Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern. Cedrina Lautenfeld
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern - Cedrina Lautenfeld страница 7
Cassandra lächelte. Oh, je dachte sie, Emilie will jetzt alles ganz genau wissen. Das kann schwierig werden. „René hat kräftige, starke Arme, da war es schwer zu entkommen.“ „Cassandra, Du weichst mir aus. War es schön von ihm umarmt zu werden oder hast Du es eher als unangenehm empfunden?“
Cassandra musste erneut lächeln. Sie spürte wie ihr Herz schneller schlug, als sie an René dachte. Es war wunderschön gewesen von René mit seinen starken, kräftigen Armen umarmt zu werden. Doch das wollte sie Emilie gegenüber nicht zugeben. „Na, ja. Unangenehm war es nicht. Ich habe nur nicht damit gerechnet und war empört über seine Reaktion.“
„So, so. Für wie blöd hältst Du mich? Ich konnte doch sehen, wie sehr Du seine Umarmung genossen hast. Du magst ihn stimmt´s?“ Soviel Scharfsinn hatte sie von Emilie nicht erwartet. Wie sollte Cassandra jetzt reagieren?
„Emilie, manchmal gibt es keine Übereinstimmung zwischen Herz und Verstand.“ Cassandra seufzte bevor sie weitersprach. „Mein Verstand sagt mir, ich soll die Finger von René lassen. Mein Herz aber sagt, genieße seine Zuneigung, vielleicht wird mehr daraus.“
Emilie blieb hartnäckig. Sie wollte eine klare Antwort. „Also noch einmal. Magst Du ihn ja oder nein? Ich verspreche Dir, dass Deine Antwort und alles was wir beide hoffentlich zu diesem Thema noch besprechen werden, unter uns bleibt. Ich werde Cecilia kein einziges Wort erzählen. Sie spioniert Dir sowieso schon viel zu viel hinter her.“ Erwartungsvoll sah Emilie Cassandra nun an.
Cassandra sah sich in Zugzwang und trat die Flucht nach vorne an. Vielleicht war es sinnvoll und hilfreich, Emilie in diese Angelegenheit mit einzubinden. Vielleicht würde es dann dieses Mal eine Beziehung werden, die länger hielt als ihre vorherige. Cassandra atmete tief ein und dann wieder tief aus.
„Also gut. Ich gestehe. Ich mag René.“ „Ich wusste es“, triumphierte Emilie. „Nun musst Du mir aber auch ehrlich sagen, wie es sich angefühlt hat von René umarmt zu werden.“ Cassandra lächelte versonnen. Ihr Herz schlug schnell und ihre Hände wurden feucht vor Aufregung.
„Es war wunderschön. Auch wenn er mich richtig fest in seinen Armen hielt, war es keinen Moment lang unangenehm. Du hast gesehen, dass er mich küssen wollte und dann nur mein Haar traf. Nun, ich muss gestehen, dass ich ihn auch gern geküsst hätte. Doch meine innere Stimme sagte mir, dass es besser ist, nicht zu schnell nachzugeben. Immerhin ist er es gewohnt, dass die Mädchen ihn umringen, ihm nachlaufen. Ich will kein Opfer seiner Verführungskünste werden, auch wenn es mir sehr schwer fällt seinem Charme zu widerstehen.“
Cassandra lächelte und sie spürte, dass ihr Herz nun noch heftiger schlug. Es tat ihr gut mit Emilie über ihre Gefühle für René zu sprechen. Sie dachte gern an René. Emilie freute sich, dass Cassandra ihr das Vertrauen entgegenbrachte auf das sie gehofft hatte. „Wie geht es jetzt weiter?“, wollte Emilie neugierig wissen.
Cassandra zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht. Das werden wir sehen.“ Sie lächelte Emilie glücklich an. Emilie nickte und verließ das Zimmer von Cassandra.
Eigentlich wollte Cassandra heute schon mit der Hausarbeit für BWL beginnen, doch durch das Gespräch mit Emilie war sie zu aufgewühlt. Sie hatte jetzt mehr Lust auf Musik von Carlos Santana.
Sie stand von ihrem Schreibtisch auf, ging zum CD-Regal, suchte eine Santana CD heraus und legte sie in ihren CD-Spieler. Dann setzte sie sich in ihren Sessel und legte die Beine lässig auf ihr Bett. Die Musik erklang und schon während des ersten Titels wanderten Cassandras Gedanken unwillkürlich zu René. Sie ertappte sich dabei, dass sie hoffte, dass René kein falsches Spiel mit ihr trieb, da sie sich danach sehnte einen Mann zu finden, der sie liebte und den sie lieben konnte.
René legte die Bücher aus der Uni-Bibliothek ungeordnet auf seinen Schreibtisch, auf dem ein Chaos aus Büchern, College-Blöcken, herausgerissen Notizen und ein Durcheinander an Bleistiften und Kugelschreibern herrschte. Er hatte seine Lernaktivitäten umgehend weiter reduziert, als die letzten Tage des Semesters angebrochen waren. Auch jetzt hatte René keine Lust das Chaos auf seinem Schreibtisch in Ordnung zu bringen. Er hatte viel mehr Lust mit Christian in die nahe gelegene Dartkneipe zu gehen, Bier zu trinken und Dart zu spielen. Vielleicht könnte er Christian heute wieder mehrfach beim Dart spielen schlagen. Aufräumen konnte er morgen immer noch.
Christian stimmte seinem Vorschlag zu und so machten sich beide ohne zu zögern auf den Weg in Richtung Dartkneipe. Die Kneipe war nicht sehr groß, doch sehr gemütlich eingerichtet. An den Wänden hingen Bilder von naturbelassenen Landschaften in Irland und Schottland. Der Betreiber der Kneipe war ein Ire, der mit einer Schottin verheiratet war. Beide waren ein ungewöhnliches Paar, verstanden sich aber so gut, dass viele Worte zwischen ihnen nie notwendig waren.
Die Dartscheiben hingen im hinteren Teil der Kneipe. Sie waren elektronisch und registrierten jeden Wurf mit einem kurzen, leisen Signalton. Alle Würfe wurden angezeigt und entweder addiert oder von der Anfangssumme subtrahiert.
Tische und Sitzbänke zum Verzehr kleiner Speisen befanden sich im vorderen Teil der Kneipe. René und Christian ließen sich auf den weinroten, lederbezogenen Sitzbänken nieder, die Platz boten für zwei Personen und von denen jeweils zwei einen robusten Holztisch einrahmten. Tischdecken gab es hier nicht, wozu auch. Es war üblich, dass das Bierglas bis zum Rand gefüllt wurde. Das daraus resultierende überschwappen des Bieres, sorgte regelmäßig für Bierränder auf der Oberfläche der Tische. Mit der Zeit hatte sich daraus ein derart markantes Muster auf den Tischen ergeben, dass sie alleine deshalb schon sehenswert waren.
René und Christian bestellten Bier und eine Art „fish and chips“ nach Art des Hauses. Beim Essen redeten die Freude nicht viel. Sie hatten Hunger, der gestillt werden wollte. Nach dem Essen bestellten beide noch ein Bier und gingen hinüber zu den elektronischen Dartscheiben an der Wand.
René schlug vor mit einer leichten Variante das Dartspiel zu beginnen. Er grinste, da er genau wusste, dass er Christian auch dieses Mal wieder würde schlagen können. Christian kannte René gut. Er wusste, dass sein Freund Herausforderungen brauchte und so ließ er sich immer wieder auf ein Dartspiel mit René ein, obwohl seine Chancen René bei diesem Spiel zu schlagen kaum jemals größer wurden.
Doch Christian ging es nicht um das Gewinnen gegen René. Es reichte ihm mit seinem Freund Spaß zu haben, Bier zu trinken, über Mädchen zu reden und sonst einfach nichts zu tun.
Die Zeit verging. Ein weiteres Essen, mehrere Biere und sehr viele Dartspiele später, war es Zeit die Kneipe wieder zu verlassen. Natürlich hatte René haushoch gegen Christian gewonnen. In entsprechend guter Stimmung zeigte er sich großzügig und bezahlte die gesamte Rechnung des Abends. Leicht angeheitert verließen die Freunde die Kneipe. Die kühle Nachtluft erfrischte sie. Denn auch wenn in der Kneipe nicht mehr geraucht werden durfte, so war die Luft nach vielen Stunden und mit einer stetig ansteigenden Zahl von Gästen nicht besser geworden.
Langsam und schweigend traten die Freunde den Heimweg an. Nach nur wenigen Minuten konnten sie die hell erleuchtete Hauptstraße verlassen. Die weniger stark beleuchtete Nebenstraße hüllte sie in eine leichte Dunkelheit, die Christian ermunterte den Vorfall mit Cassandra in der Bibliothek am Mittag René gegenüber noch einmal anzusprechen.
„Heute Mittag hast Du Cassandra in der Bibliothek getroffen. Was ist da passiert?“ René stoppte kurz und ging