Rückstoß. Timo Körner

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Rückstoß - Timo Körner

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Lage befreien würde, was mir logischerweise klarmachte, dass ich ihn natürlich nicht aus selbiger befreien würde.

      All seine Beschimpfungen und Drohungen sagten mir, dass er genau dort sein sollte, wo er sich gerade befand.

      „Ich habe gesehen, wie du mit Lebewesen deiner selbst und mit anderen Lebewesen umgehst. Dazu kann ich dir nur eins sagen: Die Moral von der Geschicht, bist du schlecht, so töte ich Dich.“, sprach ich mit ruhiger Stimme zu ihm.

      „Fakt ist, dass dich hier niemand schreien hört und Fakt ist, dass du in wenigen Minuten vor deinen Schöpfer treten wirst. Also mach deinen Frieden mit deinem Leben und mit deinem Gott.“

      Er verlor die Worte des Wütens und die Mine in seinem Gesicht. Plötzlich las ich Angst aus seinen Augen. Jetzt war sein Verstand genau da, wo ich ihn haben wollte. Er hatte erkannt, dass er in einer Endstation angelangt war, aus der er sich mit eigener Kontrolle nicht mehr herausbekam.

      Ich zeigte ihm ein Teppich-Messer, welches ich schon seit meinem letzten Umzug in meinem Werkzeugkoffer hatte.

      Hach, war es herrlich, wie er plötzlich anfing, zu wimmern. Er versuchte mir mit stockender Stimme zu vermitteln, dass er niemandem von diesem Vorfall erzählen würde, wenn ich ihn freilassen würde und dass seine Drohungen nur von seiner Verzweiflung herrührten.

      Ich begann mich zu langweilen.

      „Bist du fertig? Hast du deinen Frieden gemacht?“, fragte ich ihn.

      Seine Mine wandelte sich in noch größere Verzweiflung und er begann zu schluchzen und noch mehr zu wimmern.

      „Digger, sieh zu und antworte mir!“, sagte ich mit genervtem Klang in meiner Stimme.

      Nun fing er wieder an zu fluchen und mich zu beschimpfen.

      Offensichtlich war er mittlerweile ziemlich verzweifelt, aber ich gab ihm fast zehn Minuten Zeit, seine persönlichen und mentalen Vorkehrungen zu treffen.

      Seine aggressiven Sätze, wandelten sich in ein Gurgeln und Röcheln, als ich seinen Hals mit dem Teppich-Messer von einem Ohr zum anderen öffnete, welches nur noch von dem Plätschern übertönt wurde, welches sein Blut produzierte, als es in einen der Eimer lief. Durch die offenen Arterien spritzen kleine Fontänen bis an die Decke.

      Er zuckte dabei noch einige Sekunden, bis sein Kreislauf aufgrund des Blutmangels in seinem Gehirn den Organismus herunterfuhr.

      Ich gebe zu, dass es sich etwas kribbelig in meinen Knochen anfühlte, als das Messer, mit dem Geräusch, welches etwas an das Schließen eines Reißverschlusses erinnerte, durch sein Hautgewebe fuhr. Aber als sein Körper seine Atmung einstellte, fühlte ich so etwas, wie eine Genugtuung. Arschlöcher auf dieser Welt. Minus eins.

      Das war ein wundervolles Gefühl.

      Nun begann die wirkliche Arbeit, die auf mich zu kam.

      Heute gebe ich zu, dass es etwas naiv von mir war, wie ich plante, seine Leiche verschwinden zu lassen.

      Rein mathematisch war es kein Problem, aber die tatsächlichen Begleiterscheinungen, machten mir dann doch zu schaffen.

      *

      Es standen nun die Vorgänge an, die Spuren und die Leiche aus dem Bunker verschwinden zu lassen.

      Das war übel.

      Ich hatte in einer Ecke des Kellers meines Wohnhauses vor einiger Zeit ein Beil gefunden, welches ich an mich nahm und dann in meinem Abstellraum aufbewahrte. Dieses sollte jetzt seinen Nutzen finden.

      So einen Körper zu zerlegen kostet eine Menge Kraft musste ich bemerken.

      Ich teilte seine Gliedmaßen nach Anordnung der Knöchel auf.

      Nach einer halben Stunde wilder Hackerei hatte ich zwei Hände, zwei Unterarme, zwei Oberarme, zwei Füße, zwei Unterschenkel, zwei Oberschenkel und einen Kopf.

      Schlimmer war es, als es an seine Innereien ging.

      Herz, Lunge, die übrigens ganz schön finster aussah, Magen und Nieren, waren noch zu ertragen, aber sein Darm war widerlich. Der war noch voll.

      Keine Ahnung, was er vorher zu sich nahm, aber er riss, als ich ihn entnahm und das war ein übler Geruch.

      Ich war nahe dran den kompletten Kadaver liegen zu lassen und abzuhauen, aber das war keine Option. So eine menschliche Leiche war ja nichts, was man, wie eine Kippe hinter sich lassen konnte und keiner würde sich mehr drum kümmern. Ich musste das also durchziehen.

      Als ich des Häuptlings Einzelteile, jedes Teil für sich, in Plastiktüten unterschiedlicher namhafter Discounter eingetütet hatte, den Darm hatte ich doppelt eingewickelt, kümmerte ich mich um den Raum des Geschehens selbst.

      Die Eimer mit Häuptlings Blut drinnen, entleerte ich neben dem Eingang des Bunkers. Es war dunkel und der Boden war mit Erde bedeckt, sodass diese paar Liter innerhalb kürzester Zeit versickerten.

      Die Bluttropfen, welche sich neben den Eimern befanden, weil sie daneben gingen, verwischte ich mit Bauschutt aus einem anderen Raum. Ich fegte ihn einfach herüber und verteilte ihn im Raum.

      Das Blut an Decke und Wänden fiel nicht wirklich auf, weil sich überall buntes Graffiti an ihnen befand.

      Ich nahm etwas Staub aus dem Bauschutt und warf ihn wiederholt an Wände und Decke, sodass er dort kleben blieb, wo sich noch feuchtes Blut befand. Auf diese Weise sah ich, wo ich noch ein paarmal mit dem Besen herüber wischen musste.

      Ich sammelte die meterlangen Klebestreifen, mit denen ich Häuptling an den Tisch fixiert hatte in eine separate Tüte, diese musste ich später verbrennen, um sie spurlos zu vernichten, weil sich sein Blut auch überall an ihnen befand.

      Als ich mit dem Bunker fertig war, begann ich die Tüten mit Häuptlings Einzelteilen drin zu seinem Wagen zu tragen.

      Es waren 19 Tüten. Den leeren Torso hatte ich, weil er etwas größer war, in zwei Tüten gewickelt. Passte alles recht gut in Seinen geräumigen Kofferraum.

      Dann ging es zu mir.

      Bevor ich anfing Häuptling aus dem Auto zu räumen, legte ich seine Goldkette auf das Fensterbrett des Jungen, der mich aus dem Erdgeschoss beobachtete und dessen Hund Häuptling auf dem Gewissen hatte. Ich wollte, dass er weiß, dass sein Hund nicht ungesühnt starb.

      Zuhause hatte ich schon alles gut vorbereitet. Fleischerbeil und Filetiermesser lagen bereit. Aus der Haushaltsauflösung, nach dem Tod meiner Großmutter, besaß ich noch einen Fleischwolf, der sich als besonders wertvoll erweisen sollte, denn mittels Komprimierung kann man größere Mengen „Material“ zu wesentlich kleinerem Volumen „zusammendrücken“.

      Hack

      Damit ich die ganzen Tüten unentdeckt vom Auto in meine Wohnung bringen könnte, verstaute ich jede Tüte immer in eine große Sporttasche, die von zuhause mitnahm. Die Tüte mit Häuptlings Darm hatte ich sofort in einen Restmüllcontainer neben meinem Wohnhaus geworfen. Den Gestank wollte ich gar nicht erst in das Treppenhaus, geschweige denn in meine Wohnung mitnehmen. In dem Container vermischte sich der Geruch von Häuptlings Darminhalt mit dem Müllgestank aus dem Container,

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