Magisches Kompendium - Die Meditation. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Die Meditation - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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die Menschen dazu verwenden, dass sich das Alltagsbewusstsein transzendiert, doch spielt hier der gezielte Wille das Quäntchen an der Waage. Viele Religionen basieren darauf, dass man die „göttlichen Effekte“ nicht hinterfragt, sondern einfach als „gegeben“ akzeptiert – frei nach dem Motto „Du hast göttliche Gnade erfahren. Sei froh und frage nicht nach dem Warum.“ Aus magischer Sicht wird so etwas jedoch primär nicht akzeptiert. Hier wird weiter „geforscht“ bzw. es werden die verschiedensten Sphären nach Antworten durchsucht, da es um ein „gleichberechtigtes Verhalten“ geht und nicht um einen Kadavergehorsam.

      In der Magie werden die Götter, die Engel, die Dämonen, die Geister – also alle kosmischen Energien – als gleichwertig betrachtet bzw. sie werden geschwisterlich gesehen, sodass es kein „in den Staub werfen“ gibt, wenn man mit einer Energie kommuniziert, die man einer Götter- oder einer Engelssphäre zuordnen kann. In der Magie wird ein aktives „Mitgestalten der Existenz“ forciert. Die Magie wird als ein „gegenwärtiges Erleben“ gesehen, eine Art energetische Erinnerung an eine „Zeit“, als es noch keine Zeit gab – also an einen Zustand, den man als reine Energie beschreiben könnte. In der Magie werden hier spezielle Visionen intensiviert, welche man in Bezug auf die Zukunft deuten kann. Es geht also um ein aktives Mitgestalten seines (möglichen) Lebensplans, was u. a. auch dazu führen kann, dass man Ängste, Lähmungen und andere Unzulänglichkeiten energetisch ablegt. Dadurch, dass man sein Leben aktiv gestalten kann – primär in Bezug und im Einklang mit der Lebensaufgabe, sekundär auch in Bezug auf die Existenzaufgabe – erhält man eine Greifbarkeit, sodass die Ratio und das Bewusstsein ein vollkommenes Gewahrsein erfahren können, welches auf der einen Seite eine tiefe Entspannung bewirken kann, auf der anderen Seite aber eine kosmische Erkenntnis birgt. Man tauscht das Prinzip des Zufalls gegen das Prinzip des ZU-Falls, d. h., man akzeptiert und versteht philosophische Sinnsprüche wie „Der Zufall ist die in Schleier gehüllte Notwendigkeit“ oder „Zufall ist vielleicht das Pseudonym Gottes, wenn er nicht selbst unterschreiben will“. Man versteht, dass man sein Leben und somit sein „Schicksal“ selbst gestalten kann, wodurch man den Status „Spielball der Umgebung“ verliert und sein eigener Herr wird.

      Aus diesem Zusammenhang heraus wächst jedoch die Erkenntnis, dass man letztlich alles als eine Art der Meditation verstehen kann. Daher will ich im Folgenden eine kleine Aufstellung, mit einer jeweiligen Kurzerklärung anbieten, was man alles unter dem Begriff „Meditation“ verstehen kann bzw. wie man diesen Begriff in der Praxis anwendet:

       Alle „achtsamen Tätigkeiten“ – Sadô (Teezeremonie), Shodo (Schreibkunst), Kado (Pflanzengestecke), Suizen (spielen der Bambusflöte), Gartengestaltung, Kyudo (Bogenschießens) oder Budo („der Weg des Krieges“), Samu (Haushalt und alltägliche Arbeiten), Gehen, Laufen oder Tanzen bzw. Sport im Allgemeinen, u. a. auch das Pilgern.

       Alle Yogaübungen

       Ausführen von Kampfkünsten (hier ist es, in Bezug auf die Wortbedeutung „Meditation“ egal, ob es nun Boxen, Kung-Fu, Jiu Jitsu, Karate oder Judo ist).

       Dichtung und Prosa: Wenn man sich der Kreativität hingibt und Gedichte oder Geschichten schreibt, ist dies definitiv eine meditative Arbeit. Auch Tagträume, Fantasiereisen und luzide (bewusst kontrollierbare) Traumreisen zählen hierzu. Hier kommt natürlich auch die geführte Meditation hinzu, in welcher man durch verbale Beschreibungen die menschlichen Sinnesreize gezielt anspricht, sodass man in der Meditierenden – aus Sicht des Gehirns – reale Effekte auslösen kann und man wirklich den Wald „riecht“ oder die Sommerwiese „fühlt“. Es können kleinere Arbeiten sein, die einfach helfen sollen, den Alltag zu vergessen. Doch es können auch sehr komplexe Werke entstehen, wodurch das Tagesbewusstsein seine volle Konzentration auf eine energetische Ebene verwendet. Da im Grunde KEINE energetische Ebene eine Beschränkung wie die materielle Ebene besitzt – zwar kann man auf der Ätherebene beschränkter agieren als auf der Astralebene, doch ist dies im Falle einer Erklärung in Bezug auf eine Meditationsart irrelevant – kann man auf den jeweiligen energetischen Ebenen alles erleben/erreichen, was man will.

       

      So kann man hier sehr tiefgreifende Veränderungen initiieren, die sich natürlich auch auf die Psyche des Menschen auswirken können, aber auch auf seine Physis und somit auf seinen Alltag. Gleichzeitig kann man die verschiedenen Energieebenen auch als eine Art „Erklärungsmatrix“ sehen, da man hier die Möglichkeit besitzt, aktive Veränderungen zu erfahren, d. h., man lernt individuelle, diskarnierte Energien „kennen“, die wiederum bei der eigenen Evolution helfen können – egal, ob es nun „gehörte“ oder „gesehene“ Ratschläge sind oder aktive energetische Taten.

       Geistesruhe: Hierbei geht es um die Fokussierung auf ein einziges Objekt bzw. eines einzigen Objektes. Ob man sich nun z. B. einen geometrischen Körper (z. B. ein Mandala) ansieht oder dies aktiv gedanklich bereist bzw. durchwandert, ist hierbei als gleichwertig zu betrachten. Ferner geht es auch um die bewusste Wahrnehmung und Kontrolle des eigenen Atems, des eigenen Herzschlages und der eigenen Gedanken. Hilfsmittel sind unendlich viele vorhanden. Klassisch sind Mandalas, eine Kerze, eine Landschaft oder ein geometrischer Körper (z. B. einer der platonischen Körper bzw. eine Kombination daraus wie z. B. ein Sterntetraeder). In gewissem Maße zählen auch Sutren, Mantren und Namensgebete hierzu, wobei man diese auch wieder unter einem eigenen Punkt nennen kann.

       Namensgebete: Hier werden göttliche Namen als Mantra oder in mantraähnlicher Form verwendet, wie z. B. die Einleitung der Hexenrune durch die Wörter „Eko, eko Azarak. Eko, eko, Zomelak. Eko, eko, „Name des Gottes“, „Eko, eko, „Name der Göttin“. Aber auch allgemeine Mantren wie das berühmte „Om mani padme hum“ sind hier ohne Weiteres zu benennen. Doch auch Gesang oder das Chanten (insbesondere Choräle) zählen zu dieser Meditationsform.

       

      Wobei die „einfachsten Namensgebete“, die Gebete sind, die man auch unter diesem Oberbegriff kennt. Egal, ob es nun das Rosenkranzgebet ist oder das „Vater unser“.

       Tantra: Durch die Vereinigung von und mit Energien, u. a. auch mit dem Werkzeug der Sexualität, primär aber durch das Arbeiten mit den Haupt- und Nebenchakren, kann man sich selbst in einen meditativen Zustand bringen. Durch diese Art der Meditation kann man sehr nachhaltig verschiedenen Ideen und Philosophien in sein eigenes Leben integrieren, da man energetisch an der eigenen „Grundeinstellung“ arbeiten kann.

       Trance- und Ekstasetechniken: Um einen besonderen körperlichen Effekt zu erhalten, kann man teilweise bestimmte Zustände „provozieren“. Man verlegt in diesem Fall seine Aufmerksamkeit auf einen einzigen Punkt und „schaltet“ hierdurch seinen inneren Zensor aus. Die gängigsten Trance- und Ekstasetechniken sind berühmte Trancetänze, die Hyperventilation, Minimierung der Blutzufuhr durch gezielte rituelle Fesselungen, bewusst herbeigeführte körperliche Überanstrengung und/oder psychoaktive Substanzen. Bei den psychoaktiven Substanzen muss man jedoch die Ergebnisse sehr kritisch betrachten, denn nicht jede drogeninduzierte Trance ist mit der einer spirituellen Sinnsuche zu vergleichen. Die „besten Drogen“ produziert immer noch der Körper selbst, wenn man also selbst nicht in der Lage ist, seinen Willen zusammen mit seinem Körper einzusetzen, um effektive Ergebnisse zu bekommen, muss man letztlich auch nicht zu pflanzlichen oder künstlichen Drogen greifen, um die eigene Unfähigkeit zu kompensieren.

       Transzendentale Meditation: Die transzendentale Meditation bezieht sich auf eine Selbstcodierung und auf eine gezielte Willensschulung. Sie ist im Grunde schon eine weiterführende Technik, die man erst anwenden kann, wenn man das Grundprinzip der Meditation verstanden und verinnerlicht hat. In der transzendentalen Meditation kann ein Wort oder ein Mantra zur Kontemplation benutzt werden, wodurch eine innere Stille erlangt werden kann. Diese innere Stille ist der erste Schritt, um selbst

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