Im Schatten des Unwissens. T. C. Garver

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Im Schatten des Unwissens - T. C. Garver

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kam ihnen sofort entgegen, nahm die Zügel des Pferdes, ohne ihnen in die Augen zu schauen und entfernte sich.

      Mesas lächelte Kris von der Seite her an und hielt ihr seinen Arm entgegen. „Ich heisse übrigens Mesas.“ Sie erwiderte das Lächeln. „Ich bin Kristine“ und hakte sich bei ihm unter.

      Je näher sie dem Eingang kamen, umso lauter ertönten weibliche Stimmen. Mesas musste Kris fragenden Blick bemerkt haben, denn er sagte: „Das sind Konkubinen.“ Sie blickte in die Richtung, in die er zeigte und sah sechs verschleierte Frauen, in farbiger Bekleidung, die gemütlich auf dem Sitzkissen saßen und plauderten. Sie durchschritten den Eingang und schritten über vergoldeten Boden. Mittendrin stand noch ein Brunnen, der nun aber mit Mosaik verziert war, wie fast alle Gegenstände in dieser überdimensionalen Halle. Sie stiegen eine Treppe empor, die in einen Gang mit mehreren Zimmern führte. Der Boden wurde mit einem Orientteppich bedeckt. Kris spähte in die Zimmer und sah, dass alle riesige Terrassen besaßen. Sie war beeindruckt. Am letzten Zimmer angelangt, öffnete Mesas die Tür und gab Kris den Vortritt. Das musste wohl eines der vielen Kabinette sein, dachte Kris und blickte neugierig um sich. Das beeindruckteste an dem hellen großen Raum, war definitiv das Sofa das aus Ziegelstein gemeisselt wurde und von rot-grünen Kissen bedeckt wurde. Die riesige Terrasse mit dem weißen Ziervorhang, passte perfekt zu den orientalischen Möbeln. Mesas schaute sie lächelnd an. „Du siehst beeindruckt aus.“

      „Ich bin mehr als nur beeindruckt.“ Mesas begleite sie zum Sofa, ließ heißen Tee und Gebäck bringen und setze sich neben sie. Er stellte ihr eine Frage nach der anderen. Wo sie wohnhaft sei, mit wem sie auf Besuch bei ihrer Tante war, wie lange sie hier auf Besuch war und zu guter Letzt, ob sie verlobt sei. Kris gab eine Lüge nach der anderen von sich, außer bei der Frage nach ihrer Heimat. Mesas lächelte. „Weisst du Kristine, ich war gerade dabei einen Verbrecher zu fassen, aber deine Schönheit hat mich total abgelenkt.“

      Sie legte eine Hand vor ihren Mund. „Oh, das tut mir aber leid. Das war nicht meine Absicht.“

      Mesas nahm ihre Hand in die seine und lächelte charmant. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich habe dir gerne zur Seite gestanden und ich habe fünf Soldaten damit beauftragt, ihm hinterher zu jagen.“

      „Fünf! Oh! Ist dieser Verbrecher so gefährlich?“ Kris machte eine ängstliche Miene und hoffte es würde nicht zu übertrieben wirken.

      Mesas Gesichtszüge verhärteten sich. „Er hat seinen Vater auf dem Gewissen!“

      „Das ist ja nicht zu fassen! Dann kann ich ja nur von Glück reden, dass ein starker Mann wie Ihr es seid, der mir über den Weg gelaufen ist. Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet.“

      Mesas führte Kris´ Hand zu seinen Lippen und versuchte verführerisch zu blicken, was bei ihr jedoch keine Wirkung zeigte. „Ich bin froh, deine Anwesenheit genießen zu dürfen, anstatt seiner.“

      „Ihr schmeichelt mir, Mesas.“ Kris lächelte wie ein kokettes Ding und verfluchte Damian, der sie in diese Situation gebracht hatte.

      Just in diesem Moment entdeckte sie ihn draußen auf der Terrasse. Mesas hatte ihn noch nicht bemerkt, da er vertieft in das Anwenden seiner Verführungskünste war. Damian versteckte sich hinter einem Pfosten und starrte geradewegs zu ihr. Er wollte ihr durch Handbewegungen etwas mitteilen. Sie wusste nicht auf was er hinauswollte, dazu kam noch, dass Mesas immer näher rückte und sie so unauffällig wie möglich seinen Annäherungsversuchen ausweichen musste.

      Damian zeigte mit dem Finger auf Mesas, hob sein Schwert, machte dabei eine böse Grimasse und bewegte seine Hand vor seinem Hals hin und her. Kris begriff und musste lachen, hatte er vergessen das sie sich selbst verteidigen konnte?

      „Was ist denn so lustig?“, fragte Mesas gekränkt. „Ich wusste nicht dass meine Lebensgeschichte dich so amüsiert.“

      Kris Lachen erstarb. Verlegen stammelte sie eine Entschuldigung. Als er wieder zu erzählen begann, glitt ihr Blick erneut zu Damian. Sie deutete ihm an seinen Vater suchen zu gehen. Er nickte und spurtete los. Kris widmete nun wieder ihre volle Aufmerksamkeit Mesas, der immer noch voller Eifer über sein Leben sprach. Sobald die Chance sich ergab, fragte sie ihn unauffällig über die momentane Situation im Schloss aus. Leider musste sich Kris eingestehen, dass er zwar redefreudig war, aber nicht viel über das Reich und dessen Herrschaft erzählen wollte. Er gab ihr dahingehend nur knappe Antworten und wechselte geschickt das Thema. Doch sie gab nicht nach und bohrte weiter.

      Auf einmal brüllten mehrere Männer im Flur herum. Mesas stand auf. Kris ebenfalls. Er blickte um sich, umklammerte Kris Ellenbogen und stellte sie mit gezücktem Schwert hinter sich. Kris beschlich eine schlechte Vorahnung. Als sechs Männer ins Zimmer stürmten und ihnen erklärten, dass sie Damian entdeckt hätten, fluchte sie innerlich.

      „Er hat mehrere Männer getötet, darunter auch Sem. Er ist uns knapp entwischt. Er muss jedoch noch im Schloss sein“, rief einer der Wachen.

      „Sem? Verdammt. Verdammt Sem.“ Mesas aggressiver Blick bekam einen traurigen Ausdruck. Er blähte seine Nasenlöcher und schrie förmlich. „Geht und sagt allen sie sollen das Schloss verbarrikadieren. Es soll allerdings nicht zu viel Aufsehen erregt werden. Und bringt ihn mir lebend!“, donnerte er.

      Über das sonnenbestrahlte Zimmer, fiel plötzlich ein Schatten. Alle Augen richteten sich automatisch nach oben. Diesen Anblick würde Kris nie vergessen, denn sie hatte bis heute geglaubt, so etwas Aussergewöhnliches gäbe es nur im Kino. Doch sie war Zeugin dieser Tat und dass hier, war die Realität, wenn auch verkehrt herum. Damian schoss wie aus dem Nichts durch die Luft. Sein schwarzes Haar und sein schwarzer Umhang flatterten durch seinen Schwung. Seine Haltung glich der eines Raubvogels, der darauf aus war nach seiner Beute zu greifen. Kris war verzaubert. Sie starrte ihn regelrecht an. Damian musste ihren bewundernden Blick gesehen haben, denn er schmunzelte, bevor er über den Mosaikboden rollte.

      Er zog sein Schwert, das er am Rücken befestigt hatte und entledigte sich zwei seiner Gegner. Kris kam wieder zu sich und machte sich ebenfalls kampfbereit. Sie trug kein Schwert, hatte nicht einmal einen Dolch. Egal. Sie würde mit ihren Fäusten kämpfen, wenn es dazu kommen müsste. Sie ließ Damian nicht aus den Augen, bemerkte jedoch schnell, dass er auf ihre Hilfe gar nicht angewiesen war. Er kämpfte meisterhaft und hatte keine Mühe sich der drei übriggebliebenen Wachen zu entledigen. Mesas bemerkte dies ebenfalls, aber ohne jegliche Freude, wie Kris sie hegte. Er stand kurz davor ihnen zur Hilfe zu eilen. Kris umklammerte seinen Arm. Ängstlich sah sie ihn an. „Ich habe solche Angst Mesas. Lasst mich nicht allein. Ich bitte Euch.“

      Er rang mit sich, welche Entscheidung er fällen sollte. Kris drückte ihren Busen an seinen Arm und verfluchte sich selbst für ihre zwanglose Tat und Damian noch dazu, den nur wegen ihm waren sie in dieser Notlage. Er schob sie in die Ecke und stellte sich vor ihr. „Ich pass auf dich auf Kristine. Du musst dich nicht fürchten.“

      Kris lächelte dankend. Er kehrte ihr den Rücken und schaute zu Damian, der soeben den letzten Angreifer getötet hatte.

      „Mesas ich will nicht mit dir kämpfen. Ich will dass du mich anhörst. Ludwig hat das alles geplant. Er hat meinen Vater entführt, weil er an die Krone will. Er ist gemeingefährlich, deshalb müssen wir ihn aufhalten. Ich glaube mein Vater ist nicht tot. Wir brauchen deine Hilfe Mesas. Du musst mir glauben.“

      „Wieso sollte ich dir glauben? Du hast Sem getötet und ihn hast du einst geliebt.“

      „Sem hat sich kaufen lassen von meinem Onkel, ich habe ihm genau das gleiche versucht zu erklären wie dir jetzt und in seinen Augen habe ich nicht diese Ungewissheit gesehen, wie in den deinen. Er wusste Bescheid.“ Damian biss sich auf die Wange, ein Zeichen seine Enttäuschung zu unterdrücken,

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