Vermächtnis der Toten. Emma Richi

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Vermächtnis der Toten - Emma Richi Vermächtnis

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mich an, als wäre ich halb Tod. Mit deinem Make-up sieht’s echt lustig aus.“ Sie kam auf mich zu, schlag ihre Arme um meinen Bauch und sagte lachend: “Na warte bis ich mit dir fertig bin junge Dame.“ “Wir werden sehen.“ Wir lachten noch weiter und dann küsste sie mich einfach so auf die Wange und sagte: “Dusch dich und zieh dir etwas gemütliches an. Ich komm dann zu dir und schminke dir deine Blauen Flecke weg.“ “Danke Susann, aber ich würde gern vorher nochmal so eine Dosis Pulver zu mir nehmen.“ “Erst nach dem Essen Liebes. Aber du kannst es dann gleich nehmen und jetzt geh duschen, du siehst nämlich genauso scheiße aus wie ich.“

      Kaum war ich aus der Dusche raus, suchte ich mir schwarze Shorts und ein weißes Top raus. Als Susann wieder rein kam, hätte ich sie fast nicht erkannt, denn sie trug ein luftiges Sommerkleid. Sie sah echt super aus darin. WOW! Ihre Haare waren offen und sie sah echt krass aus, nicht wie eine Mom aus der Vorstadt, sondern so richtig krass. “Könne wir anfangen?“, fragte sie lächelnd und ich nickte. All dieses Zeug an Schminke und Make-up und so weiter, sie kleisterte an mir herum. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, aber echt süß. Als sie fertig war führte sie mich zum Spiegel und fragte stolz: “Als wäre nichts passiert.“ “Dankeschön, echt Wahnsinn. Aber die Lippe kann so bleiben, die sieht nicht so dramatisch aus.“ Sie lächelte mich an und dann ließ sie mich einen Moment allein. Susann hatte ein wahres Wunder vollbracht. “Okay, wollen wir runter gehen zum Essen? Ich könnte wetten, dass du auch Hunger hast“, sagte ich und schnappte mir meine Tasche. Zusammen kamen wir unten an. Die meisten Schüler waren schon unterwegs oder lagen noch in ihren Betten. Sogar die Lehrer waren nicht anwesend, nur die Jungs mit denen ich shoppen würde. Wie eine große Familie saßen wir am Lehrertisch und Frühstückten.

      Wir fuhren in zwei großen schwarzen Autos zur Mall. Ein Monstrum. Das würde Stunden dauern bis wir da durch sind. “Also, womit willst du anfangen? Schuhe, Klamotten oder Drogerie?“, Leroy war Feuer und Flamme. Stöhnend ließ ich mich in meinen Sitz sinken. Alle grinsten. Als ich dann meinte, ich hätte zu Hause bleiben sollen, fingen die Jungs an zu lachen. Susann sah mich mitleidig an, doch ich wusste, dass es ihr gar nicht leidtat. Mr. Green schien genauso begeistert vom Shoppen wie ich, also versuchte ich in seiner Nähe Sicherheit zu suchen. American Eagel war der erste Laden. Und plötzlich war ich mitten drin. Leroy und die anderen gingen auf die Suche, ich musste nicht einmal selber suchen. Trotzdem ging ich durch die Reihen und sah mir ein paar Klamotten an. Ich nahm mir eine Bluse und eine Jeans, dann ging ich in die Anprobe. Die Jeans sah gut aus und die Bluse auch. Damit wäre ich für normal fertig gewesen, aber die Jungs schleppten praktisch alles an, was dieser Laden zu bieten hatte. Ich zog alles Mögliche an und entschied mich für noch zwei Jeans und ein paar ordentliche Oberteile. Dann ging‘s direkt in den nächsten Laden. Ich gab mir Mühe Spaß zu haben. Ich musste lachen, als Leroy meinte: “Wenn es dich glücklich macht, dann gehen wir Elektronik einkaufen.“ Tim zog mich hinter sich her, seit ich gestern erwähnt hatte, dass ich Apps verkauft hatte, war er ganz wild darauf mir einen super Laptop zu kaufen. “Okay, der hier ist echt super, sogar besser als super. Perfekt für arbeiten an einem neuen Spiel. Das Soundsystem würde ich selber zusammen suchen“, Tim war eifrig dabei und ich meinte nur: “Ein guter Klang ist alles, was mich interessiert. Und den Laptop nehmen wir mit. Der ist echt klasse.“ “Alles klar Ma’am“, meinte der Verkäufer und sammelte alles zusammen. Er brachte alles zur Kasse und ich bezahlte, wir hatten es geschafft unter 4.000 zu bleiben, was mich echt froh machte. 2.876 hatte ich bezahlt für alles zusammen, ein echtes Schnäppchen.

      Wir stöberten noch durch viele Läden. Langsam machte es wirklich Spaß. Als ich bei H&M gerade in der Umkleide fertig war, als Jackson meinte: “DU brauchst doch sicher auch was für unter den Klamotten, oder?“ Unter meinem Blick ging er unter, Leroy kam mir zu Hilfe: “Los, das schafft sie auch ohne euch!“ Leroy ging mit mir durch die Ständer und zog etwas mit besonders viel Spitze heraus. “Na? Das würde Oscar wirklich Lieben.“ “Mmh, okay, aber das wird er niemals zu Gesicht bekommen.“ Leroy sah mich überrascht an. “Du stehst nicht auf ihn?“, er war wirklich überrascht darüber. Ich ließ ein paare Worte fallen, die er nicht verstand: “Ich kann ihm das nicht antun. Aber sieht trotzdem gut aus.“ Ich sammelte alles Mögliche ein. Nach dem Bezahlen schwieg ich. Auch als die Jungs mich fragten, wo ich jetzt hin wolle.

      Natürlich gingen wir in einen Sportladen. Ich suchte mir genügend Sachen aus und jetzt war ich glücklich. Es würde der letzte Laden vor dem Mittagessen sein. Ich war überglücklich. Die Hälfte des Tages war so gut wie rum. Im Sportladen ließ ich abgesehen vom Elektroladen am meisten Geld. Die Jungs brachten alles zu den Autos und Susann suchte mit mir ein Restaurant aus. Ein Italiener. Ich liebe gute Pasta, aber nichts kann eine richtig gute Pizza toppen.

      Direkt nach dem Essen ging es weiter mit dem Shoppen. Die Jungs schleppten mich doch allen Ernstes in einen Schuhladen. Ich entschied mich für Turnschuhe und Boots für den Herbst. Dann kam Harry mit High Heels an: “Die stehen die bestimmt.“ Susann lächelte mich an und Mr. Green grinste, als er mich sah. Verzweifelt schlüpfte ich hinein. Ich stellte mich hin und dann lief ich los. Ich lief nicht zum ersten Mal auf solchen Dingern, aber ich liebte es nicht sonderlich. Allen Jungs fielen die Augen heraus und jetzt war es an mir zu grinsen: “Dachtet ihr ich hätte solche Teile noch nie getragen?“ “Kaufst du sie?“, fragte Susann lachend und ich sah mir die Schuhe genauer an. “Kann nicht schaden welche für den Notfall zu haben.“ Das dümmliche grinsen der Jungs ließ Susann die Jungs zu Benehmen aufrufe. Insgesamt waren es fünf Paar Schuhe, die mein Konto erleichterten. Durch die Schuhe waren die Jungs ermutigt mir Kleider auszusuchen, absoluter Horror. Ich kaufte eines und dann sah ich den Schmuckladen gegenüber. Ich ging wie hypnotisiert darauf zu. Im Schaufenster war eine Kette einer Mother Mary. Es sah aus wie mein altes Medaillon. Hinten im Laden stand ein Mann. Konnte das sein?

      Das muss ich definitiv nach prüfen. Drinnen bemerkte er mich nicht gleich, doch als er mich sah, war ich mir sicher. Es ist Onkel Anton. “Woher hast du meine Mary?“, fragte ich ihn und lachte mit seiner brummigen Stimme: “Sie wartete darauf das ihre Besitzerin sie abholt.“ Ich wurde richtig fett umarmt von ihm. Es war eine Ewigkeit her, dass ich ihn gesehen hatte. So ungefähr zehn Jahre. Er wirbelte mich herum und flüsterte in mein Ohr: “Meine Kleine Cyanprinzessin ist zu einer Queen geworden.“ “Alles klar, ich verstehe“, als er mich runterließ drückte er mir einen riesen Kuss auf die Stirn. Dann ging er kurz nach hinten. Als er wieder raus kam sagte er mir: “Wenn es dir nichts ausmacht, dann behalte ich meinen Petrus, auch wenn er eigentlich dem Anführer gehören sollte?“ “Du wirst ihn tragen, weil er dich beschützt, so wie die Mary die du mir gegeben hast. Außerdem hat jede Anführerin einen starken Mann an ihrer Seite, ich hoffe, dass du es bist.“ Er lachte. “Aber diesen hier wirst du tragen.“ Es war der Siegelring des Cyankreises. “Das waren also keine Märchen?“ “Nein, bittere Wahrheit. Aber ich denke, du solltest gehen, deine Freunde warten. Aber noch eins, Ich habe zwei Leute in der Schule, ich dachte mir, dass du dort irgendwann landen würdest.“ “Wer?“ “Volkov und Monroe passen auf dich auf, halte dich an was sie sagen und sprich ein wenig Russisch. Nicht das du diese Sprach noch verlernst.“ Ein letzter Kuss auf die Stirn und dann ging ich zu den anderen zurück.

      Sie hatten vor dem Klamottenladen gestanden und mich beobachtet. Ich konnte darüber nicht reden, aber natürlich würden sie fragen. Ohne ein Wort zu sagen ging ich Richtung Auto. Die anderen liefen neben mir her. Die Jungs fragten nichts und sagten nichts. An den Autos drehte ich mich zu ihnen um, die Greens liefen Arm in Arm. Mr. Green sagte: “Jungs, ihr fahrt schon mal vor zur Schule, bringt dich Sachen in die Reinigung. Wir drei müssen noch etwas erledigen.“ Ich sah ihn an, war mir aber nicht sicher, ob er wusste, wer Anton war.

       Taylor:

       Das Date war wirklich schön gewesen, Riley ist gerade in meinem Zimmer. Wahnsinn, so viel Glück kann doch kein Mensch haben! Kaum war ich aus dem Bad gekommen, stand Riley vor mir. Ein Foto streckte sie mir hin: “Woher hast du das?“ “Das ist von Remy, sie hat einen Brief von ihrer Mom bekommen, da war das Foto mit drin, warum?“ Riley kramte in ihrer Tasche und holte ein anderes Foto heraus. Es war im Grunde dasselbe, nur waren darauf

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