Im Schatten des Unwissens. T. C. Garver

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Im Schatten des Unwissens - T. C. Garver

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hatte. Sie trat in die fröhliche Menge, suchte nach Damian und entdeckte ihn. Er schlenderte mit ein paar Männern, die sich nicht groß von ihm unterschieden, auf Mesas zu. Damian zog seinen schwarzen Turban noch enger um sein Gesicht, nahm die Nachricht aus seinen weißen Leinenhosen und wollte diese Mesas zustecken. Ein betrunkener Passant torkelte jedoch auf ihn zu und stieß mit ihm zusammen. Damian fiel gegen Mesas Pferd. Das Pferd erschrak und bäumte ungeduldig auf. Genervt blickte Mesas hinunter. Kris sah wie Damians Turban verrutschte und somit eine Hälfte seines Gesichts hervortrat. Mesas musterte ihn kritisch. „Damian?“

      Damian zog schnell seinen Turban wieder enger und floh in eine Gasse.

      „Stehen geblieben!“, rief Mesas ihm nach, stieg von seinem Pferd ab und überreichte einem Diener die Zügel. Er rannte Damian hinterher. Kris fluchte innerlich und folgte den beiden. Zu viele Menschen waren in der Gasse, die Mesas und Damian hinterherschauten. Kris musste den beiden nachlaufen und setzte wieder ihre Kraft ein, aber nur so wenig, dass sie nicht auffiel. Sie war Mesas dicht auf den Fersen und war umso glücklicher, dass sich hier praktisch keine Menschen mehr aufhielten. Damian rannte in ein verlassenes heruntergekommenes Gebäude, das schon fast wie eine Ruine aussah. Mesas rannte ebenfalls hinein und Kris sprang auf die erste Etage und versteckte sich hinter einer Mauer. Damian war als erster oben. Er bemerkte Kris erst, als er Schutz an der gleichen Stelle suchte. „Was machst du hier?“, fragte er erschrocken.

      „Was wohl! Dir aus der Patsche helfen. Sag mal bist du lebensmüde!“ Sie zog ihren Umhang aus und überreichte ihm diesen. Seine Augen weiteten sich bei ihrem Anblick. „Vergiss meinen Umhang nicht. Und komme ja nicht auf die Idee dich zu zeigen“, sagte sie und ließ ihn allein zurück.

      „Was hast du vor?“ flüsterte er ihr noch nach.

      Sie blieb ihm eine Antwort schuldig, denn Mesas zeigte sich bereits auf der Etage.

      Kris schritt wackelig auf ihn zu. Sie täuschte ihm eine Atemnot vor. Als sie ihm in die braunen Augen schaute, tat sie so als würde sie nun ganz in Ohnmacht fallen. Bevor sie jedoch zu Boden fiel, stützte Mesas sie. „Alles in Ordnung?“ Seine Stimme klang besorgt.

      Kris blinzelte. „W.. Was.. Wasser. Ich brauche Wasser.“

      Mit einer Hand öffnete Mesas eine Flasche, die an seinem Gürtel hing und löste Kris´ weißen Schleier, der ihre untere Gesichtshälfte verborgen hatte. Seine Augen weiteten sich, genau wie Damians zuvor. Gut, dachte Kris, der erste Schritt war getan. Er legte die Öffnung der Flasche an Kris Lippen. Sie nahm einen Schluck und verschluckte sich absichtlich. Mesas klopfte ihr leicht auf den Rücken. „Geht es wieder?“, fragte er, nachdem sie sich beruhigt hatte.

      „Ja. Danke.“ Sie fächelte mit der Hand vor ihrem Gesicht. „Mein Auftreten tut mir aufrichtig leid. Ich weiss nicht, wieso ich in Ohnmacht gefallen bin, aber ich schätze es liegt an der Sonne. Zum Glück wart ihr an Ort und Stelle, sonst wüsste ich nicht was passiert wäre. Wie kann ich mich nur bedanken?“ Ängstlich blickte sie ihm in die Augen. Er war ein attraktiver Mann, groß, schlank, mittelblondes Haar und braune Augen mit einem freundlichen Lächeln. „Es ist mir eine Ehre eine Schönheit wie dich in den Armen halten zu dürfen, das ist Dank genug.“

      Kris lächelte kokett. „Ihr seid so ein netter Mann.“

      Damian, der das ganze beobachtete, verdrehte die Augen.

      „Ich glaub es liegt an dieser Hitze und an der Menschenmenge. Ich weiß auch nicht.“

      Er tätschelte behutsam ihre Hand. „Du musst dich nicht entschuldigen. Aber wieso bist du hier?“

      „Ich habe meine Tante und Cousinen, bei denen ich auf Besuch bin, verloren. Ich bin sie suchen gegangen und plötzlich merkte ich, wie es mir schwarz vor Augen wurde, da schien mir dieser abgeschiedene Ort der richtige zu sein, um kurz zu verschnaufen.“

      „Geht es dir jetzt besser? Möchtest du, dass ich dich begleite auf der Suche nach deinen Verwandten?“

      „Ja es geht mir schon viel besser. Wenn ich Euch nicht zu viele Umstände bereite, würde mich Ihre Gesellschaft freuen.“

      Er lächelte stolz, überlegte kurz und sagte. „Ich muss mich schnell abmelden. Warte kurz hier.“

      Kris nickte, doch als er sie los ließ, tat sie so, als würden ihre Beine nachgeben. Sofort war er wieder bei ihr und hielt sie an den Armen fest. „Wie ich sehe, geht es dir doch noch nicht so gut.“

      Kris lächelte entschuldigend. „Es ist vielleicht besser wenn ich dich nach Hause begleite.“

      „Nein, bitte nicht nach Hause, die stickige Luft in dem Backsteinhaus bringt mich noch um. Dann warte ich lieber hier bis es mir besser geht.“

      „Das kann ich nicht zulassen.“ Er machte eine kurze Pause und sagte. „Wenn du willst, könnte ich dich ins Schloss bringen, bis es dir besser geht. Die Gemächer sind abgekühlt und sie könnten sich erholen.“

      Kris legte ihm eine Hand an die Wange. „Ihr seid der gütigste Mann, dem ich je begegnet bin.“

      Er errötete, was Kris fast ein bisschen leid tat. Aber sie wollte wieder in ihr Jahrhundert zurück, daher waren ihr alle Mittel Recht.

      Er zog sich seinen Umhang von den Schultern und breitete ihn am Boden aus. Dann half er Kris sich darauf zu setzten. „Ich bin gleich zurück“, sagte er und verschwand.

      Kaum war Mesas außer Sichtweite, zog Damian Kris zu sich. Seine blauen Augen sprühten vor Spott. „Ich wusste gar nicht, dass du auch eine Frau sein kannst.“

      „Ach ja? Deine Augen sprachen vorhin, als ich meinen Umhang ausgezogen habe, eine ganz andere Wahrheit“, gab sie zurück.

      Damian errötete, was sie ein wenig verunsicherte. Er ließ ihren Arm los und schien sich wieder zu sammeln. „Ich hab eine Prinzessin.“ „Als würde ich das nicht wissen“, Kris verdrehte die Augen. „Ich hab mich heute nur wegen dir zum Narren gemacht. Hättest du auf mich gehört, anstatt wie ein Möchtegern Yamakasi über die Dächer zu hüpfen, wären wir jetzt nicht in diesem Schlamassel.“

      „Wer ist Yamakasi?“, fragte er verwirrt.

      „Auch egal. Wo ist die Nachricht für Mesas? Ich werde sie ihm bei Gelegenheit zustecken. Sobald wir im Schloss sind, werde ich Mesas ablenken und du kannst nach deinem Vater suchen. Schaffst du es unbemerkt ins Schloss zu gelangen?“

      Er lachte auf. „Ja.“

      „Gut.“

      „Du erteilst wohl gern Befehle?“, meinte er lächelnd.

      „Bei dir muss man das ja tun, sonst siehst du ja was passiert. Gib mir den Zettel.“

      Er durchsuchte seine Kleidung gründlich, fand ihn jedoch nicht. „Ich habe ihn nicht mehr.“

      „Na toll.“ Sie hörte Schritte. „Du suchst nach deinem Vater und ich versuche herauszufinden, ob er einer von Euch ist. Ok?“

      Damian nickte. „Vergiss mein Gewand nicht“, sagte sie und verschwand. Mesas brachte sie auf seinem Pferd in das Schloss. Der Palast war im orientalischen Stil erbaut. Runde Dächer mit vergoldeter Spitze, stachen ihr als erstes ins Auge. Sie durchquerten den riesigen Vorhof auf Kopfsteinpflaster. Mittendrin stand ein grosser, breiter Springbrunnen aus Marmor und Speckstein. Links von ihnen, sah Kris einen prächtigen Garten mit vielen perfekt geschnittenen

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