Vermächtnis der Toten. Emma Richi

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Vermächtnis der Toten - Emma Richi Vermächtnis

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“Sie sich auch Bird.“

      Ich half ihr beim Einräumen der Spülmaschine und dann ging ich. Ich wollte meinen Kopf ganz frei bekommen, weswegen Frischeluft die beste Alternative war. Alle Schüler waren auf ihren Zimmern und in den Gemeinschaftsräumen. Allein war ich und das war es, was ich seit einer Woche nicht mehr gewesen war. Frischeluft strömte in meine Lungen und ein Gefühl von Freiheit umhüllte mich. Mit ausgebreiteten Armen drehte ich mich um mich selber. Es war ein wunderbares Gefühl. Und als mir einfiel, dass mein I-Pod in meiner Hosen Tasche ist, machte ich mir Musik an und ging auf die Kampfmatte Tanzen. Es sah wahrscheinlich bescheuert aus, aber das war egal. Es wurde dunkel und abgesehen davon, ein wenig befreiendes tanzen hatte mir noch nie geschadet. Drehend tanzte ich über die Matte. Ein paar Überschläge, einen Salto und Pirouetten später fühlte ich mich befreit von allem was allein gestern und heute passiert war. Ich machte einfach weiter, denn es nahm mir alle Last von den Schultern. Ich sang laut mit, sollte mich doch jemand hören, oder meine Musik. Es war mir schlicht weg egal.

       Taylor:

       Das Zimmer war leer, beim Essen war Remy auch nicht gewesen. Das letzte Mal dass ich sie gesehen hatte, war Stunden her. Man, ich bin echt ‘ne beschissene Freundin. Egal, ich muss sie finden. Vielleicht ist sie bei den Jungs. Beeilte hatte ich mich, war durch die Gänge gerannt. “Was ist los Taylor?“, fragte Oscar erstaunt mich jetzt noch bei sich im Zimmer zu sehen. Also antwortete ich atemlos: “ich kann Remy nirgends finden! Ich habe sie nach dem Verschlüsselungsunterricht mit deiner Mom gesehen, aber danach gar nicht mehr!“ “Wir gehen sie suchen, weit kann sie nicht sein, vielleicht hat sie sich auch einfach nur verlaufen“, sagte Harrison und alle rannten mit ihren Handys los um Remington zu finden. Mit Oscar lief ich zu Mrs. Green, immerhin hatte ich Remy das letzte Mal bei ihr gesehen. Wir klopften und machten dann einfach die Tür auf. Die Greens stoben auseinander, sie waren scheinbare schwer beschäftigt gewesen miteinander. Oscar schien das besonders unangenehm, seine Eltern so erwischt zu erleben, doch es schien ihn auch grinsen zu lassen. “Tut uns leid, aber wir haben Probleme Remy zu finden, ich hab einen leeren Briefumschlag bei ihr gefunden und mach mir wirklich…“, war da jemand auf der Kampfmatte? Ich trat näher ans Fenster und tatsächlich war da jemand und dieser jemand tanzte. “Ich glaub ich hab sie gefunden, komm mit“, ohne weitere Worte zog ich Oscar mit nach draußen.

       Er hatte den anderen gesimst, dass sie rauskommen sollten. Wir gingen alle zusammen zur Matte, Remy tanzte, machte Überschläge und ganz viel anderes Zeug. Ich sah sie an und verstand einfach, es befreite sie von was auch immer sie belastete. Ich ging auch mit auf die Matte und tanzte mit, die Musik war wirklich gut. Die Jungs kamen auch mit dazu. Es machte Spaß und fühlte sich echt super gut an. Wir tanzten einfach weiter. Wir waren einfach zusammen und doch alle für uns allein.

      Meine neuen Freunden waren dazugekommen und wir tanzten alle zusammen zu der Musik aus meinem I-Pod, ein berauschendes Gefühl. Es war als wären wir schon Ewigkeiten beste Freunde, doch eigentlich kannten wir uns gar nicht richtig. Das würden wir ändern müssen, also tanzten wir einfach noch ein bisschen weiter, bis uns die Füße wehtaten. Die Jungs waren ganze Gentleman und hielten uns jede Tür auf und begleiteten uns bis zu unserem Zimmer. Aber da sie keine Lust hatten erwischt zu werden, schliefen wir alle in unserem Zimmer. Taylor und ich schliefen in meinem Bett, Oscar nahm das neben meinem, Leroy und Timothy nahmen die unter dem Hochboden und Harrison und Jackson teilten sich den Hochboden.

      Kapitel 8.

       Susann Green:

       Mr. Hemsworth hatte mich überrascht, heute war mein Verwaltungsvormittag, doch er sagte, das sieben seiner Schüler fehlen würden, also hatte ich keine andere Wahl. “Susann, das Jungenzimmer ist leer, also entweder schwänzen sie bewusst oder sind bei den Mädchen. Es sind Taylor und Remy die fehlen.“ Er war sehr beharrlich, wollte aber nicht ohne weibliche Begleitung zu den Mädchen reinplatzen, falls es ihnen nicht gut ging. Ich klopfte energisch an die Tür und machte sie dann einfach auf. Da lag doch tatsächlich Oscar, demnach waren auch die anderen Jungs im Mädchenzimmer. “Aufstehen!“, schrie ich laut durchs ganze Zimmer, das war nun die Strafe dafür.

      Irgendjemand bewegte sich neben mir, aber ich knatschte nur: “Fünf Minuten Kethie, dann zieh ich mich an und komm zum Frühstück. Es sind doch Ferien.“ Doch an mir wurde weiter gerüttelt. “Was zu Hölle ist dein Problem?! Ich hab Ferien!!“, doch während ich mich gepisst aufgesetzt hatte, sah ich in erstaunte Augen. Scheiße, ich war nicht zu Hause. Ich war in Amerika in einer Agentenschulen. Taylor war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und war ins Bad gerannt. Die Jungs waren mit müden Augen aufgestanden und standen jetzt bei Oscar, auf ihre Standpauke wartend. Und dann sah ich sie, sie stand mit zusammen gepressten Lippen in der Tür, Direktorin Susann Green. Alle starrten mich an, sogar Taylor, die aus dem Bad lugte. Ich hauchte meinen Atem in meine Hand, nur um sicher zu gehen, dass ich nüchtern war. Und das war der Fall, ich musste nur dringend Zähneputzen. Mit einem lauten „Scheiße“ ließ ich mich zurück in meine Kissen fallen. Ich erinnerte mich an den gestrigen Tag, den Abend und vor allem an den Brief. Am liebsten würde ich in mein Kissen schreien, aber die anderen hatten mich vorher schon angesehen, als wäre ich gestört.

      “Bewegung Herrschaften, der Mathematikunterricht hat vor genau acht Minuten angefangen“, diese Stimme gehörte definitiv einem Mann, einem belustigt wütendem Mann. Scheinbar hatte ich gerade meinen Mathelehrer kennen gelernt. Mrs. Green wies uns an: “Ihr habt zehn Minuten Zeit, dann seid ihr alle beim Unterricht oder ihr bekommt ein ernsthaftes Problem mit mir!“

      Ich sprang auf, wollte mich gerade umziehen, als Mrs. Green mir bedeutete, ich solle mich setzen. Na super, jetzt würde sie bestimmt sagen, dass ich gehen muss, weil ich einen schlechten Einfluss auf die anderen habe. Doch es kam ganz anders: “Es ist selten, dass ich mich darüber freue, dass Schüler verschlafen, aber wie ich sehen kann, hast du dich schon angefreundet. Das alles freut mich, aber stellt euch nächste Mal einen Wecker. Ich kann euch nicht immer retten. Und Nathan wird es gar nicht erst versuchen, denn wir könne die Freunde unseres Sohnes nicht bevorteilen in unserer Position.“ Nicken reichte, ich wollte gar nichts dazu sagen. “Da du ja jetzt den Brief gelesen hast, gebe ich dir einen zweiten. Es sind insgesamt zwei, also keine Sorge, da kommen nicht noch mehr.“ “Kann ich mit ihnen wirklich über alles reden? Und ich mein Wirklich alles.“ Nun war es an ihr zu nicken. Sie fügte noch hinzu: “Außer es geht um Oscar, da bin ich wahrscheinlich nicht die beste Zuhörerin. Ich werde nicht mit Claudia sprechen, falls du darauf hinaus möchtest.“ “Das meinte ich nicht ganz, aber trotzdem gut zu wissen. Ich meinte mehr, ob das ohne Urteilen geht. Kethe war sonst immer für mich da oder Jameson, aber ich kann ihm einfach nicht mehr vertrauen.“ “Du kannst jederzeit zu mir kommen, als deine Patentante bin ich da ganz richtig für, denk ich doch. Und jetzt beeile dich, Mr. Hemsworth hast zu spät kommende.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen stand sie auf und verließ das Zimmer.

      Schnell hatte ich mich umgezogen und die Zähne geputzt. Mit einem Block und meiner Federtasche unterm Arm rannte ich Taylor hinterher zum Klassenzimmer. Die Jungs hatten auf uns gewartete und wir betraten alle gemeinsam den Raum. Alle starrten uns an und grinsten, doch ich setzte mich ohne ein Wort einfach hin. Mr. Hemsworth machte einfach weiter mit dem Unterricht und ich sah an die Tafel. Integralrechnung hatte ich schon lange gehabt. Die schienen ziemlich langsam zu sein hier. Bzw. Sie hatten einfach ganz andere Schwerpunkte. Also lehnte ich mich zurück und entspannte, bis mich dieser Typ an die Tafel rief: “Ich schätze, sie waren nicht so weit an ihrer alten Schule Miss Remy, also bitte, versuchen sie es.“ Also drehte ich mich zur Tafel. Genau wie vor fast einem Jahr rechnete ich und schrieb alles haarklein an die Tafel. Als ich fertig war fügte ich noch hinzu: “Es sind ca. 0,33, vielleicht kann jemand dass mit seinem Taschenrechner machen, dann ist es genauer.“ Mr. Hemsworth nickte nur anerkennend. Mit meinen Leistungskursen in Bio, Chemie, Mathe und

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