihm nicht. Solchen Small-Talk liebte er nicht.
„Ist sonst noch was Dringendes?“, meinte Kirsch zu den beiden, bevor er sich auf den Weg zum Bürgermeister machte.
„Ich mach dann mal Mittag nach dem Besuch beim Bürgermeister und wir treffen uns danach, um zu besprechen, was sonst noch anliegt“.
Kirsch war wieder voll im Berufsleben gelandet und seine Marschbefehle waren ja eigentlich obligatorisch und besonders nach einem Urlaub sehr präsent.
Bürgermeister Wohlgemuth freute