Sinja und die Zaubergeige. Andreas Milanowski

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Sinja und die Zaubergeige - Andreas Milanowski

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Rolle rückwärts, mal drehte es Pirouetten um die Bänder herum oder schwebte von einem zum anderen.

      Sinja schaute dem Treiben zu. Ihre Augen wurden immer größer.

      „Was ist denn das“, flüsterte sie noch einmal und rief es dann laut aus: “Was ist denn das?“

      „Du kannst vielleicht dämliche Fragen stellen“, kam es von dem kleinen Wesen zurück.

      Erschrocken über die plötzliche Ansprache fuhr Sinja unwillkürlich zusammen.

      Für seine Größe hatte das Elfchen nämlich eine ziemlich volle, klare und kraftvolle Stimme, die jedenfalls nicht so piepsig war, wie man aufgrund seiner geringen Körpergröße hätte vermuten können.

      „Waaaas üüüst denn daaaaas???“, äffte die Elfe Sinjas Verblüffung nach, legte dabei den Kopf schief und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Sie gab selbst die Antwort:

      „Das ist Emelda, die Tonelfe!“

      „Emelda wer?“, fragte Sinja.

      „Du müsstest das eigentlich wissen. Du hast uns schließlich selbst gerufen!“

      Sinjas Blick füllte sich mit Fragezeichen. Ihr Großhirn tanzte Samba.

      „Uns? Redest du immer in der Mehrzahl von dir oder gibt es noch mehr von deiner Sorte?“

      „…odär giiibt es noch meeehhhr von doiner Sooorteee????

      Es gibt noch mehr von meiner Soooorteee“ krähte die Elfe schnippisch, „natürlich gibt es noch mehr von meiner Sorte, oder meinst du, so was wie ich würde alleine existieren? Du hast drei gerufen, also sind drei gekommen! Hier sind wir! Zu Befehl, euer Gnaden!“

      „Ich....., ge...gerufen....?“, stotterte Sinja, „ich habe doch nur ein paar Töne auf der......und was soll der Quatsch mit `euer Gnaden´?“

      Weiter kam sie nicht.

      „Du darfst dir nichts draus machen!“, wurde sie von einem Gesang unterbrochen, der von etwas weiter oben aus den Lichtbändern zu kommen schien....und tatsächlich...., als Sinja genauer hinsah, entdeckte sie eine zweite Elfe, die sich ebenfalls, wie Emelda, tanzend und flatternd in den Lichtbändern bewegte.

      „Fräulein Emmi hat heute miese Laune und ist ziemlich zickig. Der Himmel weiß, warum….und außerdem“, flüsterte Elfe zwei vertraulich und ließ ihren rechten Zeigefinger bedeutungsschwer vor ihrer Stirn kreisen „außerdem gehört ihr das ‚E'! Klingelt da was bei dir?“

      Der Zeigefinger tippte an die Stirn.

      Natürlich klingelte nichts. Sinja wusste nicht im Mindesten, was sie mit den Worten der Elfe anfangen sollte. Woher auch?

      „Das ‚E' spielt bei vielen Instrumenten eine wichtige Rolle. Nimm deine Geige zum Beispiel. Du hast eine E-Saite. Oder eine normale Gitarre. Da hast du sogar zwei davon. Und weil das so ist und weil sie das ‚E‘ ist, meint sie, sie müsste überall die erste Geige spielen und große Töne spucken.

      Sie hat manchmal `ne ziemliche Klappe, aber sie ist okay. Du wirst schon noch dahinterkommen. Schließlich werden wir noch einige Zeit miteinander verbringen.“

      „Oh, Fräulein A ist beleidigt, weil ich mal wieder als erste da war. Wie wär’s denn mit ein wenig Beeilung beim nächsten Mal?“, gab Emelda pikiert zurück.

      „Schon gut, Emmi! Ach ja“, sagte Elfe zwei und wandte sich wieder Sinja zu „ich heiße übrigens Amandra und bin der Kammerton, das A. Im Übrigen auch kein ganz unwichtiger Ton. Immerhin werden die meisten Instrumente nach mir gestimmt.“

      Amandra sagte das mit nicht zu überhörendem Stolz in der Stimme und strich sich mit einer ausladenden Geste eine schwere Haarsträne aus der Stirn.

      Sie turnte ungefähr fünfunddreißig bis vierzig Zentimeter über Emelda herum und machte dort ihre Kapriolen.

      Sie war von ähnlicher Statur wie Elfe eins, hatte allerdings schwarzes Haar, blaue Augen und knallrote Lippen, und sah aus wie eine Miniaturausgabe von Schneewittchen - mit Flügeln. Die Flügel dieser Elfen erinnerten Sinja ein wenig an die Fähnchen von Achtelnoten.

      Amandra trug ein dunkelblaues Kleid und elegante modisch-schwarze Schuhe mit Silberschnallen dazu.

      Plötzlich hörte Sinja aus einer anderen Ecke langsames, leises Händeklatschen. Es sollte klingen wie hämischer Applaus.

      „Bravo, bravo, bravo!“, rief eine Stimme von ganz weit unten aus dem Lichterwirbel dazu.

      „Die zwei sind wirklich die Allergrössten unter den Sonnen, aber es gibt auch noch andere, weniger Tolle. Wenn Mandy und das „große EEEEgo“ dann damit fertig sind, sich selbst zu beweihräuchern kann ich mich vielleicht auch gerade vorstellen, wenn wir schon dabei sind. Ich bin Gamanziel und mir gehört das ‚G', der Erdenton. Ich lege im Übrigen viel Wert darauf, dass mein Name richtig ausgesprochen wird, nämlich mit i-ä am Ende und nicht mit langem ie wie Ziel. GA-MAN-ZI-ÄÄÄL. Ich wäre dir sehr dankbar.“

      „Noch eine?“

      Sinjas fragender Blick wanderte hektisch von einer Elfe zur anderen und wieder zurück.

      Gamanziel, die dritte im Bunde hatte braune Haare, die zu zwei seitlichen Pipi- Langstrumpfmässigen Zöpfen gebunden waren, graubraune Augen und die gleiche, seltsame Art von Flügeln.

      Sie steckte in einer grünen Latzhose mit gelbem Hemd und braunen Stiefeln und sah aus, als käme sie gerade von der Gartenarbeit.

      Sie flatterte in der Nähe des Geigenkörpers herum, in etwa dort, wo die Lichtbögen und –bänder die Geige verließen.

      „Emelda, Amandra, Gamanziel? Aha?

      Ich berufen? Warum? Wozu?

      Viel Zeit miteinander verbringen? Wer mit wem?

      Wieso?

      Was soll das alles?

      Wo kommt ihr her?

      Wie komme ich zu euch und ihr zu mir?

      Was….was ist das hier?“

      Sinja versuchte mühsam, ihre Fassung wiederzugewinnen und hoffte sehr, auf ihr Dutzend Fragen mindestens genauso viele Antworten zu bekommen.

      Sie hatte mit einigem gerechnet, als sie eben die Geige in die Hand genommen hatte, vor allem damit, eine entsetzlich langweilige Viertelstunde mit ihrem Instrument zu verbringen, aber sicher nicht mit dem, was in den letzten Minuten hier passiert war.

      „Nun, wollen wir unserem armen, verwirrten Kind mal erklären, was hier gerade vor sich geht?“, spielte Emelda auf einmal die Besorgte.

      „Ja, ich denke, wir sollten es ihr schnell erzählen. Schließlich hat sie uns gerufen und es wäre doch doof, wenn wir den ganzen langen Weg umsonst gemacht hätten“, antwortete Amandra.

      „Aber wir sind doch nicht ihretwegen hier. Das

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