Hofknicks. Thomas Riedel

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Hofknicks - Thomas Riedel

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zu kommen.

      Einige von ihnen stießen erneut an, diesmal auch auf sich als Gruppe.

      Cora nutzte die Gelegenheit des allgemeinen Trubels, um auch mit Willow anzustoßen. Sie streckte ihre Hand nach ihr aus und legte sie wie beiläufig um die Hüfte der Schwarzhaarigen. Nun ließ sie ihren ausgestreckten Zeigefinger wie in Zeitlupe und unter viel Einsatz ihres gepflegten, langen Fingernagels über deren Taille nach unten wandern. Keine von ihnen wandte dabei ihren intensiven Blick von der anderen ab.

      Violett fiel auf, dass der Toast der beiden etwas zu lange andauerte und grinste still in sich hinein. Na, tut sich da etwas zwischen den Beiden? Bahnt sich da womöglich auch was an? … Na, das kann ja noch richtig drollig werden …

      Tamora hatte das verschmitzte Grinsen bemerkt und war ihrem Blick gefolgt. Aber in diesem Moment hatten sich ihre Trauzeugin und Cora bereits wieder voneinander entfernt und stießen ein weiteres Mal mit den anderen an. »Was hast du gesehen, Vio?«. Voller Neugierde schaute sie ihre Königin in die Augen.

      »Eine Knospe, die neu erwacht ...«, blieb ihre Verlobte kryptisch in ihrer Antwort. Als sie den verwirrten Blick ihrer Freundin bemerkte, lachte sie leicht auf und gab ihr einen Kuss auf Nasenspitze. »Ich denke es wird nicht lange dauern und du wirst es selber herausfinden, meine Süße. Und es wird mir ein Vergnügen sein, dir dabei zuzusehen, wie du ab jetzt darüber grübelst, was ich wohl bemerkt habe und dir entgangen ist.«

      »Ich weiß ja, dass ich eine ausgesprochene Sadistin heiraten werde, aber dass du mich immerzu auf ein Folterrad spannen musst?« Sie spielte die Beleidigte und zog einen Flunsch.

      »Folterrad klingt cool«, schmunzelte Violett direkt. »Ich kenne da eine, die würde uns bestimmt eines in ihrer Werkstatt bauen können … So eines mit zwei Räden und gepolsterten Querhölzern dazwischen … reichliche Ösen …« Sie schnalzte mit der Zunge und tat als würde sie in dieser Vorstellung schwelgen, während sie ihre Prinzessin forschend ansah und auf deren Reaktion wartete.

      »Bedenke, Königin, auch die längste Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Aber genieße ihn, so sage ich dir, denn schon mit dem zweiten könntest du straucheln«, knurrte Tamora, unterschwellig drohend.

      »Warum betrachtest du nur müßig den Steinhaufen, Maîtresse«, stichelte nun Floré mit. »Warum fragst du dich nicht, wen du damit bewerfen kannst … und bedenke, zusammen haben wir vier Hände!«

      »Genau«, stimmte Tamora lachend ein. »Sklavinnen dieser Welt, vereinigt euch … Ihr habt nichts zu verlieren, außer euren Ketten!«

      »Ihr lebt als Sklavinnen nur hiernieden, ›Chérie‹, doch sind eure Ketten nach Rang und Stand verschieden … Aus Gold die einen sie«, dabei schaute sie kurz ihre Frau an, »aus Eisen andere sie tragen!« Dann wandte sie sich an beide. »Was soll das werden ihr zwei? Ein Zwergenaufstand vielleicht. Ihr wisst doch, dass es nur zwei Gruppen von Menschen gibt … Die eine, die herrscht und die andere, die dient … Und ihr beide gehört nun einmal eindeutig zur Letzteren. Ganz abgesehen davon, dass ihr eure Ketten wir irre liebt und wehe, man würde sie euch wegnehmen, nicht wahr?«

      Während Floré jetzt jede aufkeimende Erwiderung ad hoc herunterschluckte, um Violett nicht auf die Palme zu bringen, konnte Tamora nicht an sich halten. »Es bleibt dabei, dass du eine ausgemachte Sadistin bist, die schon beim entferntesten Gedanken an das Quälen feucht wird! Reicht schon, wenn ich das Wort Krokodilklemme nur in den Raum werfe! Oder wie wär's mit Gewicht, Labienspange, Mundspreitzer? … Soll ich mal testen?« Sie tat so als ob und sofort hielt Violett eine Hand wie schützend vor ihr Allerheiligstes. »Na, wenn das mal keine Antwort war. Also Basta!« Und wie, um ihren Worten mehr Kraft zu verleihen, streckte sie ihr kurz grinsend die Zunge raus.

      »Sei bloß froh, dass wir jetzt nicht zu Hause sind, mein süßer Frechdachs«, lächelte Violett sphinxhaft. »Da hättest du dich das hier gerade kaum getraut, nicht wahr? … Du solltest einfach ehrlich zu dir sein, und zugeben, dass du mich doch gar nicht anders willst … Oder willst du mir jetzt erklären, wenn ich dir die Peitsche androhen würde, du mir nicht willigst folgen und nach mehr davon schreien würdest?«

      Nun senkte auch Tamora ergeben ihr Haupt. Sie schwieg, obgleich ihr bereits eine spitze Erwiderung auf der Zungenspitze lag.

      »Siehst du?«, spöttelte Violett. »Du bist so einfach zu durchschauen, mein süßes, baldiges Frauchen.«

      »Mein süßes, baldiges Frauchen«, seufzte Tamora nun dahinschmelzend. »Oh, wie schön das aus deinem Munde klingt.« Schon wieder kämpfte sie gegen ihre Tränen an.

      »Ach, meine Kleine, ... du bist ja total aufgewühlt.« Liebevoll nahm sie ihre Prinzessin fester in den Arm.

      »Ach, Vio, dass ist die pure Vorfreude … Jeden Tag zittere ich dem Hochzeitstermin entgegen, und jetzt … Kannst du glauben, dass es in wenigen Tagen schon soweit ist?«

      »Mir geht es doch nicht anders. Ich kann es kaum erwarten, dich zu meiner Frau zu nehmen … Und dann soll es die Hochzeit werden, von der du immer geträumt hast … Sie wird unvergesslich sein … und nicht nur für uns beide.« Zärtlich küsste sie ihre Verlobte auf die Stirn. »Und jetzt lass' uns diesen besonderen Tag mit seinen Überraschungen genießen, ja?«

      »Ja, Vio«, hauchte Tamora glücklich.

      Erst jetzt vernahmen sie wieder, wie die Gläser leise klirrten und fröhliches Lachen und Gespräche den Raum mit Leben füllten.

      »Ich werde mich an dieser Stelle nun zurückziehen«, verkündete Dorothy, »und Sie alle den fähigen Händen meiner Mitarbeiterinnen überlassen.« Sie schaute noch einmal freundlich in die Runde und schritt mit einem beachtlich erotischen Hüftschwung davon, den ihr niemand zugetraut hätte.

      *

      Jetzt trat eine zierliche Brünette an die Mädchengruppe heran. »Mein Name ist April«, stellte sie sich ihnen mit einer angedeuteten Verbeugung vor. »Wenn mich die Ladies of Saint Blackridge zu ihrer ersten Anwendung begleiten würden?«

      »Zusammen?«, reagierte Tamora verdutzt.

      »Miss Hathaway hat für Sie eine Paarmassage vereinbart«, erklärte April darauf lächelnd.

      »Normalerweise schaffen die beiden das ja sehr gut allein … und helfende Hände, … na, wenn ich mich hier so umschaue ...«

      Augenblicklich drehten alle ihre Köpfe der Sprecherin zu, die den Rest unausgesprochen gelassen hatte.

      »Aber Sarah!«, echauffierte sich Scarlett nicht ganz ernst gemeint und grinste sie erstaunt an. »Was war das denn gerade?«

      Sarah schoss eine auffallende Röte ins Gesicht. Sie hielt aber ihren Kopf oben und senkte auch nicht verschämt ihren Blick. Zum ersten Mal hatte sie gezeigt, dass auch sie eine offenherzige Seite hatte und durchaus nicht die unbedarfte graue Maus war, für die die meisten sie ob ihrer Tätigkeit zumeist hielten. Sie schaute Violett und ihre Braut an. »Wir kennen uns nun schon eine gefühlte Ewigkeit … Ich weiß noch, wie ich bei dir zum ersten Mal allein gewischt und aufgeräumt habe …«

      »Kein Wort mehr!«, zischte Violett ihr zu, wissend, dass sie Sarah damit nicht wirklich stoppen konnte.

      »… und über deine, nun, ich will es mal als recht umfangreiche ›Spielzeug-Sammlung‹ bezeichnen, gestolpert bin …«

      »Sarah!«, mahnte Violett sie erneut aufzuhören.

      »…

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