Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern. Cedrina Lautenfeld
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern - Cedrina Lautenfeld страница 6
Doch René genoss es sichtlich, ihr weiterhin diesen Wunsch nicht zu erfüllen. Zu schön war es für ihn, sie in seinen Armen zu halten. Ihr Nah zu sein und den Duft ihrer Haut zu geniessen.
Cassandra sah die Aussichtslosigkeit ihrer Lage ein und flüsterte in Renés rechtes Ohr, „laß mich bitte gehen.“ René hatte sie genau verstanden, doch hörte er den Klang ihrer Stimme so gern, dass er sie aufforderte ihre Bitte noch einmal etwas lauter vorzutragen.
Cassandra schluckte zweimal für René unhörbar, um ihrer Stimme mehr Kraft zu verleihen. Die Nähe zu ihm hatte sie völlig nervös gemacht. Sie zitterte innerlich vor Anspannung und Erregung ihm so nah zu sein.
Dann wiederholte sie ihre Bitte lauter. Doch René hatte Gefallen gefunden an diesem Spiel und ließ sie nicht los. Cassandra war langsam der Verzweiflung nahe. Wie sollte sie René davon überzeugen sie los zu lassen? Sie schaute ihn ernst an. Dann flüsterte sie so leise, dass nur er es hören konnte. „Nicht so.“
René war sofort klar, was Cassandra damit meinte. Er hatte sein Spiel überdreht. Seine Umarmung ließ nach. Doch bevor er sie endgültig losließ, drückte er ihr noch einen Kuss auf ihr Haar.
Als Cassandra spürte wie René langsam seine Umarmung löste, bat sie, die noch immer wie angewurzelt da stehende Emilie, um Hilfe. „Greif Dir die Bücher“, befahl sie ihr im Militärton. Emilie reagierte sofort und nahm die Bücher in Empfang.
Cassandra löste sich aus der Umarmung von René und ging ein paar Schritte in Richtung Ausgang. Emilie folgte ihr. Cassandra wollte sich nicht nach René umschauen, doch bevor sie die Ausgangstür erreicht hatte, schaute sie sich dennoch noch einmal zu ihm um.
Sie zitterte vor Anspannung. Seine Umarmung hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Sie war böse auf ihn, konnte aber eine deutliche sexuelle Anziehung auch nicht mehr leugnen. Ihr Körper verlangte nach ihm. „Verdammt“, dachte Cassandra und wendete ihren Kopf ab von seinem Blick. Dann verschwand sie aus seinem Sichtfeld.
René lächelte ihr glücklich hinterher und stellte sich hilfesuchend an eine stützende Wand in der Bibliothek. Ihm wurde plötzlich bewusst, wie anstrengend auch für ihn diese Gefangennahme von Cassandra gewesen war. Sein Herz schlug jetzt nicht mehr ganz so schnell, aber ihm war immer noch heiß und seine Gedanken kreisten um Cassandra.
Wie gut hatte es sich angefühlt sie im Arm zu halten. Wie weich ihr Haar gewesen war, als er es mit den Lippen berührte. Wie gut sie duftete. Er hatte ihren Duft immer noch in der Nase und ihre sanfte Stimme in seinen Ohren.
Jetzt war er sich ganz sicher. Es hatte zwischen ihnen gefunkt. Auch wenn Cassandra ihn böse angesehen hatte, bevor sie die Bibliothek verließ. Es war ihm nicht entgangen, dass sie gezögert hatte und ihren Blick sekundenlang nicht vom ihm hatte abwenden können. Sie mochte ihn. Ein Anfang war gemacht.
Doch dann hörte er Christian sagen, „Hey, stützt Du die Wand oder sie dich?“ Sofort war René aus seinen Träumen gerissen. Er wollte Christian folgen, der an ihm vorbei zu den Bücherregalen der Bibliothek gegangen war, als er merkte, dass das Zusammentreffen mit Cassandra auch in seiner Hose Spuren hinterlassen hatte. Sie hatte ihn erregt. Seine Männlichkeit zeigte immer noch eine deutliche Schwellung. So schnell, wie jetzt möglich, folgte er Christian.
Christian stand an einem Regal und suchte nach einem bestimmten Buch, als er eher beiläufig erwähnte, dass er draußen vor der Bibliothek auf Cassandra und ihre Freundin Emilie getroffen war. Noch bevor Christian weitersprechen konnte, wusste er anhand von Renés Gesichtsausdruck, dass etwas vorgefallen sein müsste. Doch René reagierte nicht auf seinen fragenden Blick.
“Hat sie Dich wieder versetzt?“ fragte er daher vorsichtig bei René nach. Die Antwort von René viel kurz und knapp aus. „Nein“. Christian wollte nachfragen was denn los gewesen war, doch René fiel ihm ins Wort. „Laß uns schnell diese blöden Bücher finden und raus hier.“ René lief zum nächsten Regal, um weitere Nachfragen zu vermeiden. Christian hatte verstanden, dass René nicht über den Vorfall sprechen wollte, zumindest nicht im Moment. Er half also René die benötigten Bücher zu finden und redete ansonsten nicht mehr über den für ihn unbekannten Vorfall.
Außerhalb der Bibliothek schnappte Cassandra erst einmal nach Luft. Dann bewegte sie prüfend ihre Hände und Finger, um deren Beweglichkeit zu testen. Emilie sah sie fragend an und wartete bis Cassandra ihr vielleicht eine Erklärung gab, zu dem was da gerade in der Bibliothek passiert war. Doch Cassandra sagte kein Wort zu dem Vorfall.
„Gib mir bitte meine Bücher und entschuldige, dass ich eben im Kommandoton mit Dir gesprochen habe. Ich habe es nicht böse gemeint, aber die Situation hat mich irritiert. Meine Hände waren eingeschlafen und ich wollte auf jeden Fall verhindern, dass die Bücher auf den Boden fallen. Ich danke Dir für Deine Hilfe.“ Emilie nickte verständnisvoll. Doch als sie wissen wollte, was da eben genau passiert war, blockte Cassandra sie ab.
„Oh, Emilie. Laß uns jetzt bitte erst einmal nach Hause fahren und die Bücher ordnen.“ Emilie blieb hartnäckig. „Aber dann erzählst Du mir was dazwischen Euch vorgefallen ist.“ Cassandra nickte und ging los. Während sie den kürzesten Weg über den Campus nahm, überlegte sie was sie Emilie erzählen sollte. Doch was eigentlich passiert war, wusste sie selber nicht genau.
Sie spürte nur eine starke sexuelle Anziehung, die von René ausging und der sie nicht lange würde Widerstehen können. Zu sehr verlangte ihr Körper bereits jetzt nach ihm.
Ihr Fahrradhelm drückte und die Bücher aus der Uni-Bibliothek, wogen schwer im Rucksack auf ihrem Rücken. An einer roten Ampel mussten sie und Emilie anhalten. Cassandra warf einen Blick zur Seite auf Emilie, doch die schaute nur zur Ampel. Blauer Himmel erschien zaghaft zwischen Wolkenfetzen. Cassandra hoffte, dass dieser Sommer in Hamburg besser sein würde als der vorherige. Wenn sie schon nicht wie früher zur Schulzeit die Stadt verlassen konnte, wollte sie doch wenigstens ein paar warme Sommertage genießen.
Emilie stieß sie etwas unsanft an. Die Ampel war grün. Sie konnten weiterfahren. Vor dem Wohngebäude, in dem sich ihre Studentenwohnung befand, gab es einen fest installierten Fahrradständer. Deshalb mussten die Mädchen ihre Räder nicht in den Keller des Hauses tragen. Aber trotzdem schloss Cassandra ihr Fahrrad mit zwei verschiedenen Schlössern an. Zu wichtig war ihr Drahtesel für sie. Sie konnte zwar auch mit dem Bus zur Uni fahren, doch mit dem Rad ging es schneller und sie hatte Bewegung. Sie liebte Rad fahren. Früher zum Gymnasium, war sie auch jeden Tag und bei jedem Wetter mit dem Fahrrad gefahren. Reparieren konnte sie es auch selber. Das hatte ihr, ihr älterer Bruder Michael beigebracht, mit dem sie sich immer sehr gut verstanden hatte.
In ihrem Zimmer in der Studentenwohngemeinschaft ordnete Cassandra sorgfältig ihre Bücher. Sie waren so sortiert, dass immer die vorne standen, die Cassandra als nächstes zum Lernen brauchte. Sie wollte die vorlesungsfreie Zeit dazu nutzen, wichtige Themen zu wiederholen, neue schon einmal anzuschauen und ihre Hausarbeit für BWL zu beenden. Damit sie auch wirklich alles schaffte, machte sie sich einen Zeitplan. So wusste sie genau wann, was zumachen war und wann sie Zeit für Freizeitaktivitäten hatte. Sie war gerade fertig mit ihrem Zeitplan, als Emilie in ihr Zimmer kam.
Wie immer hatte Emilie vorher höflich angeklopft, bevor sie die Tür öffnete. „Hast Du einen Moment Zeit?“, fragte sie nun mit der ihr eigenen Art. Cassandra nickte. Emilie schloss die Tür hinter sich und ging auf ihre Freundin zu. Dann setzte sie sich auf den Stuhl, der neben Cassandras Schreibtisch stand und schaute sie fragend an. Cassandra ahnte was Emilie wollte, doch sie fragte trotzdem.
„Was möchtest Du? Wie kann