Philipps Entscheidung. Frank Springer

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Philipps Entscheidung - Frank Springer

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Isabelle schüttelte den Kopf: „Ihr Jungs seid fürchterliche Spätentwickler. Du wirst bald vierzehn. Es wird so langsam Zeit für dich. Wir Mädels sind da viel weiter. Bei mir in der Klasse haben einige Mädchen sogar schon einen Freund.“

       Entsetzt fragte Philipp: „Was? Du etwa auch?“

       Isabelle blieb ruhig: „Nein, ich noch nicht. Aber da gibt es einige Jungen, die könnten mir schon gefallen.“

       Philipp hakte nach: „Aus deiner Klasse?“

       Isabelle antwortete: „Nein, ältere. Ich habe doch schon gesagt, dass mit Jungs in meinem Alter noch nicht so viel los ist.“

       Philipp fragte weiter: „Wie alt wären denn die, für die du dich interessierst?“

       Isabelle sagte verschämt: „Etwa so alt wie du.“

       Philipp war völlig verstört, auf diese Weise vom Liebesleben seiner jüngeren Schwester zu erfahren und fragte: „Bist du dafür nicht noch zu jung?“

       Isabelle protestierte: „Immerhin werde ich in drei Monaten zwölf.“

      Philipp wechselte das Thema: „Wie findest du Wibke?“

       Isabelle antwortete: „Ich finde sie sehr nett. Sie unternimmt interessante Dinge mit uns und es macht viel Spaß mit ihr.“

       Philipp fuhr fort: „Mit der könnte man sicherlich viele spannende Sachen erleben, wenn sie ein Junge wäre.“

       Isabelle verstand ihren Bruder nicht: „Wieso muss sie dazu ein Junge sein? Weshalb geht das nicht, wenn sie ein Mädchen ist?“

       Philipp sagte: „Na ja, du weißt doch selbst, wie Mädchen so sind. Das geht eben nicht.“

       Isabelle wurde etwas böse: „Wieso nicht? Ich weiß nicht was du meinst.“

       Philipp wusste nicht, wie er es seiner Schwester erklären sollte: „Mädchen sind, sind da anders, na ja, sie sind eben keine Jungs.“

       Isabelle schaute ihren Bruder nur böse an und sagte nichts.

       Nach einer Weile sprach Philipp weiter: „Außerdem kümmert sich Wibke fast nur um das Muttersöhnchen Hans-Georg Schatzi. Mit dem kann man auch nichts Aufregendes anstellen.“

       Isabelle schmunzelte: „Höre ich da etwa Eifersucht heraus?“

       Philipp wurde wütend: „Ich, eifersüchtig? Wieso denn?“

      Nun wechselte Isabelle das Thema: „Wie lange dauert das denn? Ist Josephine in der Badewanne ertrunken?“

       Philipp fragte: „Sie ist doch schon den ganzen Nachmittag im Meer geschwommen. Was macht sie jetzt noch so lange in der Wanne?“

       Isabelle vermutete: „Vielleicht dauert es so lange, bis sie sich das Salzwasser aus ihren langen Haaren gespült hat.“

       Philipp sagte ärgerlich: „Da können wir ja ewig warten. Ich bin müde und will endlich ins Bett.“

       Isabelle schlug vor: „Ich auch. Wir müssen uns wohl doch beide hier umziehen.“

       Philipp forderte: „Dann dreh dich aber um. Wehe, du siehst mir dabei zu.“

       Isabelle fand das übertrieben: „Stell dich nicht so an. Bis vor einem Jahr haben wir zusammen in der Badewanne gesessen. So viel wird es schon nicht zu sehen geben.“

       Philipp erwiderte: „Das war vor fast zwei Jahren. Inzwischen bin ich älter geworden. Also drehe dich gefälligst um.“

      Sie wandten sich von einander ab und begannen sich umzuziehen. Isabelle zog ihr Sommerkleid und den Badeanzug aus.

       Ohne sie anzusehen, sagte Philipp: „Ich glaube, du bekommst schon einen Busen.“

       Isabelle fuhr erschrocken zusammen. Hastig streifte sie sich daraufhin ihr Nachthemd über, um den vermeintlichen Blicken ihres Bruders zu entgehen.

       Wütend schrie sie dabei: „Du Blödmann. Du hast doch geguckt.“

       Philipp, der gar kein Interesse daran hatte, seine Schwester beim Umkleiden zu beobachten, hatte sich selbst inzwischen schon seinen kurzen Schlafanzug angezogen.

       Ruhig antwortete er: „Nein, habe ich nicht. Ich habe bloß drauflos geraten. Aber ich scheine ja richtig zu liegen. Außerdem, wer hatte behauptet, dass es nicht viel zu sehen gibt?“

      Statt eine Antwort von seiner Schwester zu erhalten, flog ihm in diesem Moment Isabelles Kopfkissen an den Hinterkopf. Er warf es zurück und schon war die schönste Kissenschlacht im vollen Gange. Nach einiger Zeit waren beide völlig abgekämpft und legten sich hin. Bevor sie einschliefen, hörten sie noch, wie sich die Badezimmertür öffnete, Josephine über den Flur ging und im Zimmer gegenüber verschwand.

      4. Die Seefahrt

      Am nächsten Morgen stand Wibke wieder beim Frühstück mitten im Speiseraum und hatte eine Ankündigung zu machen.

       Sie sprach zu den Gästen: „Der Wind hat ein wenig aufgefrischt. Das wäre das ideale Wetter für einen kleinen Segeltörn. Diejenigen Kinder, die mit mir im Segelboot fahren wollen, treffen sich nach dem Frühstück mit mir vor dem Haus.“

       Alle Kinder wollten mitmachen. Auch Hans-Georg war mit dabei.

       Seine Mutter fragte ängstlich: „Ist das nicht viel zu gefährlich für meinen Schatzi?“

       Nun meldete sich Herr Petersen zu Wort: „Meine Tochter konnte schon segeln, als sie ein ganz kleines Kind war. Auf Wibke ist Verlass. Sie kann das. Bei der letzten Regatta hat sie in ihrer Klasse sogar den zweiten Platz belegt. Spätestens bis Mittag haben Sie Ihren Sohn wohlbehalten zurück.“

       Nun war auch Hans-Georgs Mutter einverstanden.

      Die Kinder liefen mit Wibke zu einer kleinen Einbuchtung, die etwas abseits vom Badestrand lag. Dort hatte Wibke das Boot schon vorbereitet. Es war ein kleines, offenes Segelboot. Die Kinder hatten sich alle ihre Badesachen angezogen und trugen darüber ein Shirt oder Top zum Schutz gegen den Wind und die Sonne. Selbst Hans-Georg war einigermaßen passend gekleidet. Er hatte einen einteiligen Herrenbadeanzug angezogen und trug dazu eine leichte Sommerjacke. Er war allerdings der einzige unter den Kindern, der Schuhe an hatte.

       Wibke forderte ihn freundlich auf: „Hans-Georg, zieh bitte die Schuhe aus. Mit Schuhen geht es nicht an Bord. Du zerkratzt mir sonst das ganze Deck.“

       Hans-Georg weigerte sich zuerst, aber Wibke schaute ihn nur streng an. Widerwillig zog er sich daraufhin seine Schuhe aus.

      Dann verteilte Wibke Schwimmwesten an die Kinder und half ihnen beim Anlegen. Sie selbst legte sich auch eine Schwimmweste an.

       Nur Philipp protestierte: „Ich ziehe doch keine Schwimmweste an. Das ist etwas für Kinder.“

       Wibke sagte freundlich: „Los, Philipp, nun mach schon. Es ist doch zu deinem eigenen Schutz.“

       Philipp blieb stur: „Wibke, du weißt, dass ich ein sehr guter Schwimmer bin. Ich brauch so etwas nicht.“

       Wibke wurde deutlich: „Ich bin auch eine gute Schwimmerin

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