Hofknicks. Thomas Riedel

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Hofknicks - Thomas Riedel

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euch, wenn ich diese Höllenqualen für nichts und wieder nichts ertragen habe!«, murrte Tamora verstimmt.

      »Pass' lieber auf, dass du dich nicht gleich im Keller wiederfindest oder die Fahrt im Kofferraum verbringst!«, drohte Violett nun. Dann fielen ihr die einheitlichen Seidenmäntel und der Aufdruck auf Florés Rücken. »Das find' ich ›cool‹!«

      »Aber sicher! War ja klar, dass eine Sadistin das ›cool‹ findest, Vio!«, reagierte Tamora bissig.

      »Das hat sie doch gar nicht gemeint«, griff Willow ein.

      »Aha? Und was dann?«, brummte Tamora, nicht weniger ungehalten als zuvor. »Etwa, dass ich gleich zur Wildkatze werde, wenn ich meinen Morgenkaffee nicht bekomme?!«, antwortete sie schnippisch und seufzte theatralisch auf, als Floré ihr eine heiße Tasse des schwarzen Gebräus in die Hand drückte.

      »Vielleicht siehst du dir unsere Mädels einfach mal an, wenn du mit deinem zickigen Grummeln und Murren fertig bist«, erwiderte Violett, bemüht nicht auszuflippen. Sie kannte Tamoras Kleinkindgehabe schon zur genüge und nicht immer war es leicht zu ertragen. »Sie haben sich echt sehr viel Mühe gegeben, um uns einen wundervollen Tag zu bescheren!«

      »Ohh ...«, fiel es ihr dann auch auf, »das ist ja süß!« Um nicht direkt in Tränen auszubrechen und vor Rührung zu weinen, hob sie schnell ihre Tasse an den Mund. Aber der Kaffee war noch viel zu heiß.

      »Ach, Tammy …«, sprach Violett ihre geliebte Freundin an, »soll ich dir eine Packung Taschentücher an deinem Bademantel befestigen? Wenn du jetzt schon mit der Heulerei anfängst, wird es ein feucht-fröhlicher Abend der besonderen Art.« Es war ein Versuch, ihre zukünftige Frau aus ihrer emotionalen Welt zu reißen – was ihr auch gut gelang. Sie sah es an deren böse, aufblitzenden Blick, der Bände sprach: Ich hasse dich immer noch für die kalte Dusche, und glaub mir, dass du mich gerade verarschst, macht es auch nicht wirklich besser!

      »So, das ist mein Stichwort.« Willow ging zu dem großen Esstisch und nahm die seidenen Mäntel die über eine der Stuhllehnen gelegt waren an sich. »Die sind für euch. Ihr beide müsst doch farblich zu uns passen!«

      Ohne jede falsche Scheu und mit einem fröhlichen Grinsen legten sie ihre eigenen Morgenmäntel ab und streiften sich die Pinkfarbenen über – auf denen jeweils die Aufschrift ›Bride‹ fand und mit je einer eingestickten kleinen, süßen Frauenfigur verziert waren: Violetts hielt eine Peitsche und Tamoras trug ein Paar Hand- und Fußschellen.

      »Oh, süß und so passend«, schmunzelte Tamora und blickte neugierig in die Runde. »Wer von euch ist denn auf diese neckische Idee gekommen?«

      »Wir müssen gestehen, dass das auf Sarahs Mist gewachsen ist«, räumte Willow grinsend ein.

      »Gut zu wissen«, meinte Tamora darauf. »Da weiß ich ja, wen ich demnächst für meine Designs und Modeentwürfe einspannen kann …« Sie strich sanft mit zwei Fingern über das zauberhafte Motiv. »Die Mäntel sind wirklich total niedlich ...«

      Weiter kam sie nicht, denn sie wurden vom Klingeln am Haupttor der Zufahrt unterbrochen. Sofort lief Courtney zur Schaltanlage im Eingangsbereich und öffnete nach einem schnellen Blick auf den Monitor dem Fahrdienst das große, elektrische Tor.

      »Nun, ihr beiden«, lachte Willow herzlich, die zwischen Tamora und Violett getreten war und ihnen ihre Hände auf die Schultern gelegt hatte, »dann wollen wir mal in euren ganz speziellen Tag starten!«

      Kaum hatte Willow ausgesprochen, entstand ein recht geordnetes, aber nichtsdestotrotz bienenstockartiges, surrendes und lautes Gewusel – und plötzlich hatten alle, außer den beiden Bräuten, eine kleine Reisetasche bei der Hand.

      Wenngleich Tamora neugierig war, so fragte sie nicht weiter nach. Sie freute sich auf das, was nun auf sie zukommen würde – und als sie die riesige weiße Stretchlimousine in der Auffahrt sah, wusste sie, dass weder sie noch ihre baldige Frau diesen Tag jemals in ihrem Leben vergessen würden.

      ***

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      Kapitel 6

      »Ja, gibt's das denn, Maîtresse?«, echauffierte sich Floré, während sie sich auf die lange Sitzbank neben ihre Herrin setzte. »Da hat der Typ mich gerade dermaßen unverschämt angeglotzt, als ich einstieg, dass ich dachte, der zieht mich komplett aus!«

      »Nicht nur dich, ›Chérie‹!«, lachte Tamora ihre Zofe an. »Ich frage mich allerdings auch, warum wir alle so leicht bekleidet unterwegs sind. Für einen Escort oder ein Filmdreh, okay. Dass bin ich ja schon gewohnt ... Aber für einen Junggesellinnenabschied?«

      »Das kann doch nur bedeuten, dass sie mit uns etwas richtig Versautes vorhaben«, erwiderte Violett schmunzelnd.

      »Nun, es wird euch vielleicht überraschen, aber ihr denkt da gerade in eine falsche Richtung … Haben wir nicht wirklich vor«, ergriff Willow das Wort und alle lauschten ihrer rauchigen Stimme. »Es geht vielmehr darum euch beiden einen unvergesslichen Abend zu schenken ... Und seit doch mal ehrlich ... in Sachen Sex seid ihr nun wirklich keine Jungfrauen mehr, und das bezieht sich auf sämtliche Varianten! Ihr hockt doch schon lange auf den ›Sexgöttinen-Olymp‹ Londons!«

      »So so, tun wir das, Willow?«, grinste Violett.

      »Aber sicher«, grinste ihre langjährige Freundin zurück.

      »Sag' ich nicht immer, der Thron gehört uns, allen anderen ist das Knien angemessen?«, scherzte Tamora.

      »Pass' gut auf, was du von dir gibst, meine Süße«, mahnte Violett direkt, »sonst kniest du schneller vor uns als dir lieb ist!«

      »So lass' mich darauf Antworten mit Worten des Marquis de Vauvenargues, Gebieterin …«, alberte Tamora weiter, und bewies wieder einmal allen ihre ausgezeichnete humanistische Bildung, »Wer gehorsam geboren ist, wird noch auf dem Thron gehorchen!«

      »Provozier' mich nicht!«, drohte ihre künftige Frau darauf.

      »Na, dann warte mal«, mischte sich Floré ein, »spätestens ab dem Wochenende kommt sie dir mit Honoré de Balzac! Eine verheiratete Frau ist eine Sklavin, die man verstehen muss auf einen Thron zu setzen!«

      »Meinen bekommt du jedenfalls nicht!«, zwinkerte Violett ihrer Braut zu.

      »So langsam wird mir klar, warum die beiden so dicke miteinander sind«, rief Cora lachend dazwischen.

      »Dann verstehst du ja, warum ich ab und zu die Gerte schwingen muss«, entgegnete Violett. »Man muss sie von Zeit zu Zeit auf den Boden der Tatsachen zurückholen, sonst artet es aus!«

      »Boden ist geil!«, kicherte Floré hinter vorgehaltener Hand. »Am besten fast nackt, gefesselt, auf allen Vieren und hinter sich eine mörderische Fickmaschine … im Dauerbetrieb!«

      »Können wir jetzt wieder auf den Punkt kommen, ›Chérie‹!«, unterbrach Willow die abschweifende, lebhafte Unterhaltung und wandte sich wieder an Tamora und Violett »Wie zelebrieren heute eure gemeinsame Geschichte. Also lasst euch einfach von uns überraschen, was euch erwartet. Nur auf eines könnt ihr euch schon mal seelisch einstellen, und ja, ich weiß, dass wird euch sicher nicht gefallen: Ihr werdet keinen Sex haben! Ich denke, dafür habt ihr ja sonst ausreichend Zeit, nicht wahr? … Und eure Flitterwochen werden in dem Bereich sicher auch eine

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