Hofknicks. Thomas Riedel

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Hofknicks - Thomas Riedel

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so abgewandelt ist, dass es nicht mehr dem entspricht, was geschehen ist. Still lächelte sie in sich hinein. Vermutlich lässt er sich in seiner Fantasie gerade von mir auspeitschen. Vor allem aber wird dir keiner glauben ... Aber May? … Sie stammt aus einer ganz anderen Welt. Außerdem ist sie meine Freundin. Sie wird vielleicht auf der nächsten Party erzählen, was sich gerade ereignet hat. Sicher nicht absichtlich, doch möglicherweise nach einigen Drinks zu viel … Und dann wird jemand anders irgendeine Geschichte erzählen von bizarren Menschen. Jeder wird eine solche Story kennen und sei es nur aus den Medien – und schließlich werden sie alle von den Freaks sprechen, die es mit Tieren treiben, Kinder belästigen, vergewaltigen. Am Ende steht dann die Forderung nach der Todesstrafe für Perverse. Wenn ich etwas partout nicht will, dann in einem Atemzug mit Pädophilen und Vergewaltigern genannt werden.

      Mit großem Enthusiasmus erzählten sich Violett und May einige Urlaubsbegebenheiten und Tamora saß stumm daneben, soweit ihre Königin nicht gerade wieder am Regler spielte und ihr ein weiteres Keuchen entlockte, was May zunehmend lustiger fand – sodass in Tamora das mulmige Gefühl aufkam, dass dies alles noch nicht zu Ende war.

      »Weißt du was, wir fahren zu uns«, meinte Violett dann auch prompt, nach einem herausfordernden Augenzwinkern in Richtung ihrer Prinzessin, »Immerhin warst du ja noch nie bei uns und weißt gar nicht wie wir leben. Sie wird mit den anderen Mädchen etwas kochen, die du ja auf der Hochzeit eh sehen wirst, und wir können uns bei einem Glas Wein unterhalten. Das ist doch viel gemütlicher als hier im Café.«

      Wenn Tamora es bislang für unmöglich gehalten hätte, ihre Geliebte jemals abgrundtief zu hassen, so war dieser Zeitpunkt gerade erreicht. Es geht also weiter?

      »Klar, gerne!«

      ***

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      Kapitel 4

      Zwei Stunden später saßen Tamora, Violett und May in der Villa gemeinsam am Esstisch. Courtney, Kazumi und Modesty hatten sich auf ihre Zimmer ins Nebengebäude zurückziehen dürfen – nur Floré war in der Küche verblieben, um jederzeit für Dienstreichungen zur Stelle zu sein. Die Stimmung war gelöst, und die zweite Flasche Wein näherte sich ihrem Ende.

      Dennoch war Tamora ungewöhnlich einsilbig geblieben und auf der Hut, obwohl sie natürlich wusste, dass sie keinen Einfluss hatte auf das, was passieren würde.

      Als es spät wurde und sich die Gesprächsthemen langsam dem Ende neigten, fing Tamora immer häufiger Mays Blick ein – und einer zu Violett verriet ihr, dass auch ihrer Königin das nicht entgangen war. Sie hoffte inständig, dass ihre zukünftige Frau nicht den Mut aufbrachte, das Thema erneut anzusprechen.

      Doch die tat alles, jedes neu aufgebrachte Gesprächsthema schnell zu beenden, sodass die Konversation immer zäher wurde und die Blicke auf ihre Prinzessin immer häufiger.

      »Und meine Freundin tut wirklich alles, was du sagst, Violett?«, fragte May noch einmal ungläubig nach.

      Tamoras Herz sank dahin.

      »Absolut alles«, lächelte Violett siegessicher.

      »So kenne ich Tammy überhaupt nicht … Ist eine völlig neue Seite an ihr«, bemerkte May.

      »Soll ich es dir zeigen?«

      Boah, Vio, kannst du mit dieser Peinlichkeit nicht endlich aufhören?, flehte Tamora ihre Geliebte in Gedanken an. Du ahnst gar nicht, wie sehr ich dich verfluche, seit May hinzugekommen ist!

      »Na, es dürfte ihr ohnehin schon unangenehm genug sein, meinst du nicht auch, Violett?«, schmunzelte May und blickte wieder einmal zu ihrer langjährigen Freundin hinüber. »Wenngleich ich ja finde, dass du mir das ja mal früher hättet erzählen können, … was genau da zwischen euch beiden so abgeht, oder?«

      Tamora schwieg verbissen.

      »Nachdem du mich dermaßen angestachelt hast, Violett«, meinte May, »interessieren würde es mich schon.«

      Violett grinste frech und wandte sich an ihre zukünftige Frau. »Steh' auf!«

      Mit schwerem und rasendem Herzen erhob sich Tamora von ihrem Platz.

      Violett und May widmeten ihr jetzt ihre volle Aufmerksamkeit und freuten sich auf eine Show.

      »Komm' her, ›Chérie‹!«, rief Violett Floré zu, die darauf aus der offenen Küche geeilt kam und sie fragend ansah. »Nimm' deiner Herrin die Spange ab!«

      Floré nickte kurz, drehte sich Tamora zu und trat so vor sie hin, dass sie für sie einen gewissen Sichtschutz darstellte, während sie ihrer Herrin mit beiden Händen im Schritt herumhantierte, um die Labienspange zu entfernen, die sie keine Minute später für alle sichtbar auf dem Tisch ablegte. Da von Violett kein weiteres Kommando an sie gerichtet wurde, trat sie einige Schritte nach rechts zur Seite, legte mit gesenktem Haupt ihre Hände auf den Rücken und warte demutsvoll auf die Dinge die nun folgen würden.

      »Nimm die Kugeln raus«, forderte Violett ihre Prinzessin jetzt auf, korrigierte sich dann aber. »Ach, nein, … deine Zofe kann das für dich erledigen!«

      Sofort war Floré wieder zur Stelle. Sie bückte sich, griff Tamora unter den Rock und zog vorsichtig an der latexüberzogenen Schnur die beiden Vibro-Kugeln heraus. Auch jetzt stellte sie auf geschickte Weise sicher, dass ihre Herrin nicht dem unmittelbaren Blick Mays ausgesetzt war.

      Tamora war ihr dafür sichtlich dankbar, wenngleich sie wusste, dass Floré sie nicht mehr lange würde schützen können. Obwohl ihre Lust in der Zwischenzeit der Besorgnis gewichen war, glänzten die beiden Kugeln von ihrer Flüssigkeit.

      Unschlüssig hielt Floré nun das ›Sex-Toy‹ in die Höhe.

      »Was soll sie damit machen?«, wandte sich Violett an May.

      »Ich weiß nicht«, reagierte diese unschlüssig.

      »Wie wäre es, wenn wir sie die Kugeln ablecken lassen?« In Violetts Lächeln lag ein leicht diabolischer Zug.

      »Was?«, entfuhr es May perplex. »Das würde sie echt machen?«

      »Würde sie das tun, ›Chérie‹?«, richtete sich Violett an Tamoras Zofe, die immer noch die Kugeln hielt.

      Floré nickte. »Wenn Maîtresse darauf besteht?!«

      »Du hast es gehört«, grinste Violett May an. »Möchtest du sehen, wie sie es tut?«

      »Das ist aber ein bisschen eklig, oder nicht?« May konnte nicht glauben, was da alles auf sie einstürmte, seit sie die beiden im Café getroffen hatte.

      »Glaub' mir, es macht ihr Spaß.«

      »Wirklich?« May blickte ihre Freundin an.

      Verschämt senkte Tamora den Kopf und nickte. Natürlich hatte ihre Königin recht – es war nicht gelogen, aber vor May? Und dann kam, womit sie nicht gerechnet hatte.

      »Dann mach', Tammy!«, forderte May sie auf.

      Floré hielt ihrer Herrin die Kugeln so entgegen, dass diese sie gut mit der Zunge anlecken konnte.

      »Ich

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