Magisches Kompendium - Die Meditation. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Die Meditation - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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       Visualisierung und Imagination: Auch wenn die Visualisierung und die Imagination bereits in meditativen oder astralen Reisen „nötig“ bzw. „hilfreich“ sind, muss dieser Punkt auch noch einmal gesondert aufgeführt werden, da man letztlich auch Affirmationen visuell bzw. imaginativ ins eigene Energiesystem geben kann. So können z. B. verschiedener Gottheiten imaginiert werden, wodurch es zu einer latenten Invokation kommen kann. Dies bedeutet, dass man zu Beginn nur simuliert, dass man diese Energie ins eigene System einlädt. Mit der Zeit und wachsender Energie – in Bezug auf die Imagination / Visualisation – wird automatisch ein Invokationsruf emittiert, sodass es hier zu einer „echten“ Invokation kommen kann. Ähnliches gilt auch für die Rezitation von speziellen Mantren. Diese können nicht nur als Affirmationen und Selbstcodierungen gesehen werden, sondern auch als „wortwörtliche“ Eingebungen. Wenn man sich z. B. ein Planetenmantra erstellt, in welchem die archetypischen Energien des jeweiligen Planeten enthalten sind, vollzieht man letztlich auch eine Invokation dieser Energie.

      Wenn man nun die ganzen Meditationen analysiert und diese auch kategorisiert, kann man letztlich ZWEI große Hauptbereiche finden. Diese kann man betiteln als Kategorien A und B.

      A) passive Meditation – welche durch Ruhe, Stille oder Bewegungslosigkeit (jeweils physisch und/oder psychisch) ausgeführt wird.

      B) aktive Meditation – welche durch Bewegung und/oder konzentriertes / fokussiertes Handeln ausgeführt wird. Hier werden alle Sinnesreize berücksichtigt, d. h., es ist egal, ob es sich um das Sehen (z. B. die Fokussierung auf eine Kerze oder eine geführte Reise), das Hören (meditative Musik oder die Kommunikation in einem Channeling), das Fühlen (die bewusste Wahrnehmung von Formen, aber auch das Laufen über besondere Oberflächen [materiell oder energetisch]), das Riechen (Verwenden einer Räucherung, um zu meditieren) oder das Schmecken (bewusste Einnhame von essbaren Materialien) handelt.

      Diese Unterteilungen kann man natürlich auch in sehr vielen magischen und spirituellen Traditionen finden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass einige Traditionen eine Kombination versuchen bzw. es so deklarieren, dass man keinen klaren Unterschied zwischen Variante a) und b) erstellen soll. Eine solche Verschmelzung wird gern als „Weg zum eigenen Gottsein“ zusammengefasst, wobei hiermit schon eines der höchsten Ziele umrissen wird, die der menschliche Geist bewusst erreichen kann. Dieser „Weg“ besitzt natürliche viele Teilabschnitte, die – je nach Art der Tradition – gewisse essenzielle Fragmente besitzen. Sehr oft wird die sogenannte „Gedankenstille“ angestrebt, d. h., es soll ein Zustand erreicht werden, welcher eine innere bzw. gedanklich Leere erlaubt bzw. herbeiführt. Diese Leere ist im Idealfall absolut und man lässt keinen einzigen Gedanken zu. Dies hört sich zu Beginn unmöglich und fantastisch an, doch mit der Zeit wird man erkennen, dass es überhaupt nicht unmöglich ist.

      Es kommt auf die Selbstcodierung an und wie die Meditation ausgeführt wird. Ferner ist es ein Zustand, der primär erst „hinterher“ bemerkt wird, wenn die Gedanken wieder fließen. Viel kennen dies, wenn sie mit dem Auto oder mit dem Motorrad unterwegs sind und „plötzlich“ überrascht sind, wie weit sie schon gekommen sind bzw. wo sie sich gerade befinden. Zwar wird das Fahrzeug immer noch sicher geführt, doch es kann als ein physischer Automatismus gesehen werden, der keinerlei bewusste Gedanken benötigt.

      Dennoch muss man sagen, dass die Gedankenstille individuell bewertet werden muss. Sie sollte nicht als zwingendes Maß verstanden werden, welches unbedingt erreicht werden muss, um überhaupt zu meditieren. Daher muss man selbst bewerten, ob die Gedankenstille hilfreich oder eher störend ist – wobei eine echte Bewertung nur dann erfolgen kann, wenn man den jeweiligen Zustand auch kennenlernen konnte.

      Ein weiterer Schritt auf dem „Weg zum eigenen Gottsein“, ist die Meditation, bzw. die Vorbereitung, via Studium einer besonderen Schrift. Dies kann ein inspirierter Text, ein Channeling doch auch ein Manta sein. Während dieser Textrezitation, gesprochen oder gedacht, soll man in das Innere der Schrift oder der Idee eindringen, um dessen Essenz zu verstehen. Man darf aber nicht den Fehler machen, nun zu glauben, dass es auf die Länge des Textes ankommt und dass ein Mantra doch viel einfacher als eine religiöse Schrift ist. Letztlich ist das Ziel dieses „Wegabschnitts“, dass man durch den meditativen Bewusstseinszustand, das normale Tagesbewusstsein so anspricht, dass beide Zustände gleichzeitig erfahrbar sind, so als ob sich zwei Bilder zu einem Bild zusammensetzen. Es darf/soll keine Trennung mehr geben. Doch man darf hier keine Wunder erwarten, denn man muss reflektieren, wie die menschliche Psyche funktioniert und wie das Tagesbewusstsein reagiert. Perfekt wäre es natürlich, wenn man durch diese Technik innerhalb von Sekunden das „Innere“ eines Gegenstandes, eines Textes oder auch eines Menschen erfahren würde.

      Dies ist zwar möglich, doch ist der Sprung von der ersten Meditation bis zu einer essenziellen Erkenntnis so gigantisch, dass es die wenigsten wirklich schaffen. Doch man muss sagen, dass dies auch nicht immer nötig ist, denn wie schon gesagt, die Meditation ist auch eine Methode sich selbst kennenzulernen, d. h., seine eigene Essenz zu erfahren.

      Um aber überhaupt den Weg der Meditation gehen zu können, muss natürlich erst einmal ein meditativer Zustand erreicht werden. Dies bedarf jedoch stets ein paar Vorbereitungen, zumindest am Anfang, denn später, wenn man sicher selbst codiert oder auch trainiert hat, kann man auch „mal eben“ meditieren. Man muss jedoch sehr bewusst eine eigene, für sich selbst perfekte Vorbereitung finden, was wieder dazu führt, dass alle Bücher und alle Schriften über die Meditation wertlos sind, wenn ich mich nicht selbst soweit kenne, dass ich weiß, wie ich „funktioniere“. Erst wenn ich weiß, wie mein Körper arbeitet, was förderlich und was hinderlich ist, wird das Werkzeug der Meditation sich auf meine Individualität einstellen.

      Natürlich gibt es immer kleiner Faustregeln bzw. praktische Tipps, die man auch zu Beginn ausprobieren sollte, da die vollkommene Selbsterkenntnis letztlich auch die Meditation als Technik benötigt. Wie meditiert man also? Nun, zu Beginn ist es sehr sinnig, dass man einen behaglichen und entspannten Zustand für den physischen Körper einnimmt, d. h., dass man sich bequem hinsetzt oder hinlegt. Wenn man will, kann man auch stehen bleiben – doch die Klassiker sind wirklich "liegen" und "sitzen". Fakt ist, dass es unendlich viele Asanas (Körperstellungen) gibt, die für Meditationen geeignet sind. Sehr oft wird der sogenannte „ägyptische Sitz“ oder „Osiris Sitz“ beschrieben, der nichts anderes ist, als ein aufrechtes Sitzen auf einem Stuhl, wobei das Rückgrat absolut gerade sein soll. Gleichzeitig werden die Füße und die Knie beisammengehalten, sodass das Gewicht ohne Muskelanspannung auf den Gesäßknochen ruht.

      Sinnigerweise legt man die Hände auf die Oberschenkel – egal, ob nun mit den Handflächen nach oben, oder zu den Oberschenkeln gerichtet. Wenn man will, kann man sie auch vor der Brust kreuzen, was wiederum auch eine „magische Geste“ wäre und in der Zeremonialmagie als „Zeichen des wiederauferstandenen Osiris“ beschrieben wird (ursprünglich kommt diese Beschreibung vom Hexagrammritual des Golden Dawn). Doch auch der Kniesitz bzw. der Drachensitz wird oft erwähnt und natürlich auch oft verwendet. Es ist ein Hinknien, wobei die Oberschenkel und Knie geschlossen sind und das Gesäß auf den Fersen ruht. Klassisch ist der Fuß gestreckt und die zurückgebogenen Zehen berühren den Boden. Doch es klappt auch, wenn der Spann und die Zehen des Fußes den Boden berühren. Die Hände kann man wieder auf den Oberschenkeln anlegen oder vor der Brust falten bzw. kreuzen. Wichtig ist hier, dass der Oberkörper aufrecht bleibt und das Rückgrat senkrecht. Wer gelenkig ist, kann den traditionellen Buddha- bzw. Lotossitz ausprobieren. Doch auch der „Halblotussitz“ (also der klassische Schneidersitz) ist vollkommen ausreichend. Wer arge Körperprobleme hat (Bandscheibe, Knie, Hüfte etc.) kann sich auch einfach hinlegen. Manchmal hilft es dabei, wenn man seine Fußstellung so wählt, als ob man der „Gehängte“ (Tarotkarte, Große Arkana XII) ist, d. h., ein Bein ist 90° angewinkelt, sodass der (rechte) Fuß das (linke) Knie berührt. Man kann aber auch seine Füße einfach kreuzen und die Hände auf der Brust falten. Wichtig ist, dass man eine bequeme Stellung einnimmt, die auch für eine gewisse Zeit gehalten werden

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