Geheimnis der blauen Kugel. Ekkehard Wolf

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Geheimnis der blauen Kugel - Ekkehard Wolf

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seine Schwester nur Bahnhof verstanden hatte, „das ist so,.....“ Er kam nicht dazu den Satz zu vollenden. Alfred mischte sich ein und erklärte mit ungewohnt ruhiger Stimme: „Ein Sonar, dass ist so ein Teil, damit kann man Sachen unter Wasser orten.“

      „Genau“, unterbrach jetzt Hendrik wieder, der sich die Gelegenheit, seiner Schwester einmal wieder seine technische Überlegenheit vorzuführen, nicht entgehen lassen wollte.

      „So was braucht man nämlich, um Fische beim Angeln ausfindig zu machen.“

      Auf diese Auskunft hin sagte erst einmal keiner mehr etwas. Der Junge war richtig zufrieden mit sich selbst. Es hatte doch Vorteile, wenn man nicht immer nur den Bücherwurm spielte, sondern hin und wieder auch mit dem Papa hinaus auf den See fuhr, um Fische zu fangen.

      „Fische?“

      Kirsten verstand wirklich nur Bahnhof.

      „Oder auch U-Boote zum Beispiel.“

      Jetzt war wieder Thorsten am Ball, der es genoss zu sehen, dass auch Hendrik nicht wirklich verstanden hatte, worum es eigentlich ging.

      „Also, ich hab’ gesagt, wie so eine Art Sonargerät. Im Grunde geht es aber wohl darum, mit Hilfe der Kugel nach einer weiteren Kugeln zu suchen. Ich persönlich finde eigentlich, dass der Ausdruck Funkortung das besser trifft, was die vorhaben.“

      „Funkortung? Du meinst so etwas wie das, was man mit dem GPS macht?“

      Snotra ergriff die Gelegenheit, um klar zu machen, dass „auch ein Mädchen durchaus so etwas wie ein technisches Grundverständnis entwickeln“ konnte. Seit sie bemerkt hatte, dass ihr Vater ihre ältere Schwester ständig mit diesem Thema auf den Arm nehmen konnte, weil die tatsächlich noch nicht einmal wusste, „wie ein Ventil am Fahrrad funktioniert“, hatte sich das Mädchen erst einmal eines von diesen schlauen Büchern gekauft, in dem steht, wie was funktioniert. Danach dann hatte sie sich hingesetzt und im Internet nach Zusatzinformationen gesucht.

      Sie hatte deshalb durchaus eine Ahnung von dem, worüber Thorsten gerade sprach. Was sie jedoch nicht verstand war, was das mit der blauen Kugel und deren magischen Kräften zu tun hatte. Auf ihre entsprechenden Fragen konnte auch Thorsten nur eine ausweichende Antwort geben.

      „Ich weiß auch nicht genau, aber das muss wohl darum gehen, dass es mit den Kugeln möglich sein soll, irgendeinen Schatz oder so was finden. Vermutlich ist der im Wasser versteckt, oder in einer versteckten Stadt, die untergegangen ist oder so. Ich glaube, die wissen selber nicht so genau, wie das gehen soll. Sonst müssten die sich ja auch nicht mit diesem ‚Experten’ treffen.“

      „Wie jetzt? Die suchen nach einer versunkenen Stadt? Sag’ bloß noch, die suchen Atlantis“, mischte sich Kirsten ein. „Was weiß denn ich“, wiegelte der Freund ihres Bruders ab, da er von Atlantis nun wirklich noch nie etwas gehört hatte. „Ich hab’ mehr den Eindruck, es geht um den Schatz der Nibelungen oder so. Irgendetwas Wertvolles jedenfalls. Etwas jedenfalls, was in einem Fluss oder in einem See zu finden ist. Auf jeden Fall sind sie der Ansicht, dass sie dafür mindestens zwei von diesen blauen Kugeln brauchen. Sie haben wohl vor, die Teile wie Sender und Empfänger einzusetzen, weil die damit in der Lage sind, das auch zu orten, was sie suchen und zugleich dessen Position zu bestimmen.“

      Es war Thorsten anzumerken, dass er jetzt wirklich am Ende seines Lateins angekommen war.

      Snotra hatte ihm aufmerksam zugehört und jetzt Mühe ihre innere Aufregung zu verbergen. Sie dachte jetzt so angestrengt nach, dass sie Hendriks Frage völlig überhörte. Der Junge reagierte genervt. Während er mit der Hand wie ein Scheibenwischer vor ihrem Gesicht hin und her fuchtelte, erkundigte er sich danach, ob sie in Bayern um diese Zeit immer ihre Schlafstunde abhielt.

      Verwundert sah ihn das Mädchen an. Doch bevor es antworten konnte, hatte sich seine Schwester eingemischt: „Kann es sein, dass ‚blaue Kugel’ nur so ein Codewort ist, das die verwenden, um zu verhindern, dass jemand versteht, was die wirklich vorhaben?“

      Kirstens Spezialität war es ‚um die Ecke zu denken.

      6. Kapitel

      In der Schule brachte ihr das regelmäßig unfreundliche Kommentare von Seiten der Lehrer ein, die aus ihren Antworten die Schlussfolgerung zogen, dass sie nicht aufgepasst hätte. Wenn es darum ging kniffelige Probleme zu lösen, wie beispielsweise schwierige Kreuzworträtsel, hatte ihr diese Fähigkeit jedoch regelmäßig geholfen. Das hatte selbst ihr Bruder anerkennend zur Kenntnis nehmen müssen und deshalb verkniff er sich jetzt auch jede blöde Bemerkung.

      „Ich denk’ mal eher nicht,“ nahm auch Thorsten die Frage völlig ernsthaft auf, „sonst hätte der Mensch mit der Halbglatze doch wohl kaum die Kugel von Alfred geklaut, oder?“

      Das Argument leuchtete auch Kirsten ein.

      „Vielleicht sollten wir ganz einfach so tun, als ob wir noch so eine Kugel haben und die so dazu bringen, mit uns Kontakt aufzunehmen,“ schlug Alfred vor, „dann erfahren wir schon, was die wirklich vor haben.“

      „Geniale Idee.“

      Jetzt geriet sogar Hendrik in Rage.

      „Und wie bitte stellst du dir das schon wieder vor?“

      „Ganz einfach, wir können doch eine Anzeige in der Zeitung aufgeben. Verkaufe magische blaue Kugel an den, der das Gegenstück vorweisen kann, gegen Erfolgsbeteiligung. Wenn die dann bei uns aufkreuzen, klauen wir uns die Kugel von denen zurück und damit hat sich die Sache.“

      Das war zwar wieder einmal eine wirklich, typische Alfred Lösung, aber in diesem Fall mussten sich auch die anderen eingestehen, dass die Idee eigentlich gar nicht so schlecht war.

      „Jedenfalls können die anschließend schlecht zur Polizei gehen und uns anzeigen,“ bemerkte Kirsten trocken.

      Viel wichtiger erschien ihr etwas anderes.

      „Selbst wenn wir es schaffen sollten, die Kugel irgendwie wieder zu bekommen, was machen wir damit, wenn es stimmt, was der Thorsten gerade gesagt hat und die wirklich nur im Doppelpack funktionieren?“

      Ohne auf diesen Einwand einzugehen, bezweifelte Snotra den Erfolg der Idee aus einem ganz praktischen Grund und war froh, damit die Aufmerksamkeit ihrer neuen Freunde ablenken zu können.

      „Na gut, aber wer gibt die Anzeige auf“, fragte das Mädchen, „von uns kann das ja wohl kaum einer machen, da wir noch nicht geschäftsfähig sind.“

      Für Hendrik brachte diese Bemerkung das Fass zum Überlaufen. Mit offener Häme wiederholte er die letzten Worte und fügte dann hinzu: „Da hat aber jemand aufgepasst in der Schule.“

      Wie immer in solchen Situationen, konnte sich Hendrik die kleine Lästerei nicht verkneifen und erwartete im Grunde überhaupt keine Antwort darauf. Doch da kannte er Snotra schlecht.

      „Hab’ ich, stell’ dir mal vor,“ blaffte sie ihn an, wartete eine Sekunde ab und setzte dann mit einem Gesichtsausdruck höchster Verachtung nach: „Und wenn du es genau wissen willst, ich passe immer auf.“

      Snotra hatte kein Problem damit, eine sehr gute Schülerin zu sein und keinerlei Lust, sich deswegen blöd anmachen zu lassen.

      „Kann das nicht dein

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