Tamora - Das Erotikfilmprojekt. Thomas Riedel
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Endlich kam sie in einen Pub mit angrenzendem Biergarten, wo der Gesuchte unter einem der Tische lag. Ohne Hilfe der Kellnerin, die auf einen Tisch zeigte und ihr sagte: »Mmh? … Keine Ahnung, wo der hin ist. Eben hat er dort noch gesessen«, hätte sie ihn vermutlich nie gefunden.
Glücklicherweise hatte Tamora eine Schuhspitze erspäht und den weißen Tischtuchzipfel etwas angehoben …
… ja, da war er, der von Cora empfohlene Kameramann, dessen Tischnachbarn inzwischen gegangen waren und ihn einfach hatten liegenlassen. Eric, soviel hatte sie auf einen Blick erkannt, war völlig hinüber.
Sie bat ein paar Jugendliche, ihr zu helfen und ihn zu ihrem Mustang zu schleppen, während andere Gäste den Abtransport belustigt verfolgten.
»Es ist eine Sünde und Schande, wenn einer seine zwanzig Pint nicht ordentlich heimtragen kann«, ließ sich ein fettleibiger Vollbart mit Sonnenbrille vernehmen.
Unter Mühen schafften es die Jugendlichen Eric auf den Rücksitz zu bekommen.
»Ist das Ihr Gatte, Miss?«, erkundigte sich einer der jungen Burschen, der die Aktion mitverfolgt hatte, mit einem Lächeln.
»Davor beschütze mich Gott!«
*
Sie fuhr auf direktem Weg nach Hause. Nur mit Hilfe des Portiers und eines Wachmannes brachte sie ihn vom Stellplatz in die Wohnung. Dort ließen sie ihn auch gleich ins Bett im Gästezimmer fallen, wo er selig vor sich hinschnarchte.
Tamora machte ihm erst einmal einen starken schwarzen Kaffee und versuchte auf diese Weise seine Lebensgeister zu wecken …
… und als Violett gut eine Stunde später zurückkam, war es diesmal nicht mit gekonnter Verführung und geilem Sex getan, als sie ihr eröffnete, dass der Kerl wohl oder übel vorerst hier bleiben müsse.
»Kannst du mir mal verraten, wie du dir das vorgestellt hast?«, fuhr Violett sie verärgert an, ohne ein gewohntes ›Prinzessin‹ anzufügen. »Wir sind doch keine Pension. Was stört es mich, wenn der keine Wohnung mehr hat.«
»Die Frau des Hausmeisters sagte mir, bei ihm sei bereits das Türschloss ausgewechselt worden«, erwiderte Tamora. Sie setzte ein süßes Lächeln auf. »Was soll er denn machen? In seine Wohnung kann er ja schließlich nicht mehr. Soll er denn unter einer Themsebrücke schlafen oder auf einer Parkbank?« Noch wollte sie nicht klein beigeben. »Hab doch ein Einsehen. Er bleibt im Gästezimmer und wird keinen Ärger machen. Immerhin ist er eine Fachkraft als Fotograf und Kameramann. Letztlich soll auch alles im Budget bleiben … Du siehst doch selbst, dass wir den ganz billig haben können.«
»Ich sehe schon genau, worin der eine Fachkraft ist, Süße«, maulte Violett kopfschüttelnd und machte aus ihrer Verärgerung keinen Hehl. »Über Nacht kann er meinetwegen dableiben ... Aber eins sage ich dir gleich, saut der das Zimmer ein, dann fliegt er achtkantig raus! So einer gehört doch in die Ausnüchterungszelle.«
»Danke« Tamora nahm sie in den Arm und drückte ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen.
»Ich hätte mich auf diese verrückte Idee niemals einlassen sollen«, murrte Violett. »Wir müssen nachher weg … und der Typ braucht einen Babysitter. Ich werde Clark anrufen. Er soll uns jemanden schicken, der solange hier ist, bis wir zurückkommen.« Kopfschüttelnd lächelte sie Tamora an. »Für diese Nummer bist du mir echt was schuldig, Prinzessin!«
Mit einem zufriedenen Grinsen knickste Tamora vor ihr: »Was immer, meine Königin wünscht.«
***
Kapitel 6
Am nächsten Morgen hatte ihr Gast einen scheußlichen Kater. Der ließ erst nach mehreren Schnäpsen nach, die er in sich hineinschüttete. Erst ab diesem Zeitpunkt war es möglich, mit ihm ein vernünftiges Gespräch zu führen.
»Wie stellt ihr euch das vor?« Er massierte sich die Stirn. Dann sah er sie an und gestand kleinlaut: »Meine Fotoausrüstung ist schon seit geraumer Zeit beim Pfandleiher und die Filmkamera habe ich verkaufen müssen.«
Violett schenkte ihrer Freundin einen vielsagenden Seitenblick.
»Dann werden wir eben fürs Erste eine Ausrüstung anmieten. Wenn es läuft kann man immer noch eine kaufen«, entschied Tamora kurzerhand, die sich weder von diesem Umstand noch von Violett entmutigen lassen wollte. »Sind Sie wirklich bereit, als Kameramann bei unserem Filmprojekt mitzumachen?«, hakte sie nochmals nach.
»Klar«, grinste Eric sie an.
»Aber Sie haben schon verstanden, dass es um die Produktion von Edelpornos geht?«
»Ja, sicher.« Erics Grinsen wurde breiter. »Ich will ehrlich sein: Unter anderen Umständen wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, mich an so was zu beteiligen, aber …« Er zuckte die Schultern. »Ihr seht ja, wie es um mich steht. Bei einem Fernsehsender ist auf lange Sicht nichts mehr für mich drin … Nicht einmal als freier Mitarbeiter oder zum halben Tarif.« Er sah die beiden offen an. »Bin ich in der Position großartig wählen zu können?«
Violett nahm einen Zug von ihrer Zigarette und musterte Eric nachdenklich. »Augenblicklich jedenfalls nicht«, meinte sie und blies den Rauch zur Decke.
»Was zahlt ihr denn?«
»Darüber werden wir uns schon noch einig werden«, erklärte Tamora mit einem zufriedenen Lächeln und ließ die Frage vorerst unbeantwortet.
Violett hatte sich die Kaffeepötte genommen, um Nachschub zu holen.
»Ich werde richtig geile, ansprechende Fetischfilme machen, die alle von den Stühlen reißen«, verkündete Eric inbrünstig, als sie zurück war und ihm frischen Kaffee hinstellte. »Ihr beide werdet also Stars sein? … Du hast doch bestimmt eine Kamera, Mia, oder? Da könnte ich doch gleich ein paar heiße Probeaufnahmen von euch machen.«
Das könnte dir gefallen, schmunzelte Tamora in sich hinein, die sich ihm, wie auch Violett mit ihren Aliasnamen vorgestellt hatte. Ich habe zwar eine gute Spiegelreflexkamera, aber ich denke gar nicht daran, dir die jetzt für diesen Zweck zu geben.
»Das würde dir gefallen!«, fauchte Violett ihn mit funkelnden Augen an und sprach aus, woran ihre Freundin auch gerade gedacht hatte. »Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, dass wir uns zum Spaß von dir beim Spielen ablichten lassen, oder? Und zu deinem Vergnügen schon gleich gar nicht! … Übrigens gefällt mir die vertrauliche Anrede nicht. Eric! Ich finde, in einer geschäftlichen Beziehung macht sich das nicht gut.«
»Kein Problem, Miss Chloe«, nahm Eric seinen Vorstoß zurück und wurde sachlich. »Nachdem, was Sie mir erzählt haben, brauchen wir ein Studio, einen Drehbuchautor und Regisseur … und dann noch Darsteller, weiblich, männlich … Ich kann Ihnen da einen guten Freund von mir empfehlen.«
»Wenn er ein Freund von ihm ist, nehmen wir ihn besser nicht«, bemerkte Tamora umgehend zu