Die Collide-Lovestory. Celine Ziegler
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Читать онлайн книгу Die Collide-Lovestory - Celine Ziegler страница 10
"Ich hoffe für dich, dass du einen Meteoritenschauer beim Universum bestellt hast, um mich zu wecken", flüstere ich ihm zu, als wir schnellen Schrittes aus dem Gebäude gehen.
"Nicht ganz, aber so ähnlich." Er führt mich zu seinem Auto.
Ich bin mehr als überrascht, als da ein schwarzer Range Rover steht. Das Teil muss ein Vermögen gekostet haben. Sind seine Eltern reich? Oder arbeitet Aiden nebenbei?
Wir steigen beide ins Auto und sofort kommt mir wieder dieser Geruch entgegen. Moschus, Aiden und Jasmin ... hier drinnen könnte ich Stunden verbringen.
"Okay, wir haben noch genau vier Minuten, also schnall dich besser an." Er startet den Motor und fährt rückwärts aus der Parklücke.
Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer, jedoch nicht vor Angst. Schon seit ich klein war, hab ich schnelle Autofahrten geliebt. Aber auch nur, weil mein Dad am Steuer saß und ich wusste, dass er keinen Unfall baute. Bei Aiden bin ich mir noch nicht sicher. Ein kleines Grinsen kann ich mir dennoch nicht verkneifen. Meine Unsicherheit gegenüber Aidens Fahrkünsten verfliegt dann auch schnell, als ich merke, wie sicher er am Steuer ist. Volle Pulle fahren wir durch die Straßen Londons. Zum Glück haben wir mitten in der Nacht und es sind keine anderen Autofahrer unterwegs. Wer fährt auch schon so spät herum? Ach so, stimmt ja, Aiden!
Ich schaue auf die Uhr. 11.58 Uhr.
Aiden hält an einer Kirche auf einem hohen Berg. Von hier oben hat man einen schönen Blick auf London.
"Schnell, noch eine Minute!" Aiden steigt aus und joggt zu der Kirche vor uns.
Ich schnalle mich schnell ab und folge ihm. Aiden bleibt vor dem Eingang stehen und kramt etwas aus seiner Tasche. Einen Schlüssel? Er hat einen Schlüssel für die Kirche? Ich glaub es ja nicht. Schnell schließt er auf und zieht mich mit hinein.
Mir bleibt nicht viel Zeit die Kirche von innen zu betrachten, da Aiden mich auch schon die Treppen hoch in den Turm zerrt.
"Gleich haben wir's geschafft!", freut er sich, als wir schon die riesige Glocke von unten erkennen können.
Wenige Augenblicke später kommen wir total außer Puste oben an.
"Oh, Gott, nie mehr." Ich keuche und lehne mich gegen die Turmwand.
"Komm her", sagt Aiden und winkt mich zu einem Fenster ohne Glas, durch das man problemlos in den Himmel gucken kann.
Ich schaue hinaus und mir stockt der Atem. Überall Sternschnuppen. Etliche Sternschnuppen. Eine nach der anderen erscheint am Himmel. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Das kommt einem Meteoritenschauer definitiv sehr nahe.
"Und? Hat es sich gelohnt?", fragt Aiden nach einem kurzen Moment der Stille, während er immer noch in den Himmel schaut.
"Ich, ähm ..." Momentan bin ich einfach so baff, dass ich kaum ein Wort heraus bekomme. Es ist einfach so schön. Sternschnuppe über Sternschnuppe.
"Okay, das reicht mir schon als Antwort."
Ich kann es kaum fassen, dass ich wirklich hier bin. Mit Aiden! Es ist für mich einfach unbegreiflich, wieso er mich mitten in der Nacht aus dem Bett schmeißt, um mir das hier zu zeigen. Das macht er doch eh mit jeder anderen auch, bilde dir bloß nichts ein, faucht meine innere Stimme. Wahrscheinlich hat sie Recht. "Ist das deine Masche? Bekommst du so die Mädchen rum?"
"Ich weiß nicht, sag du's mir." Er sieht mich von der Seite an.
"Na ja, bist wohl so ein hoffnungsloser Romantiker."
Er lacht. "Ganz bestimmt nicht."
"Wieso hast du mich dann hier her gebracht?"
Er sieht mich ernst an und kaut nachdenklich an seiner Innenwange. "Weil ich dir zeigen werde, dass 'so Etwas' Spaß machen kann."
Ich ziehe meine Augenbraue hoch und sehe ihn an.
"Und ich denke jetzt nicht an Liebschaften oder andere Arten von Zärtlichkeit, sondern einfach nur Freundschaften. Ich hab zwar keine Ahnung, wieso du Beziehungen zu Menschen so verachtest, aber ich denke, ich kann dich umstimmen."
"Aiden ..."
"Ich meine es ernst, ich -"
Ich schüttle den Kopf, trete zwei Schritte von dem Fenster zurück und hebe die Hand, um ihm zu verstehen zu geben, dass er aufhören soll zu reden. "Nein, stop. Ich hab dir heute, beziehungsweise gestern gesagt, dass ich das nicht will und daran wird auch ein Sternenschauer nichts ändern."
Er geht jetzt auch vom Fenster weg und sieht mich an. "Aber sag mir doch wieso."
"Weil ich mir so etwas momentan einfach nicht leisten kann, Aiden."
Er sieht mich fragend an.
"Ich bin hier auf das College gekommen, um endlich englische Literatur zu studieren und endlich Erfolg zu haben, in dem was ich tue. Ich will Schriftstellerin werden. Aber ich will nicht irgendeine Schriftstellerin werden, ich will eine gute Schriftstellerin sein, verstehst du? Ich will endlich von den Menschen beachtet werden und angesehen, dafür, dass ich etwas sehr gut kann. Mein ganzes Leben lang arbeite ich auf nichts Anderes hin als auf das. Schon immer war ich so. Ich wollte keine Freunde oder Beziehungen haben und ich will es heute noch immer nicht, bis ich endlich das erreicht habe, was ich möchte. Ich will auch endlich den Erfolg genießen, ein Buch zu veröffentlichen und Signierstunden zu geben. Und daran wirst auch du nichts ändern, Aiden."
Aiden sieht sichtlich schockiert von meinen Worten aus.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich jetzt schlecht oder gut fühlen soll. Einerseits ist es doch nur die Wahrheit. Schon immer wollte ich Erfolg haben und dafür habe ich viele Opfer gebracht, wieso sollte ich das also jetzt aufgeben? Andererseits fühle ich mich Aiden gegenüber wie der letzte Vollidiot. Ich komme mir gerade vor wie eine absolut unerträgliche, karrierefixierte Frau. Mein Gedanken sind total durcheinander.
Aiden öffnet den Mund, um etwas zu sagen, schließt ihn dann aber wieder und lässt die Schultern hängen. Er hat jetzt einen sehr resignierten Blick in den Augen. "Okay." Es scheint, als wäre kein Leben mehr in seiner Stimme. Okay? Einfach nur 'Okay'? Ich sehe ihn fragend an. Aiden sieht von mir weg und geht zur Treppe.
Ich stehe immer noch stocksteif und absolut verwirrt im Turm. Stirnrunzelnd sehe ich ihm hinterher. Er geht einfach?
"Kommst du?" Er sieht erwartungsvoll zu mir, als er merkt, dass ich mich nicht von der Stelle bewege. Ich entdecke absolut keine Emotion mehr in seinem Gesicht. Er scheint wie ausgewechselt. Eben war er doch noch der gut gelaunte Aiden.
Ich nicke nur stumm und folge ihm die Treppen hinunter. Durch meinen Kopf schwirren so viele Gedanken. Ich hab keinen Schimmer, was jetzt auf mich zukommt. Will er jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben? Lässt er mich in Zukunft in Frieden? Ich hoffe es doch. Oder auch nicht... Ach, ich bin so verwirrt. Ich wünschte, ich hätte den Anblick der Sternschnuppen noch länger betrachtet. Es war wirklich schön.
Wir