Genesis VI. Alfred Broi
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Und es wurde sogar noch besser:
Das Tal, in dem wir uns befanden, fiel stark ab. Aus dem Felsmassiv zu unserer Rechten stürzten die gewaltigen Wassermassen des bis dahin unterirdisch verlaufenden Mioli-Flusses herab. Die tosende Gischt spannte eine dichte Nebelwand vor uns auf.
Ich erinnerte mich an diese Stelle, da ich in meiner Kindheit schon einmal hier gewesen war und wusste daher, dass sich schon nach weniger als einer Meile zwei weitere, dicht aufeinanderfolgende Wasserfälle von absolut beachtlicher Größe anschlossen. Hiernach verschwindet der Mioli nach einigen Meilen wieder im Planeteninneren, bevor er am Fuße der Schluchten von Kindagi erneut austritt und sich mit dem Kindagi-Strom vereint.
Hier sah ich eine Chance, mit letzter Kraft den Jäger zum Gejagten zu machen und ihn in einen Hinterhalt zu locken.
Ich verlangte der Kamarulu so viel mehr ab, als sie eigentlich noch zu Geben im Stande war, doch zeigte sich, welch fantastisches Schiff wir gebaut hatten. Es gelang uns, einen schier unglaublichen Looping zu fliegen, bei dem wir das Schiff am höchsten Punkt nach rechts abkippen ließen. So konnten wir der Bergflanke folgen und dann quasi um den Gipfel herumfliegen. Es war Millimeterarbeit, überall ächzte und stöhnte es, der Stahl, die gesamte Konstruktion brüllte wütend auf, doch brach sie nicht auseinander. Unser Pilot…!“ Lobos deutete auf einen noch recht jungen Mann mit kurzen, schlohweißen Haaren, dunkel leuchtenden Augen und einer kurzen, spitzen Nase, die seinem Blick etwas Schelmisches verlieh. „…vollbrachte in diesen und den darauffolgenden Momenten nicht weniger als ein waschechtes Wunder!“ Der Angesprochene lächelte. Lobos wandte sich zu ihm um und sah ihn direkt an. „Ich habe noch niemals zuvor einen besseren Mann auf diesem Posten gehabt. Unser aller Leben…!“ Er deutete auf die anderen Personen aus seiner Mannschaft. „…ist dein Verdienst! Solltest du jemals wieder fliegen können und eine Besatzung brauchen, kannst du auf mich…auf uns alle… zählen!“ Überall wurde genickt und der Pilot war jetzt sichtlich bewegt.
Und als Lobos dieses Mal fortfuhr, klang seine Stimme sehr emotional und aufgekratzt, hallte beinahe geheimnisvoll und unheilschwanger in der Höhle wieder, als würden die Ereignisse von damals jetzt tatsächlich noch einmal vor seinem inneren Auge ablaufen und zogen damit innerhalb weniger Sekunden ausnahmslos jeden in seinen Bann
Es gelang dem Piloten, das Schiff aus dem Radarbereich des Feindes zu bringen. Die Kamarulu gab ihr Letztes. Ein weiteres Triebwerk fiel aus. Nur mit Mühe konnte sie den nötigen Schub erzeugen, um sich überhaupt noch an der Flanke des Berges in die Höhe zu schrauben. Kurz vor dem Gipfel hatte sich die Geschwindigkeit derart verringert, dass ich befürchtete, sie würde auf den letzten Metern versagen. Immer wieder wurde der Rumpf des Schiffes zusätzlich durch wuchtige Explosionen erschüttert, die ihm quasi die Eingeweide herausrissen und für eine bedrohliche Schlagseite sorgten.
Allen an Bord, dessen bin ich sicher, war klar, dass dies die letzte Reise der Kamarulu sein und dass es keine Überlebenden geben würde. Der endgültige Absturz eines derart gewaltigen Schiffes würde solch immense Energien freisetzen, dass alles innerhalb weniger Momente zu Staub verbrennen würde.
Komm schon, rief ich mit schweißnasser Stirn mehr zu mir selbst und betrachtete besorgt den Geschwindigkeitsmesser, der weiterhin gnadenlos abfiel. Nur noch dieses eine Mal, Kleine! Der Gipfel war noch zweihundert Meter von uns entfernt. Sie musste doch nur noch wenige Sekunden durchhalten. Das Brüllen der verbliebenen Triebwerke hatte sich mittlerweile zu einem erbärmlichen Heulen gewandelt und der gesamte Rumpf des Schiffes begann zu erzittern. Nun komm schon, brüllte ich und meine Männer starrten mich entsetzt an.
Dann hatte der Bug den Gipfel erreicht und schob sich darüber hinaus.
Wo ist unser Zielobjekt? rief ich.
Es hat den Eingang in das Tal fast erreicht!
Lassen sie das Schiff über den Bug kippen und gehen sie auf Frontalkurs! Behalten sie volle Leistung auf den Triebwerken bei.
Der Pilot nickte und wenige Momente später legte sich die Kamarulu in eine scharfe Rechtskurve, indem er den gesamten Rumpf kippte und dabei den Bug in die Tiefe drückte. Eben noch mit dem Blick in den Himmel, erschienen jetzt wieder massive Felsformationen vor uns und rasten in einer wilden Geschwindigkeit dicht an uns vorbei.
Kaum war der Bug soweit gesunken, dass wir den Einschnitt, in dem wir selbst noch vor nicht einmal einer Minute gewesen waren, sehen konnten, konnten wir auch den gewaltigen Rumpf unseres Verfolgers ausmachen, wie er sich langsam in das angrenzende Tal hineinschob.
Wieder erzitterte die Kamarulu und fast gleichzeitig erschütterte eine gewaltige Explosion den Rumpf, als das hintere der beiden Flugdecks an der Steuerbordseite in einem gleißenden Feuerball zerfetzt und abgesprengt wurde.
Die riesige Stahlkonstruktion raste in die Tiefe und krachte mit unbändiger Wucht auf den Bergrücken, wo sie noch einmal in einer irrsinnig wuchtigen Detonation vollständig zerrissen wurde.
Triebwerke aus! brüllte ich. Gehen sie auf Parallelkurs über das feindliche Schiff! Zielerfassung für alle Waffensysteme!
Der Offizier tippte seine Befehle ein, dann nickte er mir zu. Ziel ist erfasst!
Also dann meine Herren, rief ich, um den gewaltigen Lärm des Schiffes zu übertönen. Es war mir eine Ehre, mit ihnen fliegen zu dürfen! Und jetzt…Feuer!
Es war ein unglaubliches Schauspiel:
Die Kamarulu donnerte beinahe im Sturzflug auf das feindliche Schiff hinab, bevor sich ihr Bug wieder hob. Zu diesem Zeitpunkt befand sie sich etwa eine halbe Meile hinter ihm. Kaum hatte sich der Rumpf ausgerichtet, wurde der Feuerbefehl ausgeführt.
Innerhalb weniger Augenblicke zuckten annähernd achtzig Projektile aller Größen und Sprengkraft aus den Mündungsrohren unseres Schiffes und jagten auf den Feind zu, wo sie einen Wimpernschlag später beinahe zeitgleich einschlugen und ihre gewaltige Energien freisetzten.
Der Schutzschild des feindlichen Schiffes konnte einige der Angriffe abwehren, doch die meisten fanden ihr Ziel und trieben ihre tödliche Wucht durch die Außenhaut in das Innere hinein. Überall flammten grelle Blitze auf, schossen Feuer und Trümmerteile in alle Richtungen, vermischten sich mit dunklem Qualm zu gigantischen Flammenfäusten.
Immer wieder zuckte der Rumpf erbärmlich unter den Einschlägen der Projektile und der Wucht der Detonationen. Fast augenblicklich stoppten die Maschinen des Schiffes, während die Kamarulu mit hoher Geschwindigkeit nur einhundert Meter über seinem Rumpf hinwegdonnerte und Sekunden später mit schwerer Schlagseite und unzähligen eigenen Flammenherden in der Nebelwand aus Wolken und Gischt, hervorgerufen durch den gewaltigen Wasserfall aus dem Bergmassiv zur Rechten, verschwand.
Stille erfasste die Höhle, als Lobos geendet hatte, denn seine Worte hallten noch deutlich in den Köpfen der Anwesenden nach. Diejenigen, wie Vilo, Mavis, Cosco, Tibak, aber auch Pater Matu, die wussten, wovon der Admiral gesprochen hatte, waren gefangen von den Bildern, die seine Worte erzeugten, doch auch die anderen, wie Kaleena, Melia und Chalek, die die Kamarulu nie gesehen hatten und von militärischer Kampfführung nicht viel verstanden, waren beeindruckt und sprachlos.
Überraschenderweise war es Lobos selbst, der wieder seine Stimme erhob. „Unser Feind muss mächtig geschockt von unserer Attacke gewesen sein, denn er feuerte nicht mehr auf uns. Außerdem stoppte er seine Maschinen. Wenige Augenblicke später muss er dann hinter dem Nebel die gewaltigen Explosionen gesehen haben, die unser Ende zeigten. Als das feindliche Schiff schließlich über die Wasserfälle hinweg flog, war zu sehen, dass es schwere Schäden hatte hinnehmen müssen. Es drehte dann