Vermächtnis der Toten. Emma Richi
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“Leute, das ist Remy. Sie ist ab heute in unsere Stufe“, erklärte Cassy. Ich hatte mich gesetzt und dann stellten sich die anderen vor. Das Mädchen rechts neben mir heißt Annabell. “Aber Anny reicht“, sagte sie lachend. Das andere Mädche mit den schwarzen Haaren mir gegenüber sagte monoton: “Ich heiß Amanda.“ “Okay, cool.“ Taylor erklärte mir, dass die beiden zwei Klassen Abschlussklasse sind, aber keine Freunde haben und deswegen bei ihnen sitzen würden. Als alle 240, nun 241 Schüler saßen und aßen, stellte sich Mr. Green auf den Tisch. “Sind hier alle Lehrer so verrückt?“, fragte ich leise, aber Taylor und Cassy grinsten nur.
Erst als Mr. Green gegen sein Glass schlug wurden die ersten leise, doch als er dann durch den Raum schrie, “RUHE!!!“, war es toten still. Alle blickten ihn an. Er wartete noch einen Moment, scheinbar die Stille genießend und legte dann endlich los: “Wie einige von euch sicher bemerkt haben, haben wir einen Neuzugang an der Schule. Remy. Sie geht in das Sechste Semester. Und bevor ich es vergesse, sie hat den Schulrekord um 4 Minuten reduziert. Also heißt Sie mal Herzlich Willkommen.“ Alle klatschten laut und pfiffen, als wäre ich ein Superstar. Nicht alle hatten mich entdeckt, also zwang man mich aufzustehen. Alle Blicke waren mir sicher. “Dankeschön“, mehr bekam ich nicht raus und setzte mich mit hochrotem Kopf wieder. Der Tag konnte ja lustig werden.
Nach dem Essen ging ich Zähneputzen. Danach schnappte ich mir meine Tasche und ging zum Büro der Direktoren. Ich klopfte und wurde hereingelassen. Mr. Green saß hinter dem Tisch und seine Frau stand hinter ihm. “Es freut mich sehr, dass du heute Morgen mitgemacht hast, das hatte ich nicht erwartet“, sagte Mr. Green. Mit ruhiger Stimme antwortete ich: “Ich war eben schon nass, also warum nicht.“ Susann schien beeindruck, doch auch misstrauisch. “Hast du denn deine Meinung geändert?“, fragte sie etwas überrascht. Nun ja, ich hatte Jessica gesagt ich würde ihr das Schwimmen beibringen, also würde ich wohl vorerst bleiben. “Ich habe Jessica versprochen ihr das Schwimmen beizubringen, also ja, ich werde bleiben. Aber nur unter einer Bedingung, ich möchte es meiner Pflegeoma selber sagen.“ Ich hatte nach dem Aber gewartet, bis ich ihre volle Aufmerksamkeit bekam. “Natürlich. Aber du solltest auch eine Bedingung erfüllen.“ Mr. Green sah mich eindringlich an und ich nickte. “Ich möchte, dass du dir Mühe gibst alles aufzuholen, denn normalerweise würde ich dich ein oder sogar zwei Semester zurück Stufen.“ Na super, dann müsste ich noch länger hierbleiben: “Mach ich.“ Er stand auf, klopfte mir auf die Schulter und ging in ein Nebenzimmer.
Mrs. Green lächelte mich stolz an: “Ich schätze, da hat jemand dein Herz erobert.“ Mein Lächeln wurde kleiner. “Glaub mir, dass ist nichts Schlechtes.“ Stille, nur einen Moment. “Hast du den Brief gelesen?“, fragte sie, doch meine Miene schien Antwort genug. Als ich es schaffte, fragte ich direkt zurück: “Warum ist es Ihnen so wichtig? Und warum sind Sie so nett zu mir?“ Sie sah nachdenklich aus, als überlege sie, was sie am besten sagen sollte: “Deine Mutter ist eine sehr gute Freundin und ich denke, ihr hab es beide verdient glücklich zu sein.“ “Und was hat das mit dem Brief zu tun?“ “Er liegt seit sechs Jahren in dieser Schublade und wartet darauf gelesen zu werden. Du wusstest nichts von ihr und sie nichts von dir. Also bitte ich dich in ihrem Namen um eine Chance.“ Ich nickte. “Außerdem bist du ihr sehr ähnlich, das bringt für viele von den Lehrern Erinnerungen zurück.“ Na toll, jetzt wurde ich wahrscheinlich immer mit einer Frau verglichen, die ich nicht einmal kenne. “Gut, ich lese ihn heute, irgendwann, wenn ich mal einen Moment ruhe habe.“ Jetzt nickte sie. Ihr Lächeln wirkte trotzdem besorgt. Doch als sie bemerkte, dass ich sie musterte, war ihre Miene plötzlich versteinert. Ihre Lippen schmal und ihre Augen klar. “Durch die Übung heute früh, beginnt der Unterricht erst um 9:00 Uhr. Solange kannst du deinen Koffer ausräumen, jetzt wo du doch hierbleibst.“
Kaptel 6.
Wahnsinn! Ich hab zurück zum Zimmer gefunden! Mit einem seufzen fiel ich auf mein Bett. “Hey, was ist? Gab’s Probleme mit den Greens?“, fragte Tay und ich richtete mich auf: “Nein, aber ich hab nicht genügend Klamotten mit und schon gar nichts für den Winter.“ “Dann müssen wir wohl shoppen gehen, wie schade“, sagte Cassandra schon voller Vorfreude, aber Tay ernüchternd ein: “Wir müssen aber noch um Ausgang bitten bei Mrs. Green.“ “Das krieg ich hin“, beruhigte ich die beiden. Mal hoffen, dass es so wird. Ausgepackt hatte ich innerhalb von Minuten mit meinen zwei Helferinnen. “Okay, das Oberteil ist voll der Hammer, kann ich mir das vielleicht Mal ausleihen?“ “Klar, ihr könnt euch alles nehmen und anziehen. Aber, wie ist das eigentlich mit der Uniform? Muss man diese Röcke wirklich tragen?“ “Nö, was ist denn damit?“ “Naja, mit einer Hose fänd ich es an euch schöner, aber der Rock ist echt naja…“ “Ist schon gut, die sind echt hässlich, aber so können wir keine Konkurrenz für die große Miss Keen bilden“, Tay war froh darüber es gesagt zu haben.
“Okay, zieht euch endlich Hosen an! Ihr seht so gut aus, zeigt das! Hopp hopp! Oder sollen wir zu spät kommen?“ Schnell hatten sie beide Shorts an und wir konnten los. Den Brief hatte ich nicht noch einmal angerührt, trotzdem ging er mir nicht mehr aus dem Kopf. Was steht da wohl so wichtiges drin.
Der Raum war im ersten Stock. Vor der Tür stand Mrs. Green mit diesem Vollidioten. “Wer ist der Typ da bei Mrs. Green?“ Das grinsen der beiden verriet mir wirklich gar nichts. “Magst du ihn? Er sieht ziemlich gut aus.“ Ich verdrehte die Augen. “Nein, aber ich wüsste gern auf wen ich sauer bin, weil er mich ins Wasser geworfen hat. Außerdem hat dieses Genie wahrscheinlich Omas Lieblingspulli ruiniert!“ Ein noch breiteres Grinsen hätten sie nun wirklich nicht haben können. Cassandra ließ beiläufig fallen: “Er heißt Oscar. Und jetzt komm mit rein, bevor sie uns sehen.“ Sie zogen mich mit Schwung in den Klassenraum. Vh hatten wir jetzt, das ist Verhörtechnick. Mrs. Green soll die beste sein, denn es war sehr Praxis orientierter Unterricht. Die Tische standen so, dass sich immer zwei Schüler gegenüber sitzen mussten. Man befragte sich scheinbar gegenseitig.
Das laute treiben erlosch als Mrs. Green den Raum betrat. Stille. Eine Stecknadel hätte man fallen hören können. Die Haare zu einem strengen Knoten zusammen gebunden, stand sie vorn. Mit ihr war wohl nicht gut Kirschenessen im Unterricht. “Heute erwarte ich, dass Sie in Ihrem Verhör ein Geheimnis von Ihrem Gegenüber erfahren! Die Paare sind alt bekannt, nur Alissia arbeitet bitte mit Leroy zusammen! Denn wir sind jetzt eine gerade Anzahl an Schülern“ Oscar ließ sich mir gegenüber auf einen Stuhl fallen und sagte: “Es wird mir ein Vergnügen sein deine Geheimnisse zu erfahren.“ Mein Gesichtsausdruck musste wohl gequält aussehen, da Cassy mir zuraunte: “Je besser du bist, desto schlechter für ihn.“ “Aber mach ihn nicht fertig, er hat Gefühle“, sagte Taylor von der anderen Seite. Wir lachten und wurden mit einem bösen Blick von jedem unserer Partner konfrontiert. Oscar schaffte es von sauer zu verwundert. Auf einmal mustert er mich, als wäre ich der scheiß Weihnachtsmann.
“Soll ich anfangen?“, schüchtern war er eigentlich