Die Collide-Lovestory. Celine Ziegler

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Die Collide-Lovestory - Celine Ziegler

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Blick an.

      Aiden nickt nur und ich meine, ihn schlucken zu hören. Er rutscht auf seinem Stuhl hin und her. Ihn scheint das wirklich unruhig zu machen.

      "Ich habe letzte Nacht sofort neue Tabletten für sie bestellen lassen mit einer durchaus höheren Dosis gegen ihre Schmerzen. Leider müssen wir uns bis frühestens übermorgen gedulden, bis diese hier im Hospital ankommen, denn Tabletten mit dieser Stärke sind extrem schwer zu bekommen. Vor allem für ein Kind in ihrem Alter."

      Ich atme schwer und auch Aiden scheint die Luft anzuhalten. Ich sehe kurz zu Aiden und er ist ganz blass geworden. Er leidet gerade.

      Da ich das Gefühl habe, dass er kein Wort rausbekommt, frage ich einfach die Frage, die uns beiden schon die ganze Zeit auf der Zunge liegt. "Was ist letzte Nacht passiert?"

      Doktor McQueen sieht jetzt zu mir und sein Blick strahlt so viel Klägliches aus, dass ich jetzt schon weiß, dass die Antwort uns nicht gefallen wird. "Tamara hatte letzte Nacht einen so genannten Blastenschub", erklärt er und seufzt. "Das bedeutet, dass sie jetzt im letzten Stadium der Krankheit ist. Sie hat fast zwei Liter Blut verloren. Wenn wir nicht so schnell gehandelt und Blutreserven besorgt hätten, wäre sie... Sie hat nicht mehr lange Zeit."

      Aiden atmet aus und greift unter dem Tisch nach meiner Hand, als bräuchte er Halt.

      Ich drücke sie, um ihm das Gefühl zu geben, dass ich da bin.

      "Wie lange?", krächzt Aiden und hält schmerzhaft die Augen zu.

      Doktor McQueen schweigt.

      Aiden sieht fast wütend auf und drückt meine Hand fester. "Wie lange, Robert?"

      "Sie wird Juli nicht mehr erleben", sagt McQueen leise.

      Juli... Das ist in nicht einmal mehr drei Wochen. In drei Wochen wird sie das Licht der Welt nicht mehr erblicken. Das schöne kleine Mädchen mit den blauen Augen. Ich schlucke den Kloß herunter, der sich unbemerkt in meinem Hals gebildet hat und muss mit den Tränen kämpfen.

      Aiden schließt jetzt wieder die Augen und atmet tief ein. Man merkt ihm an, dass er sich beherrschen muss, keine Träne fließen zu lassen. Obwohl ich es ihm nicht verübeln würde. Er hätte jedes Recht zu weinen.

      "Es tut mir leid", flüstert der Doktor.

      Aiden nickt und steht entschlossen auf. Er reißt mich mit hoch, da er immer noch meine Hand hält. "Also, los geht's."

      Doktor McQueen und ich sehen ihn fragend an.

      Aiden lächelt jetzt wieder, auch wenn es seine Augen nicht erreicht. "Wir müssen ein kleines Mädchen glücklich machen."

      McQueen steht ebenfalls auf. "Wie immer bin ich froh, dass Tamara dich hat und keinen nutzlosen Vater", sagt er und klopft ihm väterlich auf die Schulter. "Du packst das, mein Junge."

      "Das denke ich auch", sage ich und schaue zu Aiden hinauf. Und das nicht nur körperlich.

      Aiden sieht mich an und drückt meine Hand.

      Als McQueen Aidens Hand schüttelt ist er gezwungen meine loszulassen und sofort fühle ich mich nackt und hilflos.

      Ich schüttle dem Doktor ebenfalls die Hand. "Danke, Mister McQueen."

      "Nenn mich doch Robert. Über das „Mister“ sind wir schon seit dem Impfpass hinaus", sagt er amüsiert.

      Aiden, Tammy und ich sitzen auf einer Bank im National Park und essen jeder genüsslich sein Eis. Wir waren gezwungen, Tammy in einem Rollstuhl mitzunehmen, aber Hauptsache wir konnten sie überhaupt mitnehmen. Sie hat sich trotzdem aus Protest geweigert, auf diesem Ding zu sitzen, deshalb hat Aiden sie den ganzen Weg auf seinen Schultern getragen, während wir durch den Park gelaufen sind und ich habe einen leeren Rollstuhl vor mir herumgefahren. Für uns ist es erst mal wichtig, dass sie noch die schöne Sonne sehen und so viel Eis essen kann, wie sie möchte. Komisch, wie ich schon von uns spreche, wenn ich von Aiden und mir spreche. Aber es ist tatsächlich so. Die Sache mit Tammy schweißt uns noch viel enger zusammen und die Tatsache, dass wir uns so viel offenbaren, was sonst niemand weiß, verbindet uns noch mehr.

      Ich schließe die Augen und lege den Kopf in den Nacken, um der Sonne auch genügend Platz zu geben, mir ihre Sonnenstrahlen entgegen zu sprühen. Genauso hatte ich mir das vorgestellt. Aiden, Tammy und ich.

      "Hazza, wieso hast du eigentlich so viele Locken?", fragt Tammy und ich öffne meine Augen.

      Tammy sitzt auf Aidens Schoß und spielt mit seinem Haar, während er an seinem Eis leckt und ihren Eisbecher in der anderen Hand hält.

      "Genau, Hazza", grinse ich unschuldig, "Wieso eigentlich?"

      Aiden sieht mich mit zusammengekniffenen Augen an und ich sehe ihm an, wie er jetzt schon weiß, dass er diesen Namen demnächst öfter von mir hören kann. "Tja", seufzt Aiden und leckt sich ein Eisrest von seinem Mundwinkel.

      Ich kann nicht behaupten, dass das gerade nicht unheimlich sexy aussah.

      "Ihr wollt wirklich die Wahrheit wissen?", fragt er ernst.

      "Ja!", sagt Tammy aufgeregt und lässt eine Locke von seinem Haar ploppen.

      "Okay, passt auf. Eigentlich ist das ganz simpel, aber ihr dürft es niemandem verraten, sonst sind sie nämlich nicht mehr lockig."

      Tammy hört ihm interessiert zu, während ich nur die Augen verdrehen kann. Jetzt kommt's.

      "Jede Nacht, wenn ich schlafe, kommen vierundzwanzig kleine Haarelfen in mein Zimmer und verteilen so viel Elfenstaub auf meinen Haaren, damit sie so engelsgleich lockig sind wie gerade und - "

      "Elfen?", quietscht Tammy laut und hält sich die Hände vor Schreck vor den Mund.

      Aiden nickt. "Ja, Elfen! Ich habe mal einen Pakt mit dem Meister der Elfen gemacht, dass wenn ich auf einen seiner Engel aufpasse, er jede Nacht diese kleinen Elfen in mein Zimmer schickt, damit meine Haare lockig werden."

      Ich muss schmunzeln. Das ist unheimlich süß.

      "Echt?" Tammy rutscht fassungslos auf seinem Schoß umher. "Kann ich den Engel mal sehen?"

      "Klar", lächelt Aiden. "Er sitzt gerade auf meinen Beinen und verursacht mir Krämpfe."

      Tammy scheint erst kurz überlegen, grinst aber wenig später breit. "Ich bin der Engel."

      "Du bist der Engel." Aiden stupst Tammy auf die Nase und verteilt Eis darauf, weil ihm etwas über die Hand geflossen ist.

      "Ihhhh", quietscht sie und wischt sich die Nase ab. "Du sollst das Eis essen und nicht auf meinem Gesicht verteilen, Hazza."

      "Zu Befehl", sagt Aiden und leckt von dem Eis ab.

      Ich beobachte ihn lächelnd und kann gerade nicht fassen, dass ich das Privileg habe, mit ihm hier zu sitzen, die Sonne zu genießen und einem kleinen Mädchen Geschichten zu erzählen. Wenn ich könnte, würde ich meine Gefühle in Worte fassen, aber das kann ich nicht. Es ist buchstäblich zu schön, um wahr zu sein und ich freue mich schon auf den Tag, an dem ich die richtigen Worte finden kann. Und sie werden einfach sein.

      Aber eine Sache

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