Asitor10 - Asitor (Band1). Simon Savier
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Boone ließ seine Begleitung stehen und baute sich vor Croz auf. »Ich möchte eines klarstellen:«, stieß Boone brutaler aus als er geplant hatte. »Das hier ist kein Gefängnis, und ich lasse mich auch nicht wie ein Gefangener behandeln! Haben Sie mich verstanden?«
Erstaunt über die Reaktion erwiderte Croz: »Hey, Mann, immer mit der Ruhe. Regen Sie sich nicht gleich so auf.«
Doch immer noch erzürnt über Croz’ Verhalten, sagte Boone weiter: »Sie sind derjenige«, er deutete mit dem Finger auf ihn, »der meine Hilfe braucht, nicht umgekehrt! An Ihrer Stelle würde ich mich mäßigen, wenn Sie nicht wollen, dass ich aussteige, bevor ich überhaupt weiß, worum es geht.«
»Sie haben Recht, Boone«, sagte Croz reumütig. Er sah ein, dass seine Reaktion übertrieben war. »Aber verstehen Sie auch unsere Lage. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit um…«
»Entschuldigen Sie, Commander«, wurde er von einer hellen Stimme unterbrochen. »Aber könnte ich unsere Gäste nun mit Ihrer Aufgabe vertraut machen?« Die dunkelhäutige, schwarzhaarige Dame war die Person, die die Mission leitete. Eine kurze Vorstellung ihrer Person verriet, dass sie Doktor Libby Samura hieß. Aus ihrem Monolog ging hervor, dass sie eine leidenschaftliche Astronomin war. Ihre strahlendweißen Zähne lenkten Boone so sehr ab, dass er zwar Samuras Mundbewegungen folgen konnte, aber nicht den Worten, die ihn verließen. Sie stand am oberen Ende des langes Tisches und hatte Blickkontakt zu all ihren speziellen Gästen. »Diese Mission trägt die höchste Prioritätsstufe.« Sie drohte mit dem Zeigefinger, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. »Es versteht sich von selbst, dass absolute Diskretion vorausgesetzt wird.«
Boone, der in der Zwischenzeit Platz genommen hatte, hob die Hand, rutschte nach vorne, senkte seinen Kopf und flüsterte: »Ähm, entschuldigen Sie die Unterbrechung. Wenn das hier so eine geheime Operation ist, warum dann dieses Treffen in der Öffentlichkeit? Und vor allem verstehe ich nicht, warum Sie Ihren Bericht im Beisein von Miss Quinn beginnen.« Er deutete auf seine Begleitung, die neben ihm Platz genommen hatte und ihn freundlich anlächelte. »Sie hat mit der Sache nichts zu tun.«
Samura musterte Quinn einige Sekunden, bevor sie sich dem Terraner widmete. »Ganz einfach, Mr. Boone, weil sie eben doch etwas mit der Sache zu tun hat. Sie ist, wie Sie, eine der auserwählten Zehn.«
Überrascht blickte er zu seiner Nachbarin. Sie warf ihm einen verschmitzten Blick zu.
»Warum ich diesen Ort für meine Erläuterungen gewählt habe, ist ganz einfach erklärt:«, fuhr sie mit dem zweiten Teil der Antwort fort. »Manchmal sind offensichtliche Dinge geheimer als geplante Top-Secret Aktionen. Offiziell feiern wir meinen Geburtstag.« Sie ließ den Blick durch das Lokal schweifen. Niemand außer den Zugehörigen schenkte ihr Aufmerksamkeit. Boone war kurz davor, sie zu fragen, wie alt sie geworden war. Aufgrund seiner guten Erziehung entschloss er sich, zu schweigen. Dann fuhr Samura mit ihrer Erläuterung fort. »Ich werde Ihnen nun in kurzen Worten erklären, welche Aufgaben und Tätigkeiten ich bei dieser Mission, die ihnen Professor Rewa ausführlich schildern wird, zu erfüllen habe.« Sie deutete auf einen kleinen zappeligen, wie von Feuerameisen befallenen Sonim. »Meine Aufgaben sind die Kommunikation zwischen der Regierung Sonims und Terras sowie der Kontakt zum Außenteam Ten4 und deren Überwachung. Ten4 ist der Name des Teams, das sich aus Ihnen zusammensetzt. Sollten Probleme auftauchen, werde ich alles daran setzen, diese zu lösen. Klingt nicht sehr beeindruckend. Die Verantwortung dafür zu tragen, ist es aber umso mehr.« Sie drehte sich zu dem Sonim. »Ich übergebe das Wort nun an Professor Rewa.« Sie setzte sich.
Man hatte das Gefühl, Boone war enttäuscht, dass Samura eine Sprechpause einlegte und er gezwungenermaßen eine Schneeweiß-Zahn-Hypnosepause einlegen musste.
Rechts neben Samura erhob sich ein kleiner, aufgeregter, humanoider Mann, dessen Teint an starken Sonnenbrand erinnerte. Seine rosa schimmernden Augen musterten fahrig die Gäste. Seine kurzen gelben Haare standen ihm zu Berge. Er kramte umständlich in seiner Umhängetasche, während er dabei beinahe darin verschwand. Nach längerem Bemühen fischte er ein sehr altes Schriftstück hervor, das er vorsichtig aus einer Schutzhülle nahm.
»Also … wir haben … also diese bemerkenswert alte Schriftrolle«, seine Nervosität schlug sich deutlich auf die Artikulation nieder. »Wir glauben etwas Sensationelles entdeckt zu haben. Aus diesem Schriftstück geht hervor, dass sich auf vier Planeten je ein Geheimnis – wie wir vermuten, neue Energiequellen größter wissenschaftlicher Sensation – verbirgt.« Die Paarung Aufregung und Nervosität verkrafteten einander nur schwerlich. Seine Stimme überschlug sich. »Es ist nun an Ihnen, diese zu finden und zu erforschen. Die Finanzierung übernehmen Terras und Sonims Universitäten.« Umständlich legte er einen detaillierten Finanzplan vor sich auf den Tisch. »Der Grund für die Kooperation sind bruchteilhafte Erwähnungen Terras in der Schriftrolle.« Dann tat er etwas, das er fast vergessen hätte – atmen. »Die Mission muss exakt innerhalb eines Sonim-Jahres abgeschlossen werden.« Rewa machte eine kurze Pause, holte noch einmal tief Luft und wischte sich den triefenden Schweiß von der Stirn. »Laut Schriftrolle verwirken die Energiequellen ansonsten ihren Effekt. Also … ähm, also Sie können jetzt Fragen stellen, die Ihnen unsere Koordinatorin Doktor Samura beantworten wird.« Mit diesen Worten schloss er seine erstaunlich magere Erläuterung ab, setzte sich erleichtert zurück auf den imaginären Haufen Feuerameisen und verschwand beinahe komplett unter dem Tisch.
Stille.
Im ersten Moment saßen die auserwählten Zehn da, als wären es Wachsfiguren. Einige Köpfe wanderten wie in Zeitlupe zu ihren möglichen neuen Kollegen.
Samura hatte mit einer derartigen Reaktion gerechnet. Sie erhob sich erneut, um anfallende Fragen zu beantworten.
Plötzlich, bevor sie noch irgendetwas sagen konnte, brandete ihr ein Wortschwall aller Gäste - bis auf den beherrschten blauhaarigen Creen – entgegen.
»Welche Mission?«
»Wohin führt uns diese Mission?«
»Welche Gefahren drohen uns?«
»Wo sollen wir was finden?«
»Welche Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen?«
… Eine Fülle an Fragen stürmte auf Samura ein.
Sie hob besänftigend beide Arme. Mit einem derartigen Ausbruch hatte sie nicht gerechnet. »Aber, aber, meine Herrschaften. Einer nach dem anderen. Ihre Fragen werden alle beantwortet werden.«
Doch bevor sie das tat, bat sie die zehn Kandidaten, ihr in einen menschenleeren Nebenraum zu folgen, da sich die Gruppe für ihren Geschmack mittlerweile zu auffällig und laut verhielt. Die ungewollte Aufmerksamkeit sämtlicher Gäste der Bar war ihnen gewiss.
Sie musterte die aufgewühlte Meute auserlesener Spezialisten.
»Am besten beginnen wir mit Ihnen, Doktor Throna«, schlug sie vor und deutete auf einen ruhigen stattlichen Mann mit beachtlicher Muskulatur.
Als der Creen aufsah, erkannte man, dass seine Augen ebenso bizarr blau leuchteten wie seine langen Haare und sein Bart, der seinen Mund umspielte. Seine Haut dagegen war schwarz wie Teer und hatte eine