Mord im Tempel der Venus. Ann Bexhill

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Mord im Tempel der Venus - Ann Bexhill

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nicht«, riet ich ihm. »Bist du schon einmal mit einem römischen Reisewagen gefahren? Das hin- und herschwanken hört erst auf, wenn wir in Rom sind.«

      Tiro starrte mich vorwurfsvoll an: »Du meinst wir sind immer noch nicht da?«

      »Hast du etwa geglaubt das hier, ist Rom?«

      »Ich denke das ist eine gewaltige Stadt, gewaltiger als Dyrrachium.«

      »Mache dir keine Gedanken in einigen Tagen, werden wir in Rom sein. Wir nehmen uns hier einen Reisewagen und folgen der Königin der Straßen der Via Appia.«

      »Um diese Jahreszeit? Sieh nach oben es regnet die Wege werden unpassierbar sein.« In seiner Stimme schwang Hoffnung. Allein der Anblick der vielen Menschen am Hafen ließ auf eine sehr lebhafte Stadt, mit einem breit gefächerten Angebot an Vergnügungen schließen.

      »In Rom gibt es keine unpassierbaren Straßen für so etwas haben wir Beamte. Wenn es einen Erdrutsch gab, müssen wir vielleicht eine Stunde warten, bis wir weiter können!«, erklärte ich stolz ein Römer zu sein.

      »Aber wir sind schon in Italia?«, fragte Tiro misstrauisch. Er drehte den Kopf und spuckte gegen das dickbauchige Schiff. Dass Wein geliefert und mit 200 Amphoren Garum dem wichtigsten Gewürz der italischen Küche gekommen war. Eine der verplombten Tonamphoren war gleich zu Anfang der Reise zerbrochen. Das Schiff stank nach vergorenen Fischinnereien, aus denen das römische Lieblingsgewürz besteht.

      »Roms Imperium ist größer, als das du es dir vorstellen kannst. Jetzt mach dich nützlich und schnapp dir einen Seemann und lass mein Gepäck aus der Kabine bringen.«

      Der Junge war ungebildet seine Kenntnisse über die Macht und Größe Roms kaum vorhanden. Wenn er Brundisum mit dem Hexenkessel Rom mit seinen eine Million Bewohnern verwechselte und das Adriatische Meer mit dem Fluss Tiber.

      Etwas in der Sprache des Makedoniers Alexanders des Großen fluchend kehrte der Junge auf das schaukelnde Boot zurück. Vielleicht dachte er an den Trick der Karthager unschuldige Mädchen und Jünglinge auf ihre Boote zu locken und dann einfach davon zu segeln, um ihren Menschenraub zu verschachern. Ein Großteil der Menschen die eine Seereise unternehmen sind Sklaven, die in fernen Ländern gekauft werden. Es existieren zwar viele Geschichten, in denen Passagieren eine sichere Reise an das Ziel versprochen wurde und wenn sie auf See waren, wurden sie versklavt. Ich bezweifle allerdings das es besonders häufige Ereignisse sind. Außerdem geschah es ihm recht, sein panisches Gesicht bei der Seereise hatte mir den Mut aus den Knochen gefressen. Bis zur Sichtung der Küstenlinie rechnete ich jederzeit, damit das unser Schiff an einer, plötzlich aus dem Meer nach oben schießenden Klippe zerschellt.

      Ich betrachtete den Hafen von Brundisum die wichtigste Hafenstadt hinter Ostia. Hier befindet sich der größte Umschlagplatz für Sklaven Elfenbein und Marmor. Meine Aufmerksamkeit erregte das Getümmel, wie Sklaven aus allen, uns bekannten Ländern die Schiffe und Galeeren entluden. Ein dicker Mann, vor dem alle auswichen, kam an den Pier. Er sichtete mich auf dem Landungssteg und eilte mit seinem Schreiber im Schlepptau auf mich zu und blieb stehen.

      »Ich bin Quintus Metellus der Hafenkommandant«, stellte er sich vor. »Mercurius hat dich sicher übers Meer geführt. Du hattest Glück eine spiegelglatte See in einigen Tagen sieht es anders aus.«

      Ich bemerkte an seiner nachlässig angelegten Toga das mich ein Ritter begrüßte. Sie ist das Symbol eines freien Römers das, was uns als Bürger Roms kenntlich macht. Die der Senatoren haben einen breiten, und die Togen der Ritter einen schmalen Purpursaum.

      »Quintus?«

      Er nickte und ich stellte wieder fest, dass wir erstaunlich einfaltslos bei der Auswahl unserer Vornamen sind. Es gibt anscheinend nur eine Handvoll akzeptable für Söhne und Töchter aus gutem Haus.

      »Ich begrüße dich Quintus. Ich bin Quintus Tiberius Flavianus.«

      »Ich weiß man hat mich vor Tagen darüber informiert, dass du kommst. Willkommen in der Heimat, Quästor. Dein Bruder hat mich gebeten dafür zu sorgen, dass du schnell nach Rom kommst. Es regnet lass uns hinein gehen«, schlug er vor.

      Ich folgte ihm zu einem Gebäude mit Säulengang, das sich nah des Marktes befand. Wo Händler mit einem Handschlag und vor Zeugen ihre Transaktionen abwickelten. Schiffsladungen an Gewürzen, ohne die unsere Speisen abwechslungslos schmecken, wechselten die Besitzer. Die Raffinesse der römischen Kochkunst besteht darin eine Dattel gefüllte Taube, nach Schweinebraten und ein Schwein nach in Wein gekochter Muräne schmecken zu lassen und so Auge und Zunge zu überraschen. Ich betrat das Zollamt und setzte mich auf ein Steinsofa auf dem Balkon, von dem man einen schönen Blick über den Hafen hatte.

      »Du bist blass im Gesicht ein Schluck Wein ist das Beste nach einer kleinen Seereise«, sagte Flavianus und sah verlangend zum Krug Wein auf dem Tisch.

      Sein Sklave goss unsere Weinbecher voll. Es war ein trinkbarer roter Leverano, den man in der Gegend anbaute. Angeblich stampften nur die schönsten Mädchen eines Dorfes die Trauben. – Viele Jahre später hatte ich, als Untersuchungsrichter dort zu tun, sei versichert es sind nicht die schönsten, sondern die schwersten Mädchen eines Dorfes, die diese Arbeit verrichten.

      Er trank seinen unverdünnten Wein in einem Zug. Seine Aufgaben schien er auch betrunken erledigen zu können. Er wischte sich mit der Hand über den Mund.

      »Dein Wagen wartet am östlichen Tor auf dich«, sagte er.

      »Mein Bruder hat dir geschrieben?«

      »Einer seiner Schreiber zumindest. Ich sollte alles vorbereiten, das du sofort weiterreisen kannst.«

      »Es wäre auch eine Überraschung gewesen, wenn er dir selber geschrieben hätte«, sagte ich.

      Ich hatte, als Beamter schnell gelernt Gleichrangigen zuzulächeln auch, wen man Fluchen wollte. Ich hatte nicht das beste Verhältnis zu meinem Bruder. Africanus war ein fauler Narr nur bemerkte es niemand, oder traute sich das zu sagen. Er war nachtragend bis zur Rachsucht und krankhaft geizig. Ich fand diese Hast, mit der meine Fahrt geplant war sehr unangenehm. Ärzte raten nicht ohne Grund nach Seereisen zwei Tage zu ruhen, damit sich der Körper akklimatisieren kann. Der Brief hatte mich vor acht Tagen erreicht. Es kam mir seltsam vor, mich wegen einer Testamentsverlesung in solcher Eile nach Rom zu rufen. Der Mann war tot zu Asche verbrannt er konnte sein Testament nicht mehr ändern. Ich hörte schon den Klatsch, der in Roms Badehäusern kursieren würde. Quintus Flavianus ist derartig verschuldet das er alle Verantwortung stehen und liegen lässt, um zu seinem Erbe zu rennen.

      Tirimius Quintus Scipicus mein Onkel mütterlicherseits war angeblich einer der reichsten Männer Roms gewesen. Ich hatte nie etwas davon bemerkt. Der Mann war geizig und sagte immer – wenn man ihn, um einen Kredit bat: Der Mensch weiß nicht, welch großer Reichtum im Sparen liegt. Ich hoffte T. Quintus habe mir mehr als nur etwas Symbolisches hinterlassen. Ich hatte ihm sehr oft gesagt, wie gut mir die Luft in seinem Weingut in Pompeji tat. Ich betete kurz zu Minerva der Göttin der Weisheit T. Quintus möge meinen Wink verstanden haben, als er sein Testament verfasste.

      »Gibt es Gerüchte, ist etwas in Rom passiert?«, wollte ich wissen.

      »Nein es ist alles ruhig«, sagte er.

      »In Rom, der Stadt der ewigen Zwietracht?«

      »Ich habe nichts gehört, was auf Unruhe hindeutet.«

      »Erstaunlich es geschehen noch Wunder.«

      Als ich in die Provinz Macedonia

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