Asitor10 - Asitor (Band1). Simon Savier

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Asitor10 - Asitor (Band1) - Simon Savier

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Gleiters und versuchte zu verstehen, was eben passiert war.

       Allerhand kuriose Ornamente schmückten Wände, Decken und Böden. Befremdliche Objekte zahlloser Kulturen zierten viele Bereiche der Station. Lichtspiegelungen in den verschiedensten Farben funkelten über den Köpfen der Besucher. Es war eine warme und herzliche Umgebung, in der man sich wohl fühlen musste. Boone wusste nicht, wohin er zuerst sehen sollte. Beinahe wie ein Freudenhaus. Nur ohne die üblichen Freuden.

       Commander Croz und der Unteroffizier geleiteten Mel Boone in eine Bar namens Zum schwarzen Loch, die nicht weniger beeindruckend war. Einer der beiden deutete auf einen abseits gelegenen Tisch, der beträchtlich größer war als alle anderen. Er bot Platz für etwa ein Dutzend Personen. Es sei denn, sie luden tisentianische Tamroggs ein, dann wäre nur Platz für vier.

       Boone näherte sich der buntgescheckten Tafel und bemerkte, dass die dazugehörigen Stühle fehlten.

       Der kahlköpfige Commander legte den Kopf schräg und beobachtete Boone. »Machen Sie einen Schritt nach vorne, mein Freund«, riet er dem Neuankömmling.

       Boone machte eine Geste, als würde ihm jeden Moment ein Stuhl um die Ohren fliegen. Die ersten Sekunden geschah gar nichts. Er machte noch einen kleinen Schritt vorwärts, so dass er mit seinen Oberschenkeln den Tischrand berührte, um vielleicht doch noch etwas an seiner stehenden Position zu ändern.

       Knapp hinter ihm tat sich der Boden auf, und ein gepolsterter Stuhl mit Arm- und Rückenlehne tauchte auf. »Wie raffiniert!«, entfuhr es Mel.

       Nach genauerer Betrachtung des in der Mitte platzierten DNS- geformten Tischbeines stellte er fest, dass sich einige Erkennungsmagnete aktivierten und gleich darauf der Stuhl bereitstand.

       »Welche Überraschungen erwarten mich denn noch, Commander?«, fragte Boone erheiternd.

       Croz’ schüttelte den Kopf und seufzte: »Sie werden sich noch wundern, Mann! Wenn Sie damit schon überfordert sind<, er deutete auf den Stuhl, »dann möchte ich nicht wissen, wie Sie in Ihrem neuen Job reagieren werden, wenn Sie in gefährliche Situationen geraten.«

       Boone glaubte sich verhört zu haben. Auf Bitten und Betteln hatte er sich dazu überreden lassen, der Station einen Besuch abzustatten. Und wozu? Um mich dann beleidigen zu lassen? »Wenn Sie so ein Bild von mir haben«, er verschränkte beleidigt die Arme, »dann verstehe ich eines nicht: Warum haben Sie mich für den Job ausgewählt?« Er lehnte sich in den Stuhl, legte die Füße auf den Tisch und wartete gespannt auf eine Antwort.

       »Nun ja. Wissen Sie, auch wenn ich es nur ungern zugebe, aber Sie sind nun mal der verdammt beste Techniker, den wir finden konnten«, gestand er gedämpft und ließ dabei den Kopf sinken.

       Es war eine Genugtuung, das von dem Frechling zu hören. Mit bleckenden Zähnen erwiderte er: »Mir das zu sagen, ist Ihnen bestimmt schwer gefallen.«

       Der Commander lehnte unförmlich am Tresen, um die Scham, die er verspürte, mit seiner gespielten Gelassenheit zu überspielen. Er verzog seinen rechten Mundwinkel, tastete nach links, griff zu seinem Glas und nahm einen kräftigen Schluck.

       »Was ist eigentlich mit den anderen Freiwilligen? Haben die es sich anders überlegt?« Boone kam sich auf diesem riesigen Tisch verloren vor. Er rutschte ungeduldig hin und her. Außerdem wurde Geduld in seinem Vokabular nicht sehr groß geschrieben.

       »Keine Sorge!«, winkte Croz ab. »Sie sind schon alle auf dem Weg hier her.« Er deutete in alle Richtungen und schüttete dabei fast sein Getränk aus. »Sie, Professor, hatten schließlich den kürzesten Weg.«

       »Einstweilen wir hier warten«, fiel Boone ein, »könnten Sie mir doch einige Einzelheiten verraten.« Das ereignislose Herumsitzen steigerte seine Neugier zusehends.

       Croz wurde dazu beauftragt, Mel Boone davon zu überzeugen, mit auf die Station zu kommen und darauf zu achten, dass dem Besucher nichts geschehe. Von Konversation war niemals die Rede. Dementsprechend genervt rollte er mit den Augen und trank noch einen Schluck aus seinem Glas. Schließlich war er der Sicherheitschef der ISV und kein Animateur. »Nur mit der Ruhe, Professor. Alles zu seiner Zeit. Außerdem bin nicht ich derjenige, der Ihnen alle weiteren Einzelheiten verrät.«

       Boone übte sich in Geduld. Zumindest hatte er wirklich vor, es zu versuchen, was ihm wahrlich nicht leicht fiel. Allmählich gewann sein aufgewecktes, nicht zu bremsendes Gemüt die Überhand und zwang ihn dazu, sich auf der Station umzusehen. Er wartete einen Moment der Unachtsamkeit des Sicherheitschefs ab, nutzte die Chance und verschwand blitzschnell wie ein Fuchs im Gebüsch.

       Boone durchstreifte bei seiner Erkundungstour eine Menge Etagen, Korridore, Veranstaltungsräume, frei zugängliche Laboratorien, Aufenthaltspassagen, Stationskantinen mit den erlesensten kulinarischen Leckereien und vielen weiteren Augenschmäusen. Er war verblüfft, was man aus einer einfachen, für gewöhnlich ziemlich tristen Raumstation machen konnte.

       Abgelenkt von malerischen Kunstwerken, stieß er mit einer jungen Terranerin zusammen. »Tut mir leid, Miss …?« Miss Wow!

       »Quinn, Abby Quinn«, antwortete sie mit lieblicher Stimme. »Nichts passiert. Ich weiß, wie ablenkend diese Malereien sein können. Mir ging es bei meinem ersten Besuch auf dieser Station nicht anders.«

       Offensichtlich gibt es hier doch die zur Station gehörigen Freuden. »Eine äußerst ungewöhnliche Station«, gab er zurück, ohne den Blick von ihren haselnussbraunen Augen abwenden zu können. »Mein Name ist Mel Boone. Wenn es nicht allzu aufdringlich klingt, würde ich Sie bitten, mir mehr zu zeigen. Von der Station!«, fügte er sofort hinten an. »Das vermindert vielleicht auch die Gefahr, noch mehr Leute aus der Bahn zu werfen. Vorausgesetzt, ich nehme Ihre kostbare Zeit nicht zu sehr in Anspruch.«

       Sie sah auf die Uhr. »Also schön, Mel Boone«, sie zwinkerte ihm zu, »ich würde Sie sehr gerne herumführen. Noch habe ich Zeit.«

       Hoch erfreut darüber, dass diese junge Dame Andeutungen von Interesse an ihm zeigte … »Ausgezeichnet. Lassen Sie uns gehen«, …machten sie sich auf den Weg, die Station zu erkunden.

       »Zwei fehlen noch, Sir«, sagte Stanson, einer der drei ISV-Männer zögerlich.

       Als hätte Croz sich die ganze Zeit über, seitdem Boone sich davongeschlichen hatte, nicht von der Stelle gerührt, stand er an der Bar mit einem Getränk in der Hand und war sichtlich verstimmt. »Unfassbar!«, stieß er krächzend aus, was ihn sofort dazu veranlasste, einen weiteren kräftigen Schluck zu nehmen. »Hatte ich ihm nicht ausdrücklich gesagt, dass er hier in der Bar warten sollte? Und wo zum Teufel steckt die Terranerin? Ist sie überhaupt schon auf der Station?«

       »Ja, Sir. Heute Nachmittag eingetroffen«, gab Stanson erfreut zur Antwort, da er ihm etwas Positives berichten konnte.

       Croz erhob sich von seinem Hocker und bäumte sich knapp vor ihm auf. Er zog sich die Hose hoch und die Uniformjacke straff. »Und wo zur Hölle steckt sie dann?«, spuckte er ihn an. Durch Blinzeln versuchte Stanson der feuchten Attacke zu entgehen. Croz drehte sich zum nahezu vollbesetzten Tisch, dessen Gäste nicht minder bunt waren als der Tisch selbst, atmete tief durch, ließ seinem Gesicht kurz Zeit, die Röte verblassen zu lassen und sagte: »Meine Herrschaften, ich muss mich für die Unpünktlichkeit der beiden Terraner entschuldigen. Es kann sich nur noch um wenige Augenblicke handeln.« Mit diesen Worten versuchte er die Missstimmung der wartenden Gesellschaft zu lindern.

       Professor Rewa, ein kleiner Mann vom Planeten Sonim zappelte nervös auf seinem Stuhl herum. Man hatte den Verdacht, eine Armee

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