Tamora - Das Erotikfilmprojekt. Thomas Riedel

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Tamora - Das Erotikfilmprojekt - Thomas Riedel

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Augen waren so feucht, dass sie kaum imstande war den Flug ihrer Rose zu verfolgen, als diese wie Zeitlupe langsam ins Grab hinabsank und auf den Sarg ihrer Freundin fiel.

      Violett nahm sie tröstend in den Arm und wischte ihr die Tränen fort, nachdem auch sie ihre Rose hatte fallen lassen.

      Tamora wandte sich noch einmal dem Grab zu und blickte plötzlich unerwartet direkt in das Gesicht von Bethanys Mann, der von zwei Beamten eskortiert wurde. Auch er sah sie an, doch mit ausdruckslosem Gesicht. Sie versuchte ihn zu hassen und wunderte sich darüber, dass sie es nicht konnte.

      »Komm, Prinzessin«, meinte Violett und hakte ihren Arm ein.

      Bethanys Mann öffnete den Mund ein wenig. Es schien als wollte er etwas sagen, aber er brachte keinen Ton heraus.

      Auf einen Wink von Chiefinspector Whitehead, der mit Sergeant Smithers, ebenfalls zur Beerdigung gekommen war, brachten ihn die beiden Justizbeamten fort.

      »Wir werden für ein verlängertes Wochenende verreisen«, erklärte Violett. »Es wird uns beiden gut tun. Wir müssen unbedingt etwas Abstand gewinnen.«

      »Ich kann euch gut verstehen«, erwiderte Whitehead in vertraulichem Ton. »Ganz wird es nicht gehen. In paar Monaten wird es zum Prozess kommen. Aber ich wünsche mir, dass es euch gelingt. Das Leben geht weiter und keiner von euch muss sich Vorwürfe machen. Ihr tragt an der ganzen Sache keine Schuld … Passt auf euch auf.«

      Er tippte noch grüßend an seinen Hut und ging, gefolgt von seinem Sergeant, zu seinem Dienstwagen.

      *

      »Jetzt lade ich dich zum Essen ein, Prinzessin«, lächelte Violett sie an, während sie Arm in Arm langsam auf den Ausgang des Friedhofs zuschritten. Tamora sah sie traurig, aber dankbar an. »Wir überlegen uns mal, wohin wir dieses Wochenende fahren … vielleicht nach Torquay? Was meinst du? … Und nach dem Essen entführe ich dich in die Möbelgeschäfte. Es wird Zeit, dass wir dir einen ordentlichen Arbeitsplatz einrichten.«

      »Ein Wochenende mit dir am Strand und in das Riesenrad?« Sofort begannen Tamoras Augen freudig zu strahlen. »Oh ja, Vio … und das Büro … darauf freue mich sehr.«

      »Weißt du, ich habe mir überlegt, dass es doch am schönsten wäre, wenn wir das Gästezimmer mit diesem zusammenlegen und gemeinsam zum Arbeiten nutzen und nicht jeder für sich allein in seinem Raum hockt. Wir lassen die Wand rausnehmen. Das Gästezimmer kann erst einmal in das ungenutzte Zimmer … Was meinst du?«

      Tamora nickte. »Finde ich eine gute Idee … Wo hast du eigentlich deine Büroeinrichtung gekauft?« Nachdem ihr Violett den Händler genannt hatte, meinte sie: »Dann ergänzen wir sie … ist doch schöner, wenn alles zusammenpasst, findest du nicht auch?«

      Jetzt war es Violett die schmunzelnd nickte. »Aber bevor wir uns ins Getümmel stürzen … ich bekomme Hunger.«

      »Dann wird es Zeit, dass wir etwas dagegen unternehmen.«

      ***

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      Kapitel 4

      Eine Woche später waren die Umbauarbeiten abgeschlossen und das alte Gästezimmer in den leeren Raum verlegt worden. Damit war Tamora einen weiteren Schritt gegangen, sich von den Altlasten ihres bisherigen Lebens zu trennen. Auch ihre persönlichen Sachen waren inzwischen abgeholt worden. Doch das hatte sie sich allein nicht getraut – Larry, Clark und andere Freunde Violetts waren ihr dabei zur Seite gestanden, um jeden möglichen Übergriff seitens ihres Ex-Freundes direkt im Keim zu ersticken. Ihr Anwalt hatte ihm mittlerweile eine Frist zum Auszug gesetzt.

      Sie saß an ihrem Laptop und arbeitete begeistert an ihrem neuen Roman, über dessen Plot sich Violett beim Frühstück königlich amüsiert hatte.

      »Du hast heute morgen darüber noch gewitzelt«, meinte Tamora und schaute sie an. »Fakt ist: Ich finde die Idee nicht nur als Fiktion gut.«

      »Was willst du damit andeuten?« Violett legte den Füllfederhalter beiseite, mit dem sie zuvor einige Briefe unterschrieben hatte.

      »Na, überlege doch mal«, schmunzelte sie. »Es ist ja schön und gut, dass wir Geld in Immobilien anlegen und daraus zusätzliche Einnahmen generieren … Aber hast du schon einmal daran gedacht, das Betätigungsfeld zu erweitern?«

      Violett steckte sich eine Zigarette an, nahm einen tiefen Zug und lächelte. »Ich ahne worauf du hinaus willst. Du denkst an ein weiteres Standbein.«

      »Wie wäre es denn, wenn wir tatsächlich ins Filmgeschäft einsteigen würden? Ich stell mir das durchaus lukrativ vor … begleitet von einer eigenen Webseite und dem was heute so üblich ist.«

      »Deinem Gesichtsausdruck nach, scheint es dir mit dieser ausgeflippten Idee absolut ernst zu sein, wie?«

      »Ist es auch«, erwiderte Tamora ernst. »Wir könnten es genauso wie im Plot machen … uns nicht nur filmen lassen, sondern die Streifen auch noch selbst produzieren und vertreiben.«

      »Ganz ehrlich, Prinzessin?« Violett aschte ab und grinste lakonisch. »Manchmal bist du ganz schön durchgeknallt, … süß, bewunderns- und liebenswert bis in jede einzelne Pore deines Körpers, ohne Zweifel … aber du bist so was von ver- und überdreht! … Wenn ich es nicht besser wüsste, dann müsste ich dich täglich fragen, was du dir da heimlich durch die Nase ziehst.«

      »Ich brauche keine Drogen«, griente Tamora frech. »Komm, wir gehen in die Küche, machen uns einen Kaffee und ich versuche dir meine Idee mal detailliert darzulegen.«

      »Einen Kaffee … Ist augenblicklich die beste Idee von dir«, scherzte Violett und stand auf. »Aber der wird sehr stark werden müssen! Sehr stark, Prinzessin!«

      »Sehr stark, Prinzessin!«, äffte Tamora sie gedehnt nach und schenkte ihr einen Luftkuss. »Geh nur schon vor … Ich will nur gerade den Abschnitt zu Ende schreiben. Dauert zwei Minuten.«

      *

      Als Tamora ihr folgte, wartete Violett bereits im Wohnzimmer auf sie und forderte ihre Prinzessin auf, es sich neben ihr auf dem großen Sofa bequem zu machen.

      »Ich weiß ja, dass wir gut verdienen«, begann Tamora und nippte am heißen Kaffee. »Wir sind beide sehr gefragt und erinnere dich bitte … wir haben auch schon darüber gesprochen einen eigenen Escortservice aufzubauen oder einen Club aufzumachen … die Sache mit dem Escort finde ich ja grundsätzlich auch nicht schlecht, … dass mit dem Club können wir später immer noch, wenn wir älter sind. Aber Film … wir treiben es einmal vor der Kamera und verdienen mit jedem Pay-per-View. Nicht nur hier in England … weltweit!« Sie sah Violett aufmerksam an.

      »Gut … ich folge dir mal gedanklich …«, lächelte Violett. »Du hast überhaupt keine Ahnung von dieser Branche. Wirf mal einen Blick ins Internet. Da hätten wir eine irre große Konkurrenz. Außerdem ist fast jede denkbare Sparte schon besetzt … Es müsste schon etwas völlig Neues, bislang nicht Dagewesenes sein, und ich wüsste nicht, was da noch Kreatives kommen sollte. Auch können wir beide das wohl kaum allein machen. Und es wird richtig viel Geld kosten! Woher nimmst du die Sicherheit, dass wir es wieder hereinholen?«

      »Du hast schon recht. Es muss definitiv etwas Neues sein. Und auf keinen Fall dieser primitive

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