Dederike - Zum Dienen geboren. Swantje van Leeuwen

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Dederike - Zum Dienen geboren - Swantje van Leeuwen

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Dederike, was sie auf die weitere Frage antworten sollte. Sie hasste das wechselnde Gefühl zwischen Schuld und Scham, dass sich ihrer bemächtigt hatte. »Ik heb ...«, begann sie, nach Worten suchend, die ihr aus dieser Situation helfen würden. »Ik heb nooit zoiets ... gezien.[26]«, war alles, was sie über die Lippen brachte.

      »Damit hast du meine erste Frage beantwortet ...«, schmunzelte Kristiina und schnippte mit den Fingern etwas Schaum von ihrem Oberkörper. »Willst du mir die andere schuldig bleiben?« Sie spielte weiter mit dem Schaum, während sie wiederholte: »Vond je dat leuk, wat je zag?«

      Dederike spürte wie eine unangenehme Hitze in ihr Aufstieg. »Ja, hat es«, gestand sie kaum hörbar, begleitet von einem fast ebenso unmerklichen Nicken ihres Kopfes.

      Kristiina hatte sich ihr zugewandt. Sie lächelte und genoss sichtlich ihr Unbehagen. Dann bewegte sie ihren Körper anmutig durch die breite Badewanne und lehnte sich mit verschränkten Armen unter dem Kinn auf die von Dederike gegenüberliegende Seite. »Zieh dich aus und schließ' dich mir an«, kam es jetzt fordernd, wobei sie auf die Wanne deutete.

      Dederike spürte wie sie rot anlief. Sie wand sich wie ein Aal und wünschte sich, ein Loch würde sich unter ihr auftun, was sie auf der Stelle verschluckte. »Ich ... ich kann das nicht ... Marieke ...«, stammelte sie.

      »Du solltest dir keine Gedanken wegen Marieke machen«, schnurrte Kristiina mit flatternden Wimpern. »Das ist eine Sache zwischen dir und mir.«

      »Ich weiß nicht«, reagierte Dederike verunsichert und wich ein wenig zurück. In ihr tobte ein Krieg, in denen zwei widersprüchliche Gefühle in einem heftigen Kampf miteinander um die Obermacht rangen. Einerseits war da ihre völlige Abneigung gegenüber dem, was Kristiina gerade von ihr forderte, etwas, dass für sie aus vielerlei Gründen abstoßend war, und andererseits ein tiefes, neues, eindringliches Gefühl. Eines, dem sie nicht ins Gesicht zu sehen wagte, das sie nicht kannte und sie zugleich nicht beiseiteschieben konnte. Es war ein Zwang, den sie in den langen, schlaflosen Nächten seit ihrem versehentlichen Voyeurismus, einem Kind gleich, zur Welt gebracht und dem sie seitdem in ihren wildesten Träumen die Brust gegeben hatte – wissend ihn damit zu nähren und großzuziehen.

      »Was zögerst du?«, wisperte Kristiina. »Ich kann in deinen Augen lesen, dass du es willst ... Du willst es, seit du uns beobachtet hast!«

      Dederike schaute sie an, atmete tief ein und brachte sich damit ein wenig zur Ruhe. »Ja«, hauchte sie und erkannte kaum ihre eigene Stimme wieder – so winzig und zerbrechlich hatte sie geklungen.

      »Ich habe dir angesehen, dass du gern meinen Platz eingenommen hättest«, setzte Kristiina immer noch flüsternd nach.

      Dederike schaffte kein weiteres »Ja!«. Alles was ihr blieb war ein leichtes Nicken. Sie sah, wie sich Kristiina vom Rand zurückschob, um ihr einladend Platz zu machen.

      »Du hast mich nackt beim Sex gesehen«, lächelte Kristiina. »Jetzt zier' dich nicht. Zieh' dich aus, damit ich dich auch anschauen kann und komm zu mir.«

      Mit zitternden Fingern griff Dederike hinter sich und öffnete das schwarze Kleid, ehe sie die weiße Schürze löste. Sie zappelte ein wenig mit ihrem Körper, ließ beides auf die Fliesen fallen und trat beiseite. Als sie nur noch mit ihrem BH und ihrer Strumpfhose vor Kristiina stand, fühlte sie sich plötzlich unheimlich exponiert und deren Blicken ausgesetzt. Sie schlang einen Arm um ihre Brüste. Es war ein vergeblicher Versuch, ihre Intimität zu schützen, während sie mit der anderen die Fesselriemchen ihrer Ballerinas öffnete und aus den Schuhen trat. Dann wandte sie sich von der Badewanne ab, hakte ihren Büstenhalter auf und ließ ihn über ihre Arme zu Boden fallen. Aber sie war noch nicht bereit, sich ihr so zu zeigen. Sie hakte ihre Daumen in den Bund der schwarzen Strumpfhose und schob sie zusammen mit ihrem Höschen über ihre Hüften und Oberschenkel. Schließlich war sie völlig nackt – immer noch mit dem Rücken zur Badewanne. Sie vermeinte zu spüren, wie Kristiina sie musternd anstarrte, während sie mit den Augen über ihren Rücken und ihren Hintern huschte, die schlanke Linie ihrer Beine hinunter. So vor ihr zu stehen beunruhigte sie, wenngleich es sie auch erregte. Sie genoss das Gefühl so hervorgehoben und verletzlich zu sein, hatte aber zugleich eine Heidenangst vor dem nächsten Schritt, den sie unternehmen wollte. Mit einem letzten tiefen Atemzug drehte sie sich dann aber doch herum und trat zur Wanne, wobei sie noch immer ihre Brüste und nun auch ihr Kätzchen mit den Händen bedeckte.

      »Wie nervös du bist«, schmunzelte Kristiina, als sie zu ihr in die Wanne stieg. »Das gefällt mir.« Sie beobachtete Dederike, wie sie sich niederließ und es nicht schaffte ihr direkt in die Augen zu sehen. Es amüsierte sie, zu sehen, wie diese ihre Arme eng um ihre angezogenen Beine schlang, weil es ihr offensichtlich nicht behagte, dass sich ihre Körper aus Versehen berührten. Dann aber bewegte sie sich, schob sich ihr entgegen und kam so ganz dicht an sie heran.

      Dederike fühlte die Wärme von Kristiinas Körper neben dem ihren und ihren schnellen Atem auf ihrer Haut. Wie ein scheues Reh wandte sie ihren Leib so, dass sie ihr ihren Rücken zuwandte.

      Kristiina antwortete, indem sie ihr ihre Beine um die Taille schlang und sie so an sich heranzog.

      Unwillkürlich keuchte Dederike auf, als die sie berührende glatte Haut verspürte und die sanfte, feste Beschaffenheit der Brüste, die gegen sie stießen. Sie konnte den heißen Atem an ihrem Nacken fühlen und die Finger, die ihre Oberarme packten. Als diese leicht auf und ab wanderten, sandte jede der zarten Kontakte einen unerwartet heftigen Stromstoß durch ihren Körper. »Dat ... dat is verkeerd ...[27]«, protestierte sie. Aber sie wusste, dass es bestenfalls halbherzig klang.

      »Is het dat echt, Dederike?«, hauchte Kristiina ihr ins Ohr. »Voelt dat dan zo verkeerd?[28]« Sie beugte sich vor, um ihr leicht den Nacken zu küssen.

      Dederike seufzte und atmete tief aus, als eine Welle des Vergnügens durch ihren Körper raste. »Nee, ... dat doet het niet[29]« Sie war unfähig sich zu bewegen, und sie musste sich eingestehen, dass sie das auch gar nicht wollte.

      »Und wie ist es damit?«, fragte Kristiina zurückhaltend. Ganz sanft glitt sie ihr mit der Zungenspitze über das Ohr, ehe sie ihr leicht am Ohrläppchen knabberte.

      »Aaaah, ... mijn God ... Oooh, God!«, war alles, was Dederike antworten konnte. Wie aus weiter Ferne bemerkte sie ein hartnäckiges Pochen zwischen ihren Beinen – ein dumpfer Schmerz, der nach Aufmerksamkeit verlangte.

      Kristiina nahm ihre Lippen von Dederikes Ohr und bewegte sich ein wenig, wobei sie ihr ihre Arme um den Oberkörper legte, bis ihre Hände deren Brüste fanden.

      Dederike schnappte nach Luft. Der sanfte reibende Hautkontakt erregte sie, und sie spürte die plötzliche Wärme in ihren sich versteifenden Brustwarzen. Sie fühlte, wie Kristiina begann ihr die empfindlichen Brüste zu massieren und ihre harten Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger packte und sanft drückte – ein zartes Kneifen und Zwirbeln, das ihre Leidenschaft zu neuen Höhen jagte. Nach und nach stellte sie fest, wie sie dieses neue Gefühl umarmte – es ihm erlaubte, ihren Körper zu beeinflussen und das lustvoll empfundene Verlangen, welches sie durchströmte, zu verstärken. Sie drehte sich um, legte ihre Arme und Beine um Kristiinas Leib und sah sie an.

      Ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Sie atmeten beide schwer und studierten die jeweils andere – wie Löwinnen die ihre Beute belauerten. So verweilten sie eine gefühlte Ewigkeit. Ihre Lippen berührten sich fast, aber keine von ihnen wagte den Sprung. Jede von ihnen wünschte sich nur, diesen Moment perfekter Spannung so lange wie möglich in die Länge zu ziehen ...

      ... bis sie sich fanden, und sich ihre Lippen mit

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