Mord im Tempel der Venus. Ann Bexhill

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Mord im Tempel der Venus - Ann Bexhill

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begann er sich schon zu langweiligen. Merkur stehe mir bei, gelangweilte Menschen, sind unerträglich.

      Der Kutscher drehte sich zu mir und sagte: »Barium, Canusium Aequum und die Stadt Tuticum. Wir werden auch nachts Reisen das heißt wir machen kurze Rasten in den Städten, damit dein Junge die Besorgungen machen kann. In vier Tagen sind wir in Casinum und am achten Tag in Rom.«

      Ich nahm ein Buch der Reden Ciceros und warf es Tiro zu und befahl ihm sie auswendig zu lernen. Er blätterte lustlos darin, doch wenigstens hielt er eine Weile den Mund. Im Notfall würde ich ihm befehlen, eine Amphore Wein zu trinken und ihn so in Morpheus Armen schlummern lassen und wenn es acht Tage dauerte und ich meine Schuhe alleine aus- und anziehen musste.

      2. Kapitel

      Meine Mutter saß im kleinen Arbeitszimmer und blickte kurz von ihrer Korrespondenz auf. Schriftrollen lagen überall auf dem niedrigen Bronzetisch verstreut. Die dazu passenden bronzenen Öllampen waren entzündet und tauchten den Raum in flackerndes Licht. Ihre Nase war scheinbar während meiner Abwesenheit länger und ihr Gesicht faltiger geworden. Ihr blondiertes Haar war nach oben gebunden mit Perlen und Bändern geschmückt und steckte in einem goldenen Haarnetz. Wie ich sah, hatte sich die Haarmode der Prostituierten, sich in Roms feinen Häusern durchgesetzt. Mutter wirkte wie immer distanziert und nachdenklich.

      »Warum hast du so lange gebraucht?«, wollte sie von mir wissen.

      »Warum frage das Meer. Beim Aufgang des Hundesterns ist die See wild. Es war ein abscheuliches Wetter und eine widerwärtige Reise«, beschwerte ich mich, als hätte sie etwas daran ändern können.

      Sie hörte mir kaum zu. Sie siegelte einen Brief und reichte ihn einem ihrer Boten. Bestimmt plante sie wieder eine Feier. Mit gutem Essen, erlesenen Wein und ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm macht man sich in Rom Freunde.

      »Dein Bruder ist in diesem Jahr Stadtpräfekt und verantwortlich für die Sicherheit der Stadt. Eine Macht, die ihm nicht zu Kopf gestiegen ist. Mit dem Amt des Stadtpräfekten fehlt nur noch das des Konsuls in seiner Liste. Er kümmert sich um das Ansehen unserer Familie.«

      Jetzt hielt sie mir schon meine Jahre als Fehler vor. Eines konnte auch das zunehmende Alter nicht ändern Mutter liebte es, Macht auszuüben. Entweder über ihre Söhne ihre Liebhaber oder meinem verstorbenen Vater. Ein Sklave klatschte in die Hände und eine im Gesicht tätowierte Gallierin schenkte mir einen Becher leichten Wein ein.

      »Ich wäre früher gekommen doch der Sturm ...«

      Sie hob die Hand und gebot mir Schweigen. »Wenn du schon erschöpft bist, von der kleinen Überfahrt bist du nicht aus demselben Holz wie dein Vater und dein Bruder.« Sie sah mich kurz an: »Africanus diente in Gallien und eilte nach Hause, nachdem er gehört hatte, es gehe mir nicht gut. Du warst in Pompeji und kamst nicht ans Krankenbett deiner Mutter geeilt.«

      Meine Mutter sah schnell, wie ein Peitschenhieb zu ihrem Sklaven der mir kurz darauf ein Tablett mit hartgekochten Eiern, Brot, apulischem Käse, Nüsse und Oliven brachte.

      »Die alte Geschichte! Dir ging es blendend. Du hast dich mit einem jungen Schauspieler bei den Spielen auf dem Marsfeld köstlich amüsiert. Africanus eilte nicht an dein Krankenbett, er rannte vor den Galliern davon.«

      Mutter sah mich böse an. Die Wahrheit meiner Worte schmerzte und waren nicht anzuzweifeln. Eines hatte er nicht begriffen, wenn ein Heerführer schon floh, weil ihn primitive Gallier mit Steinen und Stöcken bewerfen, dann nimmt er die Legionskasse mit und behauptet man habe sie in der Schlacht verloren!

      »Warum musste ich kommen? Ihr habt nicht mit Onkel Quintus Beerdigung gewartet, bis ich erscheine. Selbst wenn ihr seine Leiche in eine Schneegrube im Wirtschaftshof gelegt habt.«

      »Schade deine schlechten Witze, hast du dir also nicht abgewöhnt. Amtsaufgaben nennst du deine Lustreise nach Dyrrachium nennt man diese Stadt nicht die Taverne Roms? Du hattest bisher ein leichtes Leben. Was hältst du von einem Militärposten in Judäa?«

      Ich nickte: »Eine gute Möglichkeit sich einen ruhmreichen Namen zu machen. Du weißt militärische Ehre und Ruhm fällt mir in den Schoss. Vermutlich werde ich Glück haben und rechtzeitig ankommen, wenn gerade ein Aufstand niedergeschlagen wurde und beim Triumphzug im Wagen mit der Kriegsbeute fahren. Und was hast du erwartet, was ich in Macedonia mache? Ich habe mich nicht zum Untersuchungsrichter wählen lassen, um beim Verwalten einer Provinz vor Langerweile zu sterben. Ich dachte ich werde wichtige Prozesse untersuchen was du und Africanus verhindert haben.«

      »Prozesse zu entscheiden kann in diesen Monaten bedeuten, uns auf eine Seite zu ziehen. Der Seite von Pompejus oder Caesar und du bist genau der Richtige dafür zu sorgen, dass wir in die Feindseligkeiten, die kommen werden, verwickelt werden. Was grinst du?«

      »Ich dachte, dass ein Hund auch mit dem Schwanz wedelt, wenn sein Herr ihn beschimpft. Caesar ist in Gallien was kann es da schon für Konflikte geben? Immer noch die lex annalis?«

      »Ich dachte, dass ein Hund auch mit dem Schwanz wedelt, wenn sein Herr ihn beschimpft. Caesar ist in Gallien was kann es da schon für Konflikte geben? Immer noch die lex annalis?«

      Mutter nickte. Dem Gesetz lex annalis nach konnte Caesar sich nicht für ein neues Konsulat bewerben, bevor zehn Jahre nach seinem ersten Konsulat vergangen sind. Wenn seine Statthalterschaft über Gallia Cisalpina vorher endete, so wäre er als Privatmann der Anklagen vor Gericht seiner vielen Feinde und Gläubiger ausgesetzt gewesen. Als Statthalter war er vor Anklagen geschützt. Pompeius befürwortete zwar ein Gesetzentwurf, nach dem sich Caesar in Abwesenheit für das Konsulat bewerben konnte. Zu diesen Gesetzen fügte Pompeius jedoch weitere Gesetzentwürfe hinzu die genau jene Zugeständnisse an Caesar zurücknahmen. Würde man Caesar nicht zubilligen, in Abwesenheit das Konsulat zu bekommen blieb ihm keine andere Wahl als mit seinen Legionen nach Rom zu marschieren. Überschritt er mit nur einem Mann seiner Legion den Rubikon, dann hieß das Bürgerkrieg.

      »Jetzt wo du zurück bist, kann der Familienrat tagen. Sei am Abend zum Essen hier.«

      Ich stand auf und wanderte in meine Wohnung, nicht weit vom Circus Maximus auf dem Aventin. Der Aventin der südlichste Hügel Roms mit seinen steil abfallenden Hängen ist der am dichtesten besiedelte Platz der Welt. In der Frühzeit siedelten sich hier vor allem "Ausländer" an. Menschen, die nicht über das Bürgerrecht verfügten. Sie vor allem bildeten die Plebs urbana. Die sich schon aus Prinzip seit den ersten Jahrhunderten einen langen und erbittert geführten Kampf mit den Patriziern lieferten.

      Vor 200 Jahren war der gesamte Hügel zu öffentlichem Land erklärt worden und unter den Plebejern zur Besiedlung aufgeteilt worden. Der Hügel, auf dem ich lebte, war derart dicht bewohnt, dass man hier keinen Platz für öffentliche Bauten mehr fand. Feuer wurden hier als eine Art Willkommenes saubermachen gesehen. Der Aventin hatte seinen "gewöhnlichen" Charakter bewahrt. Doch schleichend entwickelte sich der Aventin zu einer Wohnlage der guten Gesellschaft, was Teile der einfachen Bevölkerung südlich des Hügels auf die andere Flussseite ins Transtiberim verdrängte.

      Ich zog mich kurz um und machte mich auf in die Iulia Thermen nahe beim Forum. Meine Seele lechzte nach einer Massage und ein Dampfbad und ich wollte alles vom Klatsch, der die Runde machte, erfahren. Ich lief die Clivus Victoriae hinunter, eine Straße in der wegen der gesunden Luft auch reiche Leute wohnten. Am Tempel der Magna Mater bog ich scharf nach rechts. Die Straße war flankiert von Insulas, Geschäften, großen Warenhäusern und winzigen Läden. Es war keine arme Gegend, aber auch kein bevorzugter Ort der Patrizier Familien. Wem es hier gutging, der kam aus plebejischer Familie.

      Es

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