Blutiges Freibier. Axel Birkmann

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Blutiges Freibier - Axel Birkmann

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      »Das haben Sie mich schon mal gefragt. Heute Nacht. Es hat sich nichts geändert, ich bin es immer noch. Wollen Sie meinen Personalausweis sehen?«

      »Sie wissen, wir zeichnen das Gespräch auf, deshalb die Eingangsfrage an Sie, damit wir auch ganz sicher sind.«

      »Ich wiederhole es gerne noch einmal für Ihre Gesprächsprotokolle, ich bin der Sohn von Helmut Wirth, ich heiße Lukas und bin 28 Jahre alt. Genauer gesagt, geboren am 28. Juli 1984.«

      Melanie stoppte den Player: »Er ist ein Löwe. Ein Alphatier. Wann hatte sein Vater Geburtstag, weißt du das Alois?«

      Alois stand auf, schritt zu seinem Schreibtisch und blätterte in ein paar Unterlagen.

      »Der Helmut Wirth hatte am 16. Januar Geburtstag. 1952. Er war sechzig Jahre alt. Dafür sah er aber noch ganz fesch aus.«

      »Und er war ein Steinbock. Löwe und Steinbock. Interessant.«

      Alois sah seine Kollegin überrascht an. »Und was hat das mit unserem Mordfall zu tun? Astrologie und der ganze Horoskopscheiß?«

      »Das weiß ich noch nicht. Sehen wir uns erst einmal deine Befragung weiter an.« Melanie drückte auf Abspielen und auf dem Monitor ging die Befragung weiter.

      »Ein paar Fragen zu Ihrer Familie. Ihre Mutter ist gestorben. Wann und warum?«

      Lukas Wirth hob den Kopf und sah den Kommissar fragend an.

      »Was hat das alles mit dem Mord an meinem Vater zu tun«, fragte er.

      »Nur der Routine halber«, antwortete Kreithmeier, »wir wollen alles genau wissen und müssen jeder Spur nachgehen.«

      »Meine Mutter ist vor sieben Jahren gestorben, an Krebs, was wollen Sie damit sagen, jeder Spur nachgehen.«

      »Ihr Vater hatte eine neue Freundin, die er nach unseren Angaben schon sechs Jahre kannte. Ihr Haus ist etwa 8 Jahre alt, wurde also noch zu Lebzeiten Ihrer Mutter fertig gestellt. Und nun setzt sich eine neue Frau ins gemachte Nest. Das interessiert uns. Und vor allem was fühlen Sie dabei?«

      »Sie meinen doch nicht, dass jemand meinen Vater erschlagen hat, weil er sich nach dem Tod meiner Mutter eine neue Partnerin genommen hat.«

      »Was ist daran so ungewöhnlich?«

      Die beiden Kommissare sahen auf dem Monitor, wie Alois Kreithmeier nach seiner letzten Frage den jungen Mann genau anvisierte und seine Körpersprache versuchte zu studieren. Doch Lukas Wirth war nicht aus der Ruhe zu bringen. Keine Regung, nicht mal ein Zucken seiner Augen. Er antwortete nicht.

      »Es ist schon öfter passiert, dass ein Freund der Verstorbenen oder ihr eigener Sohn die Liebschaften ihres Ehemannes nicht huldigte und ihn somit aus dem Wege schaffte. Verletzte Eitelkeit oder falsche Moralvorstellungen.«

      Lukas Wirth lachte auf. »Sie glauben das aber alles nicht selbst, was Sie da gerade verzapfen. Sie meinen doch nicht etwa, dass ich meinen Vater umgebracht habe. Außerdem habe ich für die Tatzeit ein Alibi. Ich war zu Hause. Olga hat mich gesehen. Sie kann es bestätigen«

      »Die ganze Nacht? In der Tat eine reizende Geschichte. Olga Bogdanow gibt Ihnen ein Alibi und Sie im umgekehrten Sinn ihr.«

      Lukas Wirth verschränkte die Arme und sah den Kommissar böse an. »Ja, so ist es. Die ganze Nacht. Von halb 11 bis zu dem Zeitpunkt als sie bei uns Sturm läuteten.«

      Kreithmeier sah den jungen Mann an und blickte nebenbei auf seinen Notizblock. Melanie stoppte erneut die Aufnahme.

      »Was machst du, Alois? Es ist eine Befragung, kein Verhör, die beiden waren vorerst nicht verdächtig. Und woher weiß der Wirth den genauen Todeszeitpunkt? Von dir?«

      »Nein. Ich habe ihn ihm nicht gesagt. Aber das ist ja auch nicht schwer es sich zusammen zu reimen. Die Kasbauer hat den Wirth kurz nach Mitternacht gefunden. Das wird sie dem Sohn sicher gesagt haben. Und der Sohn ist für die Morgenschicht im Zelt verantwortlich, war also laut Aussage der Mitarbeiter schon um Zehn Uhr verschwunden. Und für die Zeit von 22.30 bis zu unserem Eintreffen in Attenkirchen hat er das Alibi von dieser Olga. Der Mord ist zwischen 23.30 Uhr und Mitternacht passiert. Also eine mögliche Tatzeitspanne von nur einer halben Stunde. Attenkirchen Freising, das ist in 10 bis 15 Minuten mit dem Auto zu bewerkstelligen. Wenn er die Villa um 23.15 Uhr verlassen hätte, hätte er um 23.45 wieder zu Hause sein können. Es ist also machbar. Und die beiden Herrschaften haben ja sicher nicht die ganze Nacht zusammen in einem Bett verbracht.«

      »Spekulationen, Alois, nichts als Spekulationen. Lass uns weiterzuhören.« Melanie ließ die Aufnahme weiter laufen.

      »Gibt es ein Testament?«, führte Kreithmeier die Befragung fort.

      »Hundertprozent, solche Dinge überließ mein Vater nicht dem Zufall. Das wird bei Rechtsanwalt Netzer in Freising liegen.«

      »Kennen Sie den Inhalt. Oder anders ausgedrückt, hat Ihr Vater mit Ihnen darüber einmal gesprochen?«

      Lukas Wirth dachte nach. Es dauerte eine Weile, bis er antwortete.

      »Nach dem Tod meiner Mutter hat er mir erzählt, dass er alles geändert habe. Ich würde nach seinem Ableben alles erben, aber mit der Auflage, die Immobilien, das Gasthaus und die Firmen nicht zu versilbern, sie stets weiterzuführen. Wenn ich das Erbe verweigern würde, hätte der Rechtsanwalt die Aufgabe, eine Stiftung zu gründen und dieser alles zu vermachen.«

      »Sie sagen Firmen, von welche Firmen sprechen wir denn?«, fragte der Kommissar.

      »Vom Landgasthof zum Wirth in Attenkirchen, von seiner Cateringfirma, mit Sitz in München, den Getränkegroßhandel in Freising, den Bierzeltbetrieb und die Immobilien GmbH.«

      »Das ist ja allerhand. Da kommt einiges zusammen. Seit wann sind Sie im Firmenverband aktiv, Herr Wirth?«

      Melanie hatte sich Notizen gemacht und erneut die Wiedergabe stoppte. »Ich werde dem Rainer sagen, er soll den Rechtsanwalt anrufen, ich möchte wissen, was im Testament steht, und wer jetzt die Begünstigten ist. Was meinst du, Alois? Und er soll sich um diese Firmenverstrickung kümmern. Ist sicher interessant, wie die wirtschaftlich dastehen.« Sie wählte die interne Nummer der Spurensicherung und gab ihre Wünsche weiter.

      »Können wir?«, fragte Alois ungeduldig.

      »Klar doch Kreiti«, säuselte sie ihn liebevoll an. Alois blickte sie finster an. Wie er dieses Kreiti hasste.

      Lukas Wirth war wieder auf dem Bildschirm zu sehen und zu hören. Er antwortete dem Kommissar.

      »Nach meinem Studium und nach dem Tod meiner Mutter bin ich zu meinem Vater ins Geschäft eingestiegen. Meine Mutter war zu ihren Lebzeiten die starke Frau im Hintergrund meines Vaters. Sie machte die Buchhaltung, die Personalbetreuung und die Abrechnung. Mein Vater kümmerte sich um das operative Geschäft. Die letzten Jahre habe ich die Aufgaben meiner Mutter übernommen und bei solchen Anlässen, wie diversen Volksfesten oder am Gäuboden in Straubing, auch im Festbetrieb mitgeholfen.«

      »Und Olga Bogdanow?«

      »Sie hat sich um die Villa und um meinen Vater gekümmert. Und ab und zu um den Einkauf.«

      »Den Einkauf?«

      »Ja,

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