TODESJAGD. Eberhard Weidner

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TODESJAGD - Eberhard Weidner Anja Spangenberg

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welche sind das?« Anja nahm einen Schluck von ihrem Espresso, der stark war und sie augenblicklich belebte.

      Baumgartner aß rasch einen zweiten Löffel seines Nachtisches, bevor er antwortete: »Entweder ist dein Onkel unschuldig und hat nichts mit den Entführungen und Morden zu tun …«

      »Das ist unmöglich.« Anja schüttelte entschieden den Kopf. Sie konnte sich damit aber nicht einmal selbst überzeugen. Längst quälten auch sie Zweifel an ihrer Theorie, die eine Zeitlang so einleuchtend und naheliegend gewesen war.

      »Oder …«, fuhr Baumgartner fort, ohne ihren Einwand zu beachten, »… er hat längst bemerkt, dass er überwacht wird.«

      »Ich dachte, du wärst vorsichtig gewesen.«

      »War ich ja auch«, rechtfertigte er sich mit erhobenem Dessertlöffel. »Aber selbst dann gibt es keine Garantie, dass die überwachte Person nicht doch etwas bemerkt.«

      »Was glaubst du denn, welche Erklärung am ehesten zutrifft?«

      Baumgartner zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Es ist möglich, dass er etwas ahnt. Wenn er wirklich der Killer ist, für den du ihn hältst, wird er extrem misstrauisch sein und seine Umgebung ständig aufmerksam im Auge behalten. In dem Fall kann es natürlich durchaus sein, dass ihm irgendwann einmal mein Auto aufgefallen ist, weil es entschieden zu oft in seiner unmittelbaren Umgebung auftauchte oder in der Nähe seines Hauses parkte. Aber was hätte ich sonst tun sollen? Ich kann ja schlecht jeden Tag einen anderen Wagen mieten, der nicht für meine speziellen Bedürfnisse ausgestattet ist. Das ist eben das Risiko, wenn man einen Krüppel mit der Überwachung eines mutmaßlichen Serienkillers beauftragt.«

      Anja stöhnte. »Wie oft muss ich dir denn noch sagen, dass du kein Krüppel bist?«

      Baumgartner lachte und löffelte sich Dessert in den Mund. »Du kannst es nennen, wie du willst, aber darauf läuft es doch hinaus. Unter Umständen solltest du statt eines alten Mannes im Rollstuhl lieber professionelle Privatdetektive anheuern und damit beauftragen, ihn rund um die Uhr zu überwachen.«

      »Blödsinn!«, sagte Anja. »Du machst das sehr gut. Das größte Problem ist, dass wir ihn nicht ständig im Auge behalten können. Vor allem, wenn er ahnt, dass er beobachtet wird. Dann kann er während der Überwachung so tun, als wäre er ein biederer Geschäftsmann, der keinem ein Haar krümmt. Und seine krummen Geschichten erledigt er dann, wenn ihn niemand im Auge hat. Allerdings mache ich mir momentan mehr Sorgen um dich. Wenn er wirklich etwas ahnen sollte, schwebst du in tödlicher Gefahr. Womöglich sollten wir die Überwachung aus Sicherheitsgründen abbrechen.«

      Doch Baumgartner schüttelte den Kopf. »Das wäre das Verkehrteste, was wir im Augenblick machen sollten. Denn dann hätte er vollkommen freie Hand und könnte tun und lassen, was er will. Außerdem werde ich in Zukunft noch vorsichtiger sein.«

      »Ich weiß nicht«, sagte Anja unentschlossen und schüttelte den Kopf. »Ich habe kein gutes Gefühl dabei.«

      »Aber ich«, entgegnete Baumgartner. »Vertrau mir. Ich weiß, was ich tue.«

      »Was schlägst du also vor?«

      »Wir machen fürs Erste so weiter wie bisher. Und wenn sich, sagen wir, in acht Wochen immer noch nichts getan hat, dann stellen wir die Überwachung ein und überlegen uns etwas Neues.«

      Anja ließ sich Baumgartners Vorschlag durch den Kopf gehen; doch sie musste nicht lange darüber nachdenken, denn er entsprach exakt ihren eigenen Vorstellungen. »Na gut. Du versprichst mir aber, dass du vorsichtig bist und beim geringsten Anzeichen einer Gefahr sofort aus seiner Nähe verschwindest.«

      »Ich werde in meinem Rollstuhl davonsausen, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter mir her«, sagte Baumgartner schmunzelnd.

      »Du solltest das nicht auf die leichte Schulter nehmen, Hans«, ermahnte ihn Anja. »Wenn ich recht habe, dann ist er nämlich tatsächlich so etwas wie der personifizierte Teufel.«

      »Keine Sorge. Ich nehme die Sache ernst.« Er löffelte die letzten Reste geschmolzener Eiscreme aus der Glasschale. »Willst du überhaupt noch wissen, was dein Onkel in den letzten Tagen getrieben hat?«

      Anja trank ihren Espresso aus und sah auf die Uhr. Sie musste zwar noch zur Brücke und das Foto für Nemesis machen, hatte dafür aber noch genug Zeit. »Na schön, klär mich auf.«

      »Nun ja«, begann Baumgartner. »Neben den üblichen Dingen, die er immer wieder tut und die du zur Genüge kennst, war er vor drei Tagen beim Zahnarzt. Alles spricht dafür, dass es ein Routinetermin war. Wenn du willst, kann ich versuchen, mehr herauszufinden. Aber das könnte Verdacht erregen.«

      »Nicht nötig. Vermutlich hast du recht, und es war ein regelmäßiger Kontrolltermin. Was soll er beim Zahnarzt schon Schlimmes anstellen? Kein Grund, unnötig Verdacht zu erregen. Was noch?«

      »Fast ausschließlich geschäftliche Termine und Besprechungen. Einzige Ausnahme war der gestrige Besuch bei einer Versicherung mit dem Namen Charon

      »Charon? So wie dieser Fährmann aus der griechischen Mythologie?«

      »Genau der. Der düstere, greise Fährmann, der die Toten für einen Obolus in seinem Binsenboot über den Totenfluss Acheron gebracht hat, damit sie in den Hades gelangten, wie die Unterwelt genannt wurde.«

      »Du hast dich informiert«, vermutete Anja.

      Er nickte. »Bei Wikipedia.«

      »Und was wollte mein Onkel da? Ich meine, bei dieser Charon-Versicherung, nicht bei Wikipedia.«

      »Es ist zumindest naheliegend, dass er dort war, um eine Versicherung abzuschließen.«

      »Du weißt aber vermutlich nicht, welche Versicherung das sein könnte, oder?«

      »Zufälligerweise weiß ich das doch.«

      »Und?«, fragte Anja, nachdem Baumgartner keine Anstalten machte, von sich aus damit herauszurücken, als wollte er es besonders spannend machen. »Sagst du mir auch, welche?«

      »Es handelt sich um eine Sterbegeldversicherung.«

      »Woher weißt du das so genau?«

      »Weil die Charon Versicherungsgemeinschaft Sterbegeld VVaG, wie sie offiziell heißt, für ihre Mitglieder ausschließlich Sterbegeldversicherungen anbietet.«

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