Dämonenschlächter. Toya Bradly

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Dämonenschlächter - Toya Bradly

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ab. Dick und farbig lagen sie in seiner Hand und glänzten. Er schob sie hastig in seinen Gürtelbeutel und suchte das Labyrinth nach Dämonen ab. Doch da war nur ihr Hauptmann, der auf der Mauer Wache stand. Plötzlich hockte dieser sich hin und machte eine Geste zu Varkan. Gib mir… bedeutete sie und Varkan verstand. Der Herr wollte seinen Anteil gleich. Er reichte dem Hauptmann ein paar Hautstücke auf die Säbelspitze gepiekt nach oben. Zufrieden schnalzte ihm der Ältere zu.

      „So kannst du weitermachen, Varkan“, grinste er und stellte sich wieder aufrecht hin. Varkan lächelte still. Selbst der Hauptmann hatte seinen Namen aufgeschnappt! Während das Feuer des Dämons immer schwächer wurde, wurde ihr Hauptmann ungeduldig.

      „Bekommt ihr das noch hin heute Nacht, oder…?“, rief er.

      „Einen Moment noch, Zisha!“ Keuchte ein Krieger und stemmte sich gegen die Hitze, um mit dem Speer eine Schuppe auszulösen.

      Varkan sah zu und hatte eine weitere Idee. Leichtfüßig sprang er auf den Kadaver und stellte sich auf seine Schulter, wo die unangetastete Haut die Hitze des Dämons recht gut isolierte. Dann wappnete er sich gegen die Hitze, beugte sich vor und rammte den verkohlten stumpfen Rest seines Speeres in seine Augenhöhle. Der Dämon brüllte auf und versenkte drei Männern die Stiefel. Doch die Bewegung half nicht ihm, sondern Varkan.

      „Lass das sein, du Hurensohn!“, schrien ihn die anderen an und schlugen die Brände auf Stiefeln und Hosen aus, während sie fluchten. Dabei hatte Varkan ganz deutlich gespürt, wie sich eine Kugel aus der Augenhöhle gelöst hatte. Er gehorchte und ließ vom Dämon ab. Hatte er wirklich das Auge des Feuerdämons ausgestochen?

      „Du da, Varkan! Schneid ihm die Krallen für mich ab!“, rief es von der Mauer.

      „Ja, Zisha“, erwiderte Varkan und machte sich daran. Er trennte den ganzen Fuß ab und schob ihn mit dem Säbel zum Erkalten zur Seite. Dabei sah er es: Er hatte wirklich ein Auge des Dämons erwischt! Es lag im Sand, von tiefem, warmen Rot erfüllt und glühte wie eine Kohle.

      „Achtung, er verreckt, er verreckt!“ Auf diesen Warnruf und das langsame Verlöschen des Dämonenfeuers hin stürzten sich alle umso emsiger auf die Schmuckschuppen am Kopf.

      Varkan brachte die abgetrennten zwei Füße, an die abgeschlagen hatte in Sicherheit und hackte sie auseinander, dann beobachtete er die Haut und das Fleisch beim Erkalten. Bald würden sich die sechs Krallen ganz leicht lösen lassen. Sie waren schwarz und spitz. Man konnte sie zu zerbrechlichen, aber umso tödlichen Dolchen schleifen. Er kauerte sich hin, um sie einzusammeln.

      „Würger!“, brüllte ein Krieger und Varkan musste gar nicht hochschauen, er wusste, dass er das Opfer war, bequem zu erreichen für den Würger und ohne Umsicht. Also stieß er den Säbel an seinem Ohr vorbei nach oben und fühlte, wie er traf, kurz bevor sich die Würgerschlingen um ihn legten. Im Todesreflex zog der Würgedämon zu und besudelte ihn mit seinem Blut. Varkan konnte sich kaum rühren, doch seinen Hals schützte die Klinge. Während die Todesreflexe des schuppigen Würgers dafür sorgten, dass er langsam zerquetscht wurde, besannen sich seine Kameraden darauf, zu ihren Säbeln zu greifen und dem schuppigen Würger die Würgearme und die sehnigen Würgeschlingen vom Körper zu trennen, die sich um Varkan geschlungen hatten.

      Lachend befreiten sie danach den keuchenden, sich windenden Varkan.

      „Du musst aufpassen, Söhnchen“, spotteten sie. „Immer aufpassen!“ Angeekelt warf dieser die dünnen Würgerschlingen von sich.

      „Weiter, Kämpfer!“, bellte ihr Hauptmann unbeeindruckt von Varkans Beinahe-Tod von der Mauer und zeigte in eine Richtung. Berauscht von ihrem Erfolg rotteten sich die Krieger zusammen und liefen los. Varkan blieb zurück und niemand kümmerte sich. Wer im Labyrinth zurückblieb war selbst schuld. Aber da lagen noch die sechs Dämonenkrallen für den Hauptmann, die Varkan schnell aufklaubte und sich hastig in den Gürtelbeutel stopfte und ein kleiner Hautlappen mit hübschen Schuppen und im Sand, fast unter dem Drachenkopf, gloste in einem tiefen, satten Rotton das Auge des Feuerdämons, das er herausgebrochen hatte. Vorsichtig packte Varkan es mit einem Reststück Dämonenhaut. Es war heiß wie ein Stück Kohle. Varkan rollte das Auge in die die Hitze isolierende Dämonenhaut und steckte das Päckchen in seine Gürteltasche. Selbst dort und durch die Dämonenhaut hindurch spürte er noch seine Hitze. Dann schnappte er sich den verbrannten Speer und rannte seiner Gruppe nach.

      „Neue Waffen holen!“, hörte er eben noch und war erleichtert. Wenn sie neue Waffen holen mussten, kamen sie erst mal heraus aus dem Herz des Labyrinthes.

      Offenbar hatte sie ihr Hauptmann aus den übelsten Kämpfen herausmanövriert. Sie kamen nun an Leichen von Dämonenschlächtern vorbei und an verdrehten Kadavern ganzer Horden von Dämonen. Das Wimmern der Verletzten erfüllte das Labyrinth.

      „Geh schneller!“ Fauchte Varkan einer der altgedienten Kämpen an und packte ihn am Arm. „Das ist nur noch Dämonenfutter!“ Varkan ließ sich von ihm durch den Alptraum ziehen.

      Ein Krieger robbte mit weggebissenen Beinen auf sie zu.

      „Helft mir raus!“, flehte er.

      „Schneller, Junge!“ Der Griff des Älteren um Varkans Arm tat so weh, dass er nicht mal ans Widertreben denken konnte.

      „Wasser!“, wimmerte ein Krieger, dessen Eingeweide in stinkenden Fetzen aus seinem Bauch hingen.

      „Tötet mich!“, hauchte ein anderer und Varkans Führer tat ihm schnell und beiläufig den Gefallen.

      „Gebt mir wenigstens eine Waffe ab!“, keuchte es plötzlich aus einer Nische in der Mauer neben Varkans Ohr.

      Shikans Stimme.

      Varkan fuhr herum.

      Shikan hatte sich mit dem Rücken in die Nische gedrückt und er führte nur noch einen zerbrochenen Speer. Seine Augen funkelten wild und seine rechte Seite war voller rotem Blut. „Wenigstens eine Waffe! Heb mir eine auf! Varkan, bitte!“ Varkan dachte blitzschnell nach. Es lagen genug Waffen herum, doch der Griff seines Führers wurde schon wieder fester. Wahrscheinlich hoffte Shikan, in die Nische gepresst bis zum Morgen zu überleben. Manchmal hatte man Glück. Wenn man nicht gerade eins der leichtesten Opfer darstellte. Alleine zurück zu hinken bis zur Schleuse konnte Shikan jedenfalls vergessen. Bevor Varkan sich entscheiden konnte, riss sein selbsternannter guter Onkel ihn fort. Reflexhaft ließ Varkan seinen halben Speer fallen, packte dafür den anderen jungen Krieger am Hemd und riss ihn aus der Nische. Während Shikan protestierend und voll Angst aufschrie, zog er ihn an sich, legte ihm fest den Arm um die Taille und riss ihn ohne Rücksicht auf die Wunden mit fort. Der Veteran beschimpfte ihn, Shikan heulte vor Schmerz und kämpfte gegen seinen Griff, aber immerhin lief er auch. Die Kameraden nahmen sie nach missbilligendem Zischen und wütenden Blicken in ihre Mitte und formten einen Keil, der sich aggressiv einen Weg durch all die kleineren Dämonen bahnte, die sich vor der Schleuse herumtrieben und nach Leichen oder halbtoten Kriegern schnüffelten.

      Den Kämpfern wurde geöffnet, als sie die kleine Brut vertrieben hatten, die floh, als die kleinen Dämonen sahen, dass die verwandten Kreaturen starben und so brauchten sie nur wenige schlachten, um alle zu verjagen.

      Varkan zerrte Shikan durch das Tor und ließ ihn neben einem Waffengestell fallen. Sie keuchten alle auf, als die Schleuse sich rumpelnd schloss und rissen neue Speere an sich, tauschten Säbel aus oder korkten die Trinkflaschen auf, die hier bereit standen, um gierig zu trinken. Über ihnen auf der Mauer wachte hochaufgerichtet ihr Hauptmann.

      „Warum hast du das getan?“, keuchte Shikan, der neben dem Waffengestell an der Wand lehnte, schwach

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