Die Tote auf der Bank. Bärbel Junker

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Tote auf der Bank - Bärbel Junker страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Die Tote auf der Bank - Bärbel Junker

Скачать книгу

du endlich wieder heim. Aber du hattest dich in dem einen Jahr verändert, warst nicht mehr so fröhlich, wirktest oftmals so traurig, so allein. Und du hast geweint, wenn du glaubtest keiner würde es merken.

       Was ist damals mit dir passiert?

       Ich habe es nie erfahren.

       Ich weiß nicht, weshalb mir gerade jetzt, wo ich dich verloren habe, ausgerechnet diese Zeit einfällt. Es mag einen Grund dafür geben, doch wenn, dann kenne ich ihn nicht.

       Ich bin so unendlich traurig, Samantha. Ich liebe dich so sehr. Wie soll es ohne dich weitergehen? Wir haben uns vertraut, haben über alles gesprochen. Alles vorbei. Ich werde dich vermissen, denn du fehlst mir bereits jetzt schon so sehr.

       Wer hat dir das nur angetan? Du warst doch noch viel zu jung, um bereits jetzt diese Welt zu verlassen. Ich kann es einfach nicht fassen!

      „Ist alles in Ordnung, Frau Berger?“, fragte Kommissar Heckert besorgt, als seine Besucherin so starr neben der Toten stand und sich nicht rührte.

      Katharina zuckte zusammen.

       Nichts ist in Ordnung!

      Nur mühsam gelang es ihr, sich von den Erinnerungen loszureißen. Widerwillig wandte sie sich dem Kommissar zu.

      „Ist die Tote Ihre Schwester?“

      Katharina nickte. „Ja“, erwiderte sie rau.

      Kommissar Heckert nickte dem Rechtsmediziner zu, der etwas entfernt von ihnen stand. Dr. Roth trat an die Bahre und zog das darüber liegende Tuch über das bleiche Gesicht der Toten, während Kommissar Heckert Katharina Berger hinausführte. Kommissar Schuster folgte ihnen.

      ERINNERUNGEN

      Die beiden Kommissare begaben sich zusammen mit Katharina Berger zurück in Heckerts Büro. Katharina nahm wieder auf dem Stuhl Platz, auf dem sie vorher gesessen hatte. Kommissar Schuster setzte sich auf einen Stuhl neben sie.

      Katherina wirkte zwar beherrscht, war jedoch kreidebleich. Dankbar nahm sie den Becher Kaffee entgegen, den ihr Kommissar Heckert anbot. Danach schien es ihr besser zu gehen, denn ihr Gesicht bekam wieder etwas Farbe.

      „Fühlen Sie sich in der Lage, uns jetzt noch einige Fragen zu beantworten oder sollen wir das lieber auf Morgen verschieben?“, wollte Kommissar Heckert wissen.

      „Nein, es geht schon, Herr Kommissar“, erwiderte Katharina leise.

      „Je mehr wir so schnell wie möglich über das Leben Ihrer Schwester erfahren, desto größer ist unsere Chance, des Täters möglichst bald habhaft zu werden“, erklärte Heckert.

      „Dann fragen Sie. Ich möchte es hinter mich bringen, um unbehelligt um meine Schwester trauern zu können. Was wollen Sie wissen? Was wäre für Ihre Ermittlungen wichtig, um den Mörder meiner Schwester zur Verantwortung zu ziehen? Falls ich Ihnen dabei behilflich sein kann, bin ich jederzeit dazu bereit“, sagte Katharina ernst.

      „Ich will, dass dieser Mörder für seine schreckliche Tat bestraft wird, auch wenn das meiner armen Schwester nichts mehr nützt“, fügte sie leise hinzu. Und nun standen ihr doch die Tränen in den Augen, die sie bis jetzt so tapfer zurückgehalten hatte.

      „Also gut, Frau Berger. Was können Sie uns über Ihre Schwester erzählen? Da sie keine Papiere bei sich hatte, fangen Sie vielleicht am besten mit dem Namen, Alter und der Adresse an. Alle weiteren noch erforderlichen Angaben besorgen wir uns dann selbst“, erklärte der Kommissar.

      „Samantha ist achtundzwanzig Jahre alt und ebenso unverheiratet wie ich es bin. Sie lebte in einer Eigentumswohnung im Dahlenkamp in Hamburg-Harburg.

      Meine Schwester war Bankkauffrau und bis zum Tod unserer Eltern, die bei einem Autounfall ums Leben kamen, in einer Bank tätig. Samantha legte ihr Erbe günstig an und vermehrte bienenfleißig ihr Vermögen, während ich mir mit meinem Erbteil den Traum einer eigenen Druckerei erfüllte. Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung als Druckerin“, kam Katherina der Aufforderung nach.

      „Wir würden gerne wissen, was Ihre Schwester alleine an diesen abgelegenen Ort geführt haben könnte. Können Sie uns dazu etwas sagen?“, meldete sich Kommissar Schuster zu Wort.

      „Das ist leicht erklärt. Samantha liebte diesen Ort, weil sie dort eine kurze Zeit lang mit ihrem Freund Frank Köster glücklich war. Ihr Freund hatte ihr diesen Platz gezeigt. Samantha war gerne dort. Sie genoss die Stille, wie sie mir erzählte, und fühlte sich bei ihrem neuen Freund wohl auch sicher“, erzählte Katharina und die leise, unterschwellige Skepsis in ihren Worten war nicht zu überhören.

      „Sie sind da anderer Ansicht?“, fragte Heckert.

      „Ich war von jeher eher der nüchterne, rationale Typ von uns beiden“, erwiderte Katharina.

      „Kannte Ihre Schwester diesen Frank Köster schon lange?“

      „Nein, nicht sehr lange. Ich selbst bin ihm nur wenige Male begegnet.“

      „Mochten Sie ihn? War er ihnen sympathisch?“, fragte Benno.

      „Nein, Herr Kommissar Schuster, das war er ganz und gar nicht. Ich warnte Samantha sogar vor ihm, denn ich sorgte mich um sie. Nein, ich mochte diesen Mann nicht. Er hatte etwas an sich, so etwas unterschwellig Gewalttätiges, das mich instinktiv abstieß.

      Außerdem traute ich ihm nicht.

      Ich vermutete, er sei auf Samanthas Vermögen aus. Ob das nun wirklich so war oder ob ich ihm Unrecht tue, werde ich jetzt allerdings wohl nie mehr erfahren.“

      „Sie erwähnten eben das Vermögen Ihrer Schwester. War sie sehr vermögend?“, fragte Kommissar Heckert interessiert, der bei derartigen Aspekten eines Falles immer hellhörig wurde. Geldgier war von jeher schon immer ein sehr starkes Mordmotiv.

      Geld lockte zu allen Zeiten Verbrecher an. Auch in diesem Fall? , fragte er sich.

      „Mit Zahlen kann ich Ihnen zwar nicht dienen, Herr Kommissar. Aber ich weiß, dass Samanthas Vermögen beträchtlich sein muss. Wir erbten beim Tod unserer Eltern beide zu gleichen Teilen.

      Samantha legte ihren Anteil in äußerst lukrativen Aktien und später in Immobilien an. Und ihr Vermögen wuchs und wuchs. Sie hatte trotz ihrer Jugend ein unglaubliches Gespür dafür es zu vermehren. Und sie war geradezu versessen auf die Aufstockung ihres Vermögens, obwohl sie relativ bescheiden und keineswegs im Luxus lebte.

      Sie war wie ein Hamster. Sie hortete ihr Vermögen. Und ich fragte mich oft wofür, wenn sie es doch nicht für ein schöneres, bequemeres und komfortableres Leben verwendete.

      Denn Samantha gab weder Geld für Reisen noch für ihrer Meinung nach überflüssigen Luxus aus. Außer sich geschmackvoll und hochwertig zu kleiden, hatte sie keine mir bekannten kostspieligen Ambitionen.

      Ihre schöne Eigentumswohnung richtete sie sich zwar elegant und gemütlich ein, jedoch keineswegs luxuriös, obwohl sie es sich hätte leisten können“, erzählte Katharina.

Скачать книгу