Tamora - Bordell auf Rädern. Thomas Riedel

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Tamora - Bordell auf Rädern - Thomas Riedel

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ihrer Prinzessin erregt ins Ohr.

      »Du weißt, dass ich das will«, brachte Tamora schwer atmend über ihre Lippen. Ihre Beine zitterten so stark, dass sie an ihrer Verlobten Halt suchen musste, als sie sich ihr zuwandte. »Aber jetzt bist du dran, meine Königin. Komm, lass dich von mir ausziehen …«

      ***

      Kapitel 2

      Nach der wunderbaren und erfüllenden Nacht mit ihrer Geliebten wachte Tamora mit einem wohligen Gefühl auf. Es ist so schön wieder hier zu sein, … bei ihr, … bei meiner Vio. Sie schob ihre Decke zurück, setzte sich auf und zog die Beine an sich heran. Violett lag ihr zugewandt, neben ihr auf der Seite, und schlief noch tief und fest. Heute lass' ich sie ausschlafen. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich, wenn ich an die Sache mit Cora denke. Aber warum musste sie auch mit diesem Typen durchbrennen und sich obendrein noch die Pulsadern aufschneiden … so was ist doch echt kein Kerl wert, dass man sich seinetwegen umbringt.

      Bevor sie endgültig aus dem Bett huschte, beobachtete sie noch einige Augenblicke lang ihre schlafende Königin, wie sie so dalag, so entspannt und so strahlend schön. Aber sie hörte bereits ihren Schreibtisch rufen. Es kribbelte ihr in den Fingern vor Tatendrang. Außerdem wurde es dringend Zeit an dem aktuellen Manuskript weiterzuarbeiten, da ihr Verleger bereits nachgefragt hatte. Ehe sie aufstand, gab sie ihrer Verlobten einen sanften Kuss auf die Stirn und korrigierte ein wenig das Oberbett.

      *

      »Das kannst du mir nicht antun … nein, so möchte ich das aber nicht ... Ach, komm' schon! Warum willst du das denn unbedingt?«, murmelte Tamora ärgerlich vor sich her.

      Violett stand mit verschränkten Armen im Türrahmen und beobachtete ihre Prinzessin schon seit geraumer Zeit bei der Arbeit. Ach, redet meine süße Autorin mal wieder mit ihren Protagonisten?, schmunzelte sie in sich hinein. Es ist so niedlich, sie dabei zu beobachten. Dann ist sie völlig in ihre eigene Welt versunken. Sie sah, dass auf dem Tisch ein leerer Kaffeebecher stand und ein minimal aufgegessenes Müsli – eigentlich nicht wirklich angerührt. Ich denke, ich sollte sie mal aus ihrer Traumwelt holen, um mit ihr in den Tag zu starten. Sie trat an den Schreibtisch heran und legte ihr beide Hände auf die Schultern. »Was meinst du, wollen wir gemeinsam frühstücken? Deine Protas werden das Problem ja vielleicht in der Zwischenzeit allein gelöst kriegen?!«, unterbrach sie grinsend die Gedanken ihrer Freundin.

      Tamora drehte sich zu ihr herum und sah sie mit einem leicht verklärten Blick an. Es war deutlich zu bemerken, dass sie ihre imaginäre Welt noch nicht ganz hinter sich gelassen hatte. Doch dann riss sie plötzlich die Augen auf. »Du bist ja schon wach!«, stellte sie erstaunt fest. Wie immer, wenn sie vertieft dem Schreiben nachging, hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren.

      »Meine liebe Prinzessin, es ist zwei Uhr nachmittags. Ich glaube mehr Schönheitsschlaf braucht nicht mal ein Model, bevor es auf den großen Laufsteg muss. Du warst wieder zu sehr mit deinem Manuskript beschäftigt und hast die Zeit darüber vergessen«, erwiderte Violett augenzwinkernd.

      »Was denn, schon so spät? … Die Freundin meiner Hauptfigur macht mir aktuell einen Strich durch die Rechnung … Sie macht einfach nicht was sie soll! Aber ja, lass' uns zusammen etwas essen.«

      *

      Der Nachmittag verging wie im Flug. Sie aßen eine Kleinigkeit zusammen und besprachen währenddessen noch kurz die Sitzordnung für den Abend. Cora war früher als erwartet aus Italien zurückgekehrt. Sie hatte sich telefonisch gemeldet, wahrscheinlich unmittelbar nach ihrer Landung auf dem ›Heathrow Airport‹. Im Rahmen dieses Gesprächs hatte Violett sie zum Essen eingeladen und im Anschluss Willow gefragt, ob diese ebenfalls Lust und Zeit hätte zu kommen.

      Tamora war schon ganz aufgeregt. Es war das erste Mal, dass die beiden sie in ihrem Hausmädchenkostüm sehen würden, aber das war für sie momentan nebensächlich. Ihr war die weitere Gestaltung des Abends augenblicklich wichtiger. Sie freute sich darauf ihrer Königin eine Überraschung zu machen. Ach, ich bin ja so gespannt, wie Vio reagieren wird, wenn sie die Box findet. Aber sie kam nicht weiter dazu, darüber nachzudenken.

      Sie traf ihre Vorbereitungen für die Tischdekoration und für das Eindecken des großen Esstischs. Während die Soße vor sich hinköchelt, dachte sie bei sich, werde ich ausreichend Zeit haben alles elegant zu gestalten. Bereits am Vortag hatte sie ein edles Blumengesteck gekauft – nicht wissend, dass sie es heute als Blickfang nutzen würde. Eigentlich sollte es den Wohnzimmertisch zieren – Violett mochte es frische Blumen um sich zu haben. Optisch passte es sogar außergewöhnlich gut zu dem traditionell indischen Gericht, welches sie für heute geplant hatte: ›Chicken Tikka Masala‹. Bevor ich mit dem Kochen anfange, sollte ich mich im Bad schon zurechtmachen. Ich werde später mit Sicherheit keine Zeit mehr haben mich noch umzuziehen und gar zu duschen. Außerdem will ich die Schachtel für Vio noch platzieren … Ich bin ja so gespannt! Mit diesen Gedanken schlich sie sich leise ins Ankleidezimmer, nahm ihr Kostüm und eine Box, die sie in der Schublade mit ihren Nylons verborgen hatte und verschwand über den Umweg von Schlaf- und Wohnzimmer in Richtung Bad.

      *

      Violett saß im Büro und telefonierte mit Sarah. Sie unterhielt sich mit ihr über Geschäftliches. »Ja, wir sollten dieses Jahr unbedingt noch ein paar Anschaffungen tätigen. Das ergibt Steuervorteile, vor allem für den Bereich der Filmproduktion«, kam sie mit ihr überein. Ich bin schon gespannt, wie Tammy sich geben wird, wenn Cora und Willow sie in ihrem süßen Outfit als Hausmädchen sehen. Sie wird bestimmt schon vorher aufgedreht und wuschig sein. Ach, meine Süße … Der Gedanke daran brachte sie zum Lächeln. Weiter kam sie nicht, denn Sarah holte sie mit einer Frage aus ihrer abschweifenden Vorstellung zurück.

      *

      Im Vorbeiflug zum Bad hinterließ Tamora auf dem Tisch im Wohnzimmer ihr Geschenk. Sie versuchte so unauffällig wie möglich sich im Flur an der offenen Tür des Büros in Richtung des Bades zu schleichen. Sie wollte ihre Verlobte nicht stören. Ihr Ziel war es, alles vorzubereiten und selbst fertig zu sein, bis Cora und Willow kamen, ohne von ihrer Königin beobachtet zu werden. Sie wollte ein kleines Kunstwerk schaffen, was alle erfreuen würde. »Dann mal unter die Dusche, alles nachrasieren, das hübsche Kostüm anlegen, meinen Strumpfgürtel dazu und die schönen Nylons nicht vergessen … dann habe ich hier alles?«, brachte sie sich halblaut in Erinnerung.

      *

      Tamora hatte sich alle erforderlichen Zutaten auf der großen Arbeitsfläche der Küche zusammengestellt. Zunächst zog sie sich Latexhandschuhe über, damit ihre Finger später nicht nach Knoblauch rochen, spülte frischen Ingwer ab und schälte einige Zehen, die sie für die Marinade brauchte. Für den Ingwer benutzte sie eine Küchenreibe und für den Knoblauch eine Presse. Auf diese Weise bekam sie eine feine Masse.

      Während sie sich voller Hingabe der Zubereitung widmete, wippten ihre Füße fröhlich im Takt zur Radiomusik. Als der Londoner Lokalsender ›Virgin‹ einen Song von James Brown spielte, begann sie lauthals mitzusingen: »I feel good …« Dabei schoben sich ihre Füße funkymäßig über den Fliesenboden. Ihre Arme warf sie schwungvoll in die Höhe und ließ ihr Becken kreisen. »… like sugar and spice …«

      »So, jetzt aber Chilis …«, rief sie sich zur Ordnung, »schön fein schneiden und von diesen widerlichen fiesen Kernen befreien.« Nachdem sie diesen Arbeitsschritt unter weiteren Tanzbewegungen hinter sich gebracht hatte, lachte sie und redete den Zutaten gut zu: »Und nun macht euch mal miteinander bekannt.« Sie führte das Schneidebrett über die Schüssel

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