Sky-Navy 10 - Feind ohne Gesicht. Michael Schenk

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erfolgreich. Drei kommt und wechselt auf Gelb.“

      Sung, dessen Vorfahren aus China stammten, tat sein Möglichstes, um Geoffrey zu unterstützen. Schließlich beobachtete er die Situation nicht nur, sondern verfügte mittels der Systemkontrolle auch über zahlreiche Möglichkeiten, diese zu steuern. Sung war dabei auch der verlängerte Arm des leitenden Ingenieurs im Maschinenraum. Die Anzeigen verrieten ihm, das Atmosphäretriebwerk Eins nicht einfach überlastet war, sondern mehrere mechanische Schäden erlitten hatte. Mindestens eine der feindlichen Raketen musste es direkt getroffen haben. Zwar waren die Triebwerke gepanzert und ihre Ansaug- und Ausströmschächte konnten durch schwere Blenden geschützt werden, doch im Flugbetrieb waren diese geöffnet und eines der explodierenden Geschosse musste in einen dieser offenen Schächte eingedrungen sein, wo es eine der Turbinen zerstört hatte. Triebwerk Drei war hingegen lediglich überhitzt. Die Einspritzung zusätzlicher Kühlflüssigkeit, in einige seiner Komponenten, hatte die Situation verbessert. Geoffrey erhielt wieder mehr Leistung, dadurch allerdings auch ein weiteres Problem. Eins und Drei waren ausgerechnet jene Atmosphäretriebwerke, die sich unterhalb des Rumpfes befanden und ihren Ausstoß direkt nach unten leiten konnten. Die beiden auf der Oberschale angebrachten Treibwerke konnten ihren hingegen nur schräg zur Seite leiten und waren daher nicht dermaßen effektiv.

      Triebwerk Drei hob die Europe nun einseitig an und Geoffrey regelte seine Leistung herunter, damit er den Kreuzer wieder in die Waagrechte bekam.

      Lieutenant-Commander Garry Palmer bekam dies zu spüren und taumelte von rechts nach links über die Brücke und wieder zurück. Phil Rufus und Djemal konnten ihn nur mühsam vor einem Sturz bewahren, doch Palmer gelang es tatsächlich, den Sitz des Rudergängers zu erreichen. Der Eins-O klammerte sich an die Rückenlehne und legte Geoffrey die Gurte mit der freien Hand an.

      „Errechnete Höhe noch Eintausend“, meldete Nav. „Position unbekannt.“

      „Landescheinwerfer“, forderte Geoffrey. Unter dem Rumpf flammten die starken Scheinwerfer auf. „Verfluchter Dung, abschalten!“, rief er prompt und das Licht erlosch wieder. Die Reflektion des Lichtes durch den Nebel war einfach zu stark.

      Palmer gelang es irgendwie, sich zurück zu seinem Sitz zu begeben. Rufus hielt ihn fest, während der Eins-O seiner Gurte schloss. „Das war ziemlich mutig und ziemlich dumm“, meinte der Captain, „aber ich hätte an deiner Stelle nicht anders gehandelt.“

      Ohne Geoffreys Fähigkeiten würde der Kreuzer abstürzen und damit vernichtet oder zumindest schwer beschädigt werden. Der Rudergänger zwang das Schiff in eine enge Kurve von knapp zweihundert Kilometer Radius. Weniger war einfach nicht möglich, da er gezwungen war, eine gewisse Geschwindigkeit zu halten, während er zugleich nach einer Lösung für die Landung suchte.

      „Wer weiß, wo wir runterkommen“, seufzte Rufus.

      „Ich bin froh, wenn wir es in einem Stück schaffen“, fügte Palmer grimmig hinzu. „Keine Ahnung, wie Geoffrey das gelingen soll.“

      „Wenn es einem gelingt, dann ihm.“

      Äußerlich schien der Lieutenant ruhig. Der Kopf unter dem VR-Helm seines Raumanzuges bewegte sich kaum und dies galt auch für die Hand, die an der unsichtbaren Tastatur ruhte. Jene, die den Joystick der Steuerung bediente, war hingegen immer wieder in kurzer und hektischer Bewegung. „Tech, Landekufen!“

      „Landekufen werden ausgefahren.“ Sung betätigte die entsprechende Schaltung. Im vorderen Drittel fuhr eine der massiven Teleskopstützen aus, die in breiten Kufen endeten, die zweite und dritte schoben sich vor dem Pol der unteren Kuppel hervor. „Kufen sind ausgefahren und eingerastet.“

      „Rechnerische Höhe Zweihundert Meter!“, rief Nav warnend.

      „Auf Aufprall vorbereiten!“, forderte Palmer warnend über die Bordkommunikation.

      Geoffrey drosselte die Leistung von Triebwerk Drei noch stärker. Der Kreuzer bekam immer mehr Schlagseite.

      Captain Rufus lehnte sich instinktiv in die Gegenrichtung und seine Hände klammerten sich um die Armlehnen seines Sessels. Sein Lächeln wirkte verzerrt, doch er musste sich auf die Fähigkeiten des jungen Lieutenants verlassen.

      „Wir sind zu schnell und wir kippen“, dachte Master-Chief Sung, dem nun Schweißperlen auf die Stirn traten. „Wir schaffen es nicht. Wir schmieren ab.“

      Sung bereitete sich auf die Notabschaltung der Systeme vor und hoffte, dass er noch dazu kam, diese auszulösen.

      Die Kameras unter dem Schiff übertrugen nichts anderes als grauweißes Wallen. Nichts verriet, wo und wie hoch sich das Schiff noch befand.

      Plötzlich fuhr Geoffrey Triebwerk Drei auf maximale Notfallleistung hoch. Sung sah die Warnanzeige schlagartig zu Rot wechseln. Prompt fiel das Atmosphäretreibwerk erneut aus.

      Doch Geoffrey hatte den einen, einzigen entscheidenden Moment abgepasst. Für einen kurzen Augenblick drückte Triebwerk Drei den Kreuzer in die Waagrechte zurück.

      Dann gab es einen harten Schlag, der alle in die Sitze stauchte, gefolgt von einer langsamen Gegenbewegung.

      „Bodenkontakt“, kam es trocken von Geoffrey. „Schiff hat aufgesetzt.“

      „Grundgütiger“, war das Einzige, was Palmer in diesem Moment hervorbrachte.

      Sungs Blick flog förmlich über die Anzeigen und er konnte es kaum fassen, dass die Systemkontrolle keine weiteren Schäden anzeigte. „Bestätige Landung“, meldete er mit einer Stimme, die leicht zitterte. „Alle Systeme Grün.“

      „Verdammt will ich sein“, brach es aus Captain Rufus hervor. „Und wir sind noch in einem Stück. Gut gemacht, Geoffrey, verdammt gut gemacht.“

      Jetzt, da die Europe ein letztes Mal in ihren hydraulischen Dämpfern federte, begannen die Hände des Rudergängers nun doch unmerklich zu zittern. Er hatte zweifellos eine fliegerische Meisterleistung vollbracht.

      Kapitel 4 Ungewissheit

       D.S. Nanjing, Beuteschiff der Negaruyen

      „Haben wir sie erledigt?“ Die Stimme von Desara-dal-Kellon klang ruhig, während sie sich von hinten über die Schulter der Waffenkontrolloffizierin beugte.

      Die Frau in der Uniform eines Waffenoffiziers der Sky-Navy zuckte in einer absolut menschlich wirkenden Geste mit den Schultern. „Ich kann es nicht sagen, ehrenwerte Herrin. Die Solaan berichtet, dass sie zwei volle Salven Zielsucher abgefeuert hat, aber da unsere Scanner und Sensoren keine Daten bringen…“

      Desara bedauerte in diesem Moment, die Kabelverbindung zur Funkboje der Nanjing bereits zerstört zu haben. Die außerhalb des Nebels funktionierenden Instrumente der Boje hätten ihr vielleicht verraten, welchen Erfolg der Raketenangriff erzielt hatte.

      „Die Solaan hat über sechshundert Zielsucher gestartet“, kam es von Kommandantin Hena-Gedar. „Das ist die Hälfte ihres Bestandes. Das Menschenschiff kann ihnen nicht entkommen sein.“

      Desara-dal-Kellon richtete sich wieder auf. Neben ihren vier Gardisten war sie inzwischen die einzige Person, die auf der Brücke noch die Uniform der verborgenen Welt trug. „Vermutlich haben wir ihnen Verluste zugefügt“, räumte sie ein, „aber wir können uns dessen nicht sicher sein.“

      „An

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