Asitor10 - Asitor (Band1). Simon Savier

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Asitor10 - Asitor (Band1) - Simon Savier

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in den Ohren. Rasch näherten sie sich dem Boden. Trotzdem fand Boone die Zeit, sich Ohropax aus einem kleinen Etui in seine Ohren zu schieben. Als er und Quinn die Bremsdüsen zündeten, setzten sie sanft und weich auf dem Boden auf.

       Das darauffolgende Schweigen unterbrach Boone mit den Worten: »Haben wir Euch die Müdigkeit aus dem Gemüt getrieben?«

       Carsi Wops antwortete auf seine eigene Weise. Er öffnete das Visier, lehnte sich aus dem Buggy und übergab sich.

       Wütend löste Celáhr Dran den Sicherheitsgurt und stieg aus. Er ging um den Buggy herum und bewegte sich auf Boone zu, der daraufhin fluchtartig das Fahrzeug verließ. Durch Drans vorteilhafte Größe holte er den Terraner zügig ein. Er packte ihn an der Schulter und hinderte ihn daran, weiterzulaufen. Durch einen Ruck drehte er den Flüchtling zu sich herum, dem gleich darauf eine perlmuttschimmernde, geballte Faust entgegenschnellte. Die Wucht des Schlages knallte ihm das Visier ins Gesicht. Sogleich folgte ein stechender Schmerz, und er fiel mit aufgeplatzter Unterlippe zu Boden.

       Boone tat so, als würde er sich das Kinn reiben, berührte aber nur den Helm. »Mann! Das war aber nicht nötig.«

       Dran musterte ihn abschätzig. »Doch das war es«, sagte er, während er ihm den Rücken kehrte. »Du solltest dir solche Aktionen abgewöhnen«, warf er ihm mit nasaler Stimme über die Schulter zu.

       Boone öffnete kurzfristig das Visier. Sofort spürte er die brütende Hitze in den Schutzanzug dringen. Schnell wischte er sich das Blut von der Lippe. »Was meinst du mit `solche Aktionen´? Wie glaubst du, wären wir sonst in diesen Canyon gelangt? Abseilen, mit unseren Buggys auf den Rücken geschnallt?«

       »Auf diese Art jedenfalls hätten wir unser Leben verlieren können, wie das Ru’Uco der beiden Alesstri bewiesen hat«, sagte der Gidaner von oben herab. Er drehte sich zu ihm um. »Das nächste Mal«, fügte er hinzu und zeigte mit dem Finger auf ihn, »sagst du uns vorher Bescheid.«

       Nach dem kurzen unfreiwilligen Aufenthalt nahm die Erste, durch deren Visier ihre blauviolette Haut funkelte, ein kleines Gerät zur Hand. Lauter kleine Lämpchen begannen wie wild zu blinken. An der Oberseite des filigranen Apparates öffnete sich ein kreisförmiger Teil. Aus dieser Öffnung glitt eine weiche transparente Folie heraus. Auf dieser etwa zwanzig mal zwanzig Zentimeter großen Fläche wurde eine Landkarte sichtbar, die mit dem Standpunkt des Trägers harmonisierte.

       Nach kurzen Messungen und Berechnungen sagte sie: »Wir müssen in diese Richtung, noch circa fünf Kilometer«, und deutete nach Nordosten. Zum Glück war eine der beiden Richtungen, die sie in der Schlucht antreten konnten, Nordost.

       Nachdem die Plätze in den Buggys wieder besetzt waren, fuhren sie los. Sahen sie die Steilwände hoch, bot sich ein ehrfürchtiges Bildnis dar, welches sie klein und unbedeutend erscheinen ließ. Die Fahrzeuge trugen sie über unwegsames Gelände, viele Hindernisse, Gesteinsbrocken, die es beinahe unmöglich machten, den Canyon zu durchqueren, Winde, die hin und wieder enorme Kräfte entwickelten und die Buggys zum Schwanken brachten. Ein weiterer Grund, der die Fahrt verlangsamte, waren immer wieder auftauchende Gabelungen, die für Unentschlossenheit sorgten. Für jede einzelne Gabelung mussten Berechnungen angestellt werden. Trotz dieser Verzögerungen fuhren sie plangemäß ihrem Ziel entgegen.

       Knapp fünf Kilometer später war die Reise abrupt zu Ende. Nicht weil sie ihr Ziel erreicht hatten oder eine weitere Berechnung bezüglich einer Weggabelung anstellen mussten.

       »Was in aller Welt soll das?« Wops’ senkrecht stehende Augen wurden kugelrund. Er starrte ungläubig gegen eine Felswand, die das Ende des Canyons bedeutete.

       Bras vom Haus der Dritten, Uco’Nephty, kommentierte das Offensichtliche. »Sieht so aus, als wäre hier Endstation.« Nachdenklich sah er sich um.

       Die kleinste der Gruppe, Akilara Siri, schrumpfte noch ein bisschen mehr unter der Last ihres Unwohlseins. »Das ist doch nicht wirklich dein Ernst?« Ängstlich sah sie ihre Kollegen an.

       Anúa Sora, die gidanische Ozeanographin, sah die Steilwand hoch. Ihre diamantenen Augen verschwanden hinter schmalen Schlitzen, da ihre transparenten Lider keinerlei Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung boten. Zusätzlich beschirmte sie ihre Augen. »Sind wir etwa schon an unserem Ziel angelangt?« Sie hoffte einer optischen Täuschung zu unterliegen.

       »Um Eure Fragen zu beantworten«, setzte der Fünfte zu einer Erklärung an, während er wie auch seine Frau abermals die elektronische Landkarte musterte. »Es war ihr Ernst. Dies hier ist die Endstation. Und nein, wir sind noch nicht am Ziel angelangt. Wir sind etwa einen Kilometer vom berechneten Standpunkt entfernt. Um genau zu sein: neunhundertachtundvierzig Meter.«

       Boone runzelte die Stirn. »Die Energievorkommen sind doch an der Planetenoberfläche, und wir hätten uns die Schlucht sparen können. Bedeutet es das?«

       Lih’Ar schüttelte den Kopf. »Aber nicht doch. Wir sind hier schon richtig … fast.«

       Quinns Brauen schnellten hoch. »Das Energievorkommen ist im Gestein eingeschlossen?«, glaubte sie verstanden zu haben.

       »Nicht ganz. Die präzisere Position lautet: Unter dem Gestein«, stellte der alesstrische Ehemann fest, nachdem er die Ergebnisse mit denen seiner Gefährtin verglichen hatte.

       Boone hielt seine Hand ans Ohr. »Ich glaube, ich habe mich verhört. Dabei hat mir Celáhr meine Ohropax bereits aus dem Kopf geprügelt.« Celáhr Dran verschränkte seine Arme und drehte sich abrupt zur Seite. Boone warf ihm einen amüsierten Blick zu, widmete seine Aufmerksamkeit aber gleich wieder dem Dritten. »Sagtest du gerade unter dem Gestein?«

       Der Alesstri nickte zustimmend.

       »Und wie stellt Ihr Euch vor, dass wir nach un…«

       Plötzlich, ohne Vorwarnung, bebte der Boden unter ihren Füssen und sackte im selben Moment kreisförmig ab. Ein nach unten hin fünfundzwanzig Grad steiler, flach strukturierter Weg tat sich auf. Noch bevor sie etwas erkennen konnten, purzelten sie rasant abwärts. Die Scheinwerfer der beiden Buggys, die dem Team folgsam hinterher rollten, gaben durch den aufgewirbelten Sand und den Schutt nur wenig Licht.

       Gefühlte zwanzig Meter und dutzend gekonnte Rollen weiter, kamen sie durch ebenes Gelände und unangenehm kantiges Felsgestein zum Stillstand.

       Für mehrere Sekunden blieben sie reglos liegen. Als die Gefährte immer näher kamen, hechteten sie zur Seite, um nicht als Parkplatz zu enden.

       »Wow! Was war das denn?«, krächzte Boone. Er versuchte, durch den aufgewühlten Sand etwas zu erkennen. Es waren nur Schemen, die er sah.

       Bras vom Haus der Dritten schnappte nach Luft. »Das war die Antwort auf deine Frage.«

       Der kleine graue Tospari Carsi Wops näherte sich - entgegen seiner sonst zurückhaltenden und schüchternen Art - aufgebracht. »Was sollte das?«, fragte er scharf.

       Der Dritte sah ihn perplex an. »Wie war das?«

       Der Vulkanologe schnauzte den Alesstri wie ein beißwütiger Zwergpinscher an. »Warum habt Ihr uns nicht vorgewarnt, durch Euer … Ru’Uco? Ihr habt einfach nichts getan.«

       Beruhigend legte Lih’Ar ihm eine Hand auf die Schulter. »Aber es ist doch nichts passiert.«

       Er wischte ihre Hand weg. »Ja, zu deinem Glück!«

       »Ich glaube, du verstehst nicht.« Bras ließ nicht locker. Er wollte

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