Sky-Navy 10 - Feind ohne Gesicht. Michael Schenk

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Kommandantin, es ist mir eine Ehre, deinem Wunsch zu dienen.“

      Hena-Gedar nickte und deutete auf die Reparaturarbeiten. „Wie geht es voran?“

      „Das Außenschott der Schleuse wurde bei den Kämpfen schwer beschädigt und ist nicht voll reparabel. Ich schlage daher vor, die Schotthälften zu verschweißen und mit Rumpfplatten aus dem Ersatzteillager des Schiffes zu verschließen. Dann können meine Arbeiter eine kleine Personenschleuse in das große Schott schneiden. Es ist einfacher und schneller, als die beiden großen Flügel der Frachtschleuse auszutauschen. Da wir keine großen Frachtstücke oder Fahrzeuge bewegen müssen, können wir auf sie verzichten.“

      „Dann gebe ich dir die Weisung, dass du den Umbau zur Personenschleuse durchführen lässt. Es muss rasch und gründlich gearbeitet werden, denn diese Menschenschiffe können nicht mit offener Außenschleuse durch eine Atmosphäre starten. Ihre Schiffskonstruktionen weisen Schwächen auf.“

      „Ohne Zweifel“ pflichtete die Oberfrau mit einer angedeuteten Verbeugung bei.

      Hena-Gedar betrachtete skeptisch die übrigen Schäden in der Frachtschleuse. Hier hatten Energieimpulsfeuer und Explosivgeschosse der Negaruyen gewütet, ebenso Kleinraketen und Hochrasanzgeschosse aus menschlichen Waffen. Hier hatten beide Seiten Dutzende ihrer Kämpfer verloren. Im Vorfeld vor der Rampe hatten die Sturmabteilungen der Negaruyen, durch die Geschütze des Kreuzers, schwere Verluste hinnehmen müssen. Hier, im Frachtraum, gab es nun zerstörte Barrikaden, Regale und Transportbehälter. Mehrere Kämpfer waren dabei, das Chaos zu ordnen.

      An einer Seite des Frachtraums stapelte man die Gefallenen übereinander. Hena-Gedar war über ihre Zahl erschrocken, zumal noch immer Tote außerhalb des Schiffes lagen. Die Leichen hier trugen alle die getarnten Kampfanzüge der Sturmabteilungen. Von den himmelblauen Körperpanzern war kaum etwas zu erkennen, denn man hatte sie dicht mit langen, fransenartigen Strukturen getarnt, die den Eindruck eines zotteligen Fells vermittelten. Dies hatte den Feind über die wahre Identität seines Gegners täuschen und zugleich für eine verschlechterte optische Wahrnehmung sorgen sollen. Eine Tarnung war nun nicht mehr erforderlich und die Dienenden waren sicherlich erleichtert, das gewohnte Himmelblau der verborgenen Welt zu tragen.

      Sie wandte sich nochmals der Oberfrau zu. „Was ist mit den Menschenwesen?“

      Der Blick der Frau war einen Moment ohne Verständnis. „Sie sind alle tot, ehrenwerte Herrin.“

      „Das erwarte ich auch“, entgegnete die Kommandantin leicht verärgert. „Ich meine ihre Überreste.“

      „Ihre Kadaver werden im Hangar ihres Beibootes gesammelt. Das macht es leicht, sie nach dem Start im Weltraum zu entsorgen.“

      „Gut. Erfülle hier den Willen unserer Primär-Kommandantin. Ich werde jetzt das Schiff inspizieren.“

      „Deinem Wunsch entsprechend.“ Die Oberfrau stampfte zustimmend mit dem linken Fuß auf und wandte sich wieder ihren Arbeitern und Technikern zu.

      Hena-Gedar passierte eine kleine Notschleuse in dem kurzen Korridor, der zu den zentralen Liftschächten führte, die, vom Pol der unteren Waffenkuppel durch die Decks hinauf, bis in den Pol der oberen Waffenkuppel verliefen. Der Liftschacht war im unteren Bereich durch die zerstörte Kabine blockiert. Auch hier war man dabei, einen Ersatz zu bauen und benutzte derzeit die im Schacht vorhandenen Notleitern.

      Während die Kommandantin in den Hauptrumpf hinauf stieg, dachte sie für einen Moment mit Stolz an den Plan der Primär-Kommandantin, der nun Wirklichkeit geworden war. Es hatte vor über einem Jahr mit der Aufbringung eines zivilen Menschenschiffes begonnen, von dem man einiges über die Konstruktionen des Direktorats erfuhr. Dieses Schiff hier war jedoch kein interstellares Transportschiff, sondern einer der kampfstärksten Kreuzer des Feindes. Zum ersten Mal war die verborgene Welt in der Lage, die Waffen dieses neuen Gegners zu studieren. Doch es ging nicht nur um das Erforschen der fremden Technik. Dieses Schiff sollte in den Diensten der verborgenen Welt kämpfen und zu seiner furchtbarsten Waffe werden.

      Sie verließ den Schacht im unteren der fünf Hauptdecks. Die prinzipielle Konstruktion des Kreuzers war aus den einst erbeuteten Datenbänken bekannt und es fiel keinem der Negaruyen schwer, sich im Schiff zu orientieren. Die Geheimnisse lagen vielmehr in seiner Technik und Bedienung, und trotz des Wissens, welches sich die Geschulten inzwischen angeeignet hatten, würde es nicht leicht werden, es ohne fatalen Fehler zu nutzen.

      Hena-Gedar ging langsam durch den Hauptkorridor des Decks, sprach immer wieder mit Oberfrauen und Untermännern, welche die Gruppen der Dienenden führten. Die Kampfspuren und Schäden im Inneren des Kreuzers waren gering. Es hatte nur wenige bewaffnete Menschen gegeben, die hier noch hatten Widerstand leisten können. Die meisten ihrer Kämpfer waren unten, in der unteren Kuppel und Frachtschleuse umgekommen.

      Sie betrat den Hauptmaschinenraum, der das gesamte hintere Drittel der Decks Eins bis Drei einnahm. Hena-Gedar winkte eine Oberfrau zu sich, die an der Uniform das Abzeichen einer leitenden Tech-Ingenieurin trug. „Berichte. Wie kommt ihr mit der Bedienung der Technik voran?“

      Die Frau salutierte. „Wir kennen einen Teil der Funktionen bereits von dem zivilen Menschenschiff, welches vor einem Jahr im Raum aufgebracht wurde. Daher wissen wir, dass die Menschen bei der Technik und der Konstruktion ihrer Schiffe durchaus ähnlichen Prinzipien folgen. In einigen Bereichen scheinen sie uns voraus zu sein, in anderen erscheinen mir ihre Lösungen eher… unpraktisch.“

      Persönliche Ansichten interessierten Hena-Gedar im Augenblick recht wenig. „Datenverarbeitung, Antriebe, Waffen und Lebenserhaltung… Berichte.“

      „Verzeiht, Herrin, ich schweifte ab.“ Die Ingenieurin deutete eine demütige Verbeugung an. „Die Datenspeicher des Schiffsarchivs wurden von seiner Besatzung gelöscht oder sogar zerstört. Allerdings konnten wir die aus ihrem Beiboot retten und verfügen damit über die aktuellsten Sternenkarten der Menschen. Die Datenspeicher zu den Schiffsfunktionen blieben unberührt, allerdings gibt es noch Probleme, ihre Maschinensprache zu entschlüsseln. Die Menschen verwenden sogenannte tetronische Verbindungen und künstliche tetronische Intelligenz für ihre Steuerungsfunktionen. Wir können die Kernfunktionen aktivieren und rudimentäre Programme aktivieren, allerdings sind wir noch nicht in der Lage, eigene Programme in die Schiffsysteme zu übertragen. Diese Tetroniken sind übrigens erstaunlich. Sie sind deutlich schneller, als unsere eigenen eTronischen Systeme.“ Die Oberfrau bemerkte die Ungeduld ihres Gegenübers. „Ich bin mir sicher, dass wir das Schiff werden fliegen können, ehrenwerte Herrin. Die Steuerung ihres Hiromata, so nennen die Menschen ihren Schwingungsantrieb, beherrschen wir in seinen Grundfunktionen. Wir können ihn aktivieren und ziemlich genau steuern. Allerdings werden wir bei den ersten Flügen durch die Nullzeit-Schwingung mit kleinen Abweichungen rechnen müssen, bis wir alle Steuervorgänge vollendet beherrschen. Das Problem besteht nicht darin, den Schwingungsantrieb der Menschenwesen zu benutzen, sondern ihn mit den Navigationsdaten zu synchronisieren, so dass man an einem vorausberechneten Punkt aus der Schwingung kommt.“

      „Sind diese tetronischen Systeme denn wirklich so kompliziert?“

      „Wir müssen ihre Codierungen entschlüsseln und verstehen, Herrin, und in der Kürze der verfügbaren Zeit...“ Die Ingenieurin zögerte kurz. „Ich schlage vor, möglichst viele Funktionen dieses Schiffes durch unsere eigenen Steuerungseinheiten regeln zu lassen. Wir können die tetronischen Elemente abklemmen oder umgehen und unsere tragbaren eTroniken anschließen.“

      „Ich verstehe. Doch werden ihre Systeme mit unseren Steuerungseinheiten funktionieren?“

      „Ich bin mir sicher, dass sie, wenigstens in ihren Grundfunktionen, kompatibel sind.“

      „Gut.

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