Im Schatten des Unwissens. T. C. Garver

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Im Schatten des Unwissens - T. C. Garver

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wir euch helfen können.“, antwortete Kris.

      Anerkennung lag in Kasus Blick. „Setzt euch.“ Er zeigte auf den braunen Holztisch, der neben einem der bemalten Fenster stand. Sie setzten sich alle hin.

      „Das Ganze geschah vor zwei Tagen. Wir wollten die Hochzeit unseren jüngsten Bruder Damian und das seiner zukünftigen Prinzessin Carina feiern. Es hätte ein Fest der Freude werden sollen, doch alles ging nach hinten los. Die Hochzeit konnte nicht stattfinden, da mein Onkel Leute angestiftet hatte, um uns anzugreifen. Mein Vater verschwand und mein Onkel hat dem Volk weisgemacht, wir haben ihn getötet. Ob er wirklich tot ist wissen wir nicht. Den Leichnam haben wir bisher nicht gefunden. Es waren dieselben schwarz gekleideten Männer, die uns heute auch angegriffen haben. Er will uns ebenfalls tot sehen, damit er den Thron besteigen kann.“

      „Vater ist nicht tot, Kasus, das weiß ich. Ludwig würde nie sein eigenes Blut töten. Er steckt irgendwo im Kerker“, sagte Damian nun.

      „Das müssen wir herausfinden“, meinte Kasus.

      „In welchem Kerker kann er denn stecken?“ fragte Mona.

      „In Pamplona, nicht weit von hier entfernt, gibt es ein Schloss in dem ebenfalls mein Vater residierte. Mein Onkel hat sich dort eingenistet und versucht das Volk von dort aus auf seine Seite zu ziehen. Damian glaubt, er hat Vater dort in den Kerker geworfen.“ „Und was denkst du?“

      „Ich denke wir sollten nachschauen gehen.“

      „Habt ihr ein Plan?“, fragte Mona erneut.

      „Wir wollten Morgen in das Schloss eindringen, um nachzusehen ob es noch Verbündete gibt die mit uns unser Onkel stürzen würden. Er ist so raffiniert, dass er es geschafft hat die Leute mit seiner gespielten Trauer zu überzeugen. Viele haben Mitleid mit ihm und halten ihn für gütig. Dabei ist er genau das Gegenteil und ich will mich versichern, ob unser Vater nicht doch noch lebt.“

      „Ist das nicht gefährlich? Ich meine, das sind Leute die euch kennen und jetzt einen anderen König anbeten.“, meinte Mona.

      „Er ist noch nicht König.“

      „Als Erstgeborener, wärst du an der Reihe.“, sagte Lisa.

      Kasus nickte. „Deshalb will er uns auch töten und falls das nicht klappt, würde er das Volk auf seiner Seite haben.“ Seine Kiefermuskeln spannten sich an. „Morgen hat er ein Fest verkündet. Das ganze Volk wird ihn ehren. Wir werden uns unter das Volk mischen, dazu werden wir wie normale Bürger angezogen sein, damit wir nicht auffallen. Es gibt zwei Soldatenführer, der eine heißt Mesas und der andere heißt Sem. Das sind Männer denen wir sicher vertrauen können, wenn sie die Wahrheit kennen. Wir müssten, einen der beiden, eine Nachricht zukommen lassen.“

      Mona dachte kurz nach, blickte zu Kris und dann zu Lisa. Beide nickten. Dann galt Monas Aufmerksamkeit wieder Kasus. “Wir werden gehen, wenn ihr es erlaubt. Uns kennt niemand, wir könnten uns unters Volk mischen und die Leute unauffällig ausquetschen, und wir könnten Mesas oder Sem die Nachricht übergeben und dann ins Schloss eindringen.“

      Die drei Brüder blickten sich an.

      „Jemand von uns muss mitkommen. Ihr wisst nicht wie Mesas oder Sem aussehen und ihr kennt das Schloss nicht. Lass mich mit ihnen ziehen, Kasus.“

      „Das hättest du wohl gern Damian. Ich werde mit ihnen gehen“, sagte Savon.

      Die Brüder schauten zu Kasus.

      „Kasus, Damian ist zu kühn. Die Gefahr, dass er wieder zu weit geht ist enorm“, versuchte ihn Savon zu überreden.

      Nach kurzer Überlegung antworte er. „Damian ist der flinkere von euch beiden. Er wird mit ihnen gehen.“

      Damian schenkte Savon ein gewinnendes Lächeln.

      „Kurz bevor die Sonne aufgeht, werdet ihr morgen nach Pamplona reiten. Und Damian - keine unüberlegten Handlungen. Es steht zu viel auf dem Spiel.“

      Damian nickte.

      „Gut, dann sollten wir uns langsam frisch machen“, meinte Kris und stand auf. Alle am Tisch standen ebenfalls auf und verabschiedeten sich. Die Frauen schritten Carina hinterher. Sie gingen durch ein Labyrinth aus Gängen und Wendeltreppen. Carina ging zuletzt durch eine Tür und plötzlich standen sie in einem großen Raum, der von Kleidern und Spiegeln übersät war. Drei Zofen senkten den Kopf, als Carina eintrat. „Prinzessin“, sagten sie wie aus einem Munde.

      „Wir haben Besuch meine Damen. Sie bekommen die besten Kleider und die beste schminke aufgetragen.“

      Die drei Zofen blickten hoch, sie konnten nicht älter als sechzehn sein. Sie lächelten unterwürfig.

      Carina drehte sich zu den dreien um. „Das sind meine Zofen, sie werden euch helfen die Kleider auszusuchen und euch zurechtzumachen.“ Lächelnd lief sie zu Kris und nahm ihre Hand in die ihre. Ihre Augen strahlten. „Ich muss mich bei dir bedanken. Du hast mir das Leben gerettet und bist meinem Verlobten und meinem Volk zur Hilfe geeilt…Ihr alle drei…“. Sie blickte zu Mona und Lisa. „Danke! Fühlt euch hier wie zu Hause, egal was ihr braucht. Ihr könnt euch an mich wenden oder an die Zofen.“ Sie drückte abermals Kris´ Hand und hauchte nochmals ihren Dank. „Kein Problem“, antwortete Kris.

      Sie ließ ihre Hand los und lächelte wieder. „Gut. Dann werden wir uns nun frisch machen.“ Die Dienerinnen Carinas halfen ihnen, aus einem Trog voller Wasser und Seife, der nach Jasmin roch, die Haare zu waschen. Sie lehnten dankend ab, als sie ihnen auch beim Körperwaschen helfen wollten. Die Hilfe ihnen Bekleidung anzulegen, nahmen sie jedoch herzlichst entgegen. Ein fremdes Gefühl beschlich sie, wie Prinzessinnen behandelt zu werden. Sie stiegen in einen Unterrock und wurden dann in mehrere Stoffe übereinander gehüllt. Als das Korsett zugeschnürt wurde, glaubten sie keine Luft zu kriegen.

      „Müssen wir das immer tragen?“, fragte Kris.

      Die Zofen schenkten ihr einen skeptischen Blick.

      „Das ist kein Witz. Die Frage ist ernst gemeint.“

      Nach langem Zögern antworte eine von ihnen „Eigentlich schon.“

      „Na toll.“

      „Kris wenn du dich sehen würdest, wäre dir das Korsett egal, denn du siehst wirklich atemberaubend aus.“ Lisas Augen strahlten, was klar war, denn sie waren in Lisas Lieblingsjahrhundert hängen geblieben. Für Lisa musste das alles hier wie ein langersehnter Traum sein, der endlich in Erfüllung ging.

      Die Haare wurden ihnen mit einem lockenstabähnlichen Teil frisiert. Das war der angenehme Teil. Sie konnten sich zurück lehnen und es einfach geniessen. Die Türe öffnete sich einen Spalt. Carina trat hinein und musterte voller Zufriedenheit die drei Frauen, die wie Soldaten begutachtet wurden. Sie tippte mit dem Zeigefinger auf ihre vollen Lippen. Ihre grünen Augen verengte sie zu Schlitzen. „Irgendetwas fehlt“, sagte sie Gedanken verloren. „Schminke. Das fehlt.“

      Ihr vollkommenes Gesicht strahlte. Nachdem sie mit Kohle und Rouge geschminkt wurden, durften sie sich im Spiegel betrachten. Verblüfft starrten sie ihr Spiegelbild an. Sie sahen aus als würden sie in dieses Jahrhundert gehören. Mona trug ein grünes Barockkleid, das perfekt zu ihrer Augenfarbe passte, Lisa ein hellblaues und Kris trug ein rotes, das zu ihrer olivbraunen Haut passte. Die Haare waren ihnen aufgesteckt worden, mehrere Löckchen fielen auf ihre Schultern. Sie sahen aus wie Einheimische.

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