DAS GESCHÄFT - TEIL 1. Christoph Hoenings

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DAS GESCHÄFT - TEIL 1 - Christoph Hoenings

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ist schade. Du könntest herausfinden, hinter was er her ist."

      "Das kann ich auch so. Bisher versteckt er allerdings alles über euch, Tonbänder und so weiter."

      "Roxana, ich muss jetzt zu einem Termin. Wenn du willst, komm nachher wieder. Um sieben Uhr habe ich ein Essen hier im Hotel. Danach habe ich Zeit. Ich rufe dich an.“

      Sie schmiegte sich an ihn. Es war beruhigend, ihn bei sich zu haben.

      "Rupert, vielen Dank. Ich bin so froh, dass zu Vertrauen zu mir hast. Dabei kennst du mich doch kaum!"

      Dieser Gedanke war Graf allerdings auch gekommen! Was er sich fragte war, ob dies echt oder gut gespieltes Theater war.

      --

      "Ah, die Señores der Deutschen Rhein-Ruhr-Stahl!" rief Minister Bustamante, als Graf und Kinzel in den Raum geführt wurden.

      Bustamante stand auf und kam ihnen entgegen.

      Er war ein mittelgroßer Mann, dem man die Vorliebe für gutes Essen ansah. Er hatte hohe Wangenknochen, die Augen etwas schlitzartig. Dazu hatte er eine recht helle Haut. Sein Haar war voll und schwarz und wirkte ölig.

      Kinzel hatte seinen Mercedes von einem Angestellten fahren lassen. Im Ministerium waren sie sofort zu einem pompösen Aufzug geführt worden, der sie und eine Begleitperson ein Stockwerk höher brachte.

      Kinzel stellte Graf und sich vor, und Bustamante führte sie zu einer Gruppe aus schweren Ledersesseln, die um einen Holztisch gruppiert waren.

      Vom Straßenlärm war dank der Doppelfenster kein Ton zu hören. Graf überlegte, ob die Fenster schusssichere Scheiben besaßen. Immerhin waren die Zeiten der Terroranschläge des `Leuchtenden Pfades` noch nicht lange her.

      "Señores, Sie haben sich sicherlich über meine kurzfristige Einladung gewundert. Ich darf Ihnen sagen, dass ich sehr dankbar bin, dass Sie kommen konnten," hob Bustamante an.

      Die Sekretärin servierte Kaffee für Graf und Kinzel und für Bustamante ein Glas Wasser.

      Bustamante fuhr fort:

      "Sehen Sie, als ich hörte, dass Sie, Señor Graf, im Lande seien, hielt ich ein Gespräch für sinnvoll."

      Nach kurzem Seitenblick auf Kinzel antwortete Graf:

      "Excelencia, es war für uns selbstverständlich, Ihrer Einladung zu folgen."

      Graf schaute Bustamante arglos an, und der guckte zurück.

      Dann sagte Bustamante:

      "Ich nehme an, dass Sie in Kontakt stehen zu Almirante Chavez. Ich hatte bei Chavez vor einigen Wochen effektiveren Schutz unserer Gewässer gegen Raubfischerei gefordert. Er hat mir damals gesagt, dass er hierzu neuer Schiffe bedarf. Offenbar fragt er Sie darum."

      Graf überlegte, ob dies eine Feststellung oder eine Frage war.

      Er sagte:

      "Das ist richtig, Excelencia. Ich bin hier, um einen Gedankenaustausch mit Ihrer Marine zu führen, ob ein Schiffsbeschaffungsprogramm in Gang gesetzt werden kann."

      Mit dieser Antwort ließ Graf offen, ob dieser Gedankenaustausch schon stattgefunden hatte.

      "Und," fragte Bustamante," halten Sie dies für möglich?"

      "Nun, Excelencia, möglich wäre es. Es bedürfte aber der Mithilfe aller politischen Kräfte. Wir sprächen über ein Vorhaben, für das Ihr Land immerhin 500 bis 600 Millionen US-Dollar aufbringen müsste, wenn wir von vier Schiffen ausgehen. Ich stelle mir vor, dass dies in diesen Zeiten keine Kleinigkeit ist."

      Er sah Bustamante an.

      "Das ist wahrhaftig keine Kleinigkeit, Señor Graf! Warum muss das so teuer sein?"

      "Nun, Excelencia, soweit wir wissen, möchte die Marine die Gelegenheit nutzen, etwas für die Modernisierung der Flotte zu tun. Das macht aus unserer Sicht Sinn. Natürlich könnte man billigere Fischereischutzschiffe besorgen. Die wären dann aber für andere Aufgaben ungeeignet. Das ist so, als kaufe man aus Gründen der Sparsamkeit einen Lieferwagen, wenn einem der Lastwagen auf Dauer mehr nützt und mehr einbringt. Die Schiffe, die wir anbieten, haben eine Lebensdauer von dreißig, fünfunddreißig Jahren. Ein reines Fischereischutzschiff wäre wahrscheinlich nach zehn Jahren unzweckmäßig. Schließlich," fügte Graf mit leichtem Grinsen hinzu, „werden die Fabrikschiffe immer schneller und die Fangmethoden immer ausgefuchster."

      "Das heißt, Señor Graf, das Land soll den Gürtel enger schnallen, damit Admiral Chavez seine ehrgeizigen Beschaffungspläne umsetzen kann?"

      Wieder wusste Graf nicht, ob dies eine Frage war. Er beschloss jedoch, die Bemerkung als Frage aufzufassen.

      „Excelencia, die Klärung von Fragen militärischer Beschaffungen erfordert Zeit und Voraussicht. Gegenwärtige politische Konstellationen können sich über Nacht verändern, Konflikte können entstehen. Dies auch, wenn die wirtschaftliche Entwicklung der unmittelbaren Nachbarstaaten anders verläuft als die eigene. Ich habe Verständnis, wenn Almirante Chavez versucht, das Beste für sein Land zu tun und seine Aufgabe, Peru von der Seeseite her zu schützen, zu erfüllen. Mit der Flotte, die ihm heute zur Verfügung steht, kann er das nicht."

      "Ihnen ist aber bewusst, Señor Graf," antwortete Bustamante, „dass solch ein Vorhaben enorme Opposition hervorrufen wird, im Kabinett, im Parlament und in der Öffentlichkeit."

      Das Fragezeichen am Ende von Bustamantes Satz war wieder nicht zu hören.

      "Das ist mir bewusst, Excelencia, und dies ist auch der Grund, weshalb ich beschlossen habe, nur dann Geld und Zeit in die Projektarbeit zu investieren, wenn ich aus berufenem Munde höre, dass Ihre Regierung das Projekt will," sagte Graf.

      "Ist das der Grund, weshalb mich heute früh Señor Walter Fernandez anspricht und mir Geld anbietet, damit ich Präsident Eugenio Scaloni überrede, das Vorhaben gut zu heißen?"

      Diesmal war eindeutig, dass Bustamante eine Frage gestellt hatte!

      ---

      Oberst Carlos Garcia hatte sein Auto gegenüber dem Eingang zum Ministerium geparkt.

      Kinzels Wagen war pünktlich vorgefahren, und Graf und Kinzel waren kurz vor halb sechs in dem Gebäude verschwunden.

      Jetzt saß Garcia hier und wartete.

      Er fragte sich, wo Roxana sein könnte.

      Auf dem Weg hierher war er noch mal an ihrem Haus vorbeigefahren, aber das war weiterhin verschlossen. Ihr Handy antwortete nicht.

      Etwas hatte nicht gestimmt, heute früh, er wusste nur nicht, was.

      Es überstieg weiterhin sein Vorstellungsvermögen, dass sie sich jemand anderem zugewandt haben könnte. Er hatte ihr die Stellung besorgt, bei der sie mehr verdiente, als sie sich ihrer Ausbildung nach je hätte träumen lassen können, er hatte ihr soziale Sicherheit geboten! Sexuell hatte er sie befriedigt, das wusste er von ihrem Stöhnen, wenn sie vögelten.

      Wo konnte sie nur stecken?

      Und

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