Geheimnis der blauen Kugel. Ekkehard Wolf

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Geheimnis der blauen Kugel - Ekkehard Wolf

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die Verärgerung auch schon mal in echte Wut umschlagen, insbesondere, wenn er das Gefühl bekam, dass das entsprechende Mädchen durch diesen Internetzugang einfach Vorteile hatte, die nicht verdient waren. Noch bevor er jedoch dazu kam, sich erneut zu ereifern, kam ihm Snotra zuvor.

      „Genau so ist es!“

      Obwohl es nur Bruchteile von Sekunden gedauert hatte, bis das Mädchen ihm diese Auskunft um die Ohren geknallt hatte, war Hendrik im ersten Moment richtiggehend verblüfft und brauchte einen Augenblick, bis er die Botschaft begriffen hatte.

      „Und warum tun wir das dann jetzt nicht?“, fragte er gereizt. „Weil ich hier in der Hütte kein Netz habe. Die Netzwerkkarte benutzt gerade mein Bruder, weil seine Karte kaputt ist. Aber morgen ist alles wieder klar. Möchtest du sonst noch was wissen? Vielleicht ob meine Oma auch im Internet surft?“

      Doch noch bevor Hendrik zu einem erneuten verbalen Gegenschlag ausholen konnte, mischte sich Kirsten ein.

      „Na toll, dann ist das Problem ja schon einmal gelöst.“ Hendrik wusste genau, dass sich seine Schwester über ihre eigenen Internetbedingungen genauso ärgerte, wie er selbst und erwartete deshalb jetzt noch eine saftige Gehässigkeit. Doch die blieb aus. Statt dessen nahm sich Kirsten noch einmal Thorsten vor.

      „Du wolltest uns noch erzählen, was die beiden Typen in dem Lokal mit der Blonden zu kriegen hatten.“

      „Viel verstanden habe ich eigentlich nicht“, beeilte sich Thorsten die Erwartungen zu dämpfen. Doch dabei war nicht ganz klar, ob er das auch so meinte, oder einfach nur einmal wieder versuchte, seine Freunde ein wenig auf die Folter zu spannen.

      „Wie, du hast nicht viel verstanden? Was soll das jetzt schon wieder heißen?“

      Kirsten fing an innerlich zu kochen, versuchte aber ruhig zu bleiben, da sie wusste, dass ihr Freund gelegentlich zu Untertreibungen neigte. Jedenfalls hatte er in der Vergangenheit schon oft versucht, sie damit auf die Palme zu bringen. Ihr Gespür gab ihr recht.

      „Na ja,“ ließ sich der blonde Junge auf ihre Rückfrage hin auch jetzt wieder vernehmen und dabei konnte er ein breites Grinsen nicht unterdrücken, „das soll heißen, da war nicht viel zu verstehen, weil das ein ziemlich kurzes Gespräch war, wie ihr ja wohl selber schon mitgekriegt habt.“

      „Wie meinst du das, und worum geht es im Augenblick überhaupt?“

      Jetzt war es Snotra, die mit unüberhörbar gereizter Stimme versuchte, sich Klarheit zu verschaffen. Sie kannte Thorsten ja erst seit wenigen Tagen und war daher mit seinen ‚Macken’ noch nicht so vertraut, wie ihre neue Freundin. Ohne, dass Thorsten die Chance hatte darauf zu reagieren, nutzte Kirsten die Gelegenheit, um ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dazu setzte sie ihr gelangweiltes Gesicht auf, gähnte ausgiebig und erklärte dann an Snotra gewandt: „Ach weißt du, der Thorsten macht es gerne ein bisschen spannend, da musst du dir nichts dabei denken. In echt hat er wahrscheinlich mal wieder gar keine Ahnung.“ Thorstens Erwiderung bestätigte ihr, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.

      „Du hast es gerade nötig, wer war denn im Lokal, du oder ich?“

      Das stimmte natürlich und überhaupt hatte Kirsten jetzt eigentlich gar keine Lust, sich hier lange herum zu streiten. „Du natürlich,“ lenkte sie ein, und machte dazu eine besänftigende Handbewegung.

      „Nun erzähl’ schon, was da gewesen ist“, forderte jetzt auch Hendrik auf, der diese ständigen gegenseitigen Provokationen leid war.

      „Was sich liebt das neckt sich.“

      Wieder einmal war es Alfred, der es nicht lassen konnte, noch eine kleine Boshaftigkeit nachzuschieben. Thorsten hatte schon den Mund zu einer passenden Erwiderung aufgemacht, als es draußen an der Tür klopfte.

      „Herein“, antwortete Snotra.

      Die Türklinke senkte sich, einmal, zweimal, aber die Tür ging nicht auf.

      „Wie wäre es mal mit aufschließen?“

      Es war die spöttische Stimme von Snotras Oma.

      Snotra spurtete zur Tür und drehte den Schlüssel um. „Warum schließt ihr denn ab?“, wollte die alte Frau wissen. Ohne die Antwort abzuwarten, stellte sie das Tablett auf den kleinen weißen Tisch, an dem die Kinder saßen.

      „Ich habe mir gedacht, dass ihr bestimmt langsam Hunger haben müsst“, fügte sie hinzu und hob den Deckel ab.

      Zum Vorschein kamen Unmengen von geviertelten Brotscheiben, die mit Wurst, Fisch und Käse belegt waren. „Ah toll,“ platzte es spontan aus Alfred heraus, so, als ob er den ganzen Tag noch nichts zu essen bekommen hätte. Erneut ging die Tür auf. Jetzt waren es Snotras große Schwester und ihr noch größerer Bruder, die herein kamen. Sie brachten den Früchtetee und die dazugehörigen Gläser, wünschten guten Appetit und waren schon wieder weg.

      „Oh“, ließ sich Snotra mit Kleinkinderstimme vernehmen, nachdem ihre Geschwister den Raum verlassen hatten, „dürfen meine Freunde hier heute übernachten, bitte?“

      Noch ehe die alte Dame antworten konnte, stellte Kirsten klar, dass sie ihre Eltern selbstverständlich schon gefragt hatte und die das auch „ganz toll“ finden.

      „Von mir aus könnt ihr gerne hier übernachten“, erklärte sich daraufhin Snotras Oma ebenfalls einverstanden. „Hauptsache ihr räumt hier morgen alles wieder schön auf.“ Mit diesen Worten verließ auch sie die kleine Hütte.

      In dem darauf folgenden Moment der Ruhe, bemerkten die Kinder erst, dass das Wetter schon wieder umgeschlagen war. Ein kräftiger Regenschauer klopfte auf das Dach des Holzhauses und ließ die fünf Geheimniskrämer noch enger zusammen rücken. Während sie sich gemeinsam über die Stullen hermachten, kam Thorsten endlich dazu, seine Geschichte zu erzählen.

      „Also, das ist so,“ leitete er seinen Bericht ein, „wenn ich das richtig verstanden habe, sind die beiden Typen da heute bloß deshalb rausgefahren, weil sie in dem Gasthaus einen Menschen treffen wollten, der ihnen etwas über die magischen Kräfte erzählen wollte, die von dieser blauen Kugel ausgehen. Den Kontakt hat wohl die Blonde vermittelt. Aber der Mensch ist gar nicht zum Gasthaus gekommen, sondern wollte die beiden Typen woanders treffen. Die Blonde hat noch versucht, Bescheid zu sagen und deshalb den Kapuzenmann angerufen. Der war stinksauer, weil er sich dann die ganze Reise hätte sparen können und hat dem Menschen mit der Halbglatze Vorwürfe gemacht, weil der mal wieder nicht richtig zugehört hatte, als die Blonde ihm gesagt hat, wo dieser Mensch die beiden treffen wollte. Die Blonde war auch sauer, vermutlich weil sie nicht wusste, dass die Beiden mit dem Zug kommen wollten und jetzt Angst hatte, dass ihr Kontaktmann es ihr anlasten würde, dass ihre Freunde nicht zu dem verabredeten Termin erschienen sind. Beide haben sich daraufhin schnell ein Taxi bestellt und sind nach Walsrode gedüst. Angeblich wollte dieser Experte den Beiden am Grundlossee vorführen, wie die magischen Kräfte der blauen Kugel funktionieren. Das soll so ähnlich gehen, wie mit einem Sonargerät.“

      „Na hallo, da wissen wir ja endlich, was wir wissen wollen.“ Hendrik blickte bei diesen Worten mit gewichtiger Miene in die Runde, während er dabei war, sich den nächsten Rollmops mit einem Bissen in den Mund zu schieben.

      Da ihr Bruder im Gegensatz zu Thorsten keineswegs dazu neigte, seine Mitmenschen auf den Arm zu nehmen, um deren Reaktion auszutesten, konnte sich Kirsten über diese Einschätzung wieder einmal nur wundern.

      „Was sollen

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