Rebellische Leidenschaft. Ally Park

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Rebellische Leidenschaft - Ally Park Dilogie der Leidenschaft

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Leichte Kost, das habe ich wirklich gerne abends. Aaron und Sidney lassen sich nicht anmerken, dass es sicher Papas Idee war, mit dem Salat – ich lasse mir diesen Gedanken auch nicht anmerken.

      Endlich sind die Jungs im Bett. Ich lasse mich auf unser übergroßes, beiges Sofa fallen und knipse den Fernseher an und zappe zu den Nachrichten. John bringt mir ein Glas Wein und setzt sich nah zu mir, er hebt das Glas und klingt ruhig: „Auf dich, ich bin froh, das ich dich gefunden habe!“ Er nähert sich, nachdem ich einen Schluck genippt habe. Wir versinken in einen tiefen innigen Kuss. Plötzlich kommen mir Bilder von Ron, ich schrecke zurück. Hat John etwas gemerkt, ich überspiele die Situation mit Witz und necke John. „John, die Kinder sind grade im Bett – warte ein bisschen.“ Ich zeige mich sehr interessiert am Fernsehen. Warum Ron?

      „Ja, die Favoriten sind ausgeschieden, hast du es auch gehört, unfassbar!“ Ich realisiere erst jetzt, dass wir bereits beim Sport sind und es um Skifahren geht, ich und Skifahren? Shit, ich muss mich im Griff haben.

      Ein wenig später nimmt mich John wieder in den Arm und im Nu finde ich mich im Schlafzimmer wieder. Ich trage mein kurzes rotes Negligee. John verführt mich, das gefällt mir. Das Mondlicht scheint durchs Fenster. John hat einen kräftigen Oberkörper, ich kann seine Silhouette gut erkennen. Er ist sportlich, durchtrainiert und bereit. Ich vergrabe mich förmlich in seinen prallen Oberarmen, ich liebe seine breiten Schultern. John nimmt mit einer kräftigen Hand meine wallenden Haare und zieht meinen Kopf leicht nach hinten, dann spüre ich seine mich küssenden Lippen. Sie wandern von meinem Ohr in tänzelnden Kreisbewegungen in Richtung Kinn. Jetzt lässt er meine Haare lockerer. Dann wird meine Mähne wieder frei gegeben. John packt mich an den Hüften. Er hebt mich hoch, setzt mich auf sein Becken und drückt mich gegen unseren Wandschrank. Meine Beine schlingen sich um seinen Körper. Er ist sinnlich. Er ist sanft und heftig zugleich.

      Bilder von Ron tauchen auf? Er spielt mit seiner Zunge über seine Lippen.

      Meine Augen öffne ich jetzt und sehe John. Der Takt wird schneller. Es gefällt mir. Ich wippe im Rhythmus, meine langen weiten Locken umschmeicheln zart und wild seinen Nacken. Fest halten mich zwei Hände und befehligen meine Hüften. Meine Leidenschaft ergibt sich, versinkt in männliche Begierde und erklimmt, ergriffen von einer großen Welle den Gipfel. Seine Ektase beendet unser Spiel.

      In dieser Nacht schlafe ich nicht, fast nicht. Meine Gedanken kann ich nicht bändigen, ich bin völlig ausgeliefert. Diesmal ist es anders gewesen, warum? John und ich sind kein junges Liebespaar mehr, dennoch versuche ich unser Liebesleben immer wieder einfallsreich aufzufrischen. Zu meinem Leid gelingt mir das manchmal nicht schlecht, denn John gefällt das zu gut und ich komme dann manchmal zu kurz. Diesmal aber nicht.

      In den nächsten beiden Wochen kreisen meine Gedanken immer wieder um Ron, aber mit der Zeit bekomme ich das in den Griff, denke ich mir wieder und wieder.

      Tomas Kett, Geschäftsführer und mein direkter Vorgesetzter bei Sommers-Hall ist zufrieden mit dem Ergebnis aus dem Meeting in Brüssel.

      Gerade bin ich auf meiner neuesten Errungenschaft krassen Highheel Pumps „SHEYLA“ von Kennel and Schmenger in einer sensationellen Stone Ausgabe, dazu engen schwarzen Jeans und einem wuchtigen, kuscheligen perlmuttfarbenen Pulli zu Tomas‘ Büro unterwegs. „Herein!“, nehme ich Tomas wahr, als ich an seiner Türe klopfe. Rasch schiebe ich mich durch dieselbe. In einer Unordnung sondergleichen erblicke auch schon Tomas, wie immer an seinem großen Schreibtisch mit hunderten von Zetteln. Manche gestapelt, manche durcheinander, viele aber lose. Jedesmal denke ich mir, ob sich an diesem Durcheinander wohl je etwas ändert oder ob dieser Papierhaufen immer gleich bleibt? „Hi, Tomas, du hast nach mir gefragt?“ „Gut, dass du da bist, Angie, ja! Dein Meeting war erfolgreich – super. Deine Eindrücke?“ Tomas ist kurz und knapp, da sind wir auf einer Welle, wir verstehen uns gut – meine Eindrücke?

      Ein kurzes Ziehen im Unterleib. Ich besinne mich auf ein paar Fragen von Ron, die ich Tomas schildere. „Was hast du getragen, Highheels sind klar – wirklich Jeans?“, neugierig will sich Tomas ein Bild machen. „Tomas, du weißt doch, dass mich in Brüssel schon so viele kennen, die erwarten von mir, dass ich anders gestylt bin und nicht im Kostümchen komme“, versuche ich zunächst Tomas den Wind aus den Segeln zu nehmen.

      Peter tritt mit einem kurzen, kaum hörbaren Anklopfen zur Tür herein. „Hi, Tomas. Hi, Angie.“ Ich fahre fort: „Ich trug eine weiße Bluse und Bluejeans, glamourös genug.“ Tomas und Peter schmunzeln sich an. Ich verstehe nicht und erkundige mich: „Darf ich mitspielen, was ist los?“ „Du warst sehr beeindruckend, so die Stimmen, die mich aus Brüssel erreicht haben“ und Tomas lächelt wieder. Da ist doch noch was, versuche ich die Szene zu begreifen. Sogleich fährt Tomas fort und lüftet sein kleines Geheimnis: „Ron Kern dürfte dein Auftreten gefallen haben, es hat ihn aber abgelenkt, so scheint es. Du sollst nochmals speziell zu ION nächste Woche. Kern hat anscheinend Blut geleckt, er hat noch einen anderen Investor, einen aus Übersee. Angie, das könnte es sein, weißt du, was das heißt?“ In mir brodelt Aufregung, ich dachte schon ich habe etwas übertrieben. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Noch einmal bringt Tomas enthusiastisch seine Begeisterung zum Ausdruck: „Kannst du dir vorstellen, was das bedeutet?“ „Überstunden für mich. Tolle Geschäftsreisen für Angie“, so bringt Peter die Antwort auf den Punkt.

      „Klasse Angie, das könnte für Sommers-Hall viel Geld bedeuten. Ich habe den Vorstand informiert, ich werde eine satte Provision für dich rausverhandeln, wenn du Kern rumkriegst“, hält mir Tomas voller Entzücken vor. Plötzlich schnürt sich mein Hals zu, meine Hände sind eiskalt, wo ist mein Blut? „Oh, das hab ich dann gut gemacht?“, wispere ich und klinge dabei wie ein Schulmädchen, langsam bekomme ich wieder Luft. „Wann soll’s losgehen? Ich habe Familie, Tomas, ich kann nicht von heute auf morgen, du weißt das.“

      „Angie, es gibt Dinge, da hat man nur einmal die Chance, ich denke, das ist so ein Ding für Sommers-Hall mit Kern, du wirst uns doch nicht im Stich lassen? Die Spesenabteilung übernimmt bestimmt den Babysitter.“ Babysitter? Ich will keinen Babysitter, das sind meine Kinder, will ich mich verteidigen. Ich will Karriere ja, aber ich will auch Mutter sein und was heißt da „Ding…mit Kern“? Ich bin völlig verwirrt, was da gerade passiert, muss aber zugeben, dass ich mich dennoch auch freue. Worüber, da bin ich mir noch nicht so klar.

      „In zwei Tagen fliegst du nach Wien, ION hat dort einen seiner Hauptsitze, wie auch die Russen, die von Kern beraten werden. Dort befindet sich auch der Sitz des größten österreichischen Speichers, sie alle sind dabei. Ob Pretty Palfoux, die Investmentfirma aus Übersee, kommt, weiß ich nicht, aber ich will den Termin mit den deutschen, den russischen und den österreichischen Interessenten nicht platzen lassen. Also hier sind die Tickets, samt Hotel. Hilton hat der Vorstand buchen lassen – wow, das nenne ich mal Spesen, wir müssen protzen mit dem Projekt. Verstehst du Angie, nicht kleckern – protzen – schaffst du das?“

      Tomas wirkt klein hinter seinem Schreibtisch, er steht auf, als er mich das fragt und stützt seine Hände auf den Tisch. Sein Übergewicht wurde über Weihnachten mehr, das sehe ich erst jetzt. „Peter, Angie braucht eine 3D-Animation, Unterlagen, die ausgezeichnet aufbereitet sind, für jeden der Interessenten will ich eine eigene CD, Stick oder etwas in die Richtung und ein supergeiles Prospekt mit allen notwendigen Informationen und Tabellen haben, bis Freitag früh. Angies Flug geht um sieben.“ Peter nickt nur. „Tomas, ich muss schauen, dass ich wen über das Wochenende bekomme, Aaron hat am Samstag sein Fußballtraining, da bin immer ich dabei.“ Tomas, er ist kleiner als ich in meinen Highheels, blickt mit einem stechenden Blick nach oben. „Ich krieg‘s hin“, klingt rasch meine Karriere-orientierte Antwort und ich verlasse sein Büro.

      Was mach ich nur? Der Gedanke begleitet mich. Es ist echt nicht leicht, die Dinge unter einen Hut zu bringen. Karriere will ich, keine Frage, danach habe ich ja mein Leben lang gestrebt. Doch ich habe Familie, meine Kinder,

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