Asitor10 - Asitor (Band1). Simon Savier
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Plötzlich tauchten auch die restlichen Anwesenden wieder auf, lautstark applaudierend, selbst Celáhr Dran, der gehässige perlmuttfarbene lange Gidaner. Samura und Boone wussten nicht Recht, ob der Applaus ihr, ihm oder dem Übereinkommen galt. Der Missionsleiterin war es gelungen, alle zehn davon zu überzeugen, die Reise anzutreten. Mit Sicherheit hatte auch Boone großen Anteil daran, war Samura überzeugt.
»Wäre nur noch die Frage zu klären, warum gerade wir für diese Mission ausgesucht wurden? Mir ist schon klar, dass unsere Fähigkeiten … die Besten der Besten und so weiter … aber warum gerade diese fünf unterschiedlichen Rassen?« Boone sah sie nacheinander an. Er blickte durchgehend in freundliche Gesichter, wobei sich Drans langsam wieder verdunkelte. »Sie hätten genauso gut zehn Verschiedene wählen können.«
»Wenn Sie die Beschaffenheit der vier Planeten und die Herkunft der Mitglieder vergleichen, werden Sie die Parallelen erkennen und verstehen«, erklärte Samura. »Einen letzten Punkt möchte ich noch erwähnen, bevor ich Sie entlasse, damit Sie Ihre persönlichen Angelegenheiten regeln können: Unsere Weitstreckenscans ergaben, dass die vier Planeten nicht bewohnt, geschweige denn besiedelt sind. Selbst Fauna sollte dort nicht existieren. Somit brauchen Sie diesbezüglich nicht mit Widerstand rechnen. Aus Sicherheitsgründen erhalten Sie dennoch Grundausrüstung zur Verteidigung.« Sie sah zu Boone. »Für etwaige unvorhersehbare Elemente«, verharmloste sie witzelnd.
Boones Augen wurden schmaler. Wie sehr konnten sie sich darauf verlassen? Auch wenn der adrette Doktor die unvorhersehbaren Elemente herunterspielte, war er der Meinung, sie nicht leichtfertig zu unterschätzen.
Er sollte Recht behalten.
Nachdem endgültig alles geklärt schien, waren die erkorenen Zehn gerade im Begriff, sich zu trennen, da ertönte eine verhaltene Frage. Ein kindlich wirkendes, grauhäutiges Echsenwesen vom Planeten Tos’Pa namens Carsi Wops, der eine rotschwarze Augenklappe über dem rechten Auge trug, stellte sie: »Dürfen wir mit einer Belohnung rechnen?«
Die Gesichter wanderten hellhörig zu Samura. Offensichtlich eine Frage, an der alle interessiert waren.
»Ich kann Ihnen versichern, dass die Belohnung einer erfolgreich durchgeführten Mission ausreichend sein wird.«
Da fiel dem Gidaner Celáhr Dran eine weitere Frage ein, die er auf seine ihm unnachahmlich arrogante Art stellte. »Was haben wir nach unserer Rückkehr zu erwarten?«
Doch bevor Samura darauf antworten konnte, fuhr Bras vom Haus der Dritten, Uco’Nephty, ein Alesstri mit langen silberglänzenden Haaren dazwischen. »Was hat das jetzt für eine Bedeutung? Wir sind noch nicht einmal gestartet.«
Ruppig entgegnete Dran. »Ich habe das gleiche Recht zu fragen, wie alle anderen!«
Unversehens waren die beiden in ein lautstarkes Streitgespräch verwickelt.
Mel Boone, der die Bar bereits zum zweiten Mal verlassen wollte und erneut daran gehindert wurde, was seinen ohnehin dünnen Geduldsfaden zum Zerreißen brachte, drehte sich abrupt zu den Querulanten um. »Wenn Ihr beiden nicht augenblicklich die Klappe haltet, werde ich sie Euch unsanft stopfen.«
Sie verstummten überrascht, und der Streit war genauso schnell zu Ende, wie er begonnen hatte.
»Ich würde vorschlagen, dass Sie sich besser kennenlernen sollten, wenn Sie auf die Station zurückgekehrt sind. Da Sie ohnehin um 18:00 hier sein müssen, ergibt sich bestimmt eine Gelegenheit. Auf die eine oder andere Art. Besser auf die andere«, schlug Samura vor und sah Dran und den Alesstri vom Haus der Dritten, Uco‘Nephty von der Seite an, »denn schon morgen früh beginnt Ihre Reise. Bis dorthin sollten Sie Ihre Diskrepanzen beseitigt haben.« Der dunkelhäutige Doktor blieb im Ausgang stehen. »Ihnen ist bestimmt aufgefallen, dass jeweils zwei Personen eines Spezialgebietes gewählt wurden«, fuhr sie fort. »Dies dient erstens der effizienteren Arbeit und zweitens der Sicherheit. Falls einem der Mitglieder etwas zustößt, kann der Zweite seine Arbeit fortsetzen.«
Sicherheit, ja?, sagte sich Boone lautlos. Das wird bestimmt noch sehr interessant.
∞ ∞ ∞
»Glauben Sie wirklich, dass diese Zehn in der Lage sind, die Aufgabe zu bewältigen?«, fragte Jason Croz mehr als skeptisch, nachdem die Ten4 die Bar verlassen hatten.
»Es sind die besten Leute für diesen Job«, versicherte sie ihm. »Wir haben drei Monate lang nach ihnen gesucht. Wenn sie es nicht schaffen, wer sonst? Wir haben keine andere Wahl. Wir müssen ihnen Vertrauen entgegenbringen und hoffen, dass sie damit fertig werden. Ich weiß, dass die Bedingungen auf den Planeten teilweise unmenschlich sind. Aber vergessen Sie nicht«, sie machte eine bedeutende Pause, »es sind nicht nur Menschen an der Mission beteiligt.«
Croz starrte nachdenklich auf den Boden. »Extremsportler wären wohl besser für diesen Job geeignet. Die Bedingungen sind, wie Sie schon sagten, hart. Die Hälfte des Teams sind Leute, die in Laboratorien arbeiten und kaum Tageslicht zu sehen bekommen, geschweige denn Erfahrung mit Außenmissionen haben.«
»Die Hälfte der Mannschaft. Die andere Hälfte ist zumindest teilweise vertraut mit ähnlichen Situationen«, entgegnete Samura zuversichtlich. Es schien so, als würde sie auf denselben Fleck am Boden starren wie Croz. »Abgesehen davon, zeigen Sie mir Extremsportler, die ein derartiges Wissen aufweisen wie unsere Kandidaten.«
Der Sicherheitschef sah auf und suchte direkten Blickkontakt zu Samura. Er musste nicht lange warten. »Wem geben Sie die größte Überlebenschance?«, fragte er kaum hörbar und hatte die Daten der vier zu bereisenden Trabanten vor seinem geistigen Auge.
»Hören Sie auf, so zu reden!«, blökte sie ihn an. »Solche Fragen sollten Sie sich gar nicht erst stellen. Natürlich werden sie alle heil wiederkommen«, sagte Samura in einem Tonfall, der keinen Zweifel zuließ.
2
Planetensystem Sol
Raumstation Varius-3
im Orbit des Planeten Erde
12.August 2423, terranische Zeitrechnung
Wider Erwarten hatten es alle Zehn pünktlich zurück auf die Station geschafft.
Sie hatten gemeinsam mit Dr. Libby Samura, SC Jason Croz und Prof. Rewa zu Abend gegessen. Die eine oder andere Frage, die den Ausflüglern, wie Boone das Team spaßhaft nannte, noch eingefallen war, wurde von den SCR bereitwillig beantwortet. Auch die Abkürzung SCR - Samura, Croz, Rewa - stammte von Boone. Damit nahm er Croz und seine `Abk-philie´ mit Erfolg aufs Korn.
Mittlerweile war es kurz nach 21:00. Die Bar Zum schwarzen Loch machte ihrem Namen alle Ehre. Der Alkohol floss großzügig in die Kehlen der Gäste, als wären es schwarze Löcher, die das Hochprozentige einfach verschwinden ließen. Andere fühlten sich, als stünden sie am Abgrund jenes dunklen, alles verschlingenden Nichts, das nach ihnen lechzte und den einen entscheidenden Schluck abwartete, der sie dazu brachte, zu stürzen.